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Noch so ein "Irlmaier"... (Schauungen & Prophezeiungen)

BBouvier @, Samstag, 19.12.2015, 19:56 vor 3044 Tagen (4187 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 19.12.2015, 20:12

Merkwürdige Verlaufsform bei Irlmaier:

- "Der flüchtende Papst wird in Köln
den Herrscher vom neuen Römischen Reich krönen."
- "Ein flüchtender Papst krönt den Kaiser."

Wenn er flüchtend = unterwegs ist,
dann ist er doch nicht in Köln!

Auf französich (!) ist das allerdings ein "flüchtender" Papst:

Ste Elisabeth, 1836:
"Au moment où le pape fugitif n'avait plus
un coin de terre à lui en Italie ..."
=>
"In dem Augenblick, wenn der "flüchtende" Past
keine eigene Ecke mehr in Italien hat..."

Oder:
(Geschichte des Konzils von Pisa)
"Mais tous les siècles trouveront étrange,
qu'un Pape fugitif ait osé ..."
=>
"Jedoch alle Jahrhunderte werden es seltsam finden,
daß ein "füchtender" Papst es gewagt hätte ..."

Oder:
Hélène Wallraff (1755-1801)
"Un Pape fugitif, suivi seulement de quatre cardinaux,
viendra se réfugier à Cologne."
=>
"Ein "flüchtender" Papst, nur gefolgt von vier Kardinälen,
wird in Köln Zuflucht suchen."

Heißt wohl:
Das ist bei Irlmaier nur 1:1 "übersetzes" Französisch!
Besser übersetzt (nicht wie ich oben) ist das ein geflohener/flüchtiger (!) Papst!

Auch das muß Irlmaier daher nur irgendwo bei Jemandem gelesen haben,
und der war nicht ganz fit im Frz.!
Wohl auf Basis: "Wallraff"

Die Idee eines Papstes, der mal aus Rom fliehen wird,
ist sehr alt und fußt wohl auf der Vorstellung,
eine kurze Weile würde der Antichrist in Rom regieren.

(Friedl, "Prophezeiungen", Rosenheimer, ohne Datum)
Friedl (Seite 99) zitiert Irlmaier:
"Ein flüchtender Papst krönt den Kaiser.
Der Papst flieht nach Südosten oder über das große Wasser.
Dort krönt er heimlich den Kaiser."

Ganz wohl war Irlmaier mit seiner "Schummelei" offenbar nicht:
Was, wenn Wallraff Unsinn von sich gegeben hat?
Er rudert zurück, nach "dort", nach "Südosten"!
Wie sollte wohl eine (s.o.) "Kaiserkrönung in Kölner Dom" (!)
auch völlig unbemerkt vonstatten gehen??
Geht doch!
=>
Dann eben völlig "heimlich"! - und auch ganz woanders -
und gar nicht in Köln!
Echt! :-D

Ich fürchte, das alles ist für die => :tonne:

In den französischen Prophezeiungen reist der frz. Europakaiser
nach dem Endsieg denn vernünftigerweise auch nach Rom und holt sich
dort vom Papst die Kaiserkrone ab.

Wie doch der Volksmund?
=>
suum quique -> Jedem sein Schweinderl :hungry:

Beste Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Flutschauungen

offtopic, Samstag, 19.12.2015, 21:00 vor 3044 Tagen @ BBouvier (3013 Aufrufe)

Hallo BB,

sollten die Flutschauungen richtig sein, dürfte sich eine Krönung im Kölner Dom schwierig gestalten:

Seher namens Wellenberg:
Der Kölner Dom taucht auf. Nur der obere Teil des Daches des Kirchenschiffes und der obere Teil der Türme ragt aus dem Wasser, die meisten Gebäude der Stadt Köln liegen unter dem Wasserspiegel ...


Beste Grüße

OT

Fehlende Komponenten

chaosad, Samstag, 19.12.2015, 21:40 vor 3044 Tagen @ BBouvier (2905 Aufrufe)

Hallo!

Ein zeitgenössischer "Wissender" der anderen Art vertritt ja überhaupt folgende Auffassung:

"Der Papst wird von meinen Quellen als falscher Prophet und Anhänger der alten NWO bezeichnet. Er wird entfernt.WE."

