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Zwei Irlmaierartikel von 1949 (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 30.04.2014, 17:56 vor 3620 Tagen (5332 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 17:48

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Hallo!

Weil sie in der Sammlung noch fehlten und sie womöglich von Adlmaier weniger beeinflußte Aussagen Irlmaiers enthielten, habe ich mir neulich zwei Artikel aus der Bayerischen Landeszeitung vom 22. 10. 1949 und der Münchner Allgemeinen vom 20. 11. 1949 besorgt, beide vor der ersten Adlmaierveröffentlichung zu Irlmaier vom 3. 12. 1949.
Deren Inhalt ist allerdings recht unspektakulär.

I. Artikel in der Bayerischen Landeszeitung vom 22. Oktober 1949:

Einige Passagen dieses Artikels stimmen wortwörtlich mit dem Artikel in der Herzdame von 1950 überein und haben somit als Vorlage für letzteren zu gelten.
Blöderweise hat der Interviewer Irlmaiers Aussagen weder aufgenommen, noch mitprotokolliert, sondern gibt im Artikel lediglich aus dem Gedächtnis wieder, was ihn als Irlmaierquelle quasi wertlos macht. Der Artikel gibt also nur eine vagen Eindruck dessen, was Irlmaier sagte.

"Ihr Inhalt? Er umfaßt – nach seiner Angabe – das große weltgeschichtliche Geschehen der nächsten Jahre und Jahrzehnte, und die lokalen Ereignisse unserer engeren Heimat. Sehr verblüffend – wenn auch in gänzlich anderen Formulierungen – ist die Parallele mit den Prophezeiungen des Mühl-Hiasl. Übereinstimmend mit ihm der urplötzlich hervortretende große Schrecken, der aber nicht lange anhalten soll. Und dann der wirklich große Friede, der die schwer geprüfte, aber nun gottesfürchtige Herde wieder unter einem guten Hirten vereint.
Zuvor aber sollen sich gewaltige und schreckliche, nur apokalyptisch zu nennende Dinge ereignen:
„Nach dem dritt’n Mord wird’s gscheh’n.
So schnell...“

Wenn wir recht gehört haben und verstanden haben, ist davon die Rede, daß blitzartig drei große Heeressäulen, deren Panzer man weithin mahlen und donnern hört, vom Osten bis zum Rhein vorstoßen, ohne überhaupt Widerstand zu finden. Aber:
„Do fliagn de weiß’n Vögl auf,
Vom hoaßn Sand;
Sovui scho, daß das konnst net zähln...“

Am Rhein soll dieser riesige Vormarsch gestoppt, der Angriff endgültig abgeschlagen, die drei großen Heeressäulen zur Gänze vernichtet werden. Wie lange dauert das?:
„I sich drei Strich,
Drei Tog, drei Wocha:
Denn länger daurt’s net...“

Genau also wie in der Mühl-Hiasl-Prophetie, in der es heißt: „Es dauert nicht lange; wer bei der Flucht vor diesem Schrecken zwei Brotlaibe bei sich hat und einen verliert, der braucht sich danach nicht zu bücken. Weil einer auch schon ausreicht.“ So auch der Freilassinger Seher:
„Und wost am Tisch steh host,
Dös glangt da scho...“

Dann werden Dinge angedeutet, die uns an den bakteriologischen Krieg und das „Große Abräumen“ des Mühl-Hiasl denken lassen:
„Lauta Feuer is am Bod’n...“
Ein Feuer? Ob das auch wirkliche Flammen sind, weiß der Hellseher nicht eindeutig zu sagen. Er „sieht“ nur Feuer, aber er meint, daß das doch etwas anderes ist: – ein verheerendes Mittel, das kein menschliches und tierisches, ja selbst kein pflanzliches Wesen mehr dort Leben läßt, wo dieses „Feuer“ hingefallen und aufgegangen ist.
Und weiter:
„I sich a Stodt mit viele, viele Häuser
Und mit an groß’n Turm.
Dös werd Paris wohl sei,
Dö brennt und werd’ dann nimmt sei...“

Auf die Frage, wie das möglich sein könnte, da ja am Rhein der Ansturm vollkommen zusammenbricht, hören wir etwas von einer „inneren Sach“, und können uns also zusammenreimen, daß hier die „Fünfte Kolonne“ eine Revolution anzettelt, die einen grausamen und vernichtenden Bürgerkrieg zur Folge hat. Ähnliches weissagt unser Mann auch vom Süden: – von Italien! Sehr dunkel ist dann die Schilderung einer Katastrophe, der angeblich England ausgesetzt sei. Da ist von „Wasserfluten“ die Rede, und wir tipen zwangsläufig auf Naturereignisse, die durch das vom Menschen entfesselte Atom ausgelöst werden. Friedlich, ja verführerisch die Bilder, die – nach der Katastrophe – für unsere engere Heimat gemalt werden. Hat schon während des großen Schreckens
„Vom Untersberg zum Wendelstoa...“
die Altöttinger Madonna ihren Schutzmantel gehalten, so sollen nachher überhaupt fast paradiesisch anmutende Zeiten ins Bayerland einziehen. Mit Gottesglauben und wahrer Ehrfurcht, mit echt christlicher Brüderlichkeit und Nächstenliebe. In diese sonnigen Bilder stiehlt sich sogar etwas vom Schlaraffenland ein, in dem die Bratwürste besonders dick und lang sein sollen...
Der Irlmaier kündet von diesen Dingen prophetischen Auges und mit dem Ton des Rhapsoden. Wir haben aber seine Gesichte nicht auf Platte oder Magnetband aufgenommen, und auch nicht mitstenographiert. Darum sind unsere wörtlichen Zitierungen nur eine freie Widergabe aus dem Gedächtnis, was wir hier mit Nachdruck feststellen wollen!"

