Mich würde mal interessieren warum einige Menschen Schauungen haben (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Tribun, Oberfranken, Dienstag, 15.12.2015, 19:10 vor 3026 Tagen (5068 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Montag, 18.02.2019, 21:12

Hallo,

warum haben Menschen Schauungen und andere nicht? Liegt es an der Person der Menschen, an einem gemeinsamen Wesenszug oder gibt es sonst irgendeine Erklärung warum einige Personen Schauungen haben.

Ist es Gott der durch die Menschen redet ?

Ja, hier wird es kompliziert, was für ein Gott sollte das sein der uns eigentlich erzählt das unser jetzige Welt untergeht.

Oder sind es Warnungen? An alle Menschen ?

Meine Frau hat Schauungen, konnte bis vor kurzen damit nicht viel anfangen. Ich habe keine Schauungen.
Aber "absolut" auf Evangelium Linie sind wir beide nicht wirklich. Das heißt nicht das wir nicht an Gott glauben.

Ich weis nicht ob diese Fragen schon mal so hier in diesem Forum gestellt worden sind. Wenn ja genügen mir die Links dorthin. Bin ja noch nicht so ewig lange hier dabei.

Was ich mir immer denke, ein 3 Welt Krieg in der Zukunft, das Sterben von Millionen von Menschen setzt Energie schon jetzt frei und diese Energie bewegt einige Menschen das zu sehen was in Zukunft passiert.

Kann aber auch völlig falsch sein.

Danke für Antworten

Avatar

Warum stirbt der Mensch?

BBouvier @, Dienstag, 15.12.2015, 20:24 vor 3026 Tagen @ Tribun (4929 Aufrufe)

Hallo, Tribun!

Solche "Warumfragen" untersuchen entelechisch "tiefer" Zweck und Ziel
und sind damit wohl nur kontrovers zu besprechen:
"Warum stirbt der Mensch?"

Hier zur Diskussion vor nur wenigen Wochen,
worum (!) es sich bei Schauungen handeln mag?
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=29503

Oder auch hier:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=8227

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Alltägliches

Sagitta, Dienstag, 15.12.2015, 20:53 vor 3026 Tagen @ Tribun (4728 Aufrufe)

Hallo Tribun,

zuerst mal Danke für Deine Beiträge und die Mitteilung der Schauungen Deiner Frau.

Ich erzähle Dir etwas, das Deine Frage vielleicht beantwortet. Vor einigen Tagen hatte ich beim Aufwachen diesen Traum: Ich stehe am Fenster meiner Wohnung im 3. OG und blicke auf die Dorfstrasse, wo ein Altbekannter aus dem Dorf vorbeigeht. Wir rufen uns etwas zu, ich weiß nicht was, und ich sehe außerdem noch die Straße, die trocken ist, aber einige nasse Stellen hat, die gerade in der Sonne verdampfen. Soweit also der Traum.

Ich wußte damit (denn ich kenne die Arten von Träume, die ich habe, mit ihrem jeweiligen Aussagehalt; ein Leben ohne Träume würde mir armselig vorkommen), ich wußte also, dass es an diesem Tag nicht wirklich nass und kalt werden würde. Denn das war die Frage, die mich am Vorabend vor dem Traum beschäftigt hatte, weil ich draußen zu tun haben würde. Und hier kam die Antwort. Also alles im grünen Bereich.

Was mir unklar war: der Bekannte aus dem Dorf. Was hatte es mit dem für eine Bewandtnis? Hier hilft einfach nur abwarten. Nun, am Abend dieses Tages steige ich in mein Auto und will vom einem entlegenen Teil des Dorfes nach Hause fahren. Und da läuft tatsächlich dieser Bekannte daher und spricht mich an. Ich muss nun einflechten, dass ich diesen Mann quasi seit 40 Jahre kenne, aber eigentlich noch nie mich mit ihm längere Zeit unterhalten habe. Man grüßt sich, macht eine witzige Bemerkung, tauscht irgendeine Neuigkeit aus etc., aber mehr gab es in diesen 40 Jahren wirklich nicht. Manchmal sind gewisse Distanzen zwischen den Familien der Einheimischen vorhanden, schon seit alters her. Aber nun haben wir zum ersten Mal etwas länger miteinander geredet. Uund damit war also dieser Teil des Vorschau-Traumes auch wahr geworden: es war ein bißchen außerordentlich, dass wir uns Zeit füreinander genommen haben, und meine Seele, wenn ich das so sagen darf, hat das ebenso empfunden wie ich in der Nachschau.

Warum aber nun aber das 3. OG? Als mich dieser Einheimische ansprach, da saß ich schon im Auto, und das ist etwas hoch, und ich mußte auf ihn herabblicken. Das wollte ich nicht, weil wir als Familien Respekt voreinander zeigen müssen. Ich sagte also zu ihm: Warte kurz, ich steige aus, denn ich kann nicht so von oben herab mit Dir reden.

Das war also die Geschichte, die Dir zeigen soll, dass Schauungen zunächst etwas völlig Alltägliches sind. Praktisch jeder hat die Gabe dafür, wobei es verschiedene Formen/Wege der Bewußtwerdung derartiger "Mitteilungen" gibt (mal über Träume, mal über Einblendungen im Wachbewußtsein, mal über verbale oder non-verbale Ahnungen etc. etc.). Du solltest also nicht die Frage stellen, warum manche Leute Schauungen haben, sondern eher die Frage, warum die meisten Leute sie nicht haben. Ich kann nur sagen: entspanne Dich, bring Dein Seelenleben in Ordnung, rede mit Deiner Seele. Sie ist das Schifflein, mit der Du durch diese Welt fährst, und ggfs. auch zu Gott. Und wenn wenn Du echte, aufrichtige Fragen hast, wirst Du von Deiner Seele Antwort bekommen. Sie hilft Dir auch bei der täglichen Arbeit, oder in schwierigen Lebenslagen. Du musst einfach nur wissen, dass sie da ist.

Wenn Du Dich umschaust, dann siehst Du überall Menschen, die haben die eine oder andere Sache besser drauf als der Durchschnitt. Und so ist es auch mit den Schauungen. Man kann das Schauen in gewissem Umfang auch üben, besser gesagt den richtigen Umgang mit dieser Gabe finden (dauert meist ein paar Jahre oder Jahrzehnte). Ferner gibt es noch Ausnahmemenschen, die einen Schauungtick haben, so wie es Mongoloide oder Unpigmentierte oder Kraushaare oder Sportsmänner oder Musiktalente etc. gibt. Und dann gibt es bestimmte Zustände des gesundheitlichen Ungleichgewichtes, während derer Schauungen häufiger oder deutlicher auftreten. Und dann gibt es Drogen - und was weiß ich noch. Und natürlich gibt es außerdem die großen geschichtlichen Ereignisse, die ihre Schatten vorauswerfen, mitten hinein in empfindliche, ggfs. sogar unempfindliche Seelen.

Ich hoffe, ich habe damit Deine Frage beantwortet.

MfG, Sagitta

So wie die Dinge gehen...

chaosad, Dienstag, 15.12.2015, 21:18 vor 3026 Tagen @ Tribun (4617 Aufrufe)

Hallo Tribun!

Auch ich mache mir von Zeit zu Zeit darüber Gedanken. Für mich liegt irgendwie nahe, dass es vielleicht gar nicht so wenige Menschen sind, die Schauungen haben. Allerdings ist die Frage, wie diese von der jeweiligen Person dann eingestuft werden. Als Albtraum? Schlecht gegessen? Einfach nur ein irritierender Unsinn, der gleich wieder ins Hinterstübchen verfrachtet wird? Oder ganz übergeschnappt?
Ich schätze die Lage so ein, dass jemand, der von den "großen Schauungen" und dem Gesamtbild, welches diese abgeben, nichts weiß, auch eigene Träume und Schauungen sehr schwer einordnen kann. Das andere Extrem ist wieder der "Wissende", der - überspitzt ausgedrückt - schon überall das Gras wachsen hört. Wenn die Bilder und Eindrücke so gewaltig sind, dass sich der Betroffene nicht mehr "wehren" kann, wird er vielleicht beginnen, sich zu interessieren, was da abläuft. Und irgendwann stellt sich dann auch das Bedürfnis nach Austausch mit Ähnlichgestrickten ein. Und dann landet man in diesem Forum :-).

Liebe Grüße Christi

Angebot und Nachfrage

chaosad, Dienstag, 15.12.2015, 23:10 vor 3026 Tagen @ Tribun (4543 Aufrufe)

Hallo nochmal,

entschuldige, das "warum" war ja die Frage! Ich bin wohl zu schnell zur nächsten Frage, die sich einem, aufdrängen könnte, nämlich dem "Wie das Ganze einordnen", übergesprungen.
Auf das "warum" weiß ich auch keine Antwort, aber stellen wir einmal die Gegenfrage: "Warum nicht?"
Ich nehme an, die Fähigkeit zur Hellsicht oder wie auch immer wir sie nennen mögen, ist im Menschen angelegt, in jedem von uns. Vielleicht ist sie sogar so etwas wie ein Instinkt, eine eingebaute Alarmanlage, die uns die Möglichkeit gibt, uns und unseren Nachwuchs (und damit rein evolutionär betrachtet der gesamten Spezies) einen Vorteil zu verschaffen und die Chancen für den Fortbestand zu erhöhen. Welche Schauung oder welcher Traum in unserem Sinn hat schon die eigene Hochzeit oder einen Lotteriegewinn zum Thema (obwohl es so etwas ja auch geben soll!)? Meistens dreht es sich inhaltlich um existenzbedrohende Ereignisse und Umbrüche, egal ob nun im näheren Umfeld oder ganze Kontinente betreffend.
Der Überlebensstress, dem der Mensch seit Urzeiten ausgesetzt ist, ist für uns heutige Exemplare wohl kaum vergleichbar mit dem eines Urzeitmenschen, sicherlich auch nicht mit dem eines Bauern im Mittelalter usf. Vielleicht ist unser Sensorium aufgrund der "mangelnden Nachfrage" zusehends verkümmert? Einige haben es noch mehr, einige weniger stark ausgeprägt im Rudiment erhalten?
Es wäre ein Fehler, sich bei der Suche nach dem "warum" nur im gegenwärtigen Zeitrahmen zu bewegen, das Korsett sitzt viel zu fest, da kriegst du nicht genug Luft!

Liebe Grüße Christi

PS: Ich weiß nicht, ob das im Forum schon einmal thematisiert wurde. Auf die Frage brachte mich BBouviers Frage "Warum stirbt der Mensch": Die menschliche Zelle hat den natürlichen Zelltod einprogrammiert - die Apoptose. Sie führt letztendlich unweigerlich zum Tod. Nur einer Zelle fehlt diese Programmierung: der Krebszelle. Warum? Diese Frage beschäftigt mich schon lange in philosophischer Hinsicht!

Krebszelle

Bea, Mittwoch, 16.12.2015, 09:40 vor 3026 Tagen @ chaosad (4548 Aufrufe)

PS: Ich weiß nicht, ob das im Forum schon einmal thematisiert wurde. Auf die Frage brachte mich BBouviers Frage "Warum stirbt der Mensch": Die menschliche Zelle hat den natürlichen Zelltod einprogrammiert - die Apoptose. Sie führt letztendlich unweigerlich zum Tod. Nur einer Zelle fehlt diese Programmierung: der Krebszelle. Warum? Diese Frage beschäftigt mich schon lange in philosophischer Hinsicht!


Hallo Chaosad!


Interessante Frage!
Mir fällt als mögliche Antwort ein, dass es ja nicht nötig ist.
Ein Krebszelle ist ja eine Zelle, die sich quasi aus der Ordnung ihres Körpers gelöst hat. Sie kann aber nicht alleine überleben - wenn der Organismus stirbt, stirbt sie auf alle Fälle mit!


Grüße

Bea

Avatar

Lebensfeindliche Wucherung

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 16.12.2015, 09:51 vor 3026 Tagen @ chaosad (4684 Aufrufe)

Hallo!

Sie führt letztendlich unweigerlich zum Tod. Nur einer Zelle fehlt diese Programmierung: der Krebszelle. Warum? Diese Frage beschäftigt mich schon lange in philosophischer Hinsicht!

Hat sie, jedoch nicht unmittelbar. Die Krebszelle stirbt, indem sie ihren Wirt vernichtet. Das geht oftmals sogar schneller, als die Lebensdauer einer gesunden Zelle währt.

Dem Gesetz des Lebens kann niemand entfliehen. Man könnte die Krebszelle durchaus als Ausreißer auffassen, der das Gesetz umgehen will. Der Tod kommt dann auf Umwegen.

Das gilt auf allen Ebenen. Unsere Zivilisation verhält sich durch Wachsttumszwang, Expansion über den gesamten Erdball und Ressourcenvernutzung praktisch krebsartig. Genau daran wird sie zugrundegehen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Stimmig

chaosad, Mittwoch, 16.12.2015, 10:37 vor 3026 Tagen @ Taurec (4494 Aufrufe)

Hallo,

@Taurec und Bea, dankeschön! Eure Antworten ergänzen sich bestens und sind eine super Erklärung. Es stimmt, rein vom energetischen Aufwand her wäre es reine Verschwendung, der Krebszelle auch die Apoptose einzuprogrammieren. Schön blöd, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin! :-D

Liebe Grüße Christi

Mitmenschen

Bea, Mittwoch, 16.12.2015, 17:18 vor 3025 Tagen @ chaosad (4458 Aufrufe)

Hallo,

@Taurec und Bea, dankeschön! Eure Antworten ergänzen sich bestens und sind eine super Erklärung. Es stimmt, rein vom energetischen Aufwand her wäre es reine Verschwendung, der Krebszelle auch die Apoptose einzuprogrammieren. Schön blöd, dass ich da nicht selber drauf gekommen bin! :-D

Liebe Grüße Christi


Hallo Chaosad!


Bittesehr! :)
Ich find 's gut, dass man als einzelner Mensch auch mal nicht drauf kommt und nicht alles weiß und kann - wozu bräuchte man sonst Mitmenschen, bzw ist selber einer?


Grüße

Bea

nur eine Sichtweise...

Sphynx, Donnerstag, 17.12.2015, 10:26 vor 3025 Tagen @ Taurec (4359 Aufrufe)

Hallo Taurec!

Eine andere Sichtweise wäre Krebs als Antwort auf Bedrohungssituationen. Eine durch den Wirt bedingte, überschiessende Abwehr- oder Überlebensstrategie. Die Art und Weise wie das betreffende Individuum seine Lebensumstände wahrnimmt ist dabei entscheidend. Wer seine Lebenssituation annehmen kann lebt länger.

https://www.youtube.com/watch?v=Z57uBCcOdvI

Man beachte die Synchronitäten zwischen Psyche, Einzelschicksal und individueller Körperreaktion und Massenpsyche, Kollektivschicksal und Reaktionen im "Volkskörper" wie z.B. Bildung von Subgesellschaften, Radikalisierung etc...