(http://www.hartgeld.com/eliten-politik.html, von gestern)

Kein Dom, kein Papst - da wäre die Krönung ja noch schwerer zu vollziehen, wenn einer der Hauptakteure auch noch fehlt! :-D

Gruß Chrisi

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Eichelburg? :-)

BBouvier @, Samstag, 19.12.2015, 21:54 vor 3044 Tagen @ chaosad (3546 Aufrufe)

"Der Papst wird von meinen Quellen als falscher Prophet und Anhänger der alten NWO bezeichnet. Er wird entfernt.WE."

(http://www.hartgeld.com/eliten-politik.html, von gestern)


Hallo, Chaosad!

Eichelburg ist ist mit seinen "Ideen" und Behauptungen
aber schon weit jenseits des wirklich Grausamen, oder? ;-)

"Ein Österreicher hat sich aufgemacht, die Deutschen
auf die Rückkehr ihrer alten Währung vorzubereiten.
Walter K. Eichelburg redet nicht um den heißen Brei herum:
„Das Ende des Euro naht.
In wenigen Monaten wird er verschwunden sein.“
Spätestens im Frühjahr 2011 sei er da,
der „weltweite Währungscrash“.
Und mit ihm kommt sie zurück, die D-Mark...
Schon Ende 2009 habe der Bundesbankchef
frisch gedruckte DM-Scheine „im kleinen Kreis herumgereicht“,
weiß Eichelburg von seinen Informanten
„aus höchsten deutschen Regierungskreisen und Bankenvorständen“.
Sie halten den Österreicher über alle deutschen Geheimpläne
auf dem Laufenden...
In Leipzig wurden „Lkw-weise Sonderlieferungen
mit Lebensmitteln
“ beobachtet.
Ein Computerabsturz in einem Uelzener Arbeitszimmer
ist so verdächtig wie neue Kassen im Supermarkt
oder ein leerer Geldautomat.
Besonders verdächtig ist aber der volle Geldautomat,
denn der spuckt einmal auffällig schäbige Euroscheine aus,
und mal auffällig frische.
"Ich fürchte, es ist im Gange" . . .
..."In den nächsten Monaten sollte
es auf jeden Fall so weit sein!...
Wenn der Strom wiederkommt, werden...die
überlebenden Medien mit der Monarchiewerbung beginnen."

Und so weiter und so weiter...seit Jahren...

=> :tonne:


Grüße!
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Berg

chaosad, Sonntag, 20.12.2015, 08:30 vor 3044 Tagen @ BBouvier (2839 Aufrufe)

Hallo BBouvier,

jaja, wahrlich weit jenseits des Grausamen ist er, keine Frage. Aber konsequent!

Aber eine andere Frage hätte ich zu Irlmaier:

"Das Bergland wird von Norden und Süden ein wenig hineingezogen, im Osten des Landes aber ist Ruhe."

Ist denn nun mit dem "Bergland" die Schweiz, Österreich oder eine regionale Bergregion (eher unwahrscheinlich) gemeint. Der Osten der Schweiz wäre dann Graubünden, der Osten Österreichs das Burgenland. Das "Bergische Land" wird er wohl nicht gemeint haben...

Wurde die hier schon einmal erörtert, ich habe leider nichts dazu gefunden?

Liebe Grüße
Christi

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"das Bergland"?

BBouvier @, Sonntag, 20.12.2015, 09:29 vor 3043 Tagen @ chaosad (2812 Aufrufe)

Hallo BBouvier,

jaja, wahrlich weit jenseits des Grausamen ist er, keine Frage. Aber konsequent!

Aber eine andere Frage hätte ich zu Irlmaier:

"Das Bergland wird von Norden und Süden ein wenig hineingezogen, im Osten des Landes aber ist Ruhe."

Ist denn nun mit dem "Bergland" die Schweiz, Österreich oder eine regionale Bergregion (eher unwahrscheinlich) gemeint. Der Osten der Schweiz wäre dann Graubünden, der Osten Österreichs das Burgenland. Das "Bergische Land" wird er wohl nicht gemeint haben...

Wurde die hier schon einmal erörtert, ich habe leider nichts dazu gefunden?

Liebe Grüße
Christi

Hallo, Chaosad!