Auffällig 1: Die weißen Vögel aus dem Sand und die "Strichchemie" werden getrennt aufgeführt, als ob beides nichts miteinander zu tun hätte. Daß ein Strich gelegt würde, ist mit keinem Wort erwähnt. Tatsächlich kommt der Strich an sich erst bei Adlmaier vor, während z. B. im Münchner Merkur vom 18. Oktober 1949 (4 Tage vor obigem Artikel) schon von den rollenden Panzern mit den toten Männern die Rede ist und in der Altbayerischen Heimatpost vom 20. November 1949 (zwei Wochen vor Adlmaier) die Vögel bereits kleine Kästchen fallen lassen.
Es scheint, daß Irlmaier am Boden lediglich irgendwo "Feuer" sah und meint, also interpretiert, daß es etwas anderes sei. Der Autor vermutet einen biologischen Kampfstoff, setzt die ganze Sache aber in Zusammenhang mit dem Bänkeabräumer des Mühlhiasls. Das ist natürlich alles Interpretation.

Im unbekannten Kurier, der vermutlich Irlmaierwortlaut aus dieser Zeit enthält, heißt es dazu passend: "Der Boden in Westdeutschland wird durch eine Kraft 10 Meter tief verbrannt. Aus dem Sande der Wüste Afrikas steigen die großen Vögel auf mit Todeseiern ohne Männer."
Beide Sätze müssen nichts miteinander zu tun haben. Von einem Strich steht auch hier nirgendwo etwas.

Auffällig 2: Bislang unbekannt ist die Aussage Irlmaiers über die nötige Verpflegung: „Und wost am Tisch steh host, dös glangt da scho...“
Damit gibt er natürlich nur das ältere Motiv über die Brotlaibe abgewandelt wieder. Allerdings könnte dieser Satz die gedankliche Grundlage sein, die Irlmaier/Adlmaier später zu dieser Aussage geführt hat: "Zuerst ist noch Hungersnot, aber dann kommen auf der Donau so viel Lebensmittel herauf, daß alle satt werden." (Adlmaier 1) Oder: "Zuerst ist noch eine Hungersnot, aber dann kommen so viel Lebensmittel herein, daß alle satt werden." (Adlmaier 2)

Auffällig 3: Über Paris scheint Irlmaier lediglich etwas über eine "innere Sache" gesagt zu haben, was so diffus ist, daß man sich fragen muß, ob er überhaupt wußte, wovon er spricht oder nur Vermutungen anstellte.

Auffällig 4: Von der Finsternis kein einziges Wort. Zwar ist von apokalyptischen Ereignissen die Rede, die zitierten Aussagen erschöpfen sich jedoch mit dem Krieg. Beim Untergang Englands sprach er von einer Flutwelle. Allerdings scheint Irlmaier, wenn auch diffus, bereits etwas gesagt zu haben, das den Autor auf einen Bombenabwurf tippen läßt.
Meine Vermutung: Irlmaier sah über die Finsternis, bzw. Naturkatastrophen womöglich gar nichts oder nur wenig (spätere Aussagen dazu sind u. a. bei Taigi abgeschrieben). Was er sah, verstand er vielleicht nicht, so daß die Zerstörung Paris' und Englands passenderweise für Krieg gehalten und mit entsprechenden Erklärungen "Bombenflut" und "innere Sach" versehen wurden.

II. Artikel in der Münchner Allgemeinen vom 20. November 1949:

Die Aussagen Irlmaiers zum Weltgeschehen spielen in diesem Artikel kaum eine Rolle. Die Autorin Juliane Reck-Malleczewen wollte wohl nur am Ende noch ein "Schmankerl" für den Leser präsentieren, wobei er mit einem guten Gefühl die Lesung beenden sollte:

"Auch Weltgeschehnisse rollen gleichsam als Filmstreifen vor seinem Auge ab, deren vorläufiges Endstadium für Bayern eine Monarchie sein soll, deren König ein großer, alter Mann, in Lederhose, der frei, ohne Schutz und Bewachung, unter den Menschen umhergeht. Man habe dann sehr viel weniger Geld und Gesetze, es sei ein freieres, besseres Leben: „I siech den Heiligen Vater in einer Stadt am Strom, mit einer hohen Kirche, unseren König krönen.“"

Alles in allem nichts neues.

Den Artikel aus dem Münchner Merkur vom 18. Oktober 1949 (den ersten Teil des hier vorhandenen zweiten Teils) bekomme ich hoffentlich demnächst. Darin sollte auch noch was stehen.
Scans der vollständigen Artikel werde ich nachreichen, bzw. auf die Seite stellen, sobald ich sie mit Photoshop aufpoliert habe.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Vielen Dank

Hope, Mittwoch, 30.04.2014, 20:24 vor 3620 Tagen @ Taurec (3653 Aufrufe)

Hallo Taurec,

ich möchte an dieser Stelle einfach nur mal Danke für sagen, für die Bemühungen.
:flower:


lg
Hope

--
Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.
André Gide

Der "hagere Greis" in mehreren Zeitungen aufgeführt, der Große Monarch jedoch fehlt gänzlich

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Mittwoch, 30.04.2014, 22:04 vor 3620 Tagen @ Taurec (3948 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Mittwoch, 30.04.2014, 22:17

Hallo Taurec!

Vielen Dank zunächst mal für Deine Recherche.
Beim Durchsuchen aller Irlmaier-Aussagen nach den Begriffen "König"
sowie "Monarch" fällt mir auf, daß er stets nur den "hageren Greis",
also den König von Bayern, oft in Verbindung mit einem König von
Österreich und einem König von Ungarn erwähnt, quasi eine
Art Neuauflage der ehemaligen Donaumonarchie zusammen mit Bayern,
welches im 19.Jahrhundert noch dem Deutschen Bund angebunden war.
Den Begriff "Donaumonarchie" spricht er sogar im Wortlaut aus,
wobei ich mir da jedoch nicht sicher bin, ob da nicht "nachgeholfen"
wurde von Zeitungs-Journalisten und Buch-Verlegern.