Wenn man diese Art Mechanik irgendwann verstehen und akzeptieren lernt wird sich das menschliche Erleben grundsätzlich ändern. Aber Krebs als Fremdes das den Körper zerstören will einzuordnen entspricht genau dem gesellschaftlichen Konsens im Umgang mit Problemsituationen.

Schöne Grüsse,

Sphynx

Meinung

Wizard, Berne, Dienstag, 15.12.2015, 23:18 vor 3026 Tagen @ Tribun (4577 Aufrufe)

Moin Tribun

Meiner Meinung nach hat (fast) jeder die Fähigkeit dazu.

Allerdings unterschiedlich stark ausgeprägt und durch Erziehung, Kulturkreis etc. gefördert oder unterdrückt. Mit Förderung ist allerdings nicht gemeint, dass man sie erlernen oder üben könnte. Eine Förderung eher in dem Sinne, dass ihr Vorhandensein Akzeptiert wird. Also das genau Gegenteil von dem was hier in unserem Kulturkreis üblich ist.

Wie in vielen anderen Bereichen wird hier den Leuten von klein auf eingetrichtert wie die Welt zu sein hat. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und jeder der anderes Behauptet, kann noch von Glück reden, wenn er dann nur als "Sonderling" oder "Spinner" betitelt wird. Siehe beispielsweise politische Themen, wo es besonders deutlich und täglich schlimmer wird. Da sind wir mittlerweile im Umgang miteinander kulturell wieder im Mittelalter, kurz vor der Hexenverbrennung gelandet. Einschließlich der Beweislastumkehr in einigen Bereichen, wo einem nicht mehr eine mögliche Schuld bewiesen werden muss, sondern der Beklagte seine Unschuld beweisen muss. Und wenn er Pech hat, wird der Versuch die Unschuld zu beweisen noch als "Uneinsichtigkeit" ausgelegt, was automatisch zu einem höheren Strafmaß führt.

Bis denne

Wizard

--
Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.

Danke für die Antworten, doch noch eine Frage ....

Tribun, Oberfranken, Mittwoch, 16.12.2015, 18:45 vor 3025 Tagen @ Tribun (4541 Aufrufe)

Hallo,

einiges verstehe ich, einiges nicht so richtig. Problematik ist glaub ich auch zu komplex. Kann und mus mach nicht eindeutig erklären.
Nur mal noch eine Frage:
Eine Schauung in die Zukunft ist ein Ereignis, dass sich in der Zukunft abspielt.
Das heißt doch wiederum er ist ein unabdingbares Ereignis. Anders gesagt das Ereignis tritt ein.

Danke für Antworten

Gruß Tribun

Avatar

<"das Ereignis tritt ein">

BBouvier @, Mittwoch, 16.12.2015, 21:19 vor 3025 Tagen @ Tribun (4656 Aufrufe)

<"Eine Schauung in die Zukunft ist ein Ereignis,
dass sich in der Zukunft abspielt.
... Anders gesagt, das Ereignis tritt ein
.">

Hallo, Tribun!

Das nenne ich, sehr gut und nüchtern auf den Punkt gebracht!

Es gibt diesbezüglich leider am Rande noch ein paar "Fransen".

Da Schauungen:
- nur allzuoft symbolisch verfremdet sind
... inwieweit jeweils von "fast gar nicht" bis völlig symbolisch,
im vorab schwer zu beurteilen (=> Deutung)
- mit anderen (rein persönlichen/weiteren) Informationen
überlagert sein können
- im persönlichen Bereich genaues (!)
Vorherwissen offenbar gelegentlich eine graduelle Veränderung
mittels Tun oder Lassen ermöglicht
=>
... ist Kenntnis über künfiges Geschehen im vorab
wohl nicht so deutlich und umfassend wie man meint.
Eine Art diffuser Restschleier scheint, zu verbleiben.

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Ist die Zukunft nun fix oder variabel?

Narada, Donnerstag, 17.12.2015, 18:46 vor 3024 Tagen @ Tribun (4318 Aufrufe)

Hallo Tribun,
Kern Deiner Frage ist, ob die Zukunft fix ist oder nicht.

Ist sie variabel, stellt sich die Frage nach dem Sinn einer Schauung. Ist sie fix stellt sich die Frage nach dem sog. Freien Willen.

Ich beschreibe mal meine Sicht auf diese Dinge:
Vermutlich leben wir, damit die Seele oder was auch immer reift. Es gibt da wohl eine persistente Ebene des Seins. Wir können uns ja entscheiden:
a) Folgen wir der simplen Logik, also maximale Zielerreichung unter Einsatz möglichst weniger Ressourcen bei geringstmöglicher Gefährdung.
b) Folgen wir der Lust und leben triebhaft.
c) Folgen wir dem Herzen, Gefühl, Gewissen, Ethik, der inneren Stimme oder einer anderen altruistisch orientierten Eingebung.
Damit wäre die Zukunft variabel.

Ein hinkendes und hoppelndes Beispiel zu Schauungen:
Ein Apfel hängt am Baume. Noch. – Keine Schauung.
Jetzt fällt er runter. – Die Schauung besagt, dass er unten ankommt. Wie auch immer.
Ich meine, dass gewisse Ereignisse wie eine Bugwelle ihre Schatten vorauswerfen. Und diese können wahrgenommen werden.
Zu dem Apfel heißt das nun noch lange nicht, dass er verdötscht aufschlägt. Vielleicht fällt er ja auch dem Isaac Newton auf die Hirnkammer. Oder ein Mädchen fängt ihn auf. Oder er fällt weich auf fruchtbaren Boden und ein neuer Baum entsteht. Kommt drauf an. Worauf?!?

Eine weitere Vermutung:
Das Leben ist wie eine Schule mit Lehrplan. Morgen ist Pythagoras. Wie und was dann da abgeht ist noch offen, aber morgen ist Pythagoras.

Jetzt haben wir grob zwei Arten von Schauungen:
1. Bugwellen (Apfel)
2. Lehrplan (Pythagoras)

Dann gibt es immer wieder diese Wenn-Dann Schauungen. Damit hab ich ein massives Problem. Meist ist das religiös eingetüncht. Religion aber hat drei Facetten:
1. Spiritualität
2. Soziale und gesundheitliche Aspekte
3. Macht. Schiere Macht.
Und genau um diese Macht geht es bei den Wenn-Dann-Geschichten. „Wenn ihr nicht so macht wie ich sage, kommt der große Übergott und zieht euch den Hosenboden stramm!“. Ja, nee,- is klar was hier laufen soll!

Und dann ist da noch ein echtes Problem:
Diese Wahrnehmungen kommen, zumindest bei mir, über den gleichen „Kanal“ wie Einbildungen. Von daher genieße ich das Ganze mit äußerster Vorsicht.
Außerdem ist eine Melodie abhängig von dem Instrument, auf dem sie gespielt wird. Eine Schauung ist wie eine Melodie und der Mensch das Instrument.

Und noch was ist mir aufgefallen:
Wenn der Apfel unterwegs ist, also eine Bugwellenschau abgeht, dann kann man sehr wohl dem Ereignis ausweichen. Der Blitz schlägt dann aber woanders ein. Nicht mit der gleichen Intensität, aber er schlägt ein.

Viele Grüße
Narada

Avatar

Apfelmus

BBouvier @, Donnerstag, 17.12.2015, 20:00 vor 3024 Tagen @ Narada (4369 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 17.12.2015, 20:15

Hallo, Narada!

Danke sehr!

Hierzu:

<" ... ob die Zukunft fix ist oder nicht".

Das Thema hatten wir hier bereits ad nausesam:
Aus der Tatsache, etwas künftige im vorab zu wissen,
wird gelegentlich irrig vermutet, sie stünde wohl fest?
Tatsächlich aber weiß man nur von etwas, das mal "passiert".
Passierte etwas anderes, dann wüßte man schlicht davon.
Vergleichbar mit den Nachrichten von gestern:
Gestern kann nichts "anderes" passiert sein.
Jedoch hätten auch völlig andere Sachen passieren können.

<"...stellt sich die Frage nach dem sog. Freien Willen.">

In Grenzen (Naturell, Erziehung, Gewohnheiten, etc.)
sind Entscheidungen frei:
Sieht ein Seher einen gefällten Baum,
dann hatte ihn offenbar Jemand gefällt.
Sonst stünde er ja noch.

<"Damit wäre die Zukunft variabel.">

Künfiges - im Rahmen menschlischer Entscheidungen -
ist völlig "frei" - der Seher sieht die Resultate.

<"Dann gibt es immer wieder diese Wenn-Dann Schauungen.
Damit hab ich ein massives Problem.
">

Das verwundert nicht.
Denn es gibt doch gar keine "Falls-Dann-Schauungen"!
Falls-Dann-Sachen sind reine Aussagen (!)
Beipielsweise:
Falls ihr nicht fleißig den Rosenkranz betet,
dann wird der HERR Euch fürchterlich strafen!

Weswegen wir uns hier nicht mit "Prophezeiungen" beschäftigen,
obgleich sie rein sprachlich der Überberbegriff
zu "Zukunftsgeschehen" sind.

<"Wenn der Apfel unterwegs ist...dann kann man sehr wohl
dem Ereignis ausweichen."
>

Natürlich:
Man muß da doch nur fünf Meter weiter gehen.

<"Der Blitz schlägt dann aber woanders ein.">

Wohl kaum:
Ein der Blitz/Apfel kommt genau dort "runter", wo gesehen:
Wo sonst wohl?
Schlüge er woanders ein, dann wäre er dort (!) gesehen worden.
(Und ja, ich weiß schon - immer wieder scheint es Bilder
zu geben, wo sich Geschehnisse "grade vor meiner Haustüre" abspielen.)

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Gehirnknoten bei Schauungen

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 17.12.2015, 20:16 vor 3024 Tagen @ Tribun (4705 Aufrufe)

Hallo!

Das heißt doch wiederum er ist ein unabdingbares Ereignis. Anders gesagt das Ereignis tritt ein.

Das gedanklich auf die Reihe zu bringen, führt oft zu Gehirnzwirblern und allzu starren Festlegungen, um den Widerspruch aufzulösen.

Fest steht:
1. Schauungen treffen ein.
2. Der Mensch hat die Freiheit der Entscheidung.

Aus dem zweiten Punkt wird gerne geschlossen, daß der erste nicht zwingend wahr sei und Schauungen folglich abwendbar wären.
Als Folge hält man dann wirre Ideen wie die nihilistische Parallelweltentheorie für wahrscheinlich. Man kann sich nicht aus der kleinen, menschlichen Perspektive lösen.

Es ähnelt den berühmten Kippbildern. Die Wahrnehmung kann zu einem Zeitpunkt stets nur eine zweier völlig gleichberechtigter Aussagen des Bildes als richtig erkennen.

[image]

Beides trifft zu, denn es gilt: Die (nie völlig berechenbaren) Folgen freier Willensentscheidung führen zu Ereignissen, die in Schauungen gesehen werden und die eintreffen.
Ändern sich die Entscheidungen, so war diese Änderung bereits im Schauungsgeschehen still vorweggenommen, was mich aber nicht hindert, mich auf die eine oder andere Weise zu entscheiden, selbst wenn ich die Schau kennen würde.
Zugleich ist das Universum nicht frei, sondern durch Schöpfungsgesetze (welche mehr sind als die physikalischen Naturgesetze) und einer Schöpfungsidee, die das Ganze einem bestimmten Ziel, bzw. einer bestimmten Verwirklichung zuführt, stark determiniert. Der Mensch erschafft die Welt/die Zukunft nicht, sondern verwirklicht sie. Mit seinen Entscheidungen, die stets – auch die kleinsten – Konsequenzen nach sich ziehen, erfüllt er eine Funktion, wie alles in der Schöpfung eine Funktion erfüllt. Er strickt mit seinen Entscheidungen am Schicksalsteppich mit, wobei Schauungen nicht die Entscheidungen (also die Art und Weise, wie die Fäden miteinander en détail verknüpft werden) zeigen, sondern aus höherer, zeitungebundener Warte das Muster, das entsteht (bzw. Ausschnitte des Musters).

Es bleibt nichts anderes übrig, als den Widerspruch hinzunehmen, der aus der Wahrnehmung entsteht, sein Schicksal selbst zu bestimmen gegenüber der Tatsache, daß Schauungen prinzipiell über viele Jahre bis ins Detail eintreffen können. Wenn man meint, man hätte es raus, dröselt ein gedanklicher Perspektivenwechsel (sofern man zu einem solchen fähig ist) die Vorstellung sofort wieder auf. Der Verstand ist unfähig, das Ganze zu erfassen, weil er aus der "Innenperspektive" die Gesamtheit der Schöpfung nicht begreifen kann.

Hinzu kommt als Punkt, der in diese Darstellung eingefügt werden muß, daß Schauungen zwar eine an sich neutrale Einrichtung (bzw. Möglichkeit) der Natur sind, aber tatsächlich Einfluß auf das menschliche Handeln haben können. Sie stehen nicht zusammenhanglos da, sondern nehmen durch ihr Vorhandensein Einfluß.
Auch das körperliche Auge ist nicht gemacht, um ausschließlich sinnvolle und nützliche Dinge zu sehen. Tatsächlich sind 99% der Dinge, die zu einem gegebenen Zeitpunkt gesehen werden, für den Wahrnehmenden unnütz und sinnlos (und werden entsprechend ausgeblendet). Ein kleiner Teil der Wahrnehmung zu einem bestimmten Zeitpunkt vorhandener Objekte und Geschehnisse trägt aber zur Orientierung und Entscheidungsfindung bei, weil er in Bezug zu uns steht.
In diesem Sinne haben auch Schauungen einen Einfluß auf die Entstehung des Schicksalsmusters, das sie zeigen. Sie sorgen aber nicht dafür, daß ein anderes Muster gewebt wird, sondern tragen zur Verwirklichung des im Schöpfungsganzen beabsichtigten Musters bei. Sie sind keine "Warnungen", um das Gesehene zu verhindern.
Manche Schauungen sind aber eine Art "Regelkreis", um eine bestimmte Entwicklung der Ereignisse sicherzustellen. In diese Sparte gehört die Handvoll bekannter Schauungen, die zwar hinsichtlich der Situation vollständig eintrafen, aber einen anderen Ausgang nahmen. Siehe: Erfolgreiche Verhinderung?
Ohne diese Schauungen wären die betroffenen Personen womöglich gestorben, obwohl ihr Tod noch nicht an der Zeit war. Diese könnte man als "Warnung" bezeichnen. Von diesen Ausnahmen läßt sich aber keine Regel für alle Schauungen ableiten. Man sieht mit dem körperlichen Auge auch nicht ständig heranrasende Autos oder Männer mit Schußwaffen, auf die man reagieren muß, sondern zwecklos einen Baum, das Wetter, eine weiße Wand mit Falten in der Tapete.