Tja ... bei "Irlmaier" stellt sich ja immer die Frage,
ob - und auf welcher Basis? - er sich wieder mal nur geheimnisvoll tuend
etwas (richtig oder falsch?) zusammenphantasiert hat.
Diese Sätze scheinen sich (Kontext!) auf die Schweiz zu beziehen.
=>
"Das Bergland wird von Norden und Süden ein wenig hineingezogen,
im Osten des Landes aber ist Ruhe.
Die Länder am Meer (Holland, Belgien, deutsche Küste, Dänemark)
sind vom Wasser schwer gefährdet.
"

Grüße!
BB

--
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Irlmaier in Not

BBouvier @, Sonntag, 20.12.2015, 01:52 vor 3044 Tagen @ BBouvier (4077 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 20.12.2015, 02:21

Irlmaier:
"Der Papst flieht nach Südosten (sic!) oder über das große Wasser.
Dort krönt er heimlich den Kaiser.""

Das obige ist das Resultat, wenn Jemand "Pape fugitif" = Fluchtpast,
irrig mit "flüchtender Papst" übersetzt und Irlmaier das dann zu fassen kriegt.
Denn bei einer Kaiserkrönung (sicherlich viele Monate "nachher",
wenn nicht gar einige Jahre) ist der Papst ja nicht mehr
auf der Flucht - flüchtend - ... es herrschen pauschal wieder halbwegs
"normale" Verhältnisse - die allgemeine Lage hat sich stabilisiert.

So.
Wie müssen wir uns nun Irlmaiers "heimliche" Kaiserkrönung
durch den Papst, der vor seinen Verfolgern "flüchtend" ist,
wohl vorstellen?

Beispiel:
Der Papst ist auf seiner Flucht nach Südosten
in Campanien angekommen. Dort sitzt er, als Kranker verkleidet,
in einem Rollstuhl im Bahnhofsgebäude von Caserta.
Nun trifft er da rein zufällig auf Wilhelm von Rochlitz
(Name von BB erdacht), meint, das wäre aber ein feiner Kaiser,
bittet ihn auf die Bahnhoftoilette, zückt aus seiner
Umhängetasche überraschend ein Fläschen heiliges Salböl
und krönt ihn ... ja...womit eigentlich?

Variante:
Es regnet.
Der Papst mit Gummistiefeln und schwer gebeugt,
tastet sich nächtens bei Casoria durch den Weinberg der Familie Ravioli.
(Hinter ihm seine Häscher mit scharfen Schäferhunden und Maschinenpistolen!)
Genau dort hat er sich mit von Rochlitz verabredet,
der da von Kassel soeben per Anhalter angekommen ist,
Jenen heimlich zum Kaiser zu krönen.
Rochlitz kniet nieder in den Matsch, küßt voller Demut den Ring des Papstes,
... weiter dann, wie oben...=>

Leute:
Geht´s eigentlich noch?

Grüße,
BB

--
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machmal verstehe ich die Welt nicht mehr

Tribun, Oberfranken, Sonntag, 20.12.2015, 10:50 vor 3043 Tagen @ BBouvier (3016 Aufrufe)

Hallo,

Ich fürchte, das alles ist für die => :tonne:

Ich denke ein Schauer der eine Schauung hat die in der Zukunft ist, diese Person hat sich auch schwer getan dies richtig rüberzubringen.
Bei Irlmeier war es ja auch so, das er zu seiner Lebzeit mit Drohnen nichts anfangen konnte. Jetzt 2015 kann man die "Vögel die aus dem heißen Wüstensand aufsteigen" schon richtig erklären.

Und so wird es mit vielen "Teilschauungen" sein. Manche sind wahrscheinlich nur symbolisch zu verstehen. Der Schauer konnte es nicht anders beschreiben zu seiner Lebzeit.

Und diese hier geführte Diskussion kommt mir so vor, als stellt sie den Schauenden - Irlmeier total in Frage.
Aber jeder der hier das jetzt ließt und mitdiskutiert war definitiv bei der Schauung NICHT dabei. Wir hier versuchen nur zu deuten.

Und ich glaube das einige Deutungen ab und zu mal total in die Hose gehen.

Wenn alles sich jetzt nachträglich erklären lässt und besonders auch nicht stimmt, dann können wir uns hier auch als User abmelden und das Forum kann geschlossen werden.
Weil es dann sinnlose Zeit ist, sich hier über was zu unterhalten was nie eintreten wird.

Gruß Tribun

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kein Säulenheiliger!

BBouvier @, Sonntag, 20.12.2015, 13:50 vor 3043 Tagen @ Tribun (2872 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 20.12.2015, 14:02

<"Und diese hier geführte Diskussion kommt mir so vor,
als stellt sie den Schauenden - Irlmeier total in Frage.
">

Hallo, Tribun!