Sonderdruck aus der Kufsteiner Sonntagspost von Hans Burgstaller[19]

"Und obwohl nach der Katastrophe eine schreckliche Hungersnot herrschen wird,
bricht die Sonne bald wieder durch. Der Papst kehrt zurück und wird nach
dem Kriege drei Könige krönen: einen König von Ungarn, einen König von
Österreich und einen König von Bayern. Der letztere wird ein Greis mit
schneeweißem Haar sein, ein sehr freundlicher und liebenswürdiger Mensch,
der Lederhosen trägt."

Was tatsächlich völlig fehlt (ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen),
ist der sogenannte "Große Monarch", der ja Teil der Volkssage ist und
in vielen alten Prophezeiungs-Texten zu lesen ist, besonders französischen.

Offensichtlich sah Irlmaier diesen nicht. und damit frage ich mich:
Ist denn der "große Kaiser" bloße Legende und Wunschvorstellung (etwa in
Zeiten, in denen die Monarchie stark bedrängt worden war, z.B. während der
Französischen Revolution, auch um Zwecke, um jene zu pamphletisieren),
oder tritt der tatsächlich noch auf die Bühne,vielleicht erst etliche
Jahrzehnte später, etwa im Rahmen des "4.Weltkriegs"?

Fragen über Fragen. Im Forumstema ist noch lange nicht alles geklärt,
nicht wahr? :-D

Herzliche Grüße,

Eyspfeil

Zwei Herrscher?

Asgard, Ulm, Donnerstag, 01.05.2014, 13:52 vor 3619 Tagen @ Eyspfeil (3671 Aufrufe)

Es gibt eine Aussage bei "Spielbähn", die auf zwei Herrscher hindeutet:

Das Deutsche Reich wird sich einen Bauer zum Kaiser wählen.
Der wird ein Jahr und ein Tag Deutschland regieren.

Der nun die Kaiserkrone nach ihm trägt , das wird ein Mann sein, auf den die Welt lange gehofft hat.
Er wird ein römischer Kaiser heißen und der Menschheit den Frieden geben.

Allerdings befindet sich dieser meine Wissens in der Forentonne. Möglicherweise enthält er dennoch einige echte Aussagen.

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"Kaisergewurstel"

BBouvier @, Donnerstag, 01.05.2014, 17:57 vor 3619 Tagen @ Asgard (3796 Aufrufe)

<"Es gibt eine Aussage bei "Spielbähn",
die auf zwei Herrscher hindeutet:...
...Allerdings befindet sich dieser meine Wissens in der Forentonne.
Möglicherweise enthält er dennoch einige echte Aussagen.
">

Hallo, Asgard!

Hier ist ein wenig Licht:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=14403

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Deutschland = Bayern?

Asgard, Ulm, Freitag, 02.05.2014, 10:18 vor 3618 Tagen @ BBouvier (3608 Aufrufe)

Hallo BB,

vielen Dank für den Hinweis auf aufschlussreichen Beitrag.

Dabei kommt mir folgendes in den Sinn: Der Norden Deutschlands wird dem Szenario nach weitgehend vernichtet, durch Krieg, Flut und weitere Naturkatastrophen. Ruhiger dürfte es den Schauungen nach nur in Teilen Schwabens und südlich der Donau (Bayern) sein.

Wenn dem aber so ist, dann bleiben doch vom heutigen Deutschland als bewohnte Regionen vorerst vermutlich nur ein Teil Baden-Württembergs sowie Bayern übrig (ohne Franken, aber mit einer Vielzahl an Flüchtlingen). Deutschland wäre demnach weitgehend mit Bayern identisch. Ob es dann einen deutschen oder bayerischen König geben wird, hängt doch davon ab, ob die Bayern sich eher als Deutsche oder als Bayern sehen bzw. an welche Tradition sie anknüpfen werden.
Denkbar wäre, dass ein Königreich Bayern und ein Königreich Österreich dann ein gemeinsames deutsches Kaiserreich bilden.

Grüße
Asgard

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"später"

BBouvier @, Freitag, 02.05.2014, 10:44 vor 3618 Tagen @ Asgard (3659 Aufrufe)

Hallo, Asgard!

Ja...so wird es wohl sein...

Hierzu:
<"Wenn dem aber so ist, dann bleiben doch vom heutigen Deutschland
als bewohnte Regionen ...
">

1)
Setzt Du "Deutschland" mit den vereinigten Zonen der BDR gleich?

2)
Was "viel später" betrifft, so sind diesbezüglich
die Bilder ITOmas erhellend:
=>
http://216.194.92.47/forum/messages/26571.htm

http://216.194.92.47/forum/messages/27103.htm

http://216.194.92.47/forum/messages/26666.htm

http://216.194.92.47/forum/messages/26619.htm

Beste Grüße Dir!
BB

--
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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Deutschland

Asgard, Ulm, Samstag, 03.05.2014, 14:56 vor 3617 Tagen @ BBouvier (3622 Aufrufe)

Hallo BB,

1)
Setzt Du "Deutschland" mit den vereinigten Zonen der BDR gleich?

"Deutschland" ist zweifellos etwas anderes als die heutige BRD. Sowohl in kultureller, als auch in geographischer Hinsicht. Wenn ich nun aber die ehemalige DDR als Mitteldeutschland ansehe und die preußischen und schlesischen Gebiete als Ostdeutschland, dann ändert das nichts an der Frage, was von Deutschland übrigbleibt - denn diese Gebiete dürften ebenfalls vollkommen verwüstet werden.

Aus dem historisch deutschen Kulturkreis bleiben als bevölkerte Regionen vermutlich nur Teile von Bayern, Baden-Württemberg, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Über Elsass-Lothringen kann man diskutieren - allerdings ist dort ja selbst die Sprache kaum noch vorhanden. Daher sehe ich es eher bei Frankreich.