Zu einer weiteren Variante des Sehens zählen wohl jene Schauungen, die unser ehemaliger Forumsleiter Detlef hat(te), der im Grunde bis zum heutigen Tage eine "Arche-Noah-Vision" seiner Familie hat, die sich Mitten in Südamerika vor einer Tsunamiwelle in ein selbstgebautes Boot flüchtet und in der Zeit danach allerlei Abenteuer auf hoher See erlebt.
Das Boot hat Detlef gebaut. Jedes Mal, wenn er die Arbeit schleifen ließ, kam wie als Nachdruck ein neuer Schwung derselben Visionen. Die Zeit verging, die Visionen trafen nicht ein, sind auch jetzt inhaltlich praktisch unmöglich geworden. Die Personen sind älter als in der Schau. Das Boot ist verschrottet. Die Visionen kommen aber immer noch. Zweifellos erfüllen auch diese Schauungen eine bestimmte Funktion für das Schicksal, die aber ganz anders ist, als vom Seher all die Jahre angenommen. Sie waren mitnichten eine Warnung. Es wurde auch nichts abgewendet, da es sich um neutrale Naturereignisse handelt, die unabhängig vom Handeln einzelner Menschen zu bestimmten Zeiten "auf dem Plan stehen".
Was ist hier passiert? Ein "Wahrnehmungsfehler"? Eine Variante des "Regelkreises"? Eine persönliche Lehrstunde für Detlef? Allegorische Symbolik, die allzu ernst genommen wurde? Auch der Waldviertler sah sich in jüngeren Jahren in Szenen, die inzwischen offensichtlich nicht mehr genau wie gesehen eintreffen können.

An dieser Stelle kann man alles, was ich geschrieben habe, wieder zerlegen und von vorne beginnen, sich eine (natürlich wieder lückenhafte) Theorie zu bilden.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Avatar

Bremsversuche

BBouvier @, Donnerstag, 17.12.2015, 20:27 vor 3024 Tagen @ Taurec (4557 Aufrufe)

<"Beides trifft zu, denn es gilt:
Die (nie völlig berechenbaren) Folgen freier Willensentscheidung
führen zu Ereignissen, die in Schauungen gesehen werden
und die eintreffen.
Ändern sich die Entscheidungen, so war diese Änderung
bereits im Schauungsgeschehen still vorweggenommen.
.
.">

Hallo, Taurec!

Dazu:
=>
Neulich fahre ich die letzten Kilometer auf dem Wege
in meine oberbayerische Kleinstadt, als es mich unvermittelt massiv drängt,
auszuprobieren, wie lange es wohl dauert - wie das wohl geht? -
wenn ich gezwungen bin, überraschend eine Vollbremsung hinzulegen.

Hinter mir ist alles frei - also haue ich mal voll in die Eisen.
Beschleunige wieder - es drängt noch immer - also gleich noch einmal!
Dann noch 2-3mal (ein wenig weniger rabiat), denn hinter mir
entwickelt sich ein kurzer Stau - und rolle in den Außenbezirk.

Da schießt urplötzlich von links ein grüner Mazda aus einer
Hofeinfahrt quer über die Straße, senkrecht auf meine Spur!
Da ich den rechten Fuß fast immer noch über dem Bremspedal hatte,
(keine Schrecksekunde) konnnte ich den Unfall (sonst wohl Totalschaden)
verhindern ... Abstand beider Autos keine Handbreit beim Halt!

Weswegen ich das berichte:
Ohne meine vorherigen Bremsübungen wäre ich glatt 200 Meter
weiter gewesen und doch gar nicht in die Situation gekommen
!
*häääää*?

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Erklärungsversuch

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 17.12.2015, 20:33 vor 3024 Tagen @ BBouvier (4431 Aufrufe)

Hallo!

Weswegen ich das berichte:
Ohne meine vorherigen Bremsübungen wäre ich glatt 200 Meter
weiter gewesen und doch gar nicht in die Situation gekommen
!
*häääää*?

Ja, danke! Haben wir ja schon mal durchdiskutiert:

Wenn Du die Bremsmanöver nicht getätigt hättest, wärest Du vielleicht 200 Meter weiter gewesen, der Herausfahrende wäre aber einem Deiner aufgehaltenen Hintermänner vielleicht voll reingekracht, so daß Du mit Deiner (von "oben" ausgelösten) Bremsaktion demjenigen womöglich das Leben gerettet hast.

Auch diese Ahnung (als Vorstufe einer Schau) hatte schicksalserfüllende Funktion. Du warst nur "Gehilfe".

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

"gut" gebremst

fenice, Zürich, Freitag, 18.12.2015, 07:01 vor 3024 Tagen @ BBouvier (4343 Aufrufe)

Hallo BB,

könnte es sein, dass Du in der beschriebenen Situation „nur“ Erfüllungsgehilfe des Schicksals für den Mazda-Fahrer warst? Es bzw. er brauchte Dich und niemanden sonst genau hierfür?
So ist zwar niemand zu Schaden gekommen, aber ein ordentlicher Schrecken kann ja auch Sinn machen und Wirkung haben.

Gruß
fenice

Deshalb denke ich auch das wir eine Verantwortung haben

Tribun, Oberfranken, Freitag, 18.12.2015, 10:44 vor 3024 Tagen @ Taurec (4435 Aufrufe)

Hallo,
Fest steht:
1. Schauungen treffen ein.
2. Der Mensch hat die Freiheit der Entscheidung.

Super von Dir Taurec, dies hier so zu beschreiben.
Mir hat vor ein paar Tagen jemand vom Forum folgendes gesagt:

" Es ist kein Zufall, das du auf das Buch von Stephan Berndt über den Irlmeier aufmerksam wurdest. Und es ist kein Zufall, das Du dieses Forum hier gefunden hast."

Darüber habe ich lange und schon viel nachgedacht. Und ich glaube auch daran, das dies alles kein Zufall war.
Das leitet nun natürlich ab, das auch ICH jetzt eine gewisse Verantwortung habe anderen Menschen zu berichten, das unsere "jetzige heile Welt" sich mal verändert.
So das der andere Mensch - der es natürlich - annimmt, sich vorbereiten kann.

Da fällt mir immer ein Erlebnis ein, das ich 2003 hatte. Wie schon geschrieben, Schauungen in Form von Bildern, oder ablaufende Filme hatte ich noch nie.
Aber im Februar 2003 hatte ich ein seltsames Erlebnis.

Ich hatte eine sehr schlimme Zeit hinter mir die mein damaliges Leben total verändern würde. So ist es auch gekommen. Ich bin an einem Tag im Februar 2003 von Kroatien nach Deutschland heim gefahren. Ich war alleine im Auto.
Noch heute weis ich nicht wie ich überhaupt nach Haus gekommen bin. Ich fuhr das Auto, das war richtig aber irgendwie fuhr es ein "Anderer". Ich hörte in meinen Gedanken damals eine Stimme, mit der ich auch reden konnte und diese Stimme gab mir Antworten. Nachträglich betrachte ich diese Stimme als Gott. Aber nicht dieser Gott mit seinen "Rosenkranz". Nein es war anders. Einiges aus den damaligen Dialogen habe ich wieder vergessen, aber an folgende Aussagen der Stimme kann ich mich noch gut erinnern.
Stimme: Es ist alles so einfach - wie Licht an - Licht aus. Oder Strom an - Strom aus.
Glaube nicht alles was so in der Bibel steht. Die Bibel wurde vielfach verändert.
Halte Dich an die zehn Gebote und Teile der Bergpredigt.
Lebe so in Deinem Leben.

Über den Satz mit den Licht an und Licht aus konnte ich Jahre nichts anfangen.
Vielleicht erkenne ich jetzt diese Bedeutung des Satzes.
Vieles in unserer Welt geht nur mit Strom. Wir haben uns vom Strom total abhängig gemacht. In meinen jetzigen Beruf geht ohne Strom gar nichts mehr. Strom ist das "Bindeglied" unserer Tätigkeiten, der Kommunikation, unserer täglichen Arbeit.

Vielleicht wollte mir diese Stimme mitteilen, das dieser Strom mal versiegen könnte, sei es auch nur zeitweise. Dann bricht auf ein mal eine ganze Wirtschaft wahrscheinlich "total" zusammen.

Gruß Tribun

Avatar

Die Einfachheit des Lebens

Taurec ⌂, München, Freitag, 18.12.2015, 12:37 vor 3024 Tagen @ Tribun (4589 Aufrufe)

Hallo!

Über den Satz mit den Licht an und Licht aus konnte ich Jahre nichts anfangen.

Aus dem Zusammenhang der Aussage mit der Bibel, den zehn Geboten und der Bergpredigt scheint mir folgendes wahrscheinlicher zu sein als "Strom":

Ein "gottgefälliges" Leben im Einklang mit der Schöpfung und ihren Gesetzen zu führen ist so einfach wie das Licht einzuschalten. Man kann den Weg zum Aufstiege grundsätzlich jederzeit und in jeder Situation einschlagen.
Viele Menschen machen es jedoch komplizierter, als es ist, und verstellen sich diesen Weg durch überbordende Verstandestätigkeit und Grübeleien. Statt des einfachen Weges wählen sie Umwege voller Steine und tasten sich über viele Irrungen allmählich durch die Dunkelheit. Die Einfachheit der Dinge fällt erst auf, wenn man "den Bogen raus hat", also alle krummen, schiefen Anschauungen abgelegt hat.

Durch die Gralsbotschaft zieht sich das wie ein roter Faden, z. B.:
Aufstieg
Feinstoffliches Dornengestrüpp
Grübler

Die in vielerlei Hinsicht verbogene Bibel und christliche Lehre ist im Grunde ein Spiegelbild der Verbogenheit des Menschen seit Jahrtausenden. Das Leben folgt wenigen, einfachen Gesetzen, aus denen alles weitere folgt. Das zu erkennen brandmarkt alle christliche Theologie, das ganze komplexe Lehrgebäude als das, was es ist: falsch und überflüssig, was man – ohne sich im Detail mit diesen Irrungen zu befaßen – binnen eines Wimpernschlages erkennen könnte, wenn man wollte.

Die Stimme, bei der es sich um einen Schutzengel oder geistigen Begleiter gehandelt haben könnte, wollte Dir wohl in einer schwierigen, undurchsichtigen persönlichen Notlage ein einfaches Instrument in die Hand geben.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Die Einfachheit des Lebens

Selly, Samstag, 19.12.2015, 12:02 vor 3023 Tagen @ Taurec (4526 Aufrufe)


Durch die Gralsbotschaft zieht sich das wie ein roter Faden, z. B.:
Aufstieg
Feinstoffliches Dornengestrüpp
Grübler

Hallo zusammen,

habe gehört und auch davon gelesen, dass die Erde aufsteigt. ;-) Was immer dies bedeuten mag. Da ich selbst eher einfach gestrickt bin, formuliere ich es einfach.

Den Text des ersten Linkes habe ich flüchtig überflogen. Möchte trotzdem kurz etwas dazu schreiben.

Da die Erde aufsteigt, wird es zunehmend "lichter". Es wird für den Menschen leichter, "alte Geschichten" zu bereinigen. Man stolpert geradezu über wunderliche Gelegenheiten. Man muss nur wollen. Im Gegensatz zu früher läuft alles dynamischer ab. So mein (vielleicht subjektiver) Eindruck.

Grüße
Selly

grobstoffliches Wortgestrüpp

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 19.12.2015, 21:01 vor 3022 Tagen @ Taurec (4966 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Freitag, 17.02.2023, 08:08

Schlagwörter:

Hallo Taurec,

Durch die Gralsbotschaft zieht sich das wie ein roter Faden, z. B.:
Aufstieg
Feinstoffliches Dornengestrüpp
Grübler

Die in vielerlei Hinsicht verbogene Bibel und christliche Lehre ist im Grunde ein Spiegelbild der Verbogenheit des Menschen seit Jahrtausenden. Das Leben folgt wenigen, einfachen Gesetzen, aus denen alles weitere folgt. Das zu erkennen brandmarkt alle christliche Theologie, das ganze komplexe Lehrgebäude als das, was es ist: falsch und überflüssig, was man – ohne sich im Detail mit diesen Irrungen zu befaßen – binnen eines Wimpernschlages erkennen könnte, wenn man wollte.

Ohne "verbogene Bibel" und "alle christliche Theologie, das ganze komplexe Lehrgebäude", hängt O.E. Bernhardts, alias "Abdruschins"/"Abd‑ru‑shins"/"Imanuels"/"Parzivals" Gralsbotschaft im luftleeren Raum, Bernhardt behauptete ja ausdrücklich, die damalige Mission des Wanderpredigers J. sei gescheitert, und er habe nun den Auftrag, das in Ordnung zu bringen.

Das kirchliche Schisma findet bei der Gralsbotschaft seine Entsprechung in einer feindseligen Konkurrenz (mindestens) zweier Gruppierungen, deren jede für sich beansprucht, "die reine Lehre" zu besitzen und der jeweils anderen unterstellt, auf der dunklen Seite der Macht zu stehen. Da wird, ganz "wie bei den Großen", mit Bann und Ausschluss aus der Gemeinschaft gearbeitet.
http://www.die-gralsbewegung.org/die-gralsbewegung/

Die kirchliche "Auslegung der Heiligen Schrift" und die Kanonisierung des Neuen Testsaments findet bei der Gralsbotschaft ihre Entsprechung in einer heillosen Schlammschlacht, ob Bernhardts "Ausgabe letzter Hand" nun tatsächlich von ihm selbst autorisiert, oder von anderen verfälscht wurde und welche der Vorträge in welcher Reihenfolge gemäß Bernhardts letztem Willen darin enthalten sein oder entfernt werden sollen.
http://www.die-gralsbewegung.org/die-gralsbotschaft-der-weg-von-der-urfassung-zum-manuskript-letzter-hand/


Mit seiner Naherwartung (zu seinen Lebzeiten) des "Jüngsten Gerichts" bezog sich Bernhardt sowohl auf die "verbogene Bibel", als auch auf die "christliche Theologie", insbesondere auf die Interpretation der neutestamentlichen "Offenbarung des Johannes" als endzeitliches Geschehen:

Nur ganz wenigen Menschen gestattete Abd‑ru‑shin, in seiner Nähe auf dem Vomperberg zu wohnen. Unter diesen waren Herr Hans von der Krone und Frau, Herr Friedrich Halseband und Frau mit den beiden Söhnen, Frau Amalia Reinhard, Frau Gertrud Illig und Schwester Rosa Markus. An der ersten Gralsfeier im Jahre 1928 nahmen außer dem Trigon [gemeint ist das "göttliche Trigon", bestehend aus O.E.Bernhardt, alias "dem HERRN", seiner Frau Maria, die "fleischgewordenen göttlichen Liebe" und deren Tochter Irmingard, die "Reine Lilie" des Grals] nur 12 Personen teil. Diese Feier fand im Wohnzimmer des kleinen Gralshauses auf dem Vomperberg statt. Damals dachten die 12 hohen Berufenen, nun sei die Zeit da, in der sich die letzten Ereignisse der Johannes Offenbarung erfüllen.

