laut Rill ist Frankreich am 3. Weltkrieg nicht beteiligt (Schauungen & Prophezeiungen)

randomizer, Mittwoch, 16.04.2014, 02:12 vor 3661 Tagen (9126 Aufrufe)

Hallo, Taurec!

Rill sagte: "Die kriegsführenden Staaten seinen Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen und Frankreich. England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt."
Daraus geht aber nur hervor, daß die Türkei irgendwie involviert ist.

Im Gelben hatte ich neulich ja auch einmal auf diese Stelle verwiesen (Türkei vs. Russland in Zukunft). Bei diesem wertvollen Fragment ist aber die Interpunktion von Belang:

"Die kriegführenden Staaten seien Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen[.] < < <
Frankreich, England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt.
"

=Adlmaier, Conrad: Blick in die Zukunft. Traunstein ³1961, Seite 53

Adlmaier trennt Polen und Frankreich zwar durch ein Komma, philologisch ist es aber legitim, das Komma durch einen Punkt zu ersetzen. Eine Zeitschrift aus den 1950ern zitiert Rill nämlich wie folgt:

"[...] Angst und Schrecken herrschen. Die Leute können jetzt gute Lehren ziehen. Aber es ist zu spät. Dann geschieht das oben Erwähnte. Die Engländer, Amerikaner und Franzosen werden mit sich selbst genug zu tun haben. Der 3. Weltkrieg wird nur 28 oder 58 Tage dauern. [...]"

Den von Dir gewünschten Quellennachweis reiche ich irgendwann nach: eine zu frühe Preisgabe der Quelle (in einem öffentlichen Forum) könnte schlimmstenfalls weitere Recherchen in dieser Richtung behindern; nach Deiner tragischen Nachricht vom Verschwinden der Feldpostbriefe bin ich neuerdings noch vorsichtiger.

Viele Grüße
randomizer

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Verschiedene Varianten möglich?

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 16.04.2014, 11:37 vor 3661 Tagen @ randomizer (7042 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Mittwoch, 16.04.2014, 12:34

Danke, Randomizer!

Adlmaier trennt Polen und Frankreich zwar durch ein Komma, philologisch ist es aber legitim, das Komma durch einen Punkt zu ersetzen. Eine Zeitschrift aus den 1950ern zitiert Rill nämlich wie folgt:

"[...] Angst und Schrecken herrschen. Die Leute können jetzt gute Lehren ziehen. Aber es ist zu spät. Dann geschieht das oben Erwähnte. Die Engländer, Amerikaner und Franzosen werden mit sich selbst genug zu tun haben. Der 3. Weltkrieg wird nur 28 oder 58 Tage dauern. [...]"

Da war es mal wieder verkehrt, Bekh zu zitieren, der in den Satz einfach ein "und" sowie einen Punkt eingeschoben hat, um den Sinn zu fixieren.

Adlmaier: "Die kriegsführenden Staaten seinen Rußland gegen Türkei, Deutschland, Polen, Frankreich, England und Amerika seien mit sich selbst beschäftigt."

Was mir aber (wohl aufgrund philologischer Unkenntnis) nicht einleuchtet: Warum soll das Komma ausgerechnet nach Polen, nicht etwa nach Frankreich in einen Punkt umgewandelt werden, wie es Bekh getan hat?
Eine germanistische/philologische Erläuterung würde mich freuen.

Sollte es da einen Spielraum geben, wäre die Version in der Zeitschrift nur eine Variante von mehreren.

Bei Antonius von Aachen etwa spielen die Franzosen durchaus eine aktive Rolle. Von England und Amerika ist aber in keiner Quelle zum Kriegsverlauf die Rede. Die sind hier einfach nicht präsent.
Die Russen marschieren zudem nicht zum Rhein, um dort stehen zu bleiben. Eigentlich wollen sie nach Frankreich. Die Franzosen werden also auf jeden Fall irgendwie verwickelt, selbst wenn sie zuvor wegen "Revolution" mit sich selbst beschäftigt wären.

Wo hat Adlmaier eigentlich die Ergänzung des Paters aus dem Missionskloster O. (Ottilien?) namens P. B. G. (nicht Pater Frumentius, sondern Balthasar Gehr) her? Adlmaier traue ich noch weniger als Bekh.
Hat er es aus der Zeitschrift?
Haben die von der Zeitschrift mit Rill oder Pater Gehr gesprochen?
Hat Bekh von Adlmaier nur verfälschend abgeschrieben oder Gehr selbst befragt? Der Text hatte zwar eindeutig Adlmaier als Vorlage, jedoch weiß Bekh noch etwas mehr, z. B. den Namen des Paters.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Rein "germanistisch / philologisch" ...

RichardS, Mittwoch, 16.04.2014, 15:00 vor 3661 Tagen @ Taurec (6712 Aufrufe)

Was mir aber (wohl aufgrund philologischer Unkenntnis) nicht einleuchtet: Warum soll das Komma ausgerechnet nach Polen, nicht etwa nach Frankreich in einen Punkt umgewandelt werden, wie es Bekh getan hat?
Eine germanistische/philologische Erläuterung würde mich freuen.

Sollte es da einen Spielraum geben, wäre die Version in der Zeitschrift nur eine Variante von mehreren.

Hallo, Taurec!

Unabhängig davon, dass ich vor langer Zeit im angesprochenen Bereich auch mal studiert habe, glaube ich zu dieser Frage mich einmischen und behaupten zu dürfen: Rein sprachlich gesehen - also nur diesen einen Satz für sich allein betrachtet! -, könnte das Komma auch nach Frankreich in einen Punkt verwandelt werden - genauso wie nach Polen. Es ist eine Schwäche des Satzes bzw. dessen Verfassers, so unklar auszudrücken, welches Land in der Aufzählung der "kriegsführenden Staaten" das letztgenannte ist und welches in der Aufzählung der "mit sich selbst" beschäftigten Länder das erstgenannte ist. So blöd es klingen mag: Es steht nur fest, dass der Verfasser des Satzes in beiden Fällen - kriegsführende, mit sich selbst beschäftigte - mehr als nur einen der aufgezählten Staaten meint.

Ich vermute, dass dem Verfasser (Adlmaier) diese Ungenauigkeit gar nicht bewusst war, da er andernfalls wohl genauer (unmissverständlicher) seine Quelle / Vorgabe wiedergegeben hätte. Denn die Ungenauigkeit bringt ja ihm, der gerne etwas entsprechend seiner persönlichen Interessen färbte, im konkreten Fall nichts. Die ungenaue Formulierung Adlmaiers dürfte also heißen, dass es für ihn quasi auf der Hand lag, wo die Trennungslinie in den zwei Aussagen seines Satzes zu ziehen ist.

Das könnte bedeuten, dass er von einer anderen Vorlage abschrieb - das heißt: sie umschrieb, ohne zu bemerken, dass er etwas genau Formuliertes in etwas ungenau Formuliertes verwandelte.

Doch bleibt auch in diesem angenommenen Fall die davon unabhängige Frage:

Gibt es etwas, was die genannten Länder 'wie selbstverständlich' in zwei Gruppen sortiert? So dass einem Adlmaier - auch im Hinblick auf seine Leser - die eigene Ungenauigkeit nicht auffiel? Nicht so richtig. Aber in einer Hinsicht vielleicht doch: "Frankreich, England und Amerika" sind die drei westlichen Siegermächte ... mit "Türkei, Deutschland, Polen" nannte er drei Länder, die damals an die UDSSR grenzten bzw. mit der damaligen BRD (und Polen) an die russische Besatzungszone DDR, die in diesem Sinne also auch eine Gemeinsamkeit hatten, eine, die sie von "Frankreich, England und Amerika" unterschied.

Das könnte zusätzlich für Randomizers These sprechen, getrennt von der von ihm zitierten Zeitschrift aus den 1950ern.

Andrerseits bleibt, dass es 'Quellen' gibt, die, wie Du schon schriebst, auf eine Involvierung zumindest von Frankreich hindeuten. Sofern man diese Involvierung nicht in Anschlag bringen kann, andrerseits aber an den 'Kämpfen entlang des Rheins' festhalten will, blieben wohl nur (west)deutsche Kräfte übrig.

Aber noch einmal: Die reine Interpretation des Satzes mit den vier Kommatas kann weder die eine noch die andere Variante eindeutig begründen. Eindeutig ist allein Randomizers Zitat "Die Engländer, Amerikaner und Franzosen werden mit sich selbst genug zu tun haben".

Gruß,
Richard

von der logischen Seite betrachtet

WG, Mittwoch, 16.04.2014, 20:32 vor 3661 Tagen @ RichardS (6475 Aufrufe)

Hallo

unabhängig von der Quelle, möchte ich es
von der anderen Seite betrachten:

Wir haben zahlreiche Schauungen
von einem Tsunami der Norddeutschland
überflutet. Diese kann kaum im Ärmelkanal
entstehen, sondern nur oberhalb Englands.
Demzufolge muß dieser frei über England
hinwegbrettern, womit England wohl abgehakt
sein dürfte.

Nordamerika ist in Europa nicht mehr
präsent und zu dieser Zeit mit hoher Wahr-
scheinlichkeit wirtschaftlich am Boden, sowie
mit den aufkommenden Unruhen beschäftigt.
(die wirtschaftliche Pleite bahnt sich derzeit,
mit dem angekündigten Abwenden vom Dollar
seitens Rußland, wahrscheinlich auch Chinas
und diverser anderer Staaten, an)
Ferner ist eine erhebliche Entfernung vorhanden,
so daß ein zeitlich zügiges Einschreiten nicht
zu erwarten ist.

Das ist bzgl. Frankreich nicht der Fall und
diese Nation sieht sich einem russischen
Angriff gegenüber, revolutionäre Wirren hin
oder her. Ein Nichtreagieren darauf wäre
mehr als verwunderlich, eher würde diese
heranziehende Gefahr für die ganze Nation,
die Streithähne wieder zusammenbringen,
um gemeinsam gegen die Gefahr vorzugehen.

Von daher sind die Kommas und Punkte
für mich eher nebensächlich. Kommt noch dazu,
daß die BW wohl kaum in der Lage ist, entscheidend
mitzuspielen.

Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

Von einer weiteren Seite betrachtet

RichardS, Donnerstag, 17.04.2014, 11:05 vor 3660 Tagen @ WG (6641 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Donnerstag, 17.04.2014, 11:13

Hallo, WG!

Auch wenn wir uns damit noch etwas weiter von Randomizers Text-Fund entfernen:
Ausgehend von einem Irlmaier-Zitat, das bis heute eine Säule unserer Sicht künftiger militärischer Ereignise ist, müssen wir schon auch ein Fragezeichen hinter eine zentrale Aussage setzen, die von Rill stammt bzw. die ihm nachgesagt wird - dass "Engländer, Amerikaner und Franzosen" mit sich selbst genug zu tun hätten und damit nicht zu den "kriegsführenden" Staaten gehörten. Eine Fragezeichen hinter diese Aussage - oder hinter deren zu enge Interpretation. Denn egal, ob überhaupt und wenn ja, inwieweit ein 'mit sich selbst beschäftigtes' Frankreich doch in miltärische Handlungen entlang des Rheins involviert ist, gibt es ja immer noch die Sache mit dem sog. Gelben Strich. Nicht von Rill, aber von Irlmaier (und bei Irlmaier ist dieser Gelbe Strich eine der Aussagen, die originär und nicht unter dem Verdacht des bloßen Referierens anderer Quellen zu stehen scheinen).

Irlmaier:
"Ich sehe die Erde wie eine Kugel vor mir,
auf der nun die weißen Tauben heranfliegen;
eine sehr große Zahl, vom Sand herauf.
Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen.
Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot;
sie sind ganz schwarz geworden.
Es regnet einen gelben Staub in einer Linie.
Die Goldene Stadt wird vernichtet, da fängt es an.
Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zur Stadt in der Bucht.
Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch und kein Tier,
die Pflanzen werden welk und schwarz. Die Häuser stehen noch.
Was das ist, weiß ich nicht und kann es nicht sagen.
Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht, stirbt.
Die herüben sind, können nicht hinüber,
und die drenteren können nicht herüber.
Dann bricht bei den Heersäulen herüben alles zusammen.
Sie müssen alle nach Norden. Was sie bei sich haben,
schmeißen sie alles weg. Zurück kommt keiner mehr...
Die Flieger werfen ihre kleinen, schwarzen Kästchen ab.
Sie explodieren, bevor sie den Boden berühren.
Ein Jahr lang darf kein Lebewesen dieses Gebiet mehr betreten,
ohne sich größter Lebensgefahr auszusetzen..."

Bis jetzt kam noch niemand auf die Idee, den Erfinder und Beherrscher der Drohnen, die da aktiviert werden, um mitten auch durch deutsches Land eine für alles Leben tödliche Linie zu ziehen, in Deutschland (bei dessen Politikern und Militär) zu suchen. Aber irgendein Staat muss es ja sein (wenn nicht ein Staatenverbund). Von heutiger Sicht aus liegt es natürlich nahe, auf die USA als erstes zu tippen. Die die Falle aufgestellt haben werden und dann zuschnappen lassen. Wer käme sonst noch in Frage? Staaten wie Großbritannien, die USA und vielleicht auch Frankreich mögen deshalb teilweise vor Ort (!) aufgrund anderer Probleme (oder Prioritäten!) nicht in das militärische Geschehen eingreifen - überhaupt nicht oder kaum -, aber irgendwer muss immer noch souverän und fähig genug sein, dass er diesen gelben Strich und damit die Kapazitäten, die ihm zugrundeliegen, aktivieren kann.