Es ist aber sicherlich eine interessante Frage, wie die Grenzen nach den Ereignissen gezogen werden. Hierzu gibt es ja ein paar Aussagen in den Schauungen, allerdings kaum Klarheit.

Grüße
Asgard

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eine Zeit(!)angabe!

BBouvier @, Mittwoch, 30.04.2014, 22:07 vor 3620 Tagen @ Taurec (4314 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Mittwoch, 30.04.2014, 22:33

"Mühlhiasl":
Es dauert nicht lange;
wer bei der Flucht vor diesem Schrecken zwei Brotlaibe
bei sich hat und einen verliert,
der braucht sich danach nicht zu bücken."

=>
Eine reine Zeitangabe!!!

Irlmaierecho:
"Und wost am Tisch steh host, Dös glangt da scho."
=>
Eine rein symbolische Zeitangabe (!)
auf Mühlhiaslbasis (!) zur erstaunlich kurzen Kriegsdauer.
Irlmaier hat da ja nicht Abertausende gesehen, die im Kriege zuhause
jeweils am Eßzimmertisch sitzen und während weniger Tage,
ohne groß´ Hunger zu haben, die dort stehenden Speisen aufessen. :-D

Allerdings interpretiert er (oder Adlmaier) "Mühlhiasl" irrig,
es gebe keinen Nahrungs(!)engpaß - denn dort seien
doch Brotlaibe genannt, die man getrost am Boden liegen lassen könne.

Und so wird dann frei phantasiert:
"Zuerst ist noch Hungersnot, aber dann kommen auf der Donau
so viel Lebensmittel herauf, daß alle satt werden.
"

Diese Idee setzt u.a. nicht nur den Transport schier unglaublicher Massen
an Nahrungsmitteln auf Schiffen aus Südosteuropa
voraus, wo sie nach der "Finsternis" (!) erstmal eingesammelt
und verladen werden müßten, sondern auch deren Löschen
(beispielsweise in Passau) und anschließenden Weitertransport von dort in alle
Regionen (wenigstens aber weiter Teile) Bayerns auf dem Landwege:
= Völlig intakte Verwaltung und Infrastruktur, wie in besten Friedenszeiten.
=>
:tigger:

Natürlich kann ich mir vorstellen :hungry: , ein Pferdefuhrwerk
mit Kartoffeln gelange dann von Passau nach Tagen irgendwie
bis an den Rand Münchens mit einer guten Million Verhungernder.
Und von dort dann weiter nach Starnberg, nach Murnau, Garmisch
und nach Mittenwald.
Und dann ist alles gut - ja? :trost:

Gruß,
BB

--
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"DanielV"

BBouvier @, Donnerstag, 01.05.2014, 11:07 vor 3619 Tagen @ Taurec (4153 Aufrufe)

Der Faden hier scheint geeignet, diesen Beitrag aus Anfang März wieder aufzugreifen:
=>
https://schauungen.de/forum/index.php?id=25002

Mit "Sohn DanielV" habe ich vor knapp zwei Monaten
ausführlich und lange telephoniert, und er war so freundlich,
mir die alten Notizen zur Mitschrift im vorab zur Kenntnis zu geben.
Leider warten wir seitdem geduldig auf weitere/verdichtende Informationen.

Irlmaier hat gleich in den ersten Jahren nach 1945 einen Kriegskameraden
in der Kemptener Ecke ein paarmal besucht, und die Hausfrau der Familie
hat dessen Aussagen/Vorhersagen schriftlich festgehalten:
Etwa ein Drittel davon bezieht sich rein auf persönliches der Familie und soll nicht öffentlich werden.

Der Schwerpunkt Irlmaiers Vorhersagen liegt dabei
eindeutig bei "Krieg!", wobei er immer wieder betont,
das Allgäu sei davon jedoch nicht tangiert,
nur was "Plünderer" betrifft, so müsse man dort sehr wachsam sein.
Und - es gebe "dann" => "Haß auf die dort oben".
(Wissen Irlmaiers auf Basis älterer/anderer Aussagen?)
Sowie, "danach" sei alles wie früher, aber noch glücklicher und ruhiger.

Bemerkenswert - so "DanielV" - sei, daß ganze
den Leser massiv interessierende Themenfelder von Irlmaier
gar nicht angesprochen worden sind.
Als da exemplarisch wären:
- Papstflucht
- Gelber Strich
- Mord am Hochgestellten
- der Untergang der Stadt Paris
- die Dauer der Finsternis
- "schwarzes Papier vor die Fenster hängen!"
(statt dessen, man solle nicht hinaussehen...
ganz offensichtlich schlicht ein Lied-von-der-Linde-Echo!)
- Küstenfluten
- und so weiter =>

Folgende drei Aussagen Irlmaiers, die "DanielV"
in seinen Notizen fand, hat er mir diktiert:

1)
"Deine Enkel werden einst zweimal im Kreis fahren,
wenn die Euch besuchen kommen.
"
Seinerzeit: ????? :confused:
Aber vor kurzem erst hätte man beim Dorf
zwei "Kreisel" in die dortige Straße gebaut. :ok:
(der Hof selbst liegt etwas abseits des Dorfes)

2)
"Ihr werdet mal auf dem Felde stehen
und in eine Schachtel sprechen, und es wird so sein,
als ob Eure Enkel neben Euch stehen.
" :ok:

3)
"Am Schluß kommen gelbe Leute, die helfen uns gegen die Russen,
aber sie sind trotzdem nicht gern gesehen, aber sie werden geduldet.
"

Gruß,
BB

--
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Allgäu

Leonessa, Donnerstag, 01.05.2014, 12:10 vor 3619 Tagen @ BBouvier (3830 Aufrufe)

Hallo BB,
"Daniel V" hat meine Frage hier im Forum nach der Zukunft des Allgäus zwar ignoriert. Durch Deine Vorveröffentlichung der noch unbekannten Irlmaiertexte habe ich die gewünschte Information aber nun doch noch erhalten.:flower:

Bezüglich der Aussage über die "Hilfe der Chinesen" habe ich noch eine Frage. Spricht Irlmaier hier speziell das Allgäu an, oder das gesamte Deutschland?