...

Eine der Fragen, die ich dem HERRN [O.E. Bernhardt] in Kipsdorf stellte, lautete: „Oft kommt in der Bibel das Wort von den 144.000 Versiegelten vor. Eine genaue Erklärung ist aber nirgends zu finden.“ Der HERR antwortete mir: „Gut, daß Sie das fragen. Als der Mord an Christus geschah, konnte vom Licht aus gesehen werden, daß nunmehr die ganze Menschheit verloren war, da sie die Wahrheit, das Wort aus dem Licht, ja ab­gelehnt hatte, und den Bringer des Wortes sogar gemordet hatte. Ich bat daraufhin meinen Vater, zur Endzeit nicht wie es einst verheißen war, in den Wolken thronend das Gericht zu bringen, sondern, damit das große Opfer meines Vaters nicht um­sonst war, die Endzeit auf der Erde unter den Menschen zu leben. Diese Bitte wurde lmanuel‑Parzival gewährt. Das göttliche Geschehen wurde in geistigen Bildern allen dafür geöffneten Menschengeistern in allen Ebenen und Sphären gezeigt. Millionen Menschengeister waren von der Gnade Gottes erschüttert und baten in tiefem Ge­bet, ebenfalls im Gericht zur Endzeit inkarniert zu werden und mitwirken zu dürfen an der großen Aufgabe meines Vaters. Diese Bitte wurde aber nur 144.000 Men­schengeistern gewährt. Und diese werden alle zur rechten Zeit jetzt auf dieser Erde inkarniert. Ein Versagen war ausgeschlossen. Denn sie wurden von so hoher lichter Führung geleitet und geschützt, daß sie nur hätten erfüllen können. Aber sie sind trotzdem nicht gekommen.“

...

Wir saßen oben zusammen im Arbeitszimmer des HERRN. ... Das war das Gelöbnis, welches in Euren Seelen brannte und welches Euch auch hätte fähig werden lassen, Großes und Größtes jetzt in der Endzeit zu vollbringen. Ihr aber, alle ohne Ausnahme, seid unreife, unfertige und in Fehlern verstrickte Menschen. Statt daß Ihr mir helft bei meiner großem Aufgabe für den Sieg des Lichtes, mußte ich noch tiefer in das Dunkel hinabsteigen, um Euch zu helfen. Nun werdet Ihr vielleicht eine leise Ahnung haben, warum ich oft so traurig bin.“ Ungefähr in diesen Worten hat der HERR zu uns gesprochen.

Der HERR saß also an der Längsseite des Tisches, die linke Hand etwa an der Mitte, die rechte Hand am Ende des Tisches: „Sehen Sie, Herr Fritsch, in dieser Zeitspanne hätte das Gericht sein sollen. Und es ist auch in dieser Zeitspanne!

Aber da die Menschheit das Licht nicht aufgenommen hat, drängt sich nun alles in äußerem Geschehen auf eine ganz kleine Zeitspanne zusammen.“ Dabei bewegte der HERR seine linke Hand, bis sie ungefähr 10 oder 12 cm Abstand von der rechten hatte. „Der Endtermin und das Ende des Gerichtes liegen fest.“ Dabei machte der HERR mit der rechten Hand eine abschneidende Bewegung von oben nach unten am Tischende, „das Ende kann nicht um einen Tag, nicht um eine Stunde verschoben werden!“ Und wieder machte der HERR mit der rechten Hand die abschneidende Bewegung von oben nach unten am Tischende. Er wiederholte: „Weder um einen Tag, nicht mal um eine Stunde kann das Gericht verschoben werden!“ (Ich weiß in meiner Erinnerung nicht mehr, ob der HERR nicht auch zusätzlich gesagt hat „Sekunde“). Dabei erwähnte der HERR auch, das die letzte Phase des Gerichtes, also das Endgeschehen, die ganz großen Auswirkungen, in einem März beginnen würden, und zwar zur Zeit des Karnevals, und nur ein paar Monate dauern würde, aber dann wäre die Erde befreit von allem Dunkel, worauf das Licht seine Strahlen siegreich über die ganze Erde ausbreiten könne. Hierauf fragte ich den HERRN ganz angstvoll: „Sind das geistige Monate oder irdische?“ Der HERR erwiderte lächelnd: „Nein, nein, irdische Monate! Bei geistigen Monaten würde kein Mensch mehr das Ende erleben.“ (Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die Bibelstelle, welche besagt, daß um der wenigen Gerechten willen die Tage verkürzt würden.)

...

In einem März beginnt es... - das Endgeschehen, von dem in den Prophezeiungen und in der Bibel gekündet worden ist.
Es beginnt mit einer furchtbaren Seuche, die ganz plötzlich kommt und innerhalb von 3 Wochen zwei Drittel der Menschheit hinwegrafft. Erst dann erkennt die Menschheit, daß sie im Gericht steht, vorher nicht! Vorher nicht! Die Menschen werden dann zweifeln an der Gerechtigkeit Gottes, weil nur die sogenannten Guten von der Erde weggenommen werden. Alles nur Menschen, von denen Christus gekündet hatte, daß die Lauen ausgespien werden.
Es sind alles die Menschenseelen, die sich nicht entwickelt haben, die nicht gut genug sind, um eingehen zu können in das Reich der 1000 Jahre, aber auch nichtschlecht genug, um der Zersetzung anheimzufallen.
Die sogenannten guten Menschen, die aber auch nichts Gutes tun, weil sie keine Lichtsehnsucht haben. Unter die Menschen wird eine Verzweiflung kommen, wie sie sich kein Mensch vorstellen kann. Warum, so werden sie schreien, nimmt Gott nur die Guten von der Erde?
Zu Tausenden und Abertausenden werden die Menschen Selbstmord begehen, aber die Ärzte und Wissenschaftler haben auch dafür eine Erklärung! Es wäre ein ansteckender Bazillus oder Virus, den man noch nicht entdeckt habe. Und zu Tausenden und Abertausenden werden Menschen wahnsinnig, hervorgerufen durch die Strahlen des Lichtes Es kann auch sein, daß der Herr gesagt hatte, zu Hunderttausenden, daran kann ich mich nicht erinnern. Auch in diesem Falle wird die medizinische Wissenschaft behaupten, das wäre ein Virus, der sich in den Hirnen festgesetzt hat. ...
Dann stehen sich zum ersten Male auf der Erde Licht und Dunkel direkt gegenüber. Und dieser Endkampf dauert nur ein paar Monate. ...
Die letzte Phase des Gerichtes vollzieht das Dunkel selbst. Der dritte Weltkrieg würde diese Erde mit seinen furchtbaren Waffen vollkommen zerstören, wie es einstens Mallona traf. Aber GOTT greift dann selber ein!

...

In der letzten Phase des Endgerichtes wird der Bolschewismus auf der ganzen Welt herrschen, dann aber rettet ein deutscher General vor der völligen Zerstörung. Vom deutschen Volk werden nur sehr wenige übrig bleiben!
Wörtlich: „Vom Osten kommt es, aber im Süden beginnt es!“ (Der Bolschewismus kommt vom Osten, aber in Arabien, Ägypten und lsrael beginnt es - „aber im Süden beginnt es“)
Nachdem die Lauen ausgespien sind, beginnt die Säuberung bei den Kreuzträgern! Diese wird furchtbar sein, denn kein Menschengeist kann gerettet werden ohne Demut! Nach der Säuberung ist dann der Kreis der irdischen Helfer, der Ring der Kreuzträger zum ersten Mal so, daß er steht wie ein Fels in der brandenden See. Und dann beginnt der Endkampf.
Wenn ich den HERRN richtig verstanden habe, brechen die Russen noch in Deutschland ein. Aber ein deutscher General wird den völligen Untergang der abendländischen Kultur verhindern.
Im Anfang nach dem Geschehen ist noch nicht gleich Friede, es wird an manchen Stellen noch ein Krieg aufflackern, aber das Gralsheer wird die Flammen im Keim ersticken. Nach dem Geschehen sind die Menschen dann noch nicht in der Lage, das HEILIGE WORT aufzunehmen. Im Anfang wird es noch Kirchen geben, aber auch andere Konfessionen, aber das Licht breitet sich nach dem Geschehen rascher aus als je, da alles Dunkel nicht mehr vorhanden ist.
Im Anfang wird es auch noch Mord und Verbrechen geben; aber im Reich der 1000 Jahre sind überall die Gesetze so streng und so hart, wie es sich heute kein Mensch vorstellen kann.

Quelle der Zitate:
"Abschrift eines Manuskriptes von Otto‑Ernst Fritsch"
http://poselstvi-gralu.cz/index.php/gralsbotschaft/gedenken-an-den-herren/1189-abschrift-eines-manuskriptes-von-otto-ernst-fritsch52

Überblick zum Thema:
Zdenek Vojtisek: "Millennial Expectations in the Grail Movement"
http://www.zvojtisek.cz/dokumenty/clanky/millennial_expectations.pdf

Man wird O.E. Bernhardt sicher nicht gerecht, wenn man sich ungeprüft das vernichtende Urteil eines seiner abtrünnigen Jünger zu eigen macht. Aber wenn man das Treiben der irrlichternden Grals-Ritter auf dem Vomperberg nüchtern "im Lichte der Wahrheit" betrachtet, kommt man m. E. nicht umhin, in O.E. Bernhardt einen weiteren Sektierer zu erkennen, der sich die Orientierungslosigkeit seiner Mitmenschen zu Nutze machte.

"Der HERR war öfter mit dem Trigon und großem Gefolge am Gardasee. Jedes­mal betonte er ‑ und erwähnte dies auch bei anderen Gelegenheiten ‑ daß es sich hierbei nicht etwa um Vergnügungsreisen, sondern um große geistige Erfüllungen handle. ...
Bei einer dieser Reisen trat der HERR auf meine Mutter zu und sagte freundlich mit der nur ihm allein zu eigenen Güte: „Ja, Frau Fritsch, diese Fahrten sind keine Vergnügungs‑ oder Erholungsfahrten. Jedesmal ereignet sich dabei eine große Erfüllung, ein großes, kosmisches Geschehen, worüber ich zu den Menschen nicht sprechen kann, weil sie es doch nicht verstehen würden. Bei einer dieser Fahrten ereignete sich auch der Kampf zwischen Luzifer und mir.“
Halleluja !

Gruß
Ulrich

Avatar

Sektiererische Tendenzen

Taurec ⌂, München, Sonntag, 20.12.2015, 12:44 vor 3022 Tagen @ Ulrich (4541 Aufrufe)

Danke, Ulrich!

Sehr interessant.

Ohne "verbogene Bibel" und "alle christliche Theologie, das ganze komplexe Lehrgebäude", hängt O.E. Bernhardts, alias "Abdruschins"/"Abd‑ru‑shins"/"Imanuels"/"Parzivals" Gralsbotschaft im luftleeren Raum, Bernhardt behauptete ja ausdrücklich, die damalige Mission des Wanderpredigers J. sei gescheitert, und er habe nun den Auftrag, das in Ordnung zu bringen.

Ja, solche Bezüge schwächen die Botschaft meines Erachtens wieder ab und bringen sie in ein enges, womöglich irriges, aus dem nahen Osten stammendes und dem europäischen Geist nicht gemäßes Offenbarungs-Erlösungs-Schema. Jedoch hängt das ganze Prophezeiungsthema, von der christlichen Tradition beeinflußt, massiv in diesem Schema. Ich glaube das erst, wenn (konditional!) die "großen Ereignisse" auch eintreffen.
Ich bin geneigt, das für meinen persönlichen Synkretismus einstweilen einfach beiseite zu legen. Worauf es mir ankommt, sollte auch unabhängig von der Bibeltradition gültig sein.

Was mir an dem von Dir gefundenen Text auffiel:

"Dabei erwähnte der HERR auch, das die letzte Phase des Gerichtes, also das Endgeschehen, die ganz großen Auswirkungen, in einem März beginnen würden, und zwar zur Zeit des Karnevals, und nur ein paar Monate dauern würde, aber dann wäre die Erde befreit von allem Dunkel, worauf das Licht seine Strahlen siegreich über die ganze Erde ausbreiten könne."

Das scheint mir an die Volkssage angelehnt zu sein, z. B. an den ebenfalls aus Tirol stammenden Egger Gilge:

"Es wird ein Jahr kommen, in welchem ein sehr schöner Frühling
sein wird; später aber wird es kalt werden und schneien, so daß die
Gebirgsbauern fürchten, es könnte nicht mehr abreifen. Dieses wird
aber noch gut abgehen. Im Frühling soll man nicht jammern, im
Herbst wird die große Trübsal kommen."

Auf Volkssagenverwurstung deutet auch die Erwähnung des Karnevals hin, was ebenfalls ein Prophezeiungsmotiv ist, vor allem bei Sibylle Michalda:

"Ja das neunte Zeichen wird sein, wenn ein kurzer Fasching sein wird,
wie er schon lange Zeit nicht war, so daß die Menschen an den üblichen
rauschenden Vergnügungen nicht genug haben und daher auch noch in
der Fastenzeit lärmende Lustbarkeiten abhalten werden.
Das zehnte Zeichen wird sein, wenn man Schnee anstatt Heu einführen
wird, denn zu der Zeit der Heufechsung wird viel Schnee fallen."

Gleich nach dem Fasching wird hier der Schneefall im Sommer erwähnt, womit sich der Kreis zu Gilge schließt.
Bei dieser angeblichen Bernhardtaussage scheint der Ablauf von Fasching (Michalda) bis Trübsal (Gilge) zusammengelaufen zu sein. Merkwürdig...

"Der dritte Weltkrieg würde diese Erde mit seinen furchtbaren Waffen vollkommen zerstören, wie es einstens Mallona traf."