"Irlmaier" muß sich schon gefallen lassen, genau so nüchtern
hinterfragt zu werden wie alle anderen Quellen auch.

Irlmaier ist beileibe kein "zu glaubender" Säulenheiliger!

Denn nachgewiesenermaßen echot er in überaus weiten Teilen (!)
ja nur angelesenes, wobei er in diese dann eigene Deutungen irrig
untermischt bzw. sie "ergänzt", was der unbelesene Laie
selbstverständlich nicht erkennen kann und deswegen all das zu unrecht
für veritable Schauungen Irlmaiers hält:
"Muß ja wohl treffend sein!"
Besonders fatal wird es, wenn Irlmaier frömmelnden frz. Schwadronaden des 19. Jahrhunderts aufsitzt -
daß er "Das Lied von der Linde" irrig und ahnungslos für eine veritable Quelle hält,
die er echot und auf derlei Basis dem Hörer eigene Parallelschwadronaden zusammenfabuliert:
Obgleich er dazu nie jemals eine eigene Schau gehabt hat!

<"Wenn alles sich jetzt nachträglich erklären lässt
und besonders auch nicht stimmt,
dann können wir uns hier auch als User abmelden .
..">

Das WW ist ein ausgewiesenes Fachforum auf hohem Niveau:
Hier wird sauber Spreu von Weizen getrennt.
Nicht alles das, was Jemand mal "prophezeiht" hat,
ist allein deswegen blind zu glauben.
Daß das mancheinen Gläubigen/Laien dann etwas ernüchtert,
ist eine unausweichliche Folge.

Grüße,
BB

--
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Wahrscheinlichkeiten

chaosad, Sonntag, 20.12.2015, 14:11 vor 3043 Tagen @ Tribun (2605 Aufrufe)

Hallo Tribun,

ich verstehe, was du meinst.
Aber ich gebe zu bedenken, dass es vor allem die Aufgabe dieses Forums ist, die vorliegenden Quellen genau zu beleuchten und kritisch zu hinterfragen. Es wäre viel zu einfach und würde komplett das Ziel dieses Forums torpedieren, alles für bare Münze zu nehmen. Nehmen wir Irlmaier: Manch eine der ihm zugeschriebenen Schauungen wird wohl von ihm selbst sein, manch andere aber vielleicht nicht, es geht auch um Wahrscheinlichkeiten. Theoretisch könnten aber auch zwei Schauungen von zwei unterschiedlichen Seher in ähnlicher Form auftreten. Das ist ja das Schwierige.
Aber wenn sich eine Aussage auffällig inhaltlich, vor allem aber die Bildersprache oder die Formulierungen/Wortwahl betreffend an eine ältere anlehnt, erscheint dies verdächtig, muss zur Kenntnis genommen und kritisch analysiert werden.
Deshalb sollten wir aber nicht aufhören, sondern versuchen, uns (iterativ) soweit wie möglich der wahrscheinlichsten "Wahrheit" anzunähern.
Also nicht vom Forum abmelden!! ;-)

Liebe Grüße Christi

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Umgang mit dem Thema

Taurec ⌂, München, Sonntag, 20.12.2015, 14:12 vor 3043 Tagen @ Tribun (3060 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 02.04.2017, 11:54

Hallo!

Und diese hier geführte Diskussion kommt mir so vor, als stellt sie den Schauenden - Irlmeier total in Frage.

Ja, das ist das Grundaxiom, das gelegentlich wohl überproduziert wird.

1. Es gibt schon linguistisch einen Unterschied zwischen Schauung und Prophezeiung. Siehe: Schauungen, Prophezeiungen
Wer den nicht kennt, vermeint, bei den Aussagen Irlmaiers und anderer älterer Quellen handele es sich um Schauungen und nicht etwa menschengemachte Prophezeiungen mit ungewissem Gehalt an Schauungsbestandteilen.

2. Die Aussagen, die in der Literatur als "Irlmaier" kursieren, stammen tatsächlich nicht von Irlmaier, sondern seinem Verleger Conrad Adlmaier. Dieser hat die Aussagen Irlmaiers mutmaßlich stark abgefälscht, manipuliert und Irlmaier Elemente der älteren Prophezeiungstradition in den Mund gelegt. Irlmaier selbst wiederum hat die adlmaier'sche Konstruktion bereitwillig angenommen und im persönlichen Gespräch mit Zeitzeugen selbst weitererzählt. Beide waren womöglich in gutem Glauben, nichts Falsches zu tun, da die Prophezeiungen im Grunde ja echt wären, von Gott stammten, eintreffen würden.