Herzliche Grüße,
Leonessa

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Dunkel ist der Rede Sinn...

BBouvier @, Donnerstag, 01.05.2014, 12:52 vor 3619 Tagen @ Leonessa (4006 Aufrufe)

Hallo BB,
"Daniel V" hat meine Frage hier im Forum nach der Zukunft des Allgäus zwar ignoriert. Durch Deine Vorveröffentlichung der noch unbekannten Irlmaiertexte habe ich die gewünschte Information aber nun doch noch erhalten.:flower:

Bezüglich der Aussage über die "Hilfe der Chinesen" habe ich noch eine Frage. Spricht Irlmaier hier speziell das Allgäu an, oder das gesamte Deutschland?

Herzliche Grüße,
Leonessa

Hallo, Leonessa!

Der Text lautet schlicht:
"Am Schluß kommen gelbe Leute, die helfen uns gegen die Russen,
aber sie sind trotzdem nicht gern gesehen, aber sie werden geduldet.
"

Das "uns" interpretiere ich als:
=>
Uns Deutsche = das Gebiet der BDR.

Obige Aussage habe ich vor sieben Wochen mit Taurec
ganz intensiv besprochen, und sie ist uns schlicht rätselhaft.

An anderer, bereits bekannter Stelle, führt Irlmaier aus,
"nachher" zögen "Gelbe" im Chiemgau nach Osten (nur ein wenig stehlend)
ab - aber Chinesen wären das nicht!!

Dunkel ist der Rede Sinn..."helfen uns gegen die Russen" ???

Die mir noch am denkbarste Hypothese dazu ist,
es handelt sich dabei um eine Art "Söldner"
aus Fernost - vielleicht als Freiwillige in die BW integriert,
oder aber, es handelt sich dabei um Truppenteile
der frz. Fremdenlegion??
Als ich vor 14 Jahren ein Jahr bei der frz. Division
"Salamandre" auf dem Balkan verbracht habe,
waren dort beispielsweise einige "gelbe" Franzosen aus dem ehemaligen Indochina.
Letztere Vermutung liegt wohl näher, denn der "LKw-Fahrer"
hat mal eine Division "Gelber" hart nördlich der Alpen
nach Osten rollen sehen:
Die dürften wohl aus Frankreich gekommen sein.

Beste Grüße!
BB

--
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obskur

Leonessa, Donnerstag, 01.05.2014, 13:18 vor 3619 Tagen @ BBouvier (3691 Aufrufe)

Hallo BB,

danke Dir für Deine Antwort!
Du hast recht, da steht nichts von "Chinesen". Aber, der erste Gedanke, wenn man von "den Gelben" hört, ist eben China (Guido, Philipp und Gefolge werden ja wohl kaum gemeint sein). Da Irlmaier dies aber ausschließt (was mir jetzt nicht bekannt war), bleibt fürwahr nur noch die Möglichkeit, der dunklen Rede Sinn da zu belassen, wo sie hingehört, nämlich ins Reich der Spekulationen.

Herzliche Grüße,
Leonessa

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Fremdenlegion im Chiemgau

BBouvier @, Donnerstag, 01.05.2014, 13:33 vor 3619 Tagen @ Leonessa (3843 Aufrufe)

Mir fällt dazu grade ein, daß in einem Großmanöver der Bundeswehr
in Süddeutschland - Ende der Siebzieger - mit der Ausgangslage:
"Vorstoß der Truppe "Rot" aus dem Bayerischen Wald heraus
Richtung Südwest ...
" die "Roten" nach fünf Tagen
im Süden Bayerns auf rasch aus Frankreich an die Front
geworfene, "Blaue" Verbände der frz. Fremdenlegion trafen,
die sich den "Roten" dort entgegenstellten:
=>
Derlei strategische Grundkonzepte sind völlig zeitlos!

Gruß,
BB

--
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Die Gelben

Asgard, Ulm, Donnerstag, 01.05.2014, 13:39 vor 3619 Tagen @ BBouvier (4016 Aufrufe)

2)
"Ihr werdet mal auf dem Felde stehen
und in eine Schachtel sprechen, und es wird so sein,
als ob Eure Enkel neben Euch stehen.
" :ok:

Das stützt Berndts Recherchen: http://www.alois-irlmaier.de/Neue%20Recherchen.htm


3)
"Am Schluß kommen gelbe Leute, die helfen uns gegen die Russen,
aber sie sind trotzdem nicht gern gesehen, aber sie werden geduldet.
"

Gruß,
BB

Das ist für Irlmaier meines Wissens eine neue Aussage. Bislang gab es nur folgende Infos:

Ich sehe einen Haufen Soldaten ziehen vom Chiemgau her da rein nach Salzburg. Die Menschen sind ganz gelb, man glaubt, es sind Chinesen und doch sind es keine. Die bringen niemanden mehr um, nur stehlen, ja, stehlen tun sie schon, was sie halt brauchen für ihr Leben…
Landshuter Zeitung 1950

und

Ich sehe eine rote Masse und gelbe Gesichter sehe ich dazwischen und gegen Süden zu.
Blick in die Zukunft, 2. Auflage

Die Hilfe gegen die Russen - ohne dass diese "Gelben" beim Volk beliebt wären - findet sich ja auch beim Waldviertler. Z.B.:
Erst wenn China eingreife, erzählte der Bauer sodann ferner, weite sich der Krieg auf die Bundesrepublik aus, insbesondere auf Bayern. China komme mit Panzern in den Westen. Der Chinese helfe zum Westen. Doch sei man darüber hierzulande nicht eben erfreut.
Bekh, Das dritte Weltgeschehen

Allerdings nennt er sie Chinesen, was Irlmaier explizit verneint. Wen haben wir da nun? Tatsächlich Chinesen? meuternde Truppenteile der Angreifer? Etwas ganz anderes?
Oder etwa die Völer von Agarthi aus der mongolischen Prophezeiung? :-D

"Gelbe" kommen übrigens auch sehr häufig bei Parravicini vor. Siehe hierzu den alten Beitrag bzw. den ganzen Faden.