Solange wir an der Irlmaier-Vision bezüglich des Gelben Strichs festhalten (und an der hängt Vieles!), müssen wir vorsichtig sein, was wir unter Aussagen verstehen, dass bestimmte, heute die geostrategische Konfrontation dominierende Kräfte nicht "kriegsführend" seien (weil dereinst zu schwach, mit sich selbst beschäftigt, etc. pp.). Nicht "kriegsführend" womöglich vor Ort, in unserem Land, am Boden, mit eigenen Leuten, Gerätschaften, das wohl schon. Aber sich womöglich einmischend über die Luft. Ohne eigenes Risiko.

Speziell zu den USA: Die mögen dereinst geschwächt sein. Aber für Schläge und strategische Winkelzüge wie es die Durchführung des Gelben Strichs unterstellt, mögen sie immer noch stark genug sein. Zumal - um Irlmaier ein weiteres mal anzuführen - kurz vor dem Schlagabtausch (russischer Durchmarsch / Kämpfe in den Grenzbereichen Deutschland-Frankreich / Gelber Strich) 'Friedenskonferenzen' stattfinden sollen - Führer welcher Mächte werden da wohl verhandeln, also als noch immer ernstzunehmende Macht von ihrem Gegner wahrgenommen werden?

Gruß,
Richard

Gelber Staub

WG, Donnerstag, 17.04.2014, 13:22 vor 3660 Tagen @ RichardS (6722 Aufrufe)

Hallo Richard

Bei Rill müssen wir auch immer daran denken,
daß er eine Quelle aus zweiter Hand ist und
sehr leicht etwas verwechselt haben könnte.

So sehr ich auch Randomizers sorgfältige Arbeit
schätze, selbst die älteste Quelle Rills kann daran
nichts ändern.

... (und bei Irlmaier ist dieser Gelbe Strich eine der Aussagen, die originär und nicht unter dem Verdacht des bloßen Referierens anderer Quellen zu stehen scheinen).

Und bei Irlmaier haben wir ein ähnliches Problem.
Seine Aussagen wurden sämtlich über Dritte überliefert,
zum Teil wurden ältere Quellen entdeckt, die Wortgleichheiten
auffällig belegen.

Für mich steht da nicht Irlmaier maßgeblich in Verdacht, sondern
diejenigen, die über ihn pupliziert haben.

Der "Gelbe Strich" ist ein Ereignis, das sich so deutlich nur bei
puplizierten Irlmaiertexten finden lässt. Auf den ersten Blick
scheint die detaillierte Beschreibung für Echtheit zu sprechen,
aber sicher können wir da absolut nicht sein. Es könnte eben-
sogut eine Vermischung diverser Aussagen von Irlmaier sein,
wie z.B. lokale C-Waffeneinsätze und Vulkanaschen, sowie
fremden Ausschmückungen um dies glaubhafter zu machen.

Soweit ich weiß gibt es mehrere Veröffentlichungen, die sich
schon allein bzgl. der Himmelsrichtung aus der die "Tauben"
kommen widersprechen. Daß die widersprüchliche Aussage
bzgl. des Beginns in Salzburg eine Fälschung ist wurde hier ja
(meine ich) schon erkannt.

Was an der Sache mit dem "Gelben Strich" verwunderlich ist,
ist der logistische Aufwand und die Wirkung des Kampfstoffes.
Letzteres mag vielleicht noch erklärbar sein, aber derzeit wäre
keine einzige Nation in der Lage die logistischen Anforderungen
zu erfüllen. Kommt noch dazu, daß die Welt vor dem "Gelben Strich"
mit erheblichen Naturkatastrophen zu kämpfen hat und auch dies
würde die Aufwendungen die nötig wären behindern.

An die Lösung, daß dies eine gestellte Fall sei, dachte ich auch
schon, aber das ist rein spekulativ und würde dem allgemeinen
Chaos nicht entsprechen. Daß die Nato zu diesem Zeitpunkt
nicht mehr handlungsfähig existiert, zeigt der skandinavisch-
russische Krieg zuvor doch deutlich genug.

Solange wir keine zweite Quelle mit eindeutigen Hinweisen
von C-Waffen (irgendwelche gelben Stäube genügen dazu
nicht) haben, ist mir der "Gelbe Strich" suspekt.

Daß ein solch wichtiges Ereignis von niemand anderem gesehen
wurde, bleibt ebenso ein Fakt der meine Zweifel nährt.

Wenn ich mir anschaue, wie sehr hier schon an dieser Sache
geknobelt wurde und vielleicht völlig umsonst ... :-)

Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

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"Gelber Strich"

BBouvier @, Donnerstag, 17.04.2014, 14:51 vor 3660 Tagen @ WG (6619 Aufrufe)

Hallo, WG!

Du sprichst mir da aus der Seele!

Die schwefelgelben Vulkan- bzw. Impaktaschen, verbunden mit dem Einsatz
chemischer Waffen - uns liegen dazu ja sowohl aus der
Nürnberger Gegend als auch bei Würzburg
offenbar valide Bilder vor - mögen durchaus
zu Interpretationen angeregt und dann zu einer solchen
irrigen Behauptung/Annahme geführt haben.

Beste Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

"Irrige Behauptung/Annahme" oder Lüge?

RichardS, Donnerstag, 17.04.2014, 16:57 vor 3660 Tagen @ BBouvier (6790 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Donnerstag, 17.04.2014, 17:03

Hallo, WG!

Du sprichst mir da aus der Seele!

Die schwefelgelben Vulkan- bzw. Impaktaschen, verbunden mit dem Einsatz
chemischer Waffen - uns liegen dazu ja sowohl aus der
Nürnberger Gegend als auch bei Würzburg
offenbar valide Bilder vor - mögen durchaus
zu Interpretationen angeregt und dann zu einer solchen
irrigen Behauptung/Annahme geführt haben.

Beste Grüße!
BB

Hallo, WG und BB!

Ich werde die nächsten Tage nicht schreiben können, darum jetzt und aus Zeitgründen nur auf einiges eingehen könnend:

Es geht nicht darum, was andere mit angeblichen oder wirklichen Aussagen Irlmaiers veranstalteten. Das kenne auch ich über die hiesigen Diskussionen zu Genüge. Ich bezog mich allein darauf, dass auch Irlmaier selbst Aussagen traf, die so daherkommen, als wären sie Ergebnisse von eigenen Schauungen, aber gerade hier im Forum - federführend von BB - zumindest unter dem Verdacht stehen, bloß Angelesenes, genauer gesagt: Gehörtes, in eigenen Worten repetiert zu haben. Und auf diesen Punkt bezog ich mich, davon mich abgrenzend, mit meinen Bemerkungen zu Irlmaiers 'Gelbem Strich'.

Euch beide frage ich: Glaubt ihr oder seht ihr auch nur eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass Irlmaier selbst - oder irgendjemand ihm dies unterschiebend - das Bild der "weißen Tauben", die in großer Zahl, aus welcher genauen Richtung auch immer, "vom Sand herauf" heranfliegen würden, um in einer "Linie" (!) einen tödlichen Strich durch die Landschaft zu ziehen, erfunden hat? Das Bild der "weißen Tauben" ist zumindest obskur ... war es wohl erst recht auch in den 1950er Jahren gewesen. Da müsste einer erst mal darauf kommen. Dass diese 'Vögel' auch noch unbemannt sein sollen (ich zitiere auf die Schnelle aus der Erinnerung), wäre dann schon eine sehr phantasiereiche Ausschmückung von etwas ohnehin Erfundenem - nach dieser Theorie.

WG:
"Es könnte eben-
sogut eine Vermischung diverser Aussagen von Irlmaier sein,
wie z.B. lokale C-Waffeneinsätze und Vulkanaschen, sowie
fremden Ausschmückungen um dies glaubhafter zu machen."

Könnte. Aber welcher phantasiereiche Geist soll dies verbrochen haben? Und warum? Um was glaubhafter zu machen? Weiße Tauben, in hoher Zahl, von so weit her? Ihr beide, 60 Jahre später, glaubt es ja nicht einmal! Oder bezweifelt es heute zumindest stark. Aber auf Menschen mit weniger Affinität zu Visionen sollen Bilder von "weißen Tauben" & Co. glaubhaft wirken? Nach eurer Theorie zumindest aus der Warte des Erfinders dieser 'Vision' - sei es Irlmaier selbst oder ein Schreiberling.

Hier könnte man sagen: Auch das ist nicht unbedingt glaubhaft.

Zu dem anderen Argument von WG:

"Was an der Sache mit dem "Gelben Strich" verwunderlich ist,
ist der logistische Aufwand und die Wirkung des Kampfstoffes.
Letzteres mag vielleicht noch erklärbar sein, aber derzeit wäre
keine einzige Nation in der Lage die logistischen Anforderungen
zu erfüllen. Kommt noch dazu, daß die Welt vor dem "Gelben Strich"
mit erheblichen Naturkatastrophen zu kämpfen hat und auch dies
würde die Aufwendungen die nötig wären behindern."

Derzeit wäre keine einzige Nation in der Lage - ja, ja. Hier scheint mir vorschnell unterstellt zu werden, das, was in diesem Forum gewöhnlich als der 3. Weltkrieg verhandelt wird, fände spätestens in zwei, drei Jahren statt. Dann kann man "derzeit" so argumentieren ... Wie 1988, dass die Vorstellung, 1989 könnte die Mauer fallen, völliger Blödsinn sei. Man muss beim Pochen auf "derzeit" sowohl den technischen Fortschritt außer Acht lassen - als auch, dass wir wohl auch in zehn Jahren nicht exakt über alles zeitnah per Presse informiert werden, was seit gestern machbar ist oder schon gemacht wird.

Diese Fragen an euch müssen im Moment genügen. Hier noch mal das phantasiereiche Zitat, das für sich spricht - und, von wem auch immer stammend, eine direkte Lüge wäre - und keinesfalls eine bloße "irrige Behauptung/Annahme", wie BB mutmaßt! -, träfe euer Zweifel zu, dass Irlmaier das ihm zugeschriebene Bild sah. Denn eben dieses, dass es gesehen wurde, wird dort behauptet:

Irlmaier:
"Ich sehe die Erde wie eine Kugel vor mir,
auf der nun die weißen Tauben heranfliegen;
eine sehr große Zahl, vom Sand herauf.
Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen.
Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot;
sie sind ganz schwarz geworden.
Es regnet einen gelben Staub in einer Linie.
Die Goldene Stadt wird vernichtet, da fängt es an.
Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zur Stadt in der Bucht.
Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch und kein Tier,
die Pflanzen werden welk und schwarz. Die Häuser stehen noch.
Was das ist, weiß ich nicht und kann es nicht sagen.
Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht, stirbt.
Die herüben sind, können nicht hinüber,
und die drenteren können nicht herüber.
Dann bricht bei den Heersäulen herüben alles zusammen.
Sie müssen alle nach Norden. Was sie bei sich haben,
schmeißen sie alles weg. Zurück kommt keiner mehr...
Die Flieger werfen ihre kleinen, schwarzen Kästchen ab.
Sie explodieren, bevor sie den Boden berühren.
Ein Jahr lang darf kein Lebewesen dieses Gebiet mehr betreten,
ohne sich größter Lebensgefahr auszusetzen..."

Gruß,
Richard

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verdächtig auf alle Fälle

BBouvier @, Donnerstag, 17.04.2014, 18:58 vor 3660 Tagen @ RichardS (6744 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 17.04.2014, 19:05

Hallo, Richard!


Herzliche Grüße vorab ...
Sehr nachvollziehbar - das Deine!

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx


BB - vor sich hin grübelnd:

Es ist fast völlig sicher, daß Irlmaier,
bezüglich der Vernichtung der Stadt Paris
durch Brandlegung der Bewohner selber,
derlei definitiv nicht gesehen hat,
zitiert er da (oder aber sein Verleger Adlmaier!)
doch die falsche Übersetzung (!) einer frz. Schau. :-D

Und da schwurbelt er geheimnisvoll
von der "Stadt mit dem eisernen Turm".
Ebenso (!) dümmlich-geheimnisvoll zu Prag:
"Und dann regnet es einen gelben Staub in einer Linie.
Die Goldene Stadt wird vernichtet, da fangt es an.
"
=> Mir sehr (!) verdächtig!
Das Prag untergeht, gehört zu sattsam bekannten Kanon
des alten böhmischen Sagenkreises!

Und in diesem Fall - ebenfalls (!) wie eine
Jahrmarktswahrsagerin hinter ihrer Glaskugel
unkt er (oder eben Adelmaier!) was von "weißen Tauben".

<"Glaubt ihr oder seht ihr auch nur
eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass Irlmaier selbst
- oder irgendjemand ihm dies unterschiebend - ..
.">

Durchaus!
Sein Verleger Adlmaier hat nach Strich und Faden
gelogen und das "Lied von der Linde" zwecks
größerer Glaubhaftigkeit einige Jahrzehnte
in die Vergangenheit verlegt...wider bessere Wissen,
statt einzugestehen, daß es erst aus 1920 (!) ist.
=>
Und überhaupt keine Prophezeiung!

<"Da müsste einer erst mal darauf kommen.">

Ach, du meine Güte!
Wenn´s weiter nichts ist! :-D

<"Aber welcher phantasiereiche Geist
soll dies verbrochen haben?
Und warum?
Um was glaubhafter zu machen?
">

- Einer der Beiden
- s.o.
- Jau!