3. Adlmaiers Prophezeiungsschöpfung hätte natürlich nicht diese Verbreitung gefunden, wenn Irlmaier nicht tatsächlich massivst seherisch begabt gewesen wäre. Diese Begabung ist insbesondere durch Zeitzeugenberichte belegt. Das macht es wiederum nicht gänzlich unwahrscheinlich, daß in die an sich unauthentischen Irlmaieraussagen doch Elemente echter Schauungen eingeflossen sind. Hier gilt es, quellenkritisch genau abzuwägen und nicht über das Ziel hinauszuschießen, in dem man pauschal alles verteufelt.

4. Prophezeiungstradition: Diese entspricht einem christlichen Ideenkreis, der sich im wesentlichen aus der Bibel, der Offenbarung und einer aus der Kultur des nahen Ostens stammenden Endzeit-Erlösung-Erwartung nährt und über viele Jahrhunderte einen Satz Motive hervorgebracht hat, der in Abwandlungen in allen Prophezeiungen vorkommt, entweder direkt angesprochen oder als stillschweigende Grundlage. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Antichrist in Rom
  • Flucht des Papstes
  • Endschlacht gegen die Völker aus dem Osten (alias Gog und Magog; je nach Epoche sind das mal die Türken, dann die Russen oder Preußen)
  • Strafgericht (hat sich im Laufe der Zeit als "dreitägige Finsternis" verdichtet)
  • Krönung eines "großen Monarchen", der dann in Verbund mit dem Papst die Welt im katholischen Sinne neu ordnet, den Glauben erneuert, das Schlechte ausmärzt usw.
  • Ein goldenes Zeitalter, Widerkehr Jesu. Die Geschichte ist dann quasi zuende und das Reich Gottes bricht an.

Das Problem: All diese Ideen verlieren sich im Grau der Vorzeit und lassen sich nicht auf nachweisbare Seher zurückführen.
Wenn man streng urteilt, kann man das gesamte Prophezeiungsszenario in die Tonne treten und die sich deckenden Aussagen verschiedener Propheten nicht als Beweis für Echtheit (also "dasselbe gesehen") erachten, sondern für die gemeinsame Abstammung aus dem genannten Ideenkreis, der nicht auf Schauungen beruht, sondern religiöse Erwartungen formuliert und ausbaut.
Die Frage, die daraus zwangsläufig folgt, die aber noch nie beantwortet wurde, wohl wegen der Konsequenzen für die Beschäftigung mit dem Thema: Ist das tatsächlich alles eine kollektive menschliche Wahnvorstellung, in der sich uralte Sehnsüchte ausdrücken — oder steckt hinter all dem auch ohne nachweisbare Schauungsgrundlage eine Ahnung über den Lauf der Welt, die sich irgendwann verwirklichen wird?

In letzterem Falle wäre wohl der Inhalt der Prophezeiungstradition als grobes Grundgerüst aufzufassen, das im Laufe der Zeit durch allerhand menschliche Einfälle aufgefüllt wurde. Heißt: Daß irgendetwas passieren wird, wäre anzunehmen. Je mehr man jedoch ins Detail geht, desto zweifelhafter, unsicherer werden die Aussagen.
Völlig fehl ginge man indes, betrachtete man die Aussagen als bare Münze, weil sie mit der Titulatur "Seher" versehen wurden. Bei vielen scheint das schon zu reichen, um jede tiefergehende Kritik zu erübrigen.

Die Beschäftigung mit dem Thema zerfällt eigentlich in zwei Teile, die allerdings ineinanderfließen:
1. Quellenkritik der Prophezeiungen, um zu erkennen, wie die Texte untereinander zusammenhängen, wer von wem abgeschrieben hat, um die Ideen zu identifizieren und auf ihre religiöse, chiliastische Grundlage zurückzuführen. Hier geht es im wesentlichen darum, die menschlichen Vorstellungen von etwaigen echten Schauungselementen abzusondern.
2. Sammlung und Auswertung neuerer Schauungen, die von nachweisbaren, lebenden Personen stammen. Hierbei geht es darum, ein Instrumentarium zu entwickeln, um echte Schauungen zu erkennen und von Einbildungen zu unterscheiden. Das hat z. B. Alexander Gann versucht. Das Problem ist, wenn die Personen wiederum von der Prophezeiungstradition beeinflußt sind und diese wiedergeben.