Hat das wirklich noch mit Abdrushin/Bernhardt zu tun? Der Mann starb bereits 1941, als der zweite Weltkrieg noch nicht zu Ende war.
Die Prophezeiungen über den dritten Weltkrieg sind erst später entstanden, bzw., wie im Falle der Feldpostbriefe, bekannt geworden.
Es würde mich nicht wundern, wenn ein übermotivierter Jünger die Aussagen seines "Herrn" nachträglich aufpoliert hätte, die angeblich zwar "aus der Erinnerung" und "nur sinngemäß", aber "ziemlich wortgetreu" (was denn nun, sinngemäß oder wortgetreu?) wiedergegeben wurden. Naa...

Auch der Hinweis auf "Mallona" ist äußerst seltsam. Das Wort scheint eine Schöpfung Jakob Lorbers zu sein:
http://wiki.astro.com/astrowiki/de/Mallona

Zugleich gibt Bernhardt aber an, Lorber nie gelesen zu haben:
http://www.abdrushin.eu/fragenbeantwortungen/fragenbeantwortungen-von-abdrushin-066.php

Ob Otto-Ernst Fritsch (etwa dieser?) den Lorber gelesen hat? ;-)

Man wird O.E. Bernhardt sicher nicht gerecht, wenn man sich ungeprüft das vernichtende Urteil eines seiner abtrünnigen Jünger zu eigen macht. Aber wenn man das Treiben der irrlichternden Grals-Ritter auf dem Vomperberg nüchtern "im Lichte der Wahrheit" betrachtet, kommt man m. E. nicht umhin, in O.E. Bernhardt einen weiteren Sektierer zu erkennen, der sich die Orientierungslosigkeit seiner Mitmenschen zu Nutze machte.

Andersherum wird man Bernhardt wohl nicht gerecht, wenn man die Sache von den Epigonen her betrachtet. Diese machen das für Menschen Typische und schaffen "kirchliche Strukturen", weniger um der Botschaft willen, sondern um sich selbst zu erhöhen. Das Verbiegen geht munter weiter und man könnte meinen, sie hätten die Gründungsoffenbarung ihrer selbstgebastelten Kirche selbst nicht verstanden. ;-)

Die sektiererischen Tendenzen indes waren mir schon bekannt und stoßen sauer auf, auch bei Abdrushin selbst, der sowas zwar von sich zu weisen scheint, sich aber zugleich wohl selbst für den "Menschensohn" hielt. Auch bei ihm scheint nicht alles Licht zu sein. Wie immer gilt, das Werk nicht als Gesamtpaket zu glauben, sondern genau zu bewerten was (für einen selbst) Sinn hat und was man als dubios ausklammert. Aus Sicht der "reinen Lehre" verbiegt man damit selbst wiederum.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Treffer oder schau'n wir mal

WernerH, Sonntag, 20.12.2015, 20:57 vor 3021 Tagen @ Taurec (4391 Aufrufe)

Grüß Gott und ein vorweihnachtliches Hallo,

"Dabei erwähnte der HERR auch, das die letzte Phase des Gerichtes, also das Endgeschehen, die ganz großen Auswirkungen, in einem März beginnen würden, und zwar zur Zeit des Karnevals, und nur ein paar Monate dauern würde, aber dann wäre die Erde befreit von allem Dunkel, worauf das Licht seine Strahlen siegreich über die ganze Erde ausbreiten könne."

Nächstes Jahr fällt der Höhepunkt des Faschings / Karnevals sehr früh auf den Zeitraum vom 04. - 09. Februar. Gleich zwei astrologische Berechnungen, die sowohl den 22.11.63 (JFK-Attentat) als auch den 11.09.01 berücksichtigen, weisen auf den Februar 16 hin.

Bin gespannt, ob die Schlapphüte dieser Welt dann wiederum eine größere Sauerei aushecken, die wie damals medienwirksam in der ersten Reihe präsentiert werden kann.

Und irgend jemand sollte meinen Landesvater Seehofer warnen, denn der muss nun ausgerechnet am 04.02.16 zur Stippvisite nach Moskau reisen.

Also gut - nach wie vor denke ich mir, dass nur ein katastrophales Naturereignis die Menschen zum Umkehren zwingen wird. Alles von Menschen gemachte scheint mir dafür niemals auszureichen.

Besinnliche und gesegnete Weihnachten
WernerH

"März" und "Zeit des Karnevals" deutet eher auf ein spätes Ostern

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Dienstag, 22.12.2015, 21:24 vor 3019 Tagen @ WernerH (4378 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Dienstag, 22.12.2015, 21:33

Hallo WernerH!

"Grüß Gott und ein vorweihnachtliches Hallo,

"Dabei erwähnte der HERR auch, das die letzte Phase des Gerichtes, also das Endgeschehen, die ganz großen Auswirkungen, in einem März beginnen würden, und zwar zur Zeit des Karnevals, und nur ein paar Monate dauern würde, aber dann wäre die Erde befreit von allem Dunkel, worauf das Licht seine Strahlen siegreich über die ganze Erde ausbreiten könne."

Nächstes Jahr fällt der Höhepunkt des Faschings / Karnevals sehr früh auf den Zeitraum vom 04. - 09. Februar. Gleich zwei astrologische Berechnungen, die sowohl den 22.11.63 (JFK-Attentat) als auch den 11.09.01 berücksichtigen, weisen auf den Februar 16 hin.

Bin gespannt, ob die Schlapphüte dieser Welt dann wiederum eine größere Sauerei aushecken, die wie damals medienwirksam in der ersten Reihe präsentiert werden kann.

Und irgend jemand sollte meinen Landesvater Seehofer warnen, denn der muss nun ausgerechnet am 04.02.16 zur Stippvisite nach Moskau reisen.

Also gut - nach wie vor denke ich mir, dass nur ein katastrophales Naturereignis die Menschen zum Umkehren zwingen wird. Alles von Menschen gemachte scheint mir dafür niemals auszureichen.

Besinnliche und gesegnete Weihnachten
WernerH"

Parallel zu einem frühen => Osterfest fällt der Aschermittwoch schon auf den Februar,
wie etwa 2016.
2017 oder 2019 passen da viel besser ins Bild.
So wie ich den Text verstehe, der mir sehr nach Lorber klingt, aber
grundsätzlich stimmig ist, auf die Ereignisse angewandt.;-)

Irlmaier: "Der März aber wird so (ungewöhnlich warm), daß die Bauern Habern bauen. Das Jahr wird sehr fruchtbar werden."

Welche astrologischen Zusammenhänge machtest Du ausfindig zwischen JFK, WTC und 2016?
Würde mich schon interessieren.

Ansonsten jau, denn was sollte die Masse schon bewegen oder gar "umkehren",
die doch an sich träge ist?

Herzliche Grüße,

Eyspfeil

Verbraucherschutz

rauhnacht, Sonntag, 20.12.2015, 19:46 vor 3021 Tagen @ Ulrich (4388 Aufrufe)

Hallo Ulrich,
Zustimmung!
Da ich von einigen Texten Abdrushins durchaus sehr angetan war (und bin), guckte ich da vor längerem auch mal genauer hin und entdeckte einiges , was mir nicht gefiel. Natürlich sehr subjektiv und nach persönlichen Wertungsschablonen eingeschachtelt. Das „Brimborium“, die für mich hanebüchene Selbstbezeichnung, die „Etablierung“in ausgewählter Gemeinschaft, ein bisschen sogar spekulative Fragezeichen zur Lebensgeschichte und „erschütterter Psyche“....,

dass da in der Anhängerschaft die stets üblichen Schlammschlachten entstanden, beeinflusst allerdings meine Wertung nicht sehr, weil dies doch bedauerlicherweise der Weg alles „Irdischen“ ist. Mir ist dazu tatsächlich nichts und niemand erinnerlich, wo dies nicht so wäre.

Dennoch beurteile ich Inhalte mancher Texte mit einem: „Ja, fast genauso seh ich das auch.“
Und denke dann: „Huh, dieselbe Heimatquelle???“ Und bin sehr wohl von der ähmmm? Wahrhaftigkeit oder so, dessen, was ich da so, ja jeweils vorher und unabhängig, empfinde und denke, überzeugt. Ist halt einfach stimmig.
Würd mich schon sehr interessieren, wie Du das dann beurteilst.

Liebe Grüße, Rauhnacht

@ Rauhnacht

Ulrich ⌂, München-Pasing, Dienstag, 22.12.2015, 03:41 vor 3020 Tagen @ rauhnacht (5926 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht,

Dennoch beurteile ich Inhalte mancher Texte mit einem: „Ja, fast genauso seh ich das auch.“
Und denke dann: „Huh, dieselbe Heimatquelle???“ Und bin sehr wohl von der ähmmm? Wahrhaftigkeit oder so, dessen, was ich da so, ja jeweils vorher und unabhängig, empfinde und denke, überzeugt. >Ist halt einfach stimmig.
Würd mich schon sehr interessieren, wie Du das dann beurteilst.

O.E. Bernhardt hat m.E. die meisten Ideen/Themen seiner Vorträge der Gnosis entnommen.
Würden Bernhardts Texte mich ansprechen, wäre es mir nicht gleichgültig, ob deren Inhalte
a) auf seiner Lebenserfahrung basieren, ob sie sich für ihn aus seiner gelebten Biographie ergeben, oder
b) ob er sie - aus anderer Quelle stammend - "nur" weitergeben will, weil sie ihn intellektuell überzeugen, und er sich bemüht, Verbiegungen und Verfälschungen zu vermeiden, oder
c) ob sie vielmehr einem Zweck dienen, als Propaganda gedacht sind, analog einer Vereins-Satzung, einem Partei-Programm, einem Werbe-Prospekt etc.

Ich neige zu c), weil ich Bernhardt für einen Sektierer, einen Hochstapler, einen notorischen Lügner und Betrüger halte:

"Am 18. April 1923 feierte der mäßig erfolgreiche Schriftsteller Oskar Ernst Bernhardt in Kötzschenbroda seinen 48. Geburtstag. Er lebte damals zur Untermiete in der ersten Etage der kleinen Villa Meißner Straße 250 (damals noch Nr. 15), wo er im Adressbuch ohne nähere Bestimmung als Kaufmann verzeichnet ist. Erwähnenswert werden diese Tatsachen durch eine Legende, die Bernhardt später selbst kolportierte. An jenem Karfreitag nämlich sei Jesus Christus »geistig und persönlich« bei ihm erschienen und habe ihm seine Mission überbracht: Er, Bernhardt, sei der wiedergeborene »Menschensohn« Gottes und dazu berufen, der Menschheit den heiligen Gral zu enthüllen."

So weit so gut, das lässt sich schwerlich widerlegen, aber...

Bernhardt "entdeckte während der Verbüßung einer dreizehnmonatigen Haftstrafe wegen Betrugs schon 1903 sein Talent zum Fabulieren. Die abenteuerlichen Begebenheiten einer angeblich großen Asienreise, die er in seinem angeblich autobiographischen Reisebericht »Aus fernen Landen« (2 Bände, 1906) – seiner ersten Buchpublikation – wortgewandt ausbreitete, waren mehr oder weniger frei erfunden. Und auch am Bildungsgang, den er sich für das »Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten« von 1913 zurechtlegte – Gymnasium, Studium der Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften –, stimmte kein Wort.
Die Parallelen zu Karl May, der ja ebenfalls über den Knast zum Schreiben gekommen war und sich den Doktortitel selbst verlieh, fallen ins Auge, und sie gehen noch weiter. Wie May litt Bernhardt unter einer unglücklichen ersten Ehe und fristete seine frühe Existenz als freier Schriftsteller mit dem Verfassen von Kolportageromanen (z.B. »Der Haremsfürst oder das Geheimnis der Mädchenhändler«, 1909). Wie May bezog Bernhardt seine Stoffe aus nicht sicher dokumentierten Orient- und Amerikareisen. Für sein Orientbuch ließ er sich sogar in Hadschi-Halef-Omar-Pose mit Fez und Flinte ablichten."

Quelle: "Kötzschenbrodaer Geschichten · Teil 62: Der Gralsritter aus Kötzschenbroda" von Frank Andert
http://www.apotheke-radebeul.de/fileadmin/user_upload/doc/apothekenspiegel/Koetzschenbrodaer_Geschichten_62.pdf
Der Autor Frank Andert, Radebeul, ist Historiker, Mail-Anschrift und Tel. finden sich hier: http://www.radebeul.de/radebeulmedia/Dokumente/Sonstiges/Festprogramm.pdf , falls ihn jemand nach den Quellen seiner Recherchen fragen will.

Anekdoten:
"Der Gral befasst sich zu dieser Zeit mit alchemistischen Experimenten. Man glaubte, dass das Medium [gemeint ist: Maria Freya, Bernhardts zweite Frau] nach Anweisung eines der Geister Gold herstellen kann. Zu diesem Zweck werden die Jugendlichen in die Berge geschickt, um die entsprechenden Steine zu suchen. Die Suche konzentriert sich auf die Umgebung der Hütte am Enziananger.
Unter Anleitung eines Ingenieurs von Siemens sprengen sie Steine aus dem Felsen, anschließend wird das Gestein behauen und eingepackt. ...
Am anderen Morgen schleppen sie die mit Steinen schwer beladenen Rucksäcke hinunter ins Gralshaus. Dort werden die Steine zerkleinert und in einer Gesteinsmühle zermahlen. Auf diese Weise erhält man ein feines Pulver, das zusammen mit Sprengpulver in einen Sprengtiegel gefüllt und dann gezündet wird. Das ist ein großer Spaß. Unter Einwirkung der Hitze und des Drucks entstehen reizvolle Gebilde von verklumptem Metall, welches im Steinmehl enthalten war. Die gewünschten Goldstücke sind es nicht."

"Im Laufe der Zeit wird immer klarer, dass Abd-ru-shin sich für die Reinkarnation von Parzival hält, mit dem Auftrag, die Schöpfung zu reinigen. Die Mitglieder der Gralsgemeinde stellen ihr ganzes Vermögen in den Dienst des Grals, der einen unersättlichen Bedarf an Geld hat und neben den Einkünften aus dem Sanatorium auch das private Vermögen seiner Mitglieder verbraucht. Es gibt zunehmend Auseinandersetzungen zwischen Ma und Abd-ru-shin, weil sie ihn nicht für göttlich hält und mitverantwortlich ist für Praktiken des Grals, hinter denen sie nicht steht. Sie hat ihr ganzes Geld in das Gralshaus in Bad Heilbrunn gesteckt und sich von Abd-ru-shin abhängig gemacht. Dieser hat das Interesse an ihr verloren, weil sie inzwischen mittellos ist. Dann muss sie mit ansehen, wie immer neue Gläubige ihren ganzen Besitz dem heiligen Mann zu treuen Händen übergeben."