<"Weiße Tauben, in hoher Zahl, von so weit her?">

Daß er Flugzeuge gesehen hat, die chemische Kampfstoffe
abwerfen, billige ich Irlmaier durchaus zu.
=>
"Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen.
Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen sind schon tot.
"

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
hat Irlmaier allerdings kein "Flugzeug mit einer Bombe"
gesehen, woraufhin der Atlantik ganz England überschwemmt. :-D
... wer einmal lügt ... erhebliche Skepsis ist sicherlich angeraten.

<"Irlmaier:
"Ich sehe die Erde wie eine Kugel vor mir,
auf der nun die weißen Tauben heranfliegen...">

Das erinnert an US-Sprech, wo
- um die angeblichr Wahrheit zu hervorzuheben -
es offenbar üblich ist, zu sagen:
"Um ehrlich zu sein..." :lookaround:
=>
Hier lüge ich mal nicht!
=>
Grade das ist mir sehr (!) verdächtig! :yes:

Jahrmarktswahrsagerin zur jungen Frau:
"Ich sehe da einen jungen Mann
auf Sie zukommen, einen feinen, gutaussehenden Herrn
in einem Sportwagen ...
=>" :lol2:

(weiter grübelend)
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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unlogisch!

BBouvier @, Donnerstag, 17.04.2014, 19:23 vor 3660 Tagen @ BBouvier (6315 Aufrufe)

"Irlmaier":

A)
"Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zu der Stadt in der Bucht.
Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen.
Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen sind schon tot.
"

B)
"Die Russen schieben mit ihren Panzern auf der Autobahn
westlich Passau Fluchtfahrzeuge aus dem Weg
und fahren mit großer Geschwindigkeit Richtung Rhein.'
Nach drei bis vier Tagen setzt der Westwind ein
und westliche Flugzeuge werfen zwischen Salzburg und Ostsee
in einem Streifen soviel 'gelben Staub' ab,
daß es darunter finster wird.
In Wien überlebt Niemand.
"


1.
Nach drei-vier Tagen sind die Rücklichter
der ersten strategischen Staffel doch längst im Westen verschwunden:
Marschleistung/24 Stunden um die 150-200 Kilometer!
Und die zweite Strategische Staffel - sollte es denn
überhaupt eine geben - ist noch im Anmarsch.
Heißt:
Der "Gelbe Strich" bei Prag erwischt die doch übehaupt nicht! :lol3:

2.
Unter einem Sprühangriff
(ich habe da mal einen Speziallehrgang gemacht)
wird es auch nicht finster:
Das sind völlig unsichtbare, feinste Aerosole oder Stäube,
und wenn man einen Sprühangriff bemerkt, stirbt man bereits.
Das ist überhaupt nicht zu sehen!!

3)
Und daß in Wien angeblich Niemand überlebt,
ist aus dem "Lied von der Linde" dümmlich gelaut:
"Alle Städte werden totenstill,
Auf dem Wiener Stephansplatz wächst Dill
."
=>
Kein wuselnder Autoverkehr (!) mehr.

4)
Möglicherweise (!) hat Irlmaier den Beginn
der "Finsternis" gesehen, wo es ja gelbliche Aschen regnet?
Oder auch nicht.

Gruß,
BB

--
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- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Was ist echt an Irlmaier? / Wer hat gelogen? / Hat wer gelogen?

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 17.04.2014, 20:17 vor 3660 Tagen @ RichardS (7710 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 18:51

Hallo!

Euch beide frage ich: Glaubt ihr oder seht ihr auch nur eine erhöhte Wahrscheinlichkeit dafür, dass Irlmaier selbst - oder irgendjemand ihm dies unterschiebend - das Bild der "weißen Tauben", die in großer Zahl, aus welcher genauen Richtung auch immer, "vom Sand herauf" heranfliegen würden, um in einer "Linie" (!) einen tödlichen Strich durch die Landschaft zu ziehen, erfunden hat? Das Bild der "weißen Tauben" ist zumindest obskur ... war es wohl erst recht auch in den 1950er Jahren gewesen. Da müsste einer erst mal darauf kommen. Dass diese 'Vögel' auch noch unbemannt sein sollen (ich zitiere auf die Schnelle aus der Erinnerung), wäre dann schon eine sehr phantasiereiche Ausschmückung von etwas ohnehin Erfundenem - nach dieser Theorie.

Ich bin zwar keiner der beiden, antworte aber.

Eine Aussage Sepp Wudys aus dem grenznahen böhmischen Raum lautet:
„Rennt nicht davon, wenn die grauen Vögel fliegen, woanders wird es noch schlechter sein.“

Diese Aussage scheint mir mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mit dem gelben Strich zu tun zu haben,
1. weil die Gegend ungefähr paßt
2. mir keine plausiblere Alternative einfällt.

Bombardierungen im 2. Weltkrieg passen eher nicht,
1. weil die Gegend nicht paßt
2. es woanders nicht gerade schlimmer war als in den Städten
3. bei Wudy sonst nichts über den 2. Weltkrieg zu lesen ist.

Etwas muß er gesehen haben, das die Vögel verursachen, das aber an Ort und Stelle (vielleicht in Gebäuden) überlebbar ist. Nehmen wir mal einen Zusammenhang mit dem gelben Strich an.

Ist hier tatsächlich eine Deckung zweier echter Schauungen vorhanden oder hat Wudy dem Irlmaier als Vorlage gedient?
Letzteres scheint mir eher unwahrscheinlich zu sein, weil Wudys Aussage außer „Vögel“ eigentlich gar nichts aussagt, Irlmaiers Aussagen hingegen sehr viel genauer sind: Beschreibung der aufsteigenden Bomberflotten und eine grobe Ortsangabe, Beschreibung der noch rollenden Panzer mit toter Besatzung usw.

Sollten Irlmaiers Beschreibungen nicht echt sein, wäre es eine besonders dreiste Erfindung/Lüge. Es fragt sich, ob das Irlmaiers Persönlichkeit entspricht.
Tatsächlich war er laut Südostkurier vom 11. Juni 1947 fünfzehnmal, darunter siebenmal wegen Betruges, vorbestraft, zudem wegen falscher Versicherung an Eides statt und Nichtablieferung von Sozialabgaben (Quelle: Berndts Irlmaierbuch). Insgesamt saß er über ein Jahr im Gefängnis. Der Grund waren aber Irlmaiers langanhaltende wirtschaftliche Schwierigkeiten nach dem Abbrennen seines Hofes 1926, derentwegen er chronisch Rechnungen und damit verbundene Geldstrafen nicht bezahlen konnte. Es gibt kein Indiz, daß er jemals absichtlich gelogen hätte. In nichtwirtschaftlichen Bereichen war er offenbar ehrlich. Auch nahm er nie Geld für seine seherischen Dienste. So scheint es mir eher unwahrscheinlich zu sein, daß Irlmaier sich den gelben Strich (und andere seiner Aussagen, die keiner Vorlage zugeordnet werden können) ausgedacht haben könnte.
Einziges weiteres mögliches Indiz, daß etwas mit Irlmaier charakterlich nicht gestimmt haben könnte: Der Brand seines Hofes 1926 war offenbar Brandstiftung (Loch im Zaun, Hund eingeschläfert, alles als Irlmaier zufällig in der Stadt war). Warum sollte man aber einem vermeintlich unbescholtenen Menschen, der mit anderen nicht in schwerwiegende Konflikte gerät, seine gesamte Existenz vernichten? Irgendwas muß das vorgefallen sein (wenngleich die Verantwortung für den Brand natürlich der Brandstifter trägt) und es fragt sich, was Irlmaiers Beitrag war.

Als weiterer Urheber einer Lüge käme Irlmaiers „Verleger“ Adlmaier in Frage. Der hat tatsächlich nachweislich gelogen, als er das Lindelied nicht seinem eigentlichen Urheber Martin Hingerl (1920), sondern einer Familie zuschrieb, die das Original von den Vorfahren geerbt haben soll. Man könnte argumentieren, Adlmaier hätte das aus Urheberrechtsgründen getan, um das Lied veröffentlichen zu können, indem er die Herkunft verschleierte. Allerdings setzt Adlmaier noch einen drauf, indem er in der zweiten Auflage von „Blick in die Zukunft“ schreibt, er habe das Lied durch zwei Zuschriften aus Franken vervollständigen können, obwohl er es doch von Anfang an komplett besessen haben muß und hätte abdrucken können. Das paßt nicht mehr zur „Urheberrechtstheorie“, denn er spinnt seine Lügengeschichte unnötig aus, als ob er eine gewisse Freude an der Verwirrung gehabt hätte.

Nun erhebt sich die Frage, warum man jemanden, der dermaßen lügt, seine veröffentlichten Irlmaieraussagen glauben sollte? Ich neige zu der Auffassung, daß alle Plagiate bei Irlmaier von Adlmaier ausgingen. Wie sieht es aber mit den nicht (offensichtlich) plagiierten Aussagen aus?

Einschub: Womöglich sind auch diese Aussagen (gelber Strich, Heersäulen, Hochgestellter, Friedenskonferenz, Überflutung Norddeutschlands usw.) in Wirklichkeit Plagiate, wobei uns nur die Quellenkenntnis fehlt, das zu erkennen. Vielleicht weiß da Randomizer mehr.

Sollte Adlmaier aber frei erfundene Irlmaieraussagen veröffentlich haben, hätte es zwischen ihm und Irlmaier persönlich wohl übel gekracht und weitere Veröffentlichungen wären bereits nach der ersten Auflage untersagt worden. Das spricht für einen wahren Kern der Irlmaieraussagen. Wahrscheinlich wurde von Adlmaier nichts veröffentlicht, dem Irlmaier nicht zustimmen konnte. Daraus folgt, daß beide wohl zusammen an dem veröffentlichten Text arbeiteten. Irlmaier kannte seine Schauungen und andere Prophezeiungen und hatte offenbar kein Problem damit, daß diese abgedruckt wurden, wenn sie seine Schauungen ergänzten/erklärten oder sich mit ihnen deckten. Was seine eigenen Schauungen angeht, so hat der intellektuell/analytisch eher unbedarfte Irlmaier sich dem Intellektuellen Adlmaier anvertraut, der die Aussagen sortierte, deutete und es mit der Korrektheit wohl nicht gerade genau nahm. Das ist wahrscheinlich der wesentliche Punkt: Die bei Adlmaier zu lesenden Aussagen sind ein Fabrikat Adlmaiers, das auf Grundlage einer Handvoll Schauungen Irlmaiers entstand (+ Plagiate) und für Irlmaier eine plausible Auslegung seiner Schauungen war. Wie wir aber z. B. am Waldviertler erkennen können, wissen Seher selbst oft nicht, was sie sahen, sind sich des Zusammenhangs ihrer Bilder nicht bewußt und müssen sie auslegen (oder auslegen lassen).
Dem entsprechend sind die Irlmaiertexte eine Mischung aus Plagiaten und zu einem gewissen Grade falsch verbundener, fehlinterpretierter Irlmaierschauungen.

Bei den Aussagen zum gelben Strich, Fliegern, Kastln usw. gibt es jedenfalls Unstimmigkeiten:

Ein schwarzes Kastl wird vom Westen aufs Hauptquartier geworfen.
Im unbekannten Kurier von 1945 wird ein schwarzes Kastl hingegen auf oder vor England geworfen, also von der östlichen Gegenseite!
Die Explosion eines Kastls verursacht Staub oder Rauch.
Laut der Herzdame vom 18. 3. 1950 hingegen sah der Irlmaier „lauter Feuer am Boden“, eine Beschreibung, die bei Adlmaier fehlt, bzw. Adlmaier nicht entsprechen zu scheint.

Dann ist die Aussage, daß der Strich bei Prag beginne, sicherlich ein Verwendung der alten Aussagen über die Zerstörung Prags (vgl. Sibylle Michalda). Überhaupt sind die Aussagen über den Verlauf des Striches sehr ungenau. Womöglich wußte Irlmaier überhaupt nicht, wo er verläuft. Im äußersten Falle ist der ganze „Strich“, bzw. Korridor eine Erfindung Adlmaiers.
Echt sind wahrscheinlich die Aussagen über die aufsteigenden Flugzeuge in der Wüste, die rollenden Panzer mit toter Besatzung und andere Folgen der Chemie (alles tot, unpassierbar für ein Jahr). Der Ort des Einsatzes wäre dann weitgehend frei, z. B. über dem „Hauptquartier“ (oder was von Adlmaier so bezeichnet wurde).
Unter Umständen sind in dem Bestreben, verschiedene Aussagen oder so viele wie möglich sinnvoll zu verbinden, Bilder, die eigentlich zur Finsternis gehören, dem „gelben Strich“ zugeteilt worden. So wäre es kein Wunder, wenn Irlmaier laut Adlmaier Staub und Rauch sah, wo der Strich gelegt werden soll. Tatsächlich bestehen moderne Kampfstoffe aus weitgehend unsichtbaren Aerosolen, Gasen oder Flüssigkeiten. Gehören „gelber und grüner Staub oder Rauch“ tatsächlich zur Finsternis, bzw. Erdriß in Böhmen? Die örtliche Übereinstimmung des angeblichen Strichverlaufs mit der böhmischen Katastrophe könnte ein weiteres Indiz in diese Richtung sein.