Neue Schauungen, die von Personen z. B. in diesem Forum erlebt und veröffentlicht werden, sind ungeheuer wertvoll, weil sie das wackelnde Thema an sich erhärten.

Allgemein: Die Frage, ob die Schauungen eintreffen, ist vor dem Eintreffen schlechterdings unbeantwortbar.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Spreu vom Weizen trennen

Tribun, Oberfranken, Sonntag, 20.12.2015, 15:58 vor 3043 Tagen @ Taurec (2593 Aufrufe)

Hallo,

hab mich nicht vor hier abzumelden, aber mal eine Frage/Bitte.

Von all den Schauungen, früher und jetzt muss doch die Erstellung eines "Fahrplanes" möglich sein ?

Anders gesagt: Was ist für die langjährigen Fachmänner eine anzunehmende, durch echter Schauungen zu erwartende Zukuft ?

Sorry, so lange bin ich
noch nicht dabei, vielleicht habt ihr meine Frage schon mal beantwortet.

Ich würde das schön finden, wenn zum Beispiel auf der Seite der Quellensammlung eine erarbeitete, von Widersprüchen bereinigter möglicher Fahrplan zu finden sei.

Ähnlich wie eine Modellbau Eisenbahnanlage die auch immer wieder verändert, erneuert wird.
Kann doch ruhig als Baustelle beginnen.
Nur mal ein Vorschlag.
Mir würde das sehr helfen, diese Materie hier besser zu verstehen.


Gruß Tribun

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Existiert bereits

BBouvier @, Sonntag, 20.12.2015, 16:35 vor 3043 Tagen @ Tribun (2724 Aufrufe)

Von all den Schauungen, früher und jetzt muss doch die Erstellung eines "Fahrplanes" möglich sein ?

Anders gesagt: Was ist für die langjährigen Fachmänner eine anzunehmende, durch echter Schauungen zu erwartende Zukuft ?

Hallo, Tribun!

Existiert alles.
Und zwar als Scharnier in der Forumssatzung.
Dort hast Du es wohl übersehen?
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=11949

.... wobei die "Kaiserkrönung" - und wohl auch
der "Russische Feldzug" à la Irlmaier&Co. (!) -
mittlerweile ganz massive Wackelkandidaten sein dürften.

Gruß,
BB

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Die Lösung des Rätsels Irlmaier, ...

Sagitta, Montag, 21.12.2015, 00:03 vor 3043 Tagen @ BBouvier (2989 Aufrufe)

... werter BB,

kann meines Erachtens nur auf dem umgekehrten Wege gefunden werden. Du suchst immerzu nach Parallelen zwischen älteren Quellen und den uns bekannten Irlmaier-Quellen, und damit machst Du sichtbar, wo "Irlmaier" (bzw. seine Herausgeber) nur nachplappern. Das ist legitim und ist zu fordern. Aber es ist nur die halbe Miete.

Du könntest nämlich auch jene Aussagen von Irlmaier heraussuchen, in denen er Dinge ausspricht, die vor ihm noch nie jemand erzählt hat. Diese Art "Literaturkritik" ist freilich ein noch mühsameres Geschäft als das Auffinden von Aussageparallelen. Aber allein dieser zweite Weg führte zu wahrscheinlich originären und authentischen Aussagen Irlmaiers.

An anderer Stelle habe ich bereits darauf hingewiesen, wo ich für mich derartige potentielle Irlmaier-Wahrheiten sehe, voran die Vogelschwarm-Giftpulver-Geschichte sowie der VIP-Mord vor Kriegsausbruch. Gibt es Seher vor Irlmaier (also spätestens 1952), die dediziert von einer Flut im Norden sprechen? Hat jemand vor ihm ausgerechnet Berlin "intakt aber meschenleer" gesehen? Warum reitet er so sehr auf dem warmen Klima herum? Gibt es noch einen anderen Seher mit einem gleichartigen Luftwaffen-Tick (Kastl Hauptquartier, Kastl gelbes Pulver, Kastl ins Meer, Fliegerschwärme, Marschflugkörper). Bei wem sonst noch haben Bodentruppen eine solche Marschgeschwindigkeit? Wer sonst noch macht den Bayern solche Hoffnung, dass viele von ihnen es überleben werden? Woher nimmt er die Souveränitat, Aussagen über den Nahen Osten, über das Mittelmeer, über gesamteuropäische Revolutionen, über die Strategie der Russen (Rheinlinie, Niederlande), über die Blassheit der Amerikaner machen zu wollen - ob er sie tatsächlich machen kann und ob sie stimmen, ist eine andere Frage.