"Eines Tages teilt Anna Abd-ru-shin mit, dass sie den Gral verlassen will und verlangt die Summe zurück, die sie für das Bad Heilbrunner Haus gegeben hat. Abd-ru-shin will darauf nicht eingehen und die beiden geraten in eine heftige Auseinandersetzung, bei der Abd-ru-shin sie zuletzt verflucht. Ma sagt danach zu ihren Söhnen: »Erst hatte ich das Geld und er die Erfahrung, jetzt hat er das Geld und ich die Erfahrung.«

Quelle: Sinda Dimroth: "Das große Verschweigen. Roman einer Familie"
http://www.amazon.de/Das-große-Verschweigen-Sinda-Dimroth/dp/3957800307

Deshalb:
a) kommt m.E. nicht in Frage, zwischen gelebtem Leben und schriftlicher Lehre gähnt Leere.

b) halte ich für unglaubwürdig, weil wer ohne Not Stationen seines Lebens erfindet, um sich interessant zu machen, dem traue ich auch zu, bei der Weitergabe der Ideen anderer zu fabulieren.

c) liegt m.E. nahe wegen der zeitlichen Umstände:
1911 gründet die Theosophische Gesellschaft den "Order of the Star of the East", um den Inder Jiddu Krishnamurti in seiner ihm von der TG zugedachten Rolle als "Weltlehrer" bekannt zu machen. Dies führt 1912 zum Bruch zwischen Rudolf Steiner und der TG. Einen Großteil der deutschen TG-Mitglieder wirbt Steiner ab für seine "Anthroposophische Gesellschaft". Am 28. Dezember 1925 bekennt sich Krishnamurti in einer öffentlichen Rede zu seiner Rolle als "Weltlehrer".
- ab Frühjahr 1924 wohnt Bernhardt in Bad Heilbrunn, Bayern: "Allmählich kommen immer mehr Gäste in das Gralshaus. Es sind die Anhänger Abd-rushins, Erholungssuchende und unheilbar Kranke, die, von der Schulmedizin aufgegeben, sich Trost und Hilfe durch das Medium erhoffen." (Sinda Dimroth)
- 1926 veröffentlichte Bernhardt einige seiner Vorträge in Buchform unter dem Titel »Im Lichte der Wahrheit – Neue Gralsbotschaft«

Der "Weltlehrer" der TG bleibt hinter den Erwartungen seiner Jünger zurück, die Mitgliederzahlen der TG schwinden, schließlich löst Krishnamurti 1929 den "Order of the Star of the East" auf.
- ab 1927 hält Bernhardt öffentliche Vorträge
- ab 1928 bezieht Bernhardt das Anwesen auf dem Vomperberg, entwirft Pläne für eine "Gralsburg", die 12.000 Menschen beherbergen kann und einen Tempel für 10.000 Personen.
- 1928 veröffentlicht Friedrich Mörbitz die Schrift "Der Kommende!? Wir haben Seinen Stern gesehen! Ein astrologischer Fund." (Text: https://www.youtube.com/watch?v=IAnlWyVCwA4 )
Unter Verweis auf die Johannes-Offenbarung, Nostradamus, Lorber, den Propheten Daniel usw. stellt er die Vermutung an, daß "wir bereits in dem Beginn gewaltigsten Geschehens stecken" worauf eine Lobhudelei auf Bernhardt folgt und er astrologisch auszuloten versucht, ob es sich um den "Menschensohn", "eines Retters aus dem gegenwärtigen geistigen, religiösen und politischen Wirrnissen und Kriegsnöten" und um die "nach der heiligen Schrift verheißenen Wiederkunft des Messias" handelt. Bernhardt dankt es Mörbitz, ihn zur Reinkarnation von Johannes Kepler zu erklären. :rotfl:

Die "144.000 Berufenen", denen Bernhardt in Aussicht stellte, mit ihm zusammen die Vernichtung von 2/3 der Menschheit durch das Erscheinen des "Großen Kometen" zu überleben, blieben aus. Sie liefen in diesen Jahren einem anderen Heils-Versprecher hinterher, wie man weiß.:kotz:

Bernhardt hat m.E. versucht, die Gunst der Stunde zu nutzen und dem vorhandenen Angebot an Welterklärungs-Modellen ein weiteres zur Seite gestellt: Abendländischer als die gerade untergehende "Theosophische Gesellschaft", näher am gemeinen Volk als die sich elitär gebenden Anthroposophen.
Daß er das Grals-Thema für seine Zwecke instrumentalisierte und dadurch in direkte Konkurrenz zu Otto Rahn ( https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Rahn ) geriet, der dieses Thema als „ariosophischer“ Weltdeuter für sich beanspruchte und haarsträubende Querverbindungen zwischen Katharern, Buddhisten, der Sage vom Heiligen Gral, Kelten und Druiden konstruierte, mag dazu beigetragen haben, daß Bernhardt 1938 gezwungen wurde, den Vomperberg zu verlassen.

Selbst dieses endgültige Scheitern seiner monomanen Messias-Phanatasien deutet Bernhardt noch um:
Nicht er, sondern die "144.000 Berufenen" hätten versagt, weshalb zur Strafe der Beginn des 1.000-jährigen Friedensreiches auf unbestimmte Zeit verschoben wird.

Es gelingt mir nicht beim Lesen von Bernhardts Vorträgen, den Eindruck beiseite zu schieben, mit Halbwahrheiten getäuscht zu werden. Deshalb würde ich eher die Quellen lesen wollen, in denen er gewildert hat.

Zur Aufheiterung:
Gustav Meyrink: "Hochstapler der Mystik" http://www.payer.de/religionskritik/meyrink06.htm

Gruß
Ulrich

  • Beitrag gesperrt
  • in der Sammlung

Hausputz

rauhnacht, Dienstag, 22.12.2015, 17:55 vor 3019 Tagen @ Ulrich (4312 Aufrufe)

Hallo Ulrich,
vielen Dank für Deine Darstellung und Arbeit.

Ich stelle allerdings fest, dass ich mir da mit meiner blöden Frage wieder einmal ganz sauber selbst ein Bein gestellt hab.
Nicht bedenkend, dass ich mir doch immer nur die schmackhaften Teile des Kuchens raussuch, die Rosinen und den zusammen Papp,-Zuckerguß fast grundsätzlich entfern und dann vergeß.

Und flieg somit gleich über den ersten Satz von Dir:

„O.E. Bernhardt hat m.E. die meisten Ideen/Themen seiner Vorträge der Gnosis entnommen.“
Was wohl stimmt und ich denk. Oh,weh! Nicht, das ich was gegen Erkenntnis hätte und manches dessen würd ich annähernd ähnlich formulieren, die schmackhaften Teile halt. Sind doch eh alles nur Bildnisse, um Erkenntnisse in Wörter zu packen. Kann ich in der herausgelehnten Physik oder Philosophie, wo ich dann doch eher bin, auch.
Aber: die Gottesvorstellung ist so überhaupt nicht meine. Allumfassender Geist und Demirurg als Schöpfer der Welt ect. glaub ich nicht.

Und bemerke, durch meine permanent Übertragungen, Übersetzungen zu meiner Welterklärung in den verschiedenen Sparten Physik, Philosophie, religio wird’s bei mir immer unübersichtlicher.
Und prompt verbring ich grimmig den Nachmittag damit, mal wieder Ordnung zu schaffen, in meiner Wohnung und meiner „Gottes“vorstellung. Was gut zusammen passt, immer wieder nötig und genauso wenig langandauernd „sichtbar“. In Null, komma nix liegt dann wieder irgendwelcher Kram herum, der da gar nicht hingehört. Das, obwohl ich absolut keine „Sammlerin“ bin, sondern eher fast schon unangenehm sektiererisch auswähl, was ich reinlass.
Und dann fliegen etliche Einzelkomponenten wild herum und passen auch nach der Grübelei eines Nachmittages absolut in kein mir bekanntes Regal.

Ich dank Dir, war mal wieder nötig,
wenn auch nicht fertig,
Rauhnacht

Schubladen

Ulrich ⌂, München-Pasing, Dienstag, 22.12.2015, 19:22 vor 3019 Tagen @ rauhnacht (4399 Aufrufe)

Hallo Rauhnacht,

Aber: die Gottesvorstellung ist so überhaupt nicht meine. Allumfassender Geist und Demiurg als Schöpfer der Welt ect. glaub ich nicht.

Respekt, gesunder Instinkt!
Mein Satz "O.E. Bernhardt hat m.E. die meisten Ideen/Themen seiner Vorträge der Gnosis entnommen" ist missverständlich, weil viele stillschweigend voraussetzen, die Vorstellung eines garstigen Demiurgen wäre gemeinsames Kennzeichen aller gnostischen Glaubenssysteme. Ist aber nicht so. "Gnosis" als Sammelbegriff um die Inhalte der "Gralsbotschaft" zu kennzeichnen, war hier ebenso ungeeignet, wie es der Sammelbegriff "unsere politischen Nachbarn" wäre, wenn ich Staatsform, Sprache, Essgewohnheiten usw. der Schweizer ODER der Dänen charakterisieren wollte.

Gemeinsames Kennzeichen:
"Den Ausgangspunkt der Gnosis bildet die Annahme eines unüberbrückbaren Gegensatzes zwischen einem fernen und dem menschlichen Denken unerreichbaren guten Gott und der dem Menschen umgebenden materiellen Welt."

die eine große Schublade diverser gnostischer Weltanschauungs-Richtungen:
"Diese Welt ist dem Gnostiker von Natur aus böse, denn sie ist nicht - wie im Zoroastrismus oder in der Religion des Alten und Neuen Testaments - die Schöpfung des guten Gottes, sondern wurde vielmehr entweder von einem seit jeher bestehenden bösen Prinzip hervorgebracht, ..."

die andere große Schublade diverser gnostischer Weltanschauungs-Richtungen:
"oder entwickelte sich - dies nach einer anderen gnostischen Anschauung, - aus einem gefallenen Teil des ursprünglich guten göttlichen Prinzips, das damit in sich selbst entzweit ist. Dabei gilt dem Gnostiker die menschliche Seele als wesensgleich mit dem göttlichen Prinzip, sie ist jedoch in der gegenwärtigen unheilvollen Situation von ihrer ursprünglichen lichtvollen Heimat getrennt und an die Materie gebunden. Die Erlösung besteht in der Erkenntnis (= Gnosis) dieser Wahrheit, wodurch der Mensch die als Lichtfunke gedachte Seele von der ihr anhaftenden Materie befreien und der als Lichtreich versinnbildlichten Gott-Fülle zuführen kann. Diese Erkenntnis ist nun allerdings dem Menschen nicht aus sich selbst heraus möglich, er bedarf dafür vielmehr eines Erlösers, der die Seele an ihren göttlichen Ursprung erinnert und ihr den Weg zurück ins Lichtreich weist. Dieser Erlöser ist in der christlichen Gnosis Christus."

In der ersten Schublade findet man z.B. die Katharer, aus der zweiten Schublade kramte m.E. Bernhardt die Vorlage für seine Texte.

(Zitate aus: Bernhard Maier: "Die religionsgeschichtliche Stellung der Anthroposophie.")

besinnliche Saturnalien,
Gruß
Ulrich

Avatar

(M)Ein K(r)ampf mit dem Zeitgeist

Fenrizwolf, Mittwoch, 23.12.2015, 08:01 vor 3019 Tagen @ Ulrich (4457 Aufrufe)

Hallo liebe Diskutanten!

Mit einigem Erstaunen habe ich Ulrichs scharfsinnige Spurensuche bezüglich O. E. Bernhardts "Im Lichte der Wahrheit" verfolgt.
Aber es freut mich, daß mein intuitiver Widerwille hier sachlich Bestätigung findet.

Ich kann über das Werk nicht urteilen, da ich es gerade ein mal angelesen habe, aber nur
schwerlich weiterlesen konnte.
Festhalten möchte ich auch, daß es nicht meine Intention ist, pauschal bisher Ungelesenes niederzumachen.

Zwar bin ich kein notorischer Bücherwurm, doch gibt es Schriften, die in regelrecht mühelos
aufsauge, wie die trockene Erde den Regen.
Es gibt aber auch Schriftstücke, die es zu lesen übergebührlich anstrengt.

Unkritisch zu lesen ist heute nicht mehr möglich, seit ich in den frühen 90ern nicht wenig
Zeitgenössisches über UFO, PSI und Weißnichtwas verköstigt hatte.
Wenn das Marsgesicht lacht, lächle ich nicht zurück.

Man muß vermutlich einige Lebenserfahrung mitbringen, um zu erkennen, wann man aufs Glatteis geführt werden soll, oder zu erkennen, wann alter Wein in neuen Schläuchen fließt.

Wenn ich selbst schreibe, bemühe ich mich darum, das meinen Fähigkeiten entsprechend zu formulieren.
Es geht dabei um meinen Anspruch an mich selbst, und gleichwohl darum, den Leser weder
zu langweilen, noch den Eindruck zu erwecken, daß ich der Idiot bin der ich tatsächlich bin.

Irgendwo las ich mal als Zitat: "Keiner spricht dümmer als er ist."
Doch das ist heute nicht mehr wirklich zeitgemäß.
Ich habe schon Leute aufgrund ihrer Schriftsprache für geistig minderbemittelt bis behindert
gehalten, um schließlich verstellten zu dürfen, daß diese Mensche mir in Sachen Schulbildung
weit voraus waren, und auch sonst nicht unfähig agierten.
Verglichen mit Texten von tatsächlich behinderten Menschen, die sich aber bemühen, ist der
Unterschied oft wirklich nicht erkennbar.

Der Schlendrian dieser Tage ist zum Teil Zeugnis von geistig seelischer Prioritätenverschiebung, aber auch Zeugnis des Mangels von menschlichen oder kulturellen Grundeigenschaften.

Vor fast hundert Jahren unterlag der Umgang mit der Muttersprache noch anderen Vorraussetzungen.
Wer seinen Mut während der Mensur bewiesen hatte, hatte sich dann wohl auch selbstverständlich ähnlich in freier Rede zu beweisen.

Bei all der Auswendiglernerei von Goethe und Schiller blieb von der Brillanz vermutlich
vieles unerkannt.
Geblieben war dann sicherlich der schulmeisterliche Versuch, sich unnützerweise so
kompliziert wie nur möglich auszudrücken, um als Bildungsbürger zu gelten.

Anders kann ich mir manches, in ungelenken Schachtelsätzen selbst verlierendes
Geschreibsel nicht erklären.