Auf die Bedenken wegen der physikalischen Unmöglichkeit von Tsunamibomben sei ebenfalls noch mal hingewiesen: Bedenken bei Tsunamibomben
Auch da stimmt etwas nicht. Ich vermute, Adlmaier hat eine Aussage über die Überflutung Englands (meines Wissens ebenfalls ohne Vorlage, d. h. echt) mit einer anderen Aussage über einen Bombenabwurf kombiniert.

Was Wudy angehet, um den Kreis zu schließen, so neige ich zu der Annahme, daß sowohl er als auch Irlmaier in ihrer Heimatregion – Ostbayern, Südböhmen – (chemische?) Luftangriffe sahen, wobei von Wudys Bild nichts weiter überliefert ist und Irlmaiers Dokumentation so verhunzt ist, daß die Realität vom Text wahrscheinlich stark abweicht.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Glaubwürdigkeit Irlmaiers

offtopic, Donnerstag, 17.04.2014, 20:57 vor 3660 Tagen @ Taurec (6426 Aufrufe)

Hallo Taurec,

einwerfen würde ich hier aber, dass Irlmaier nicht gebildet war, ihm somit höchstwahrscheinlich von Adlmeier allerlei Zeug "ins Ohr geflüstert" im Sinne von: eigentlich hast du ja das und das gesehen...

Irlmaier hatte massive Geldprobleme und trotzdem hat er nichts für seine Dienste genommen? Da passt doch was nicht. Ich glaube, wir liegen falsch, ihm seine Glaubwürdigkeit abzusprechen. Bei Adlmeier, der von seinen Büchern lebte, denke ich da ganz anders!

Ausserdem sollte doch klar sein, dass man nicht den Kampfstoff über hunderte Kilometer versprüht (vor allem im eigenen Land), sondern die Durchzugsruten. Die Russen können doch auch nicht mal kurz festlegen, hundert Kilometer nördlich auszuweichen, ohne zu wissen, ob da was faul ist. Allerdings: einen Stoff, der in unbeschädigte Panzer eindringt? BB: hat ein Panzer ein Entlüftungssystem, das ungefiltert Aussenluft aufnimmt?

Bin grade recht eingespannt, werde die nächsten Tage noch mehr kommentieren (sofern überhaupt willkommen).

Beste Grüße

OT

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Re: Glaubwürdigkeit Irlmaiers

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 17.04.2014, 21:15 vor 3660 Tagen @ offtopic (6457 Aufrufe)

Hallo!

einwerfen würde ich hier aber, dass Irlmaier nicht gebildet war, ihm somit höchstwahrscheinlich von Adlmeier allerlei Zeug "ins Ohr geflüstert" im Sinne von: eigentlich hast du ja das und das gesehen...

Ja.

Irlmaier hatte massive Geldprobleme und trotzdem hat er nichts für seine Dienste genommen? Da passt doch was nicht. Ich glaube, wir liegen falsch, ihm seine Glaubwürdigkeit abzusprechen. Bei Adlmeier, der von seinen Büchern lebte, denke ich da ganz anders!

Genau das wollte ich ausdrücken. Daß Irlmaier der Bösewicht war, gibt es keine erhärtenden Hinweise. Von Adlmaier ging der "Irlmaierhype" aus, er war der Profiteur. Auf seine Version stützten sich wohl auch die meisten Zeitungen. Nicht zuletzt litt Irlmaier unter der von Adlmaier ausgelösten Aufmerksamkeit durch die Besuchermassen, die auf ihn einstürmten.

Ausserdem sollte doch klar sein, dass man nicht den Kampfstoff über hunderte Kilometer versprüht (vor allem im eigenen Land), sondern die Durchzugsruten. Die Russen können doch auch nicht mal kurz festlegen, hundert Kilometer nördlich auszuweichen, ohne zu wissen, ob da was faul ist. Allerdings: einen Stoff, der in unbeschädigte Panzer eindringt? BB: hat ein Panzer ein Entlüftungssystem, das ungefiltert Aussenluft aufnimmt?

Daß der Strich nicht durchgehend ist, sondern nur in den nötigen Gebieten ausgebracht wird, habe ich bereits früher gemutmaßt.

Soweit ich weiß, fahren Panzer nur in Gefechtssituation geschlossen, ansonsten mit offener Luke. Demnach wurden die Panzer in der Schau vor Ankunft an der Front, noch im Vormarsch getroffen.

Gruß
Taurec

--
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offene Luken

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 02:27 vor 3659 Tagen @ offtopic (6400 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 18.04.2014, 02:41

<"BB: hat ein Panzer ein Entlüftungssystem,
das ungefiltert Aussenluft aufnimmt?
">

Hallo, Offtopic!

Außer im Gefecht - das heißt bei unmittelbarem Feindkontakt -
sind die Luken offen, und Fahrer und Kommandant haben den
Kopf "draußen"...bei geschlossenen Luken ist man zwar nicht blind,
jedoch ist die gesamte Wahrnehmung des Umfeldes sehr stark getunnelt
und darüberhinaus über die Spiegel nur eine rein optische.

- bei offenen Luken sind die Lüftungsventilatoren ausgeschaltet
- bei geschlossenen können sie bei "ABC-Alarm" auf "Filter"
umgeschaltet werden

Das Problem in "unserem Fall" besteht darin,
daß es zwar C-Warnsysteme (auch bei den russischen Panzern?)
gibt, die aber doch erstmal ansprechen müssen - und dann
kann es glatt bereits zu spät für Schutzmaßnahmen sein:
Manche Kampfstoffe wirken binnen weniger Sekunden.

xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Schnell tödlich wirkende Kampfstoffe sind flüchtig,
ihre Wirkungsdauer vor Ort ist zeitlich sehr begrenzt.

Kampfstoffe, die Gelände über längere Zeit sperren,
sind "seßhaft-klebrig", und mir sind nur solche bekannt,
die schwerste Verätzungen hervorrufen:
Kein sofortiger Tod.

Insofern widerspricht sich die Aussage Irlmaiers selber:
"Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zu der Stadt in der Bucht.
Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen.
Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen sind schon tot
."

"Strich" = langfristige Geländesperre
"sofortiger Tod" = beispielsweise der Einsatz von Tabun/Soman/Sarin:
"Das Gift dringt über die Haut, die Augen und die Atemwege
in den Körper ein und verursacht zuerst Husten und Übelkeit.
Dann lähmt es die Atemmuskulatur und führt innerhalb weniger Minuten
unter starken Krämpfen und Schmerzen zum Tod.
"

"Problem":
Beim Werfen des "Striches" sind die Panzer längst nicht mehr
auf der Höhe Prags und die Besatzungen auch nicht binnen
weniger Minuten tot.
Darüberhinaus "erwischte" man quer zur Marschrichtung (!)
so eh nur ein paar - rein zufällig!
Ein punktuell zeitlich etwas späterer Einsatz mit
sofort wirkenden Mitteln weiter westlich ist hingegen
kein "Gelber Strich" zwischen den Alpen und der Ostsee.

...das haut alles so nicht hin:
Irgend ein Bein kuckt da immer unter der Decke vor ... :confused:

Meine Auffassung:
Hier hat Jemand verschiedenes (aus Unkenntnis?) zusammengepappt.
Und bei der entstehenden "Finsternis" - angeblich unter dem gelben Strich -
handelt es sich überhaupt um Aschefall zu Beginn der "Finsternis".
Wochen später!
Und diese (!) Stäube sind auch sehr schön gelblich! :ok:

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Schwefliger Säureregen

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 03:01 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6687 Aufrufe)

Eine gute Bekannte bei Eggenfelden sah vor langen Jahren
sich mit ihrem Hunde unmittelbar nach der "Finsternis"
durch die gelblichen (!!) Aschen gehen.
- die Bäume waren völlig entlaubt
- das Gras war schwarz verätzt und bis zu den Wurzeln hinunter abgestorben
- schwarz verätzt lagen als unförmige
Klumpen Rinder und Menschen am Wegesrand
=>
Schwefliger Säureregen nach Impakten.

Irlmaier:
"Kein Gewürm am Boden wird mehr leben,
kein Gräschen wird mehr sein.
Ich sehe die Menschen liegen,
wie ihnen das Fleisch von den Knochen fällt...
Die Menschen werden ganz schwarz
und das Fleisch fällt ihnen von den Knochen."

Das hält Irlmaier m.M. nach irrig
für Folgen eines "Gelben Striches"
und schreibt es chemischen Kampfstoffen zu.

Noch ein Irlmaier dazu:
=>
"Der Boden in W. Deutschland wird durch eine Kraft
10 Meter tief verbrannt."

Siehe die Frau aus Eggenfelden!
M.E. Säureregen - und von Irlmaier&Adelmaier
ebenfalls irrig dem "Krieg" zugeschrieben.

Gruß,
BB

--
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Karbunkelzeitalter

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 05:04 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6439 Aufrufe)

<"Eine gute Bekannte bei Eggenfelden sah vor langen Jahren
durch die gelblichen (!!) Aschen gehen.
- die Bäume waren völlig entlaubt
- das Gras war schwarz verätzt und bis zu den Wurzeln hinunter abgestorben
- schwarz verätzt lagen als unförmige
Klumpen Rinder und Menschen am Wegesrand
=>
Schwefliger Säureregen nach Impakten.


Dazu Nostradamus, XXVII :
=>
"Himmlisches Feuer aus Richtung Westen
Und aus dem Süden, läuft bis zum Osten
Etwa halbtot ohne je Wurzel zu finden
(Vegetation - durch Säureregen - verätzt)
Drittes Zeitalter an Mars, den Kriegerischen
( III. Weltkrieg)
Karfunkel ( Impaktoren) sieht man Feuer sprühen
Karbunkelzeitalter und am Ende Hungersnot."

Karfunkel:
=>
[image]

Gruß,
BB

--
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Einspruch

rauhnacht, Freitag, 18.04.2014, 11:55 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6335 Aufrufe)

Hallo,
Da gibt es doch auch noch dies hier:
„Ich habe eine Schau von einem kleinen Kind südwestlich Nürnberg, da sind überall ‚Gelbe Flecken’ auf dem Boden. Man stirbt, wenn man die berührt, – darauf tritt. Und das Kind sagt: ‚Wir haben doch Hunger, und ich muß Brot holen gehen, aber ich muß achtgeben, daß ich nicht auf was Gelbes trete. Aber die Flecken sind doch überall!“
„Es ist Krieg. Furchtbarer Hunger. Ich muß/will Brot kaufen gehen, aber drau-ßen sind viele lauter so ‚gelbe Flecken’ am Boden, und wenn man auf die drauftritt, dann muß man sterben. Und ich hüpfe auf einem Bein, aber es sind so viele, und sie sind doch so dicht, daß man doch draufkommt! (*weint*)“

Sofern man weder die Schau des Kindes anzweifelt, noch den Boten dieser, also B. Bouvier, erscheint m.E. dann aber doch ein Kampfstoff als wahrscheinlicher.

-Auch hier stirbt man bei Berührung. Dies wohl auch durch die Schuhe hindurch. ( Ich meine, dass dies Zeug durchaus „klebrig“ sein müsste, weil es ansonsten als z.B. schwefelige Asche aufwirbeln würde und somit herumfliegen würde. Da könnte man sich das Hüpfen sparen.)
-Da dieses Kind Brot holen/kaufen soll, müsste es dieses ja irgendwo geben. Dies klingt eher nach einer noch minimalen Versorgunglage und eher nicht auf die Zeit direkt nach den 3TF.
Eine spätere Zeit nach den 3TF kann es auch nicht sein, wie hätten diese Leute in dem Gebiet denn dann solange mit diesen gelben Flecken draußen in „ausreichender Anzahl“ überleben sollen, um dann wieder diese Versorgungslage auf zu bauen?
-Wörtlich steht da „ Es ist Krieg“. Der Krieg hat lange genug gedauert, um dem Kinde als Krieg bewusst zu werden UND er ist in seinem Erleben noch nicht vorbei.
-Wenn dieses Kind das Brot tatsächlich „kaufen“ soll, gibt es noch Geld. Ich glaube nicht, dass man zum Handeln auf dem Schwarzmarkt ein Kind losschicken würde. Es klingt eher nach einer typischen Szene, wie sie sich auch in den Kriegen davor zugetragen hat. Die Versorgungslage ist schlecht, aber es gibt noch eine. Überall, wo es etwas gibt, muss man lange anstehen und eben dies erledigten häufig Kinder. ( Im übrigen auch ein Indiz dafür, dass die „Moral“ der Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt auch nicht schlechter ist, wie in den Kriegen davor, wenn man dann da noch Kinder los schicken kann.)

Ich meine, diese Schau spricht sehr eindeutig für ein Kampfstoffgeschehen im Krieg vor den 3TF.
Deutlich wird auch in diesen zwei „Überlieferungen“, welch enormes Gewicht einzelne Wörter haben können.

Leider hab ich eigentlich überhaupt keine Zeit , fand es aber wichtig,dies zumindest an zu merken.

Freundliche Grüße, Rauhnacht

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Falsche Grundannahme / weitere Schauungen zur gelben Chemie

Taurec ⌂, München, Freitag, 18.04.2014, 12:17 vor 3659 Tagen @ rauhnacht (6924 Aufrufe)

Hallo!

Die Schau ist allerdings schon ein paar Jahre alt (Ende der 90er) und das Kind ist heute sicher kein Kind mehr.