Die Liste liesse sich fortsetzen, man müßte das alles selbstverständlich im Detail diskutieren. Etwas Großes hat Irlmaier bewegt, er hat mit Sicherheit Teile eines außerordentlichen Geschehens "gesehen". Vermutlich wird ein Dutzend valider Voraussagen herauskommen, wenn man die Irlmaier-Materie mal gründlich durchgesiebt hat. Seine originalen Schauungen sind aber nicht mehr greifbar. Irlamier bleibt immer second-hand. Und am Ende ist sein Erbe auch gar nicht weltbewegend, aber immerhin gibt es von Irlmaier ein paar wichtige und wertvolle Einzelheiten, die uns weiterhelfen.

Meint, mit den besten Grüßen,
Sagitta

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ein halbes Dutzend valider Aussagen?

BBouvier @, Montag, 21.12.2015, 00:13 vor 3043 Tagen @ Sagitta (2983 Aufrufe)

<"Vermutlich wird ein Dutzend valider Voraussagen herauskommen,
wenn man die Irlmaier-Materie mal gründlich durchgesiebt hat
.">

Hallo, Sagitta!

Ja:
Meine Rede!

Beste Grüße!
BB

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Irlmeier und die Caritasschwester

Tribun, Oberfranken, Sonntag, 27.12.2015, 18:38 vor 3036 Tagen @ BBouvier (2813 Aufrufe)

Hallo,

Was die Caritasschwester Maria Luise Bender von Alois Irlmaier, dem Hellseher aus Freilassung, in den 50-er Jahren erfuhr: Schwester Maria Luise absolvierte Autofahrstunden bei ihrem Fahrlehrer, der im Nachbarhaus von Alois Irlmaier wohnte. Eines Abends kam Irlmaier auf sie zu mit den Worten: 'Mädchen, du erlebst die große Umwälzung, die kommen wird!' Irlmaier sprach alle mit 'Du' an, obschon die heute 89-jährige Schwester damals um die 50 war. Er sagte:
1. Zuerst kommt ein Wohlstand wie noch nie!
2. Dann folgt ein Glaubensabfall wie noch nie zuvor.
3. Darauf eine Sittenverderbnis wie noch nie.
4. Alsdann kommt eine große Zahl fremder Leute ins Land.
5. Es herrscht eine große Inflation. Das Geld verliert mehr und mehr an Wert.
6. Bald darauf folgt die Revolution.
7. Dann überfallen die Russen über Nacht den Westen.
Bei anderer Gelegenheit sagte er, das werde geschehen, wenn die feindlichen Kriegsschiffe im Mittelmeer aufkreuzen. In seinem Todesjahr 1959 wurde Irlmaier gefragt, ob denn seine Voraussagen noch immer gültig wären. Darauf erwiderte er: 'Ich sehe die Ereignisse heute noch deutlicher, da sie näher sind" und ergänzte: 'Ich sehe ganz deutlich zwei Achter und einen Neuner. Was das bedeutet, weiß ich nicht.' Zur Invasion der Russen, vor der Fatima eindringlich warnte, daß sie noch in der zweiten Hälfte unseres Jahrhunderts erfolge, wenn die Menschen nicht zu den Geboten Gottes zurückkehrten, sagte Irlmaier: 'Wenn der Dritte ermordet wird, geht es über Nacht los! Ich denke, im Balkan wird es sein!'"

Mich würde mal interessieren wie alt diese Frau heute 2015 ist. Auch über die verweisende Quelle kommt man hier nicht weiter. Wann wurde der Text oben geschrieben und hier in die Quellensammlung eingestellt ?

Auch würde mich mal interessieren, was ist eigentlich aus den Kindern und der Frau vom Irlmeier geworden. Die müssten doch das ein oder andere auch mitbekommen haben.
Hier kann ich nirgends was finden, ob diese Leute irgendwie mal befragt wurden zu den Schauungen, bzw. ob diese Leute von selber irgend was erwähnt hatten.

Gruß Tribun

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