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...kommen gelbe Leute...

BBouvier @, Donnerstag, 01.05.2014, 13:45 vor 3619 Tagen @ Asgard (3925 Aufrufe)

<"meuternde Truppenteile der Angreifer?">

Hallo, Asgard!

Ja.
Das ist eine gut vorstellbare Variante!

Fluchtet allerdings nicht so richtig mit:
=>
"Am Schluß kommen gelbe Leute (!),
die helfen uns gegen die Russen,
aber sie sind trotzdem nicht gern gesehen,
aber sie werden geduldet."


Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Danke !!

Odin, Mittwoch, 07.05.2014, 15:58 vor 3613 Tagen @ Taurec (3265 Aufrufe)

Hallo Taurec

Das ist Quellenarbeit, wie wir sie lieben und
wie wir sie brauchen.

Odin

Danke auch!

Röde Orm, Mittwoch, 07.05.2014, 16:41 vor 3613 Tagen @ Odin (3408 Aufrufe)

Hallo Odin-Freund.

Du schreibst hier wieder mit und ich lese seit einer Woche
(nach ca. 6 Jahren) die neuesten Beiträge und Erkenntnisse.
Da ich vor 5 Monaten umgezogen bin (wie Du weißt) und
nicht wusste, was mit meinen ganzen Prophezeiungsbüchern
geschehen soll (wollte diese schon zum Verkauf anbieten),
behalt ich diese lieber noch ein Weilchen. ;-) Warum? Frag
mich nicht, gibt keine rationale Erklärung. Eigentlich
bin/war ich raus aus der „Szene.“

Och ja, zu Albert Oldag im anderen Faden:
Ich bin der Ahlfi aus 2003. Mit dem besagtem Tim Simrun hatte
ich, soweit ich noch erinnere, einen kleinen Mail-Austausch
ohne Ergebnis. Eine Recherche in Lübeck hatte sich nicht
ergeben.

Zum Thema:
Ich bedanke mich auch recht herzlich für die großartige
Quellenarbeit, die hier geleistet wird.

Klasse

Odin, Mittwoch, 07.05.2014, 16:50 vor 3613 Tagen @ Röde Orm (3243 Aufrufe)

Hallo

Sei mir willkommen, Rote Schlange, frei nach
Frans Bengtsson. Man kennt sich und hat ja
auch schon mal zusammen eine Tür an einen
Erdkeller gemauert. Mehrere Jahre glaubte
ich das habe sich alles erledigt und hätte
nur noch nostalgischen Wert, aber die Ukraine
hat mich - wie viele andere auch - eines
Schlechteren belehrt. Ich überlege wie ich
es anstellen kann mal wieder zum Erdkeller zu
fahren, jetzt wo das Schulhaus leider verkauft
ist und als billige Bleibe nicht mehr zur
Verfügung steht. Bliebe als Alternative nur
noch das Zelten auf eigenem Grund. Die
Maurershämmer und Messer habe ich alle noch !

Odin

Avatar

Hallo, Ahlfi! :-)

BBouvier @, Mittwoch, 07.05.2014, 16:53 vor 3613 Tagen @ Röde Orm (3349 Aufrufe)

<"Ich bin der Ahlfi aus 2003.">

Hallo, Ahlfi - altes Haus!

Wie schön, Dich wieder zu lesen! :waving:

Nach so vielen Jahren Abstinenz
hast Du ja einen ganz schönen Aufholbedarf,
Dich "auf den Stand der Technik" zu bringen:
Da kannst Du in den Fäden ganze Nächte
mit roten Ohren durchlesen!

Beste Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

erfreulich!

mica, Samstag, 10.05.2014, 00:19 vor 3611 Tagen @ Röde Orm (3308 Aufrufe)

Grüß Dich, Ahlfi,

das freut mich sehr, wieder von dir zu lesen! :-)

..Jahre spielen keine Rolle, gell?

herzliche Grüße aus Ö
mica

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Weiter geht's: Münchner Merkur vom 18. Oktober 1949 (+ weitere Artikel)

Taurec ⌂, München, Freitag, 09.05.2014, 00:10 vor 3612 Tagen @ Taurec (3911 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Freitag, 09.05.2014, 00:33

III. Artikel im Münchner Merkur vom 18. Oktober 1949

"Großes Aufsehen hat er namentlich mit folgender Prophezeiung erregt, die in ganz Südostbayern zum Tagesgespräch wurde: 'Es gibt wieder einen großen Krieg, wenn das Getreide reif ist. Das Jahr kann ich leider nicht sagen: Das ganze Gebiet östlich von Linz wird eine einzige Wüste werden, aber hier im Süden und Westen ist nichts zu befürchten. Dieser Krieg wird nur vier Monate dauern, aber der schrecklichste der Weltgeschichte sein. Budapest und Prag werden dabei vernichtet werden. In diesem Ringen werden Waffen zur Anwendung kommen, daß die Panzer noch weiterrollen, wenn die Männer, die in ihnen sitzen, schon tot sind...'"

Der Text ist eigentlich nicht neu, da er schon von Berndt in seinem Irlmaierbuch zitiert wurde.