Wenn man ermüdet, dem Sinn der Worte verlustig, mit gelangweilten Augen den
Satzanfang wieder und wieder suchen muß, weil die ach so schwere Kost so unverdaulich ist, täte man doch kein Unrecht, das Geschriebene als prätentiös zu titulieren, oder?

Das deutlichste Beispiel für hochtrabende Hohlphraserei will ich an dieser Stelle nicht
selbst bieten, sondern glaube die einst in Hitlers "Mein Kampf" gefunden zu haben.
Zwar muß man sich an Fraktur zunächst auch erst gewöhnen, aber wer sich aufmacht,
zwecks Erkenntnisgewinn dieses Machwerk mit eigenen Augen zu lesen, der muß
schier verzweifeln.
Kein Wunder, daß das damals jeder im Wohnzimmer ausgestellt, aber nie gelesen hat.

Gesetze, insbesondere Steuerliteratur, sind garantiert von dem selben Virus betroffen.
Die, die da herrlich und hochtrabend Buchstaben mißbrauchen, wollen gar nicht, daß
Wahrheit vom Auge des Lesers den Weg ins versponnene, lahme Gehirn des Lesenden findet.

Die aufgebaute Kulisse ist gerade so schmal, daß man die Unwissenden entlang der
Laternenmasten aufhängen kann.
Horizonte, die der Autor selbst nicht kennt, werden pünktlich mit der Abendsonne im Meer ersoffen, und als Naturgesetz dargestellt.

Was mich zunächst an Bernhardt störte, waren das alberne aber wohl zeitgemäße Pseudonym
und der unleugbare christliche Unterbau, der sich von Anfang an aufdrängte.

Vermutlich bin ich da besonders sensibel, weil ich heute jeden künstlich emporhebe,
der auf Gottessuche ist - einfach, weil der Rest es nicht zu sein scheint.

Aber dieses Jesus-Genöle ist mir echt zuwider. Liebe Leute, aber voll im Parteiprogramm.
Das ist so ätzend, als währe jeder Patriot oder Revisionist automatisch leidenschaftlicher
Befürworter von Verbrechern und Verbrechen dazugehöriger Epoche.

Gegen das, was ich bei modernen Baptisten an Abendveranstaltungen genießen durfte,
waren die Nürnberger Parteitage vermutlich weniger huldigend und beeinflussend.

Weiters fiel mir bei Abd-Ru-Shin auf, daß er hochtrabend vermeint, daß alle, die derweil nicht suchen, schließlich den letzten Zug verpaßt hätten, und schließlich und endlich der totalen
und völligen Verdammnis anheimfielen.

Diese elitären Verwünschungsabsichten klingen mir verdammt auch nach Karl May oder
den lustigen Geschichten rund um den wüsten Sohn.
Böser, pervertierter Unsinn ist das, uns weismachen zu wollen, wir hätten nur eine Chance, und könnten alternativ in der totalen Nicht-Existenz enden.
Nichtexistenz ist nicht existent. Es ist, Du bist, es ist. Schließlich bleibt alles.

Mir erschließt sich noch nicht so ganz, warum sich rund um die Jahrhundertwende 1800 zu 1900
so dermaßen viel neues Altes "Wissen" in Europa konzentriert hat.
Lag es am Heroin, am Kokain? Oder war es einfach nur Mode?

Ob Blavatsky, Steiner, Crowley, oder Fortune - allesamt war ihnen die christliche
Schreckensbotschaft nicht im Wesen fremd.
Der sich in der Zeit entwickelnde Okkultismus ist so ungreifbar wie unabhängig vom
Christenkonstrukt, wie die Butter vom Brot.

Letztlich findet sich meines Wissens nach, nicht viel besseres, daß Wissen unabhängig
von christlichen Dogmen endlich sammelte, und - oh, einen Spuk draus machte.

Es war die Zeit dafür. Echt?

Vermutlich sind fast alle der vermeintlich aufklärererischen, heilvollen Schriften nur
Auswüchse, extravaganter Personen, die in Wollen und Wissen etwas ihrem
kulturellen Korsett enthüpfen durften.

Viele Lehrer der großen allumfassenden Lehre verstarben recht schmucklos, ohne ihr
Wissen je demonstriert zu haben.

Es ist wie mit dem Gold machen:
Bibliotheken platzen davon, bewiesen hat es nie einer, und verstehen kann man das
geschriebene Wort eh nicht.

Das einzig Eindrucksvolle aus alten Seilschaften sind tatsächlich existierende Kartelle,
wenn man es betriebswirtschaftlich ausdrücken möchte.
Blendwerk, Verschwörung, Irrlehre und Scharlatane, Verschwörung und Vorenthaltung wahren Wissens - es drückt wie ein Schuh.

Warum sollte ausgerechnet Crowley, der mit umtriebig und narzisstisch wohl noch viel zu liebevoll beschrieben ist, ausgerechnet mindestens das sein, was er vorgab zu sein?

Seine Bildung war wohl nicht ohne. Und entsprechende rationale Intelligenz vorausgesetzt,
kann ich mit einem Lachen die halbe Menschheit in die Irre führen.

Ich bitte jeden, der involvierter ist, als ich es bin, mich beflissentlich zu korrigieren,
aber ich suhle mich in Literatur nur wie ein Schwein im Dreck, und bin zu dumm um zu verstehen.

In Weimarerzeiten gab es Bilder von in der Luft schwebenden Menschen, und besonders
Begabte, wie heute - ersonnen besondere Effekte.

Heute liegen die Leute auf Backöfen, auf der Parkbank oder auf dem Kaninchenstall und
erwarten via Fratzenbuch Zuspruch. War es damals so völlig anders als heute, in menschlichen Gehirnen?

Das angeblich verständlichste Buch Crowleys, aus seiner "Spätphase" erfaßt einen
fortwährenden Briefwechsel seinerseits mit einer passionierten Dame.
Ich, als der ich bin, erfährt da nur gelangweilt die egozentrische verbale Selbstbefriedigung
eines perversen, aber sehr gebildeten Narzissten.
Nicht Praktisches, nichts Lebensnahes, nichts in Herz gehendes erfuhr ich da.
Vielleicht bin ich zu doof.

Revolution! Weg vom Geschrieben Wort.
Ich gehe jede Wette ein, daß Gr0ßmeister Bernhardt, bei aller Eloquenz später
doch den selben Weg gehen mußte, den wir alle gehen müssen, und es vermutlich
schon oft und lange taten.

Wenn am Ende nichts von allen Religionen bliebt, ist mehr Platz fürs Fühlen.
Warum sonst sollten wir, zerbrechlich und unbefriedigt in Fleisch und Blut
um unsere eigene Achse rotieren?

Dieser Beitrag ist ausgesprochen antireligiös. Gott ist, wir sind... feddich

Keine Angst!

Mit liebevollen und schmerzhaften Grüßen

Fenrizwolf

Avatar

Prätentiöse Wortklauberei im Sinne der Sache

Fenrizwolf, Mittwoch, 23.12.2015, 08:37 vor 3019 Tagen @ Fenrizwolf (4280 Aufrufe)

Hallo,

Es folgt ein Zitat von Carl von Clausewitz aus seinen posthum von seiner
Frau veröffentlichten Manuskripten, die in dem Buch "Vom Kriege" in 3. Auflage (2002) vom Ulstein-Verlag, Berlin, entnommen
wurden.

Zitat aus "Vom Kriege" von Carl von Clausewitz:

Es ist vielleicht nicht unmöglich, eine systematische Theorie des Krieges
voll Geist und Gehalt zu schreiben, unsere bisherigen aber sind nicht weit davon
entfernt. Ihres unwissenschaftlichen Geistes gar nicht zu gedenken, strotzen
sie in dem Bestreben nach dem Zusammenhang und der Vollständigkeit des
Systems von Alltäglichkeiten, Gemeinsprüchen und Salbadereien aller Art.
Will man ein treffendes Bild davon, so lese man Lichtenbergs Auszug aus einer
Feuerverordnung:

"Wenn ein Haus brennt, so muß man vor allen Dingen die rechte Wand das
zur linken stehenden Hauses und hingegen die linke Wand des zur Rechten
stehenden Hauses zu decken suchen; denn wenn man zum Exempel die linke
Wand des zur Linken stehenden Hauses decken wollte, so liegt ja die rechte
Wand des Hauses der linken Wand zu Rechten, und folglich, da das Feuer
auch dieser Wand und der rechten Wand zur Rechten liegt (denn wir haben
ja angenommen, daß das Haus dem Feuer zur Linken liege) , so liegt die rechte
Wand dem Feuer näher als die linke, und die rechte Wand des Hauses könnte
abbrennen, wenn sie nicht gedeckt würde, ehe das Feuer an die linke, die
gedeckt wird, käme; folglich könnte etwas abbrennen, das man nicht deckt,
und zwar eher, als etwas anderes abbrennen würde, ach wenn man es nicht
deckte, folglich muß man dieses lassen und jenes decken. Um sich die Sache
zu imprimieren, darf man nur merken: wenn das Haus dem Feuer zur Rechten
liegt, so ist es die linke Wand, und liegt das Haus zur Linken, so ist es die rechte
Wand"

Wohl bekomm's

Fenrizwolf

Möglichkeiten

tuka, Freitag, 18.12.2015, 15:19 vor 3023 Tagen @ Tribun (4362 Aufrufe)

Hallo,

ich hatte einmal eine Zunftsvision ganz praktischer Natur. Während der Vorbereitungen für eine mündliche Prüfung saß ich auf einer Bank im Garten und war am lernen. Das Thema Prophezeiungen, Visionen, mehrdimensionale Welt war mir schon zuvor vertraut. Während ich so auf der Bank saß, erlebte ich innerlich die Prüfungssituation. Mir war vollkommen bewusst, dass das eine Zukunftsschau war und hatte die Wahl mir anzusehen was passieren wird oder die Schau abzubrechen.

Bei der Schau erlebte ich mich selbst wie ich den Raum betrat, beobachtete was die Prüfer für Kleidung an hatten, wer sie waren, wo sie saßen, welche Fragen mir gestellt wurde und wie ich antwortete. Nach der Schau war meine Prüfungsangst völlig weg. Ich wusste ja, was ich antworten würde.

Einige Zeit nach der Schau wurde ich zur Prüfung aufgerufen. Meine Schau stimmte völlig mit der späteren Realität überein. Die Prüfung selbst war recht locker, da ich nur wiederholen musste, was ich zuvor gesehen/gesagt habe. Innerlich war ich mit dem Abgleich Realität und Schau befasst. Erst ganz am Ende (nach Abspulen der Antworten, bin ja nicht dumm) entschied ich mich anders zu handel, als ich es in der Schau erlebt habe. Und siehe da: Es ist möglich. Für mich heißt das: Prophezeiungen zu erleben ist eine freiwillige Handlung. Und Prophezeiungen wahr werden zu lassen ist ebenfalls freiwillig.

Zu dem was während einer Prophezeiung passiert eine andere Geschichte: Ich war bei einem mehrtägigem Seminar (einem Tantra-Seminar ;-) ). Nach der ersten Nacht saßen die Leute morgens zusammen und irgendwie kamen die Leute auf ihre Träume zu sprechen. und dabei stellte es sich heraus, dass mehrere Beteiligten den selben Traum hatten: Sie (wir) haben während der Nacht auf der "Traumebene" die Ereignisse und Lernziele des folgenden Tages abgesprochen.

Für mich ist Alltagsrealität nur ein Teil der Realität. Prophezeiungen sind für mich Erinnerungen oder Träume/Eventualitäten aus der Zukunft.

Ich war damals mental/psychisch etwas neben der Schüssel und hatte Probleme mit der Realität zu Recht zu kommen. Dieses "neben der Schüssel"-Sein ist möglicherweise Grundvoraussetzung um eigene Schauungen zu haben. Allerdings bin ich recht froh darüber, heute wieder recht normal zu sein. :-D

Viele Grüße
PS: Ist mein erstes Posting hier. Guten Tag alle zusammen.

Alltägliches II

Sagitta, Sonntag, 20.12.2015, 22:15 vor 3021 Tagen @ Tribun (4334 Aufrufe)

Hallo Tribun,

vor einigen Tagen hatte ich folgenden "Traum" (wie fast immer kurz vor dem Aufwachen): ich sitze in einem Auto und will losfahren, etwas ist nicht in Ordnung und ich bin beunruhigt, ich bitte meinen Beifahrer (der von Autos etwas versteht), die Motorhaube aufzumachen und nachzuschauen. Soweit die Schauung.

Für diesen Tag war geplant ein kleiner Transport (Umzug), für den ich mir ein Auto ausgeliehen hatte. Auch der erwähnte Bekannte stand als Helfer bereits fest. Der Traum hat also bereits feststehende Dinge aufgegriffen und ich konnte etwas ahnen, aber es war nicht präzise genug.

Real passiert ist dann Folgendes: als wir aufgeladen hatten und losfahren wollten, leuchtete die Ölmangel-Anzeige auf und verschwand auch nicht mehr. Ich rief den Besitzer des Autos an, doch der sagte, dass er eben selbst einen Ölwechsel gemacht hatte und alles in Ordnung sei. Ich war trotzdem so beunruhigt, dass ich nach kurzer Fahrt abbrach und meinen Beifahrer bat, sich die Sache anzusehen. Die Prüfung ergab dann, dass eher etwas zu viel Öl eingefüllt war und deswegen die Anzeige ansprach (offenbar kritisch für den Turbolader).

Warum nun ein Traum wegen einer so banalen Sache? Das kann nur individuell verstanden werden. Vor etwa dreissig Jahren habe ich ebenfalls einmal ein Auto ausgeliehen gehabt. Es war lange gestanden, die Besitzerin wollte, dass man es mal wieder "ausfährt", es war eine schöne Mercedes-Limousine. Weder die Besitzerin noch ich hatten aber daran gedacht, dass eigentlich vorher eine Wartung nötig wäre. Nach knapp hundert Kilometern sprach auf der Autobahn plötzlich die Ölmangelanzeige an, und bevor ich eine Gelegenheit zur Ausfahrt fand (es passierte in einem längeren Tunnel), war der Motor festgefressen, ein Totalschaden. Ich musste mich abschleppen lassen (trat damals in den ADAC ein ...), und die geplante, nette Ausfahrt ist total ins Wasser gefallen und hatte unangenehme Folgen. Man könnte sagen, dass ich seither auf Ölmangel allergisch reagiere, ich habe sozusagen einen seelischen Ölmangelkomplex, der mich für vergleichbare Ereignisse sensibilisiert. Das seelische Radar, das auch in die Zukunft blicken kann, ist in Bezug auf diesen Punkt bei mir immer wach.