Heißt: Die Schau hatte die damaligen Umstände des Kindes/Kindseins als Unterlage, auf die (vermutlich) seherische Informationen gesetzt wurden.

Der folgende Absatz muß also nicht zutreffen, weil er das Kindsein voraussetzt:

Wenn dieses Kind das Brot tatsächlich „kaufen“ soll, gibt es noch Geld. Ich glaube nicht, dass man zum Handeln auf dem Schwarzmarkt ein Kind losschicken würde. Es klingt eher nach einer typischen Szene, wie sie sich auch in den Kriegen davor zugetragen hat. Die Versorgungslage ist schlecht, aber es gibt noch eine. Überall, wo es etwas gibt, muss man lange anstehen und eben dies erledigten häufig Kinder. ( Im übrigen auch ein Indiz dafür, dass die „Moral“ der Bevölkerung zu diesem Zeitpunkt auch nicht schlechter ist, wie in den Kriegen davor, wenn man dann da noch Kinder los schicken kann.)

Heutzutäge würde sie sich in der Schau als junge Frau sehen und würde sich auch nicht kindlich hüpfend wahrnehmen.

Die gelbe Chemie könnte aber etwas echtes haben.

BBouvier hat mir von einer Schau erzählt, die ihm Berndt mal erzählte, welche aber meines Wissens nicht gedruckt wurde (?). Darin war wohl eine Übersichtskarte/Vogelperspektive, auf der einzelne Orte oder Städte mit gelben Klecksen bedeckt waren. Vielleicht kann BBouvier da etwa ergänzen oder richtigstellen.

Dann wurde dazu passend von Berndt mal eine Schau einer Frau aus Fürstenfeldbruck (gleich bei mir um die Ecke) veröffentlicht:
„In Fürstenfeldbruck lebte bis Mitte 1998 ein Ehepaar, welches ebenfalls zum Thema Prophezeiungen publiziert. Die Ehefrau hat seherische Fähigkeiten und Kontakt zur feinstofflichen Ebene. (Sagt sie.) Um ihre Visionen nicht zu beeinträchtigen, liest sie bewußt keine Prophezeiungsliteratur! Ihre Visionen treten ohne Vorankündigung auf, beim Duschen, Spazieren gehen oder sonstwobei.
Ich führte mit der Frau ein längeres Telefon-Gespräch, bei dem sie einen sehr klaren, frischen und nüchternen Eindruck machte. Sie wirkte in keiner Weise belehrend und hatte sogar ein offenes Ohr für Informationen, die ihr halfen, ihr ‚Gesehenes’ besser zu verstehen. Sie teilte mir folgendes mit:
Sie habe mehrfach gesehen, wie in größeren Städten (genauere Ortsangaben soweit nicht möglich) Menschen plötzlich zusammenbrechen und dann mit Blutschaum vor dem Munde sterben. Gleichzeitig sei es auffällig still. Die Vergiftungserscheinungen seien die Folge einer ‚Wolke’.
In weiteren Gesprächen erwähnte sie dann, daß sie in ihren Visionen grundsätzlich zwei Typen von Wolken sehe:
Einmal gelbe bis ockerfarbene Wolken – diese seien für die Vergiftungserscheinungen verantwortlich. Die anderen Wolken seien schwarz oder grau, es fielen aus diesen auch kleine Steine, und es blitze darin. Dies könne sie sich nicht erklären.“
„Deutschland würde ihr nach etwa ‚bis zur Hälfte’ überflutet werden.“

Die schwarz-grauen Wolken mit den Steinchen scheinen mir ins Umfeld der Finsternis, bzw. Impaktdruckwellen zu gehören.
Trifft das auch auf die gelb-ockerfarbenen Wolken zu oder könnten das chemische Angriffe sein?

Auch wenn Irlmaiers Aussagen zum Strich ziemlich wackeln, scheinen solche Berichte doch auf einen wahren Kern der Strichchemie hinzudeuten.

Was jedoch ins Auge fällt: Die Chemie wird offenbar nicht konzentriert in einem Korridor eingesetzt, sondern an verschiedenen Orten in Deutschland. Das Kind wohnte z. B. südwestlich Nürnbergs, ziemlich ländlich. Und offenbar sind Städte betroffen, was einem reinen Kampfeinsatz nicht entspricht.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

.. zu den kleinen Steinen

Harry, Freitag, 18.04.2014, 13:33 vor 3659 Tagen @ Taurec (6238 Aufrufe)

Hallo zu den kleinen Steinen!

Die anderen Wolken seien schwarz oder grau, es fielen aus diesen auch kleine Steine

Zu den kleinen Steinen, die aus Wolken fallen, habe ich während meiner Bayernzeit nahe Fürstenfeldbruck wohnend, etwa um 2009 2-mal etwas Ähnliches „gesehen“. Ich hatte das volle Erleben vor längerer Zeit BB geschildert. Kurz nachgeholt: In klaren Bildern Wolken verhängtes Firmament, diffuses Licht (grau-braun) hinter den Wolken hervor tretend, Hagel ähnliches, sehr lautes auftreffen der „Steinchen“ in der Größe von unter einem cm (wie grober Splitt) auf Dach uns Fensterbank. Ich sagte (als Schauungsbelesener) zu meinen Lieben: Warum krepieren wir nicht.

LG
Harry

Vage Grundannahmen

rauhnacht, Freitag, 18.04.2014, 22:04 vor 3659 Tagen @ Taurec (6364 Aufrufe)

Hallo Taurec,
Ich denke, meine „Grundannahme“ ist nicht falsch, sondern allzu variationsreich. Sprich ich glaube gar nicht, dass diese Grundannahme sooo klar ist.

Variante 2: Es gibt die These, man könne eine Schauung durch das Erleben eines Anderen haben.
Dann hätte dies Kind eine Schauung durch ein anderes Kind DANN gehabt.
Variante 3: Zeitangaben, auch in Hinblick auf Alter der Person selbst oder anderer sind im allgemeinen NICHT zutreffend. Ansonsten solltest Du da mal in der Quellensammlung ausmisten.
Variante 4: Das Kind erlebt eine Schauung mit dem originären Input ( giftige gelbe Flecken, Krieg, Hunger) der dann tatsächlich stattfindenen Realitäten und wirkt dann daraus überbewusst dies: „Was täte dann ich“. Erinnert mich gerade ein bisschen an Detlef.
Variante 5: Dieser originäre Input liegt dort in dieser Gegend Nürnbergs sozusagen in Luft und Boden. Ich stelle z.B. bei mir fest, dass präkognitives bei mir überaus häufig in der Nähe des Ortes des DANNGeschehens auftreten. Im Naherleben kann ich dies ja überprüfen und da habe ich eine beachtliche Trefferquote zu Geschehen, die mit mir eigentlich gar nichts zu tun haben. Diese treten dann aber eben an DEM Ort auf, präkognitiv bei mir meist eher diffus als Vorahnung ( Unfall, Feuer, Tiere ect. und unpersönlich, also ohne mich als Handelnde). Ich halte es für möglich, dass solches bei Manchen dann in Traumgeschehen verwoben wird und dann eben auch mit „aktiver Akteurenrolle“ des Träumenden.
Variante 1: Diese Schauung war „damals“ ( Du sagtest Ende der 90,- er ) zutreffend. Mit dieser Jahresangabe hast Du bei mir gerade ein „Bingo“! ausgelöst. Ich grübelte nämlich heute darüber, ob diese Schau womöglich eben nur damals zutreffend gewesen sein könnte, heute aber nicht mehr. Da ich annahm, die Schau wäre eher aus dem Jahr 2003, passte das aber nicht zu meiner Einschätzung, dass sich da um die Jahre zu 2000 eine Wendung ergab. (Ziemlich erheitert sortier ich dies folglich bei mir unter dieser Kategorie ein. Muss ja niemand auch so machen)

So ganz grundsätzlich rudere ich zu dem ganzen Komplex „ da ist irgendwann, irgendetwas giftiges in Luft, Regen,Boden und überall“ zurück und tendiere zu der Auffassung, B.B hat Recht und es geht da vorrangig um das Impaktgeschehen.

oder aber nebenher um Waffen ( Spekulation: vielleicht auch Wetterwaffen mit unklarer oder unkalkulierbarer Wirkung), die wir nicht kennen.

Freundliche Grüße von Rauhnacht

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Geländekampfstoff südwestlich Nürnbergs

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 13:39 vor 3659 Tagen @ rauhnacht (6341 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 18.04.2014, 13:51

Hallo, Rauhnacht!

<"...da sind überall ‚Gelbe Flecken’ auf dem Boden.">

Typisch für den seßhaften, gelblichen Geländekampfstoff Schwefellost.
(etwa wie kleinste Tröpfchen klebrigen Honigs)

<"Man stirbt, wenn man die berührt, – darauf tritt.">

Richtig - allerdings nicht sofort:
- Ausgasungen verätzen die Lunge - zerfressen die Augen
- massive Verätzungen bei Kontakt/Gewebezerstörungen => kaum heilende
Verletzungen => Amputation meist erforderlich
- schlechte Prognose bei Ausfall medizinischer Versorgung

Falls tatsächlich dort, wo gesehen (südwestlich Nürnbergs) eingesetzt,
dann entweder durch die Russen zur Flankensicherung
oder aber
durch den "Westen" als Hindernis/Sperre deren Vorstoßes.

<"...erscheint m.E. dann aber doch ein Kampfstoff als wahrscheinlicher.">

Natürlich!
Wo ist das Problem??

<"Die Versorgungslage ist schlecht, aber es gibt noch eine.">

Da wäre ich mir aber gar nicht so sicher!
Es handelt sich dabei doch um die Idee (!) des kleinen Kindes (!),
das gewöhnt ist, daß man "immer" im Supermarkt Brot kaufen kann:
Hunger? => Einfach ein Brot kaufen!

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

männliche Logik

Leonessa, Freitag, 18.04.2014, 15:12 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6159 Aufrufe)


<"Die Versorgungslage ist schlecht, aber es gibt noch eine.">

Da wäre ich mir aber gar nicht so sicher!
Es handelt sich dabei doch um die Idee (!) des kleinen Kindes (!),
das gewöhnt ist, daß man "immer" im Supermarkt Brot kaufen kann:
Hunger? => Einfach ein Brot kaufen!

Hallo BB,

da denkst du aber ziemlich sachlich-männlich.
Von einer noch existierenden Versorgung, und wenn sie auch noch so spärlich sein mag, kann man, nach weiblicher Logik, ausgehen, weil:

Das Kind geht sicher nicht von sich aus, auf eigene Faust, „einer Idee nach“ einkaufen.
Wahrscheinlich ist, daß Verwandte, oder gar Fremde, das Kind losschicken, denn, keine Mutter der Welt würde ihr Kind solch tödlichen Gefahren aussetzen, wie sie von den gelben Flecken ausgehen! Das Mädchen war aber diesbezüglich sicher gewarnt worden, denn es kannte ja die bei Berührung auftretenden verheerenden Konsequenzen.

Diejenigen also, die das Kind beauftragen Brot zu kaufen, müssen sich ganz sicher sein, daß dies noch möglich ist, denn, sie müssen dem kleinen Mädchen ja Geld mitgeben, und das tun sie bestimmt nicht einfach so, auf puren Verdacht hin.

Dem zu Folge: Da gibt’s noch was zu holen.

Herzliche Grüße
Leonessa

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Bitte nicht auf Abstellgleisen verrennen

Taurec ⌂, München, Freitag, 18.04.2014, 15:43 vor 3659 Tagen @ Leonessa (6371 Aufrufe)

Hallo!

Die "weibliche Logik" bereitet mir allerdings Kopfschmerzen, wenn sie darauf beruht, sich nicht an den Text zu halten, sondern sich irgendwas zu denken. ;-)

Du gehst gar nicht vom Text aus, sondern von dem was andere in diesem Faden über die Schau sagten und fängst auf dieser Grundlage an, zu spekulieren.

Von "Geld gegeben", "beauftragt", etc. steht da nämlich kein müdes Wort.

Die Schau wurde drei mal dokumentiert:

„Ich habe eine Schau von einem kleinen Kind südwestlich Nürnberg, da sind überall ‚Gelbe Flecken’ auf dem Boden. Man stirbt, wenn man die berührt, – darauf tritt. Und das Kind sagt: ‚Wir haben doch Hunger, und ich muß Brot holen gehen, aber ich muß achtgeben, daß ich nicht auf was Gelbes trete. Aber die Flecken sind doch überall!“

=> Die haben Hunger und das Kind denkt sich, es müsse Brot holen gehen. Da steht nichts von "kaufen". Das Brot könnte auch im Nachbarhaus im Vorratskeller liegen.

„Es ist Krieg. Furchtbarer Hunger. Ich muß/will Brot kaufen gehen, aber draußen sind viele lauter so ‚gelbe Flecken’ am Boden, und wenn man auf die drauftritt, dann muß man sterben. Und ich hüpfe auf einem Bein, aber es sind so viele, und sie sind doch so dicht, daß man doch draufkommt! (*weint*)“

=> Hier wird schon klarer, daß es sich wohl weniger um einen Auftrag (muß), sondern vielmehr um einen Wunsch (will) handelt, Brot holen zu gehen. Das "muß" ist kein von einem Erwachsenen, sondern ein von den Sachzwängen aufgetragenes. Sie muß Brot beschaffen, weil sie sonst verhungert.