Auffällig:

  • Die Finsternis fehlt auch hier. Nur, daß das Gebiet ötstlich Linz' zur Wüste werde, könnte darauf hindeuten. Es entspricht auch der Steinwüste, die der Waldviertler nach der Finsternis durchwanderte.
  • Der Krieg dauert hier 4 Monate, nicht drei, wie er in anderen Quellen andeutet (3 Striche etc.).
  • Einmalig ist hier die Aussage, daß Budapest vernichtet werde. Die Stadt wurde in älteren Irlmaierquellen nie direkt genannt. Lediglich beim erst in den 2000ern dokumentierten "Gärtner" wird Budapest genannt - als Ort der Friedenskonferenz, bei welcher der Hochgestellte ermordet wird. Irlmaier hat definitiv etwas über Budapest gesagt, doch wie ist der Zusammenhang? Hat Irlmaier die Vernichtung Budapests vorausgesagt und die Konferenz dort? Oder liegt eine der beiden Quellen falsch?

Insgesamt habe ich mir in den letzten Tagen die folgenden Artikel besorgt:

Aus dem Eingangsbeitrag:

Artikel in den Traunsteiner Nachrichten:

Mein Interesse liegt bei Aussagen aus der "Vor-Adlmaier-Zeit" (< 3.12.1949), weil ich vermute, daß Aussagen darin noch ursprünglicher sind. Ausgehend von der Liste der Irlmaierartikel, die Berndt im Anhang seines Buches abdruckt, könnte noch folgender Artikel interessant sein, der in der Bayerischen Staatsbibliothek nicht vorrätig war:

  • Passauer neue Presse oder Deggendorfer Zeitung vom 5. November 1949, jeweils Seite 4, Titel: "Das zweite Gesicht des Alois Irlmaier..."

(Die anderen der von Berndt genannten Artikel sind lediglich Dubletten der in diesem Beitrag aufgelisteten.)

Zu den Artikeln der "Vor-Adlmaier-Zeit" gehört auch die in der Sammlung schon länger vorhandene Altbayerische Heimatpost vom November 1949.

Da aber alle Artikel relativ kurz vor den Adlmaierveröffentlichungen erschienen und Irlmaier zu dieser Zeit sicherlich bereits mit Adlmaier in Kontakt stand, bzw. von zahlreichen Prophezeiungen Kenntnis bekommen haben dürfte, muß man annehmen, daß auch die Aussagen nicht völlig originär sind. Es läßt sich aber womöglich eine Schicht adlmaier'sche Verfälschung abziehen, wenn man folgende Punkte bei diesen älteren Artikeln bemerkt:

  • Die Finsternis wird nie genannt, wurde von Irlmaier also nicht gesehen?
  • Der gelbe Strich kommt nicht vor, aber als getrennte Ereignisse:
    • Vögel aus dem Sand, sowie von Osten (Altbayerische Heimatpost), die Kästchen fallen lassen.
    • "Feuer" am Boden
    • rollende Panzer mit toten Männern darin
  • Wasserfluten über England mit der Vermutung(!) "Atombombe"

Alles in allem bringt uns das nicht so viel weiter als erhofft. Es bleiben Fragen:

  • Gibt es noch weitere Veröffentlichungen über Irlmaier aus den 40ern?
  • Wann hat Irlmaier überhaupt erstmals etwas über das Weltgeschehen gesagt? Wann sind diese Aussagen belegt?

Als besonders wertvoll bei der Frage, was Irlmaier überhaupt selbst gesehen hat, dürften sich Zeitzeugenaussagen über Begegnungen mit Irlmaier in den 40ern erweisen, zum Beispiel: Die Aussagen von "DanielV". Leider haben die es nicht fertiggebracht, uns die wörtlichen Notizen aus der Zeit zu übermitteln, so daß uns nur die unvollständige Telefonfassung von BBouvier bleibt. Interessant was Irlmaier denen nicht erzählt hat, u. a. "gelber Strich" und "Finsternis". Der Schwerpunkt liegt auch dort beim Krieg, wie auch in den zeitgenössischen Zeitungsartikeln. Interessanterweise enthalten DanielVs Aussagen auch eine Andeutung der Handytechnologie: "Ihr werdet mal auf dem Felde stehen und in eine Schachtel sprechen." Das würde die zuvor angezweifelte Aussage über die "Zuban-Schachtel", die von Berndt überliefert wurde, bestätigen. Daran scheint was zu sein.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Irlmaier im Münchner Merkur

randomizer, Freitag, 09.05.2014, 02:56 vor 3611 Tagen @ Taurec (3724 Aufrufe)
bearbeitet von randomizer, Freitag, 09.05.2014, 03:25

Hallo, Taurec!

III. Artikel im Münchner Merkur vom 18. Oktober 1949

Der Text ist eigentlich nicht neu, da er schon von Berndt in seinem Irlmaierbuch zitiert wurde.

Berndt profitiert hier nur von der sehr fleißigen Vorabeit Ganns (1986), dessen Irlmaier-Kapitel ja wertvollste Pionierarbeit zur Irlmaier-Philologie liefert; Berndt bringt darüber hinaus relativ wenig neue Quellen.

Auffällig:

  • Die Finsternis fehlt auch hier.

Die sechs Sätze am Ende des Merkur-Artikels betreffen ja den dritten Weltkrieg, diese kurze Passage epitomisiert offenbar ganz grob einen umfangreicheren Zeitungsartikel, der "in ganz Südostbayern zum Tagesgespräch wurde". Aus der Abwesenheit des Finsternis-Motivs in diesen sechs kurzen Sätzen darft Du aber keine weiteren Schlüsse ziehen. Vielleicht wollte der Autor/Redakteur seinen Lesern neben den Andeutungen über einen bevorstehenden neuen Weltkrieg nicht auch noch eine Finsternis zumuten?

Natürlich kann Irlmaier sich die Finsternis auch erst später (1950) angelesen haben (oder nach Deiner Argumentation: Adlmaier ihm später untergejubelt haben), das Schweigen in der knappen Merkur-Passage taugt nur einfach nicht als Indiz.