Häufig wird gesagt, Schauungen hätten die Funktion einer Warnung. Das mag ja sein. Ich kenne aber auch zahllose Schauungen aus eigener Erfahrung, die durchaus positive oder neutrale Ereignisse betreffen. Somit ist die ursächliche Mechanik eine andere: die Seele nimmt vor allem jene die Dinge wahr und hält nach ihnen Ausschau, die den Seher emotional bewegen (werden).

Und damit komme ich zu Deinem eigentlichen Anliegen:

Nur mal noch eine Frage:
Eine Schauung in die Zukunft ist ein Ereignis, dass sich in der Zukunft abspielt.
Das heißt doch wiederum er ist ein unabdingbares Ereignis. Anders gesagt das Ereignis tritt ein.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: die Dinge stehen absolut fest. Die Diskussion über Entscheidungsfreiheit ist für mich eine Bla-Bla-Diskussion, und ich beteilige mich deswegen nicht daran. Worüber man im Einzelfall reden muss, das ist die Erkenntnisfähigkeit der Seele. Manchmal ist sie nicht in der Lage, die Dinge vollständig und deutlich genug zu sehen, oder es fehlen ihr die Möglichkeiten, die geschauten Dinge mit Hilfe von Bildern, Symbolen u.ä. angemessen und verständlich ins reflektierende Tagesbewußtsein hineinzuheben. Und es braucht außerdem gute Erfahrung, um eine Schau von einem gewöhnlichen Traum und von Kopfkino zu unterscheiden. Ein Außenstehender kann das gar nicht leisten. Hier muss jeder sich selbst streng prüfen.

MfG,
Sagitta

Avatar

die Dinge stehen absolut fest?

BBouvier @, Montag, 21.12.2015, 00:09 vor 3021 Tagen @ Sagitta (4368 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 21.12.2015, 00:35

<"...kann ich sagen: die Dinge stehen absolut fest.">

Hallo, Sagitta!

Falls es sich so verhielte, dann hätte zu Schöpfungsbeginn (!)
bereits "festgestanden" (wäre von einer übergeordneten Macht festgelegt worden),
in welchen Winkel genau vor 358.632.289 Jahren das 571. welke Blatt
der Gymnosperme im hinteren Belutschistan sich vom Stengel löst,
wohin genau der milde Wind es trudeln läßt, woraufhin welches
der 570.924 infragekommenden Sandkörner leicht in welchem Ausmaß kippt,
so daß welche der dort 39.712 herumlaufenden Ameisen kurz aus dem Tritt kommt,
wie lange sie verdutzt verharrt, und in welche Richtung sie dann weiter läuft.

Und natürlich auch sämtliches andere Geschehen des Universums vorher
und seitdem.

Beispielsweise, ob und mit welchem Auge und wann genau
Bukephalos, das Pferd Alexanders des Großen, kurz "zwinkert",
als er der es am Morgen der Schlacht am Granioks (334 vor) besteigt.
Ob sich Luther zu Beginn seiner Rede vor dem Reichstag zu Worms (1521)
kurz räuspert - oder auch nicht.
Genau wieviel Kondensmilch nächstes Jahr am 12. Juni
sich die Tante meines Hausmeisters in den Kaffee schüttet.
Wann genau (!) ich im Herbst 2018 wieder mal den Feuerstein
meines Benzinfeuerzeuges wechseln muß, und wieviele
Reststeine sich dann noch in der Packung befinden werden.
Sowie: Wer dann grade an meinem Haus mit welchem Auto vorbeifährt,
und welche Musik er sich dann auf welchem Sender anhört.
Oder auch nicht.

Insofern halte ich Deine Behauptung für das, was sie ist:
Nämlich eine Behauptung.

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Was soll das denn?

BBouvier @, Montag, 21.12.2015, 01:51 vor 3021 Tagen @ gaudens (4320 Aufrufe)

https://de.wikipedia.org/wiki/Galtonbrett

..........................................

Hallo, Sagitta!

Was soll das denn? ... Uns hier kommentarlos
- auch ohne Anrede und Gruß! -
nur ein Netzscharnier einzumüllen.

Mit freundlichen Grüßen,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

die Dinge stehen absolut fest? (II)

BBouvier @, Montag, 21.12.2015, 03:25 vor 3021 Tagen @ gaudens (4310 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Montag, 21.12.2015, 03:53

Hallo, Sagitta!

Dein Eingangspostulat lautet:
"...die Dinge stehen absolut fest."

Insofern sehe ich keinen Zusammenhang mit dem Schüttversuch der Kügelchen.

1.
Würde die Kügelchenverteilung anders ausfallen,
(Kügelchen Nr. 37 nicht halbrechts sondern halbhalbrechts)
wenn der Experimentator die Klappe nur eine hundertstel Sekunde
früher oder später geöffnet hätte!
=>
Da steht aber überhaupt nichts fest!

2.
Ist aus der Absolutheit der Eingangsbehauptung zu folgern,
daß am Anbeginn aller Zeiten bereits festgelegt (!)
worden wäre, wann denn genau (!) der Experimentator die Klappe öffnet!

Oder - um auf mein Feuersteinbeispiel zurückzukommen:
Wie oft und wie stark ich am Reibrad gedreht hatte,
damit "wann" genau sich der alte abgenutzt hat,
bei welchem Tabackhändler ich mir daraufhin neue Feuersteine kaufe,
welche Tüte (von vielen) er mir aus der Schublade holt,
welchen (!) Stein ich dann aus der Tüte hole
und "wie herum" (!!) ich den Stein (welches Ende voraus?)
dann in die Bohrung schiebe.
Dann:
Wieviel Benzin sich denn noch in der Baumwollfüllung
(Verdunstung der Moleküle!) befindet,
weswegen dann erst beim wievielten (?) Versuch
das Feuerzeug erstmals erneut zündet:
Dieses wiederum ist abhängig davon, wie energisch
ich (!) dann im Herbst 2018 am Reibrad drehen werde!

Alles bereits zu Beginn der Schöpfung "festgelegt"??

Grüße,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Avatar

Nicht zutreffend

Taurec ⌂, München, Montag, 21.12.2015, 10:32 vor 3021 Tagen @ gaudens (4318 Aufrufe)

Hallo!

https://de.wikipedia.org/wiki/Galtonbrett

Sagt für Deine Argumentation nichts aus, weil:

1. Damit veranschaulicht wird, wie den Wahrscheinlichkeitsgesetzen entsprechend sich die Kugeln anordnen werden.

2. Damit nicht bestimmt wird, an welchem genauen Ort eine ganz bestimmte, individuelle Kugel landen wird.

Die Implikation des Galtonbrettes ist also das Gegenteil Deiner Aussage:

die Dinge stehen absolut fest

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Avatar

Entscheidungsfreiheit

Taurec ⌂, München, Montag, 21.12.2015, 11:06 vor 3021 Tagen @ Sagitta (4396 Aufrufe)

Hallo!

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen: die Dinge stehen absolut fest. Die Diskussion über Entscheidungsfreiheit ist für mich eine Bla-Bla-Diskussion, und ich beteilige mich deswegen nicht daran. Worüber man im Einzelfall reden muss, das ist die Erkenntnisfähigkeit der Seele. Manchmal ist sie nicht in der Lage, die Dinge vollständig und deutlich genug zu sehen, oder es fehlen ihr die Möglichkeiten, die geschauten Dinge mit Hilfe von Bildern, Symbolen u.ä. angemessen und verständlich ins reflektierende Tagesbewußtsein hineinzuheben. Und es braucht außerdem gute Erfahrung, um eine Schau von einem gewöhnlichen Traum und von Kopfkino zu unterscheiden. Ein Außenstehender kann das gar nicht leisten. Hier muss jeder sich selbst streng prüfen.

Aus einer hypothetischen überzeitlichen Warte, von der aus die ganze Schöpfung von Anfang bis Ende (vorausgesetzt, sie hätte beides) bis in alle Einzelheiten überschaubar ist, steht alles bereits fest. Aus dieser "Gottesperspektive" gibt es keine Unklarheiten. Selbst der Spin jedes Quarks in einem Atomkern steht bereits fest, genauso wie jede Entscheidung einer geistigen Entität, die stofflich etwas in Bewegung versetzt. "Gott würfelt nicht" und es gibt keine Möglichkeit, daß in seiner Schöpfung durch freie Entscheidung ihrer Bestandteile etwas anders verliefe als von ihm beabsichtigt.

Im Leben der Bestandteile der Schöpfung, von unserer Warte aus, stehen die Dinge nicht fest. Sie erscheinen uns variabel. Ob und wie stark etwas im einzelnen tatsächlich determiniert ist, läßt sich nicht feststellen. Jedoch leben wir mit der Empfindung, durch Entscheidungen die Dinge zu beeinflussen.
Die Erkenntnisfähigkeit der Seele wäre aber völlig überflüssig, wenn nicht zugleich die Möglichkeit bestünde, sich anders zu entscheiden und die Konsequenzen zu erleben.
Es gibt also zumindest eine begrenzte Möglichkeit, sich von Gott wegzuentwickeln, um sich dann über einen Umweg wieder auf ihn zuzubewegen. Welche Entscheidungen wir dabei treffen werden, wie unser Weg aussieht, steht für uns nicht durchaus fest, für ihn jedoch schon. Aus Sicht des Schöpfungsganzen ist die Entscheidungsfreiheit auf jeden Fall nur eine Illusion, die für das Erfüllen der Aufgabe der Einzelteile notwendig ist.

Der Widerspruch, daß wir durch freie Entscheidung den Determinismus vollziehen, ist gedanklich nicht auflösbar.

[image]

Der Diskussion über Entscheidungsfreiheit läßt sich gar nicht ausweichen, weil sie zu unserer Selbstwahrnehmung, zu unserem Wesen gehört, gleich ob sie nun objektiv nicht vorhanden oder subjektiv vorhanden ist.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Wir sind es, die allein [...] das Gesetz [...] erdichtet haben...

Hinterbänkler, hinterm Wald im Emmental, Montag, 21.12.2015, 13:24 vor 3020 Tagen @ Taurec (4270 Aufrufe)

Hallo Taurec und @Alle...

Weils so schön ist ein kurzer Text von Nietzsche aus 'Jenseits von Gut und Böse' (Hervorhebung durch mich):

21.
Die causa sui ist der beste Selbst-Widerspruch, der bisher ausgedacht worden ist, eine Art logischer Notzucht und Unnatur: aber der ausschweifende Stolz des Menschen hat es dahin gebracht, sich tief und schrecklich gerade mit diesem Unsinn zu verstricken. Das Verlangen nach "Freiheit des Willens", in jenem metaphysischen Superlativ-Verstand, wie er leider noch immer in den Köpfen der Halb-Unterrichteten herrscht, das Verlangen, die ganze und letzte Verantwortlichkeit für seine Handlungen selbst zu tragen und Gott, Welt, Vorfahren, Zufall, Gesellschaft davon zu entlasten, ist nämlich nichts Geringeres, als eben jene causa sui zu sein und, mit einer mehr als Münchhausenschen Verwegenheit, sich selbst aus dem Sumpf des Nichts an den Haaren ins Dasein zu ziehn. Gesetzt, jemand kommt dergestalt hinter die bäurische Einfalt dieses berühmten Begriffs "freier Wille" und streicht ihn aus seinem Kopf, so bitte ich ihn nunmehr, seine "Aufklärung" noch um einen Schritt weiter zu treiben und auch die Umkehrung jenes Unbegriffs "freier Wille" aus seinem Kopf zu streichen: ich meine den "unfreien Willen", der auf einen Mißbrauch von Ursache und Wirkung hinausläuft. Man soll nicht "Ursache" und "Wirkung" fehlerhaft verdinglichen, wie es die Naturforscher tun (und wer gleich ihnen heute im Denken naturalisiert -) gemäß der herrschenden mechanistischen Tölpelei, welche die Ursache drücken und stoßen läßt, bis sie "wirkt"; man soll sich der "Ursache", der "Wirkung" eben nur als reiner Begriffe bedienen, das heißt als konventioneller Fiktionen zum Zweck der Bezeichnung, der Verständigung, nicht der Erklärung. Im "An-sich" gibt es nichts von "Kausal-Verbänden", von "Notwendigkeit", von "psychologischer Unfreiheit", da folgt nicht "die Wirkung auf die Ursache", da regiert kein "Gesetz". Wir sind es, die allein die Ursachen, das Nacheinander, das Für-einander, die Relativität, den Zwang, die Zahl, das Gesetz, die Freiheit, den Grund, den Zweck erdichtet haben; und wenn wir diese Zeichen-Welt als "an sich" in die Dinge hineindichten, hineinmischen, so treiben wir es noch einmal, wie wir es immer getrieben haben, nämlich mythologisch. Der "unfreie Wille" ist Mythologie: im wirklichen Leben handelt es sich nur um starken und schwachen Willen. - Es ist fast immer schon ein Symptom davon, wo es bei ihm selber mangelt, wenn ein Denker bereits in aller "Kausal-Verknüpfung" und "psychologischer Notwendigkeit" etwas von Zwang, Not, Folgen-Müssen, Druck, Unfreiheit herausfühlt: es ist verräterisch, gerade so zu fühlen, - die Person verrät sich. Und überhaupt wird, wenn ich recht beobachtet habe, von zwei ganz entgegengesetzten Seiten aus, aber immer auf eine tief persönliche Weise die "Unfreiheit des Willens" als Problem gefaßt: die einen wollen um keinen Preis ihre "Verantwortlichkeit", den Glauben an sich, das persönliche Anrecht auf ihr Verdienst fahren lassen (die eitlen Rassen gehören dahin -); die anderen wollen umgekehrt nichts verantworten, an nichts schuld sein und verlangen, aus einer innerlichen Selbst-Verachtung heraus, sich selbst irgendwohin abwälzen zu können. Diese Letzteren pflegen sich, wenn sie Bücher schreiben, heute der Verbrecher anzunehmen; eine Art von sozialistischem Mitleiden ist ihre gefälligste Verkleidung. Und in der Tat, der Fatalismus der Willensschwachen verschönert sich erstaunlich, wenn er sich als "la religion de la souffrance humaine" einzuführen versteht: es ist sein "guter Geschmack".

Danke und Gruß
Hinterbänkler

Leitplanken

rauhnacht, Montag, 21.12.2015, 13:56 vor 3020 Tagen @ Hinterbänkler (4333 Aufrufe)

Hallo,

„Überhaupt findet das Gesetz der Kausalität auf alle Dinge in der Welt Anwendung, jedoch nicht auf die Welt selbst: denn es ist der Welt immanent, nicht transzendent und mit ihr aufgehoben.“
Schopenhauer

Gruß, Rauhnacht

Drucken RSS Thema