Und ganz anders liest sich die Version der Schau, die von Berndt dokumentiert wurde:

„Im April 1999 berichtete mir eine Leserin von dem Alptraum ihrer achtjährigen Tochter:
‚Meine Tochter hatte vor einigen Monaten mehrere (Alp-)Träume – wozu sie sonst überhaupt nicht neigt. Ich möchte auch noch dazu sagen, daß sie so gut wie nie Fernsehen schaut oder sonstwie mit ‚dem Thema’ (Prophezeiungen) Berührung hatte. Sie ist ein unbelastetes, glückliches, sensibles Kind. Sie beschrieb mir den Traum:
‚Ich laufe mit meiner Freundin (aus der Nachbarschaft) draußen herum – wir müssen heimgehen. Wir laufen barfuß.
Aber da liegt überall auf dem Weg und auf den Treppen so ein Staub. Auf den dürfen wir aber auf keinen Fall drauftreten, weil der tot macht. Wir versuchen, zu springen und Stellen zu finden, wo kein Staub liegt, daß wir dort laufen können… Es ist ganz gefährlich. …’ Da erwachte sie schreiend und kam zu mir.’“

=> Kein blasser Schimmer von Hunger, Brotauftrag usw., sondern daß sie heimgehen würde.

Ich frage mich eher, warum Berndts Variante von BBouviers so stark abweicht.

Als gemeinsamen Nenner kann man wohl nur die tödlichen gelben Flecken ernst nehmen.

Und grundsätzlich: Wie hier schon von mir geschrieben, ist die Tatsache, daß das Kind im Traum als Kind agierte, zu vernachlässigen. Daraus lassen sich keine Schlüsse ableiten, wie Du sie gezogen hast. Die Schau (wenn es überhaupt eine war und nicht bloß ein Alptraum) ist nicht eins zu eins, sondern traumtypisch nicht für bare Münze zu nehmen.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

einfache Antwort

Leonessa, Dienstag, 22.04.2014, 14:44 vor 3655 Tagen @ Taurec (6081 Aufrufe)

Hallo!

Da Du den Traum des fränkischen Mädchens für unwichtig
erachtest, wäre es müßig , sich im Detail mit Deiner Antwort
auseinanderzusetzen.
Ganz allgemein aber dazu:
Nicht alles, was man rein buchstäblich interpretiert, führt auch
geradewegs zum Ziel.
Manchmal kommt man zu einer anderen Wahrheit, wenn man
zwischen den Zeilen liest.
Und damit meine ich ausdrücklich nicht Deine Antwort, denn
die läßt ja an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Grüße,
Leonessa

Honig

WG, Freitag, 18.04.2014, 17:04 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6313 Aufrufe)

Hallo BB,

wie wird dieser Kampdstoff Lost ausgebracht?
In größeren Portionen oder fein zerstäubt?
Können dabei überhaupt größere gelbe Flecken
enstehen oder sind es eher kleine Tröpfchen
die nur bei genauem Hinsehen auffallen?

Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

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seßhafter Kampfstoff

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 17:24 vor 3659 Tagen @ WG (6377 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 18.04.2014, 17:51

Hallo BB,

wie wird dieser Kampdstoff Lost ausgebracht?
In größeren Portionen oder fein zerstäubt?
Können dabei überhaupt größere gelbe Flecken
enstehen oder sind es eher kleine Tröpfchen
die nur bei genauem Hinsehen auffallen?

Beste Grüße
WG

Hallo, WG!

Die Freisetzung des Kampfstoffs erfolgt durch Aerosole.
Bei Verschuss mit/in Granaten durch deren Zerlegerladung,
ansonsten in Flüssigform durch eine Sprühvorrichtung = Sprühangriff.

Lost durchdringt poröses Material und selbst manche Gummi- und Kunststoffarten!
Nach einigen Tagen kommt ein Tropfen, den man auf einen
Ziegel getupft hat, unten wieder raus.
Durch Anreicherung mit Wachsen, Harzen oder Kunststoffen
entsteht Zäh-Lost, das an Materialien haften bleibt
und somit schwieriger zu entgiften ist => seßhafte Kampfstoffe.

Würde man genau hinschauen, dann sähe man kleine gelbliche
Tröpfchen auf Grashalmen:
So die Aussage der ABC-Abwehrschule der BW in Sonthofen.
Bei Überflug eines Sprühflugzeuges sicherlich
eine dünne Wolke Aerosole - wie bei Schädlingsbekämpfung.

Ob sich dann auf Betonflächen/Gehsteigen zusammenhängende, größere
"Flecken/Bereiche" ergeben können, kann ich nicht sagen.

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Rill, Irlmaier, Adlmaier etc.

randomizer, Freitag, 18.04.2014, 04:22 vor 3659 Tagen @ Taurec (7418 Aufrufe)
bearbeitet von randomizer, Freitag, 18.04.2014, 04:50

Hallo nochmal!

Die Grübeleien von BBouvier kommen der Wahrheit sehr nahe; im übrigen ist die naive Vorstellung Irlmaiers von diesem praxisfernen 'gelben Strich' sicher nicht geeignet, die Eingangsthese bzgl. Rill/Frankreich zu entkräften. WG relativiert zu Unrecht:

Bei Rill müssen wir auch immer daran denken,
daß er eine Quelle aus zweiter Hand ist und
sehr leicht etwas verwechselt haben könnte.

ja bla.. selbst trotz dieser Unzulänglichkeit ist Rill doch immer noch um Welten besser, als alle anderen vermeintlich-prophetischen Quellen. Bei jedweden seriösen Überlegungen über die Zukunft der Welt, ist imho zunächstmal einzig der prophetische Elsässer bzw. Rill maßgeblich. Alle anderen Quellen, egal ob übereinstimmend oder konträr sind dagegen untergeordnet und im Prinzip reine Spekulation, gerade auch der oberfaule Irlmaier. Daneben gibt es eine Gruppe von Quellen, die zwar authentisch und zukunftsrelevant sein könnten, deren Qualität aber nicht frei von Zweifeln ist. Beispielsweise Sepp Wudy, dessen Glaubwürdigkeit leider völlig von der fraglichen Integrität Friedls abhängig ist:

Eine Aussage Sepp Wudys aus dem grenznahen böhmischen Raum lautet:
„Rennt nicht davon, wenn die grauen Vögel fliegen, woanders wird es noch schlechter sein.“

[...]
Ist hier tatsächlich eine Deckung zweier echter Schauungen vorhanden oder hat Wudy dem Irlmaier als Vorlage gedient?

keine nennenswerte Deckung; selbst wenn wir annehmen, der Friedl'sche Wudytext sei komplett authentisch: 'graue Vögel' sind doch zu Lebzeiten Wudys eine völlig unspektakuläre Voraussage.

Letzteres scheint mir eher unwahrscheinlich zu sein, weil Wudys Aussage außer „Vögel“ eigentlich gar nichts aussagt,

mangels Belang keine Deckung: Irlmaier hat hier ganz gewiß nicht von Wudy plagiiert

Sollten Irlmaiers Beschreibungen nicht echt sein, wäre es eine besonders dreiste Erfindung/Lüge.

Im Falle des gelben Striches kann ich das momentan zwar noch nicht beweisen, aber da ich ja ca. 3/4 der Irlmaier-Aussagen für Plagiate halte, bin ich auch hier äußerst skeptisch. Die Nordseebombe hat sich Irlmaier ganz gewiß angelesen bzw. kombiniert: die militärische Idee einer solchen Bombe kursierte seinerzeit (1950 +/- 5 Jahre) u.a. auch in der Presse, so daß Irlmaier diese (irrige) Idee mit den ihm ebenfalls bekannten Vorhersagen über den angeblichen Untergang Englands kombinierte und daraus seine Nordsee-Kasterl-Legende konstruierte.

Tatsächlich war er laut Südostkurier vom 11. Juni 1947 fünfzehnmal, darunter siebenmal wegen Betruges, vorbestraft, zudem wegen falscher Versicherung an Eides statt und Nichtablieferung von Sozialabgaben (Quelle: Berndts Irlmaierbuch).

Diese privaten Probleme würde ich nicht überbewerten; zur Irlmaier-Kritik taugen nur die harten Fakten: nämlich dessen Vorlagen.

Es gibt kein Indiz, daß er jemals absichtlich gelogen hätte. In >nichtwirtschaftlichen Bereichen war er offenbar ehrlich. Auch nahm er nie Geld für seine seherischen Dienste.

Vorläufig erinnere ich an meine Erklärung vor zwei Jahren: "Irlmaier war natürlich von der Authentizität/Autorität seiner Quellen überzeugt und lebte in entsprechender Naherwartung (zumal in den ersten Nachkriegsjahren, zumindest bis zum Tode Stalins, ein dritter Weltkrieg ja durchaus in der Luft lag). Um seine Zeitgenossen zu warnen (also aus durchaus herzensguten Motiven), gab Irlmaier das zusammengereimte Zukunftsszenario als seine Schauungen aus; die kommerziellen Motive 'seiner' Verleger/Journalisten waren ihm ja bekanntermaßen zuwider."

So scheint es mir eher unwahrscheinlich zu sein, daß Irlmaier sich den gelben Strich (und andere seiner Aussagen, die keiner Vorlage zugeordnet werden können) ausgedacht haben könnte.

mein Verdacht: die Vorstellung von einem Kampfstoff-Streifen ist weder von Irlmaier selbst noch ein Plagiat einer (uns unbekannten) früheren Prophetie, sondern eine Idee, die Irlmaier aus irgendeinem obskuren Zeitungsartikel oder einer wirren Nachkriegsbroschüre kennen konnte. Damit löst er in 'seinem Szenario' das Problem des merkwürdig schnell scheiternden Angriffs (einen sehr kurzen Krieg postulieren ja alle seine Vorlagen). Zu diesem Zeitpunkt (Ende 1949) kannte Irlmaier die Feldpostbriefe noch nicht und konnte das Scheitern des russischen Angriffs also nicht mit dem Naturereignis in Süddeutschland erklären (das wird aber in Adlmaiers Drittauflage 1961 nachgereicht, dann natürlich in Kenntnis der Feldpostbriefe).

Als weiterer Urheber einer Lüge käme Irlmaiers „Verleger“ Adlmaier in Frage.
Der hat tatsächlich nachweislich gelogen, als er das Lindelied nicht seinem eigentlichen Urheber Martin Hingerl (1920), sondern einer Familie zuschrieb, die das Original von den Vorfahren geerbt haben soll. Man könnte argumentieren, Adlmaier hätte das aus Urheberrechtsgründen getan, um das Lied veröffentlichen zu können, indem er die Herkunft verschleierte.

Ja, ich behaupte, die Legende hat er nur erfunden, um den schönen Text 'juristisch unbedenklich' publizieren zu dürfen.

Allerdings setzt Adlmaier noch einen drauf, indem er in der zweiten Auflage von „Blick in die Zukunft“ schreibt, er habe das Lied durch zwei Zuschriften aus Franken vervollständigen können, obwohl er es doch von Anfang an komplett besessen haben muß und hätte abdrucken können. Das paßt nicht mehr zur „Urheberrechtstheorie“, denn er spinnt seine Lügengeschichte unnötig aus, als ob er eine gewisse Freude an der Verwirrung gehabt hätte.

Das widerspricht nicht der Urheberrechtstheorie, die Story von den Zuschriften aus Franken erlaubt ihm nun (in seiner 'Rechtsauslegung') endlich, den ganzen Text zu drucken zu dürfen.

Nun erhebt sich die Frage, warum man jemanden, der dermaßen lügt, seine veröffentlichten Irlmaieraussagen glauben sollte? Ich neige zu der Auffassung, daß alle Plagiate bei Irlmaier von Adlmaier ausgingen.

Ihr versucht ja seit Jahren Irlmaiers sämtliche Unzulänglichkeiten einzig mit dem Verweis auf 'den kommerziell motivierten Adlmaier' wegzudiskutieren, nur um Irlmaier (den 'Säulenheiligen') trotz aller Zweifel doch noch irgendwie zu retten. Adlmaier und Irlmaier einte imho ihre Naherwartung, kommerzielle Motive waren da vermutlich auch beim Verleger zunächst sekundär.

Wie sieht es aber mit den nicht (offensichtlich) plagiierten Aussagen aus?

Einschub: Womöglich sind auch diese Aussagen (gelber Strich, Heersäulen, Hochgestellter, Friedenskonferenz, Überflutung Norddeutschlands usw.) in Wirklichkeit Plagiate, wobei uns nur die Quellenkenntnis fehlt, das zu erkennen.
Vielleicht weiß da Randomizer mehr.

momentan kann ich dem vorläufigen Fazit nichts weiteres hinzufügen: "..grob 3/4 der Irlmaier'schauungen' halte ich für Plagiate, das andere 1/4 kann ich nur noch nicht beweisen bzw. ist vielleicht einfach schwer zu belegen (da mutmaßlich von Irlmaier zusammengereimt und nicht direkt plagiiert). Ob überhaupt eine authentische (eigene) Schauung Irlmaiers dabei ist, mag ich derzeit noch nicht entscheiden/beurteilen."

Sollte Adlmaier aber frei erfundene Irlmaieraussagen veröffentlich haben, hätte es zwischen ihm und Irlmaier persönlich wohl übel gekracht und weitere Veröffentlichungen wären bereits nach der ersten Auflage untersagt worden. Das spricht für einen wahren Kern der Irlmaieraussagen. Wahrscheinlich wurde von Adlmaier nichts veröffentlicht, dem Irlmaier nicht zustimmen konnte. Daraus folgt, daß beide wohl zusammen an dem veröffentlichten Text arbeiteten.