[*]Einmalig ist hier die Aussage, daß Budapest vernichtet werde. Die Stadt wurde in älteren Irlmaierquellen nie direkt genannt.

Namentlich nicht; folgende Stelle gehört jedoch wahrscheinlich zum authentischen Kern des Kurier-Artikels (Oktober 1949) und könnte mit dem Budapest/Prag-Fragment verwandt sein:

"Prag wird viel mitzumachen haben, wie die Ungarn.
Prag wird aber ganz verschwinden[,] in Rauch u[nd] Flammen aufgehen.
"

Insgesamt habe ich mir in den letzten Tagen die folgenden Artikel besorgt:

Die Artikel habe ich ja meist schon im Original (außer die Traunsteiner Nachrichten, da arbeite ich mit Fotos), trotzdem Lob für Deine Mühen!

Diesen Artikel hatte übrigens Fred Feuerstein vor vielen Jahren schonmal im alten Forum abgelichtet und hochgeladen.

Mein Interesse liegt bei Aussagen aus der "Vor-Adlmaier-Zeit" (< 3.12.1949), weil ich vermute, daß Aussagen darin noch ursprünglicher sind. Ausgehend von der Liste der Irlmaierartikel, die Berndt im Anhang seines Buches abdruckt, könnte noch folgender Artikel interessant sein, der in der Bayerischen Staatsbibliothek nicht vorrätig war:

  • Passauer neue Presse oder Deggendorfer Zeitung vom 5. November 1949, jeweils Seite 4, Titel: "Das zweite Gesicht des Alois Irlmaier..."

Die Zeitung habe ich zwar gerade nicht zur Hand, aber imho sind dort keine weiteren Zukunftsvoraussagen enthalten, sondern nur Gegenwartsanekdoten.

Da aber alle Artikel relativ kurz vor den Adlmaierveröffentlichungen erschienen und Irlmaier zu dieser Zeit sicherlich bereits mit Adlmaier in Kontakt stand, bzw. von zahlreichen Prophezeiungen Kenntnis bekommen haben dürfte, muß man annehmen, daß auch die Aussagen nicht völlig originär sind.

[Polemik] Jetzt gibst Du Adlmaier sogar schon die Schuld an Irlmaiers Plagiaten in den früheren Zeitungen?? [/Polemik]

[*]Gibt es noch weitere Veröffentlichungen über Irlmaier aus den 40ern?

Ja, mindestens eine und zwar die, mit der er in ganz Südostbayern großes Aufsehen erregt hat und zum Tagesgespräch wurde. Womöglich ist jene Zeitung sogar identisch mit dem lange gesuchten Kurier.

[*]Wann hat Irlmaier überhaupt erstmals etwas über das Weltgeschehen gesagt? Wann sind diese Aussagen belegt?[/list]

Als besonders wertvoll bei der Frage, was Irlmaier überhaupt selbst gesehen hat, dürften sich Zeitzeugenaussagen über Begegnungen mit Irlmaier in den 40ern erweisen, zum Beispiel: Die Aussagen von "DanielV". Leider haben die es nicht fertiggebracht, uns die wörtlichen Notizen aus der Zeit zu übermitteln, so daß uns nur die unvollständige Telefonfassung von BBouvier bleibt.

Mündliche Irlmaier-Aussagen, die im 21. Jahrhundert plötzlich auftauchen, würde ich nicht 'besonders wertvoll' nennen, zumindest nicht, solange deren Echtheit/Glaubwürdigkeit fraglich ist.

Der Schwerpunkt liegt auch dort beim Krieg, wie auch in den zeitgenössischen Zeitungsartikeln. Interessanterweise enthalten DanielVs Aussagen auch eine Andeutung der Handytechnologie: "Ihr werdet mal auf dem Felde stehen und in eine Schachtel sprechen."

Das würde die zuvor angezweifelte Aussage über die "Zuban-Schachtel", die von Berndt überliefert wurde, bestätigen. Daran scheint was zu sein.

Ein Pseudo-Fragment von 2014 stützt ein anderes Pseudo-Fragment von 2012, na bravo.

Viele Grüße
randomizer

Re: Vier Monate vs. drei Wochen hier

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Freitag, 09.05.2014, 20:56 vor 3611 Tagen @ Taurec (3359 Aufrufe)

Hallo Taurec und Randomizer,

vielen Dank für Eure zeitaufwendigen Recherchen.

"Großes Aufsehen hat er namentlich mit folgender Prophezeiung erregt, die in ganz Südostbayern zum Tagesgespräch wurde: 'Es gibt wieder einen großen Krieg, wenn das Getreide reif ist. Das Jahr kann ich leider nicht sagen: Das ganze Gebiet östlich von Linz wird eine einzige Wüste werden, aber hier im Süden und Westen ist nichts zu befürchten. Dieser Krieg wird nur vier Monate dauern, aber der schrecklichste der Weltgeschichte sein. Budapest und Prag werden dabei vernichtet werden. In diesem Ringen werden Waffen zur Anwendung kommen, daß die Panzer noch weiterrollen, wenn die Männer, die in ihnen sitzen, schon tot sind...'"

Das Getreide ist etwa im Juli reif, je nach Gegend.
Dauerte der Krieg vier Monate, dann
würde er sich bis in den November hinziehen.
Da die 3tf aber schon im Monat Oktober stattfindet,
meint hier Irlmaier vllt. das gesamtgeschehen,
des Krieges, welches sich vor allem in Nahost
abspielt.
Während die "drei Striche" eher auf D gemünzt sind,
wo wir wahrscheinlich mit drei Wochen davonkommen werden.

Zu Budapest ein Vorschlag: Wird der Kampfstoff
"Lost" womöglich auch über das schöne Budapest abgesprüht?
(ist echt traurig, was da alles zugrundegehen wird)
Der Satz der sich anschließt, ist ja, "daß die
Panzer noch weiterrollen, wenn die Männer..."

Herzliche Grüße,

Eyspfeil

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