Ja, Adlmaiers Publikationen müssen Irlmaiers Szenario recht gut zusammengefaßt haben, da sich Irlmaier zwar über andere Verleger beschwert, aber Adlmaier gegenüber loyal wirkt. Folgendes ist aber auch denkbar: Adlmaier hat irgendwann (imho frühestens Mitte 1950) Irlmaier und dessen Plagiate 'durchschaut' und hat es deswegen später als legitim empfunden, Irlmaiers Szenario mit verwandten Prophetien zu ergänzen, da diese ja selbst nicht originär waren: auf diese Weise kommen möglicherweise mehrere Motive aus den Feldpostbriefen posthum in Irlmaiers Repertoire (Adlmaier ³1961).

Dem entsprechend sind die Irlmaiertexte eine Mischung aus Plagiaten und zu einem gewissen Grade falsch verbundener, fehlinterpretierter Irlmaierschauungen.

Bestenfalls ja, schlimmstenfalls ist alles Plagiat bzw. Phantasie.

Laut der Herzdame vom 18. 3. 1950 hingegen sah der Irlmaier „lauter Feuer am Boden“, eine Beschreibung, die bei Adlmaier fehlt, bzw. Adlmaier nicht entsprechen zu scheint.

Der Redakteur (M. Pflieger) wurde vermutlich durch W. Wehner auf Irlmaier aufmerksam und hat Irlmaier Anfang 1950 selbst interviewt, daher kann der Artikel in der 'Herzdame' durchaus Einzelheiten nennen, die unabhängig von Adlmaier sind.

Dann ist die Aussage, daß der Strich bei Prag beginne, sicherlich ein Verwendung der alten Aussagen über die Zerstörung Prags (vgl. Sibylle Michalda).

Möglicherweise.

Überhaupt sind die Aussagen über den Verlauf des Striches sehr ungenau. Womöglich wußte Irlmaier überhaupt nicht, wo er verläuft. Im äußersten Falle ist der ganze „Strich“, bzw. Korridor eine Erfindung Adlmaiers.

Die Idee verbreitet Irlmaier imho selbt, es gibt meines Wissens keinen Grund, das Adlmaier in die Schuhe zu schieben.

Echt sind wahrscheinlich die Aussagen über die aufsteigenden Flugzeuge in der Wüste,

Ohne das gerade belegen zu können, bin ich mir dennoch ganz sicher, daß die USA damals (1949/50) bereits 'Luftwaffenstützpunkte' in der Wüste hatten: also weder Präkognition noch Plagiat, sondern in diesem Fall vermutlich einfach Gegenwartslogik.

Auf die Bedenken wegen der physikalischen Unmöglichkeit von Tsunamibomben sei ebenfalls noch mal hingewiesen: Bedenken bei Tsunamibomben
Auch da stimmt etwas nicht. Ich vermute, Adlmaier hat eine Aussage über die Überflutung Englands (meines Wissens ebenfalls ohne Vorlage, d. h. echt) mit einer anderen Aussage über einen Bombenabwurf kombiniert.

Diese Kombination stammt imho bereits von Irlmaier selbst, Prophezeiungen über den Untergang Englands im Meer gibt es mehrere, mindestens eine davon hat Irlmaier gewiß als Vorlage gedient. Wie weiter oben angedeutet, war die fixe Idee einer potentiellen Tsunamibombe damals gerade en vogue.

Viele Grüße
randomizer

Erinnerung

WG, Freitag, 18.04.2014, 09:22 vor 3659 Tagen @ randomizer (6232 Aufrufe)

Hallo Randomizer,

danke für Deine Ausführungen.

Dazu:

selbst trotz dieser Unzulänglichkeit ist Rill doch immer noch um Welten besser, als alle anderen vermeintlich-prophetischen Quellen.

Selbstverständlich! Aber diese Unzulänglichkeit
ist nun mal vorhanden und daher nicht von der
Hand zu weisen. Rill bekam ein Fülle von Aus-
sagen zu beiden Weltkriegen und dem "Dritten
Geschehen" in relativ kurzer Zeit kompakt erklärt,
er schieb das aus dem Gedächtnis auf, den zweiten
Brief sogar einige Zeit später. Da ist es nur menschlich,
wenn sich der ein oder andere Unterschied zu den
Aussagen des Franzosen eingeschlichen hat. Nur
darauf wollte ich verweisen.

Etwas anderes wäre es, wenn die Texte vom Franzosen
selbst aufgeschrieben wären oder Rill direkt mitgeschrieben
hätte. Wenngleich Rills Erinnerungsvermögen als erstaunlich
gut erscheint, kleine Abweichungen zwischen Gesagtem und
Geschriebenem sind äußerst wahrscheinlich.

Die Quelle "Franzose" ist eine der Besten die wir
haben, jedoch leider nicht eins zu eins. Deine Recherche
ist zwar beachtlich, nur absolute Sicherheit bzgl.
Frankreichs Beteiligung gibt uns das vorliegende
Material aus vorgenannten Gründen auch nicht.

Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

Textvergleichungen Irlmaier

Sagitta, Sonntag, 20.04.2014, 02:58 vor 3657 Tagen @ randomizer (7185 Aufrufe)

Hallo!

Quellen sind eine Sache für sich. Besonders bei Irlmaier. Man vergleicht ihn in letzter Zeit immer öfter mit anderen Prophezeiungen, und das ist gut so. Man sollte aber zuerst ihn mit sich selber vergleichen. Genauer gesagt: verschriftliches Hörensagen von Irlmaier mit anderem verschriftlichem Hörensagen von ihm. Zur Illustration hier einmal ein Beispiel betreffend den so viel diskutierten Irlmaierschen Strich - tut mir leid, dass es/er so lang ist.

Der erste der nachfolgenden Textauszüge ist der Bericht eines Besuchers bei Irlmaier, der in der Ich-Form erzählt. Die Worte Irlmaiers habe ich kursiv gesetzt. Interessanterweise ist hier noch gar keine Rede von Kastln, sondern von gelben Paketen, vielleicht DHL, aber das abfallende Fleisch ist bereits schwarz.

[Zitat Beginn] Nach einer Pause: Nach dem dritten Mord geht's los! Kein Zweifel, er sprach von Krieg. Schon wieder Krieg. Das ganze Land zwischen Donau und Rhein ist in Rauch gehüllt. In drei gepanzerten Keilen greifen sie an, von Ost nach West, von Berlin bis zur böhmischen Senke. Sie spitzen sich zu auf Ruhr und Rhein. Jetzt, jetzt kommen die weißen Vögel vom heißen Sand. Ich sah ihn die Hand von den Augen nehmen. Was für Augen. Augen, wie die eines Blinden, die um so schärfer nach innen sehen. Sie kommen über die Alpen, sagte er. Er wandte den Kopf zur Wand, dahinter ich die Berge wusste. Immer mehr. Er hob den Kopf zur Decke, als ob dort der offene Himmel und Tag wäre. Er schaute aus nach Norden. Armes Böhmen. Armes Prag. Er blickte in nordwestliche Richtung. Sie werfen etwas ab, schaut aus wie Pakete, gelbe Pakete. Wo die hinfallen, da gibt es kein Leben mehr. Die Menschen liegen tot zwischen den Vögeln, die vom Himmel gefallen sind, auf den Straßen und Plätzen zwischen Häusern, an denen keine Fensterscheibe gebrochen ist. Warum sollte ich's leugnen: Vor Beklemmung wagte ich kaum zu atmen. Weiter hörte ich ihn sagen: Das Fleisch fällt den Toten schwarz vom Gerippe.[Zitat Ende]

Das ist von Konstantin von Bayern, NACH DER SINTFLUT, Berichte aus der Zeit eines Umbruchs, 1945-1948, Süddeutscher Verlag München, 1986 (Seite 163). Konstantin hat Irlmaier 1948 besucht. Es könnte sein, dass bei diesem Besuch Irlmaier die Vögel das erste Mal "geschaut" hat. Aber dieses Zitat ist natürlich kein echter Bericht mehr, denn da liegen fast 40 Jahre dazwischen!!! Bitte auch beachten: Irlmaier wendet während der Schauung den Kopf!? Es fallen natürliche, echte Vögel herunter? Konstantin bekommt nicht mit, dass die Tageszeit in der Schauung die Nacht ist.

++++++++

Im folgenden Text kommen ein paar der Vögel auch aus dem Osten. Eigentlich war der Anlass für diesen meinen Beitrag eine Bemerkung von Eyspfeil, dass die Vögel aus verschiedenen Richtungen kämen. Darauf ist niemand eingegangen. Der folgende Text ist etwas eingedeutscht.

"Das eine weiß ich ziemlich gewiß, wenn der Krieg kommt, nachher beißt es oben im Norden am meisten aus. Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her, das ist höher wie eine Haus, das überschwemmt die Ufer, und wen es erwischt, der kommt nicht mehr lebend davon. Es geht ganz geschwind, es dauert nicht lang. Und ich sehe weiter viele große Vögel; die einen kommen vom Osten her und die anderen vom Süden. Sie fliegen über uns weg. Und da, wo sie was fallen lassen, da wird es schlimm. Es sind bloß so kleine 'Kästchen.' – aber sie sind recht gefährlich. Es scheint mir, daß da nicht mehr viel lebt, wo so ein Kästchen niederfällt. Aber da bei uns im Saurüssel, da passiert nichts. Wir haben Glück."

https://schauungen.de/wiki/images/2/2c/AltbayrischeHeimatpost20-11-1949.jpg

(Hier auch wichtig: Die Flut nach bzw. am Ende des Krieges. Dank an dieser Stelle an BB für seine Diskussion der jahreszeitlich verschiedenen Fluten!)

++++++++++

Im nachfolgenden Text ist mindestens eines der Kastl schwarz, nämlich das Hauptquartierkastl. Und dann ist hier auch wieder der Schmiß ins Meer dabei. Ob das wohl ein anderes Ereignis ist als die Nachherflut? Und der Strich ist hier plötzlich ein (menschen-, tier- und gras-) leerer Fleck in der Mitte !?

"Dann steigen so viel Tauben aus dem Sand auf, daß ich sie nicht zählen kann. Die fliegen über uns weg, brauchst aber keine Angst haben, bei uns werfen sie nichts runter. Aber dort, wo das Hauptquartier ist, schmeißen sie das schwarze Kastl runter, dann ist alles hin. Dann fliegen sie nach Norden. In der Mitte steht ein Fleck, da lebt gar nichts mehr, kein Mensch, kein Vieh, kein Gras. Sie fliegen ganz hinauf, wo die dritte Heeresmasse reingekommen ist, und schneiden alles ab. Dann werden sie alle umgebracht, heim kommt keiner mehr von den drei Heerzügen. Da sehe ich aber einen daherfliegen von Osten, der schmeißt was in das große Wasser, dann geschieht was Merkwürdiges. Da hebt sich das Wasser wie ein einziges Stück türmhoch und fällt wieder herunter, dann wird alles überschwemmt. Es gibt ein Erdbeben und die große Insel wird zur Hälfte untergehen. Die ganze Sache wird nicht lange dauern. Ich sehe drei Striche – drei Tage, drei Wochen, drei Monate, ich weiß nicht genau, aber lang dauert es nicht!"

Adlmaier, Blick, 1950

+++++++++

Im folgenden Text ist erstmals das Gras schwarz. Und es gibt eine Steinhaufenstadt. Und keine Pakete oder Kastln werden mehr geworfen sondern gelber Staubregen.

Aussage vom 7. Dezember 1952: "Der Russe rennt in seinen drei Keilen dahin, sie halten sich nirgends auf, Tag und Nacht rennen sie bis ans Ruhrgebiet, wo die vielen Öfen und Kamine stehen. Aber dann kommen die weißen Tauben und es regnet auf einmal ganz gelb vom Himmel herunter. Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch, kein Vieh, kein Baum, kein Gras, das wird welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht und kann ich nicht sagen. Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht, stirbt. Von Prag geht's hinauf bis ans große Wasser an eine Bucht. In diesem Strich ist alles hin. Dort, wo es angeht, ist eine Stadt ein Steinhaufen. Den Namen der Stadt darf ich nicht sagen. Nach dem sehe ich, daß niemand mehr darüber kann. Die herüben sind, können nicht mehr zurück, die Drüberen können nicht mehr herüber. Dann bricht bei den Herüberen alles zusammen. Zurück kommt keiner mehr. Welche Jahreszeit es ist? Trüb, regnerisch und Schnee durcheinander. Vielleicht Tauwetter. Die Berge haben oben Schnee, aber herunten ist es aper. Gelb schaut es her. Ich sehe vorher ein Erdbeben. Der Koreakrieg ist aus."

(PS: Gegen Ende des Krieges, winterlich, ein Erdbeben? Zusammen mit der Flut im Norden? Und mit der Dunkelheit? Die ebenfalls gelb ist?)

Adlmeier, Blick, 1955

++++++++++

In der folgenden Version taucht plötzlich die Erdkugel auf.

"Ich sehe die Erde wie eine Kugel vor mir, auf der nun die weißen Tauben heranfliegen, eine sehr große Zahl vom Sand herauf. Und dann regnet es einen gelben Staub in einer Linie. Die Goldene Stadt wird vernichtet, da fangt es an. Wie ein gelber Strich geht es hinauf bis zu der Stadt in der Bucht. Eine klare Nacht wird es sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer fahren noch, aber die darin sitzen. sind schon tot. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Baum, kein Strauch, kein Vieh, kein Gras, das wird welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist. Ich weiß ich nicht und kann es nicht sagen. Es ist ein langer Strich. Wer darüber geht stirbt. Die herüben sind, können nicht hinüber und die drenteren können nicht herüber, dann bricht bei den Heersäulen herüben alles zusammen. Sie müssen alle nach Norden. Was sie bei sich haben, schmeißen sie alles weg. Zurück kommt keiner mehr."

Adlmeier, Blick, 1961

++++++++++++++

Und nachfolgend werden nun plötzlich auch die Panzerfahrer schwarz:

"Aber dann sehe ich Schwärme von Flugzeugen von Süden her kommen (aus dem Sand), und es regnet auf einmal ganz gelb vom Himmel herunter. Eine klare Nacht wird sein, wenn sie zu werfen anfangen. Die Panzer rollen noch, aber die Fahrer sind schon tot, sie sind ganz schwarz geworden. Dort, wo es hinfällt, lebt nichts mehr, kein Mensch und kein Tier, die Pflanzen werden welk und schwarz. Die Häuser stehen noch. Was das ist, weiß ich nicht. – Ich sehe einen langen Streifen von Süden nach Norden. Von Böhmen bis an die Ostsee. Wer darüber gehen will, stirbt. Nach dem sehe ich, daß niemand mehr über den Streifen kommt. Die ‚herent’ sind, können nicht mehr zurück, die drenteren’ können nicht mehr herüber. Dann bricht den ‚Herenteren’ – also bei den eingedrungenen Heersäulen – alles zusammen. Zurück kommt keiner mehr.“

Backmund, Hellseher, 1961 (unter Verwendung von Mitteilungen Adlmeiers)

+++++++++++++++

Nachfolgend ist der Strich sogar teilweise grün.

"Von der Tschechei hinauf nach Norden wird`s menschenleer werden, dort wird`s grün und gelb niedergeh`n, sogar das Gras seh` ich dort absterben. Kein Wurm, kein Strauch, kein Baum wird bleiben, alles werden sie vernichten, die großen weißen Tauben."

Leo H. DeGard, Armageddon, 4. Auflage, Kapitel 19 - Der Gelbe Strich, S. 158

+++++++++++++++

Diese Textvergleichungen liessen sich fortsetzen. Vielleicht kann jemand freundlicherweise nachtragen, seit wann (in den Quellen) der gelbe Strich ein Jahr lang wirkt oder seit wann die Taubenvögel unbemannte Drohnen sind.

Und nun, was ist das Fazit? Ich persönlich halte nicht viel von der ganzen Sache. Eigentlich ist sie uninteressant. Wer dort lebt, wo der Strich sich hinzieht, falls es ihn je geben wird, der ist sowieso tot. Und keiner vom Forum hier wird später hinreisen, um den Strich anzuschauen und nachzukontrollieren - denn sowas macht man einfach nicht. Ohnehin gibt es zu dieser Zeit, wenn schon, wichtigere Dinge zu tun als Strichtourismus.

Ich möchte davon ausgehen, dass Irlmaier eine oder mehrere reale Schauungen zum Phänomen des gelben Staubes hatte. Der Strich scheint ihn ziemlich beschäftigt zu haben (eine Aussage, die von einem Zeitzeugen im Freiburger Institut gemacht worden war; ich finde die Quelle dazu aber gerade nicht). Es stecken zwei reale Möglichkeiten in der Gelbe-Strich-Geschichte: (1) im Falle eines künftigen Krieges kann es auch Giftgaseinsätze geben, und (2) sie können auch (aber nicht nur!) im Bereich Prag bis hinauf zur Ostsee stattfinden. Daraus ergeben sich dann wiederum zwei Konsequenzen für die Vorbereitung: erstens sich auf gefährliche Gasangriffe einzustellen (was ohnehin wg. dem Finsternis-Staub in einfacher Form nötig wäre), und zweitens das betreffende geographische Gebiet meiden (sich aber bewußt sein, dass es anderswo auch Gift geben kann"). Mehr lässt sich meines Erachtens aus der ganzen Sache nicht rausholen.

Wenn jemand viel Zeit hat, dann kann er natürlich noch recherchieren bzw. laufend beobachten, ob irgendwo von Tunesien bis Israel vielleicht Airforce- und Drohnenstützpunkte aufgebaut werden. Das mag helfen abzuschätzen, wie weit man zeitlich von dem eventuellen Giftgaseinsatz noch entfernt ist. Nach meinem Kenntnisstand wurde bis dato nichts in diese Richtung begonnen. Kommt ja erst in Frage, etwa wenn die Russen in Galizien stehen. Mein Kenntnisstand ist aber sehr gering ist (auch angesichts der vielen geheimen Einrichtungen vor allem in den israelischen Wüstengebieten).

Solche Airforce-Basen sind im Übrigen auch dann noch aktiv, wenn in den Staaten, die ihnen gehören, Bürgerkriege oder Katastrophen herrschen. Die Zeit der Nationalstaaten ist schon längst vorbei, wir befinden uns im postdemokratischen Zeitalter. Das ist u.a. daran zu erkennen, dass man/frau u.a. lieber auf Foren schreibt und liest, statt sich politisch zu engagieren - und statt Foren zu nutzen, um politisches Engagement noch effizienter zu gestalten. Wer sich nicht politisch engagiert, stärkt diejenigen, die die Welt in die womöglich falsche Richtung treiben. Wenn die Bürgerinnen mit dem gleichen Enthusiasmus gegen die neue Kriegstreiberei (Ukraine, Russland) auf die Straßen gingen, wie sie vor hundert Jahren dafür waren, dann wäre dies das einfachste uns sicherste Mittel, um künftige gelbe Striche - und all diese Diskussionen hier - überflüssig zu machen. Ich bitte um Entschuldigung für diese OT-Bemerkungen ...

... und wünsche allseits schöne Ostertage!

Sagitta

(mit Dank an Eyspfeil für seine Frage; ich kann leider nur gelegentlich hier reinschauen; die grauen Vögel bei Wudy sind m.E. normale Flugzeuge im Kampfgebiet; der Bemerkung von Taurec, dass Aufenthalt in einem Haus bereits gegen das gelbe Gift schützt, möchte ich mit aller Deutlichkeit widersprechen - siehe oben die entsprechende Aussage in den Zitaten!)

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Ein Jahr Dauer + Drohnen

Taurec ⌂, München, Sonntag, 20.04.2014, 13:28 vor 3657 Tagen @ Sagitta (6735 Aufrufe)

Danke, Sagitta!

Vielleicht kann jemand freundlicherweise nachtragen, seit wann (in den Quellen) der gelbe Strich ein Jahr lang wirkt oder seit wann die Taubenvögel unbemannte Drohnen sind.

Die erste Aussage kommt schon in der Landshuter Zeitung von 1950 vor:
"Ich sehe die Menschen liegen, wie ihnen das Fleisch von den Knochen fällt. Ein Jahr kann niemand hin mehr dort, würden alle sterben."

Die unbemannten Drohnen sind eine Variante im unbekannten Kurier von 1945:
"Aus dem Sande der Wüste Afrikas steigen die großen Vögel auf mit Todeseiern ohne Männer."
Im selben Text kommt das Motiv "unbemannt" auch in Bezug auf die Nordseebombe vor:
"England wird für alles bestraft. Ich sehe ein großes schwarzes Kastl, da sitzt niemand drinnen, dann Feuer, dann Rauch und es war England."

Nicht klar wird, ob die Flieger oder die "Todeseier"/Kastl unbemannt sein sollen. Der Text liest sich so, als wären die Bomben unbemannt, was zu erwähnen völlig überflüssig wäre. Vielleicht konnte der Autor nur nicht richtig formulieren.

Randomizer hat im Gelben behauptet, der Kuriertext enthalte Irlmaierwortlaut von 1949 und eine Fälschungsschicht von 1969. Damit wird er wahrscheinlich mehr oder weniger recht haben, wenngleich im Augenblick wohl nicht feststellbar ist, ob das Zitat über die unbemannten Flieger eine Fälschung ist. Daß es in den anderen, ebenfalls nicht vollständigen und nicht völlig authentischen Irlmaierveröffentlichungen nicht vorkommt, muß kein Hinweis auf Fälschung sein. Andererseits begann das Militär offenbar erst in den 60ern, unbemannte Drohnen für den Einsatz zu entwickeln. Von dieser Seite betrachtet könnte die Information eine Fälschung sein.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Stettin

Sagitta, Montag, 21.04.2014, 00:35 vor 3657 Tagen @ Taurec (6486 Aufrufe)

Danke, Taurec, für diese ergänzenden Textstellen!

Meinerseits trage ich hiermit nach: das erwähnte Zeugnis eines Unbekannten, der in den 1970er Jahren an das Institut für Grenzgebiete der Psychologie in Freiburg geschrieben hatte. Damals war wohl Prof. Bender noch dort, der Herausgeber der Feldpostbriefe. Dieser Unbekannte hatte ein Gespräch mit Irlmaier gehabt. Die Internetquelle dafür ist:

http://www.alois-irlmaier.de/Neue%20Recherchen.htm

Bitte die Seite ganz runterscrollen, dann liest man links:

"Der Todesstreifen von Prag bis Stettin (? – er darf die Stadt nicht nennen!) – beschäftigt ihm besonders, wenn ich die Wiederholung desselben aus der knappen Zeit unseres Beisammenseins ins Auge fasse."

Ich möchte, wie bereits gesagt, aus dieser Angabe schließen, dass Irlmaier doch entsprechende Gesichte hatte, die ihn dann wohl belastet haben. Der Bericht des Konstantin von Bayern mag eine frühe Version sein, aber auch dabei ist Vorsicht angebracht, denn der war Journalist/Schreiberling - nicht viel besser wie Adlmeier, dessen Bücher er möglicherweise in den Jahrzehnten nach seinem Besuch bei Irlmeier kennengelernt und unbewußt verinnerlicht hat. Historisch richtig ist aber wohl, dass er bei Irlmeier war, und derselbe während des Besuches in eine Schau ging.

Ein paar Zeilen über der Stelle, von der ich zitiert habe, findet sich die Notiz:

"Stadt des Goldes, Stadt der Trümmer". Das dürfte der Steinhaufenstadt, zitiert in meinem letzten Beitrag, entsprechen. Die Frage ist, ob Irlmeier selbst Prag als zerstört gesehen hat (die merkwürdigen Formulierungen würden darauf hindeuten) oder ob er nur die alten Sybillenweissagungen aufgreift.

Interessant ist, dass er Stettin hier mit Namen nennt. Woher weiß man in einer Schau, wenn man die Häuser einer Stadt sieht, um welche Stadt es sich handelt? Und warum darf er den Namen nicht nennen? Wer hat es ihm verboten? Oder will er (lieber) ihn nicht nennen? Das sind alles solche (letztlich nutzlose) Fragen.

Bemerkenswert ist allerdings, dass die Linie Prag-Stettin exakt der heutigen(!) Ostgrenze der BRD entlangläuft. Wenn der Strich dereinst einmal gelegt werden sollte, dann muss er gar nicht durchgehend sein, sondern nur die Kreuzungen dieser Staatsgrenze mit den wichtigen O-W-Autobahnen treffen (auf denen der Nachschub von Osten rollen mag). Deswegen sah Irlmaier anfangs vielleicht doch nur Todesflecken in der Landschaft (siehe das Zitat in meinem vorigen Beitrag), aber eben auf "einer Linie".

Wenn nun die Tauben über die Alpen im Raum Berchtesgaden kämen (ein gewisses Indiz für eine authentische Schau mit lokalem Bezug), dann müssten sie später ostwärts drehen, damit sie auf Prag und Linie nach Norden einschwenken könnten. Ihr Ursprung sollte dann eher unter den nordafrikanischen Anrainerstaatem des westlichen Mittelmeeres gesucht werden. Ein Teil könnte aber durchaus auch aus dem östlichen Mittelmeerraum kommen und in einer Schau so gesehen worden sein - und daher eine entsprechende Angabe in einem der erwähnten Quellenzitate.

Ist alles aber Spekulation. Was als Ertrag der Diskussion und Interpretation bleibt: die Möglichkeit von Giftgasangriffen in (allen?) Kampfgebieten, mit besonderer Wahrscheinlichkeit entlang der deutschen Ostgrenze, soweit auf der Linie Prag-Stettin liegend.

Grüße,
Sagitta

PS: Wenn Prag zerstört sein sollte, bevor der gelbe Staub aus den Tauben fällt, dann wirft das Probleme auf in Bezug auf die allgemein erwarteten Sequenzen des Ablaufes. Auch muss man eine ohnehin zerstörte Stadt nicht mehr mit Giftgas einnebeln. Und die Angabe "ein Jahr lang soll man den Streifen nicht betreten" macht keinen großen Sinn mehr nach einer 3tF und den damit verbundenen anderen geophysikalischen Ereignissen.

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wir basteln uns mit "Irlmaier" eine Seherschau

BBouvier @, Sonntag, 20.04.2014, 14:38 vor 3657 Tagen @ Sagitta (6284 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Sonntag, 20.04.2014, 15:05

Danke sehr, Sagitta!


Original, 1948:
=>
<" Ich sehe ein großes Wasser, das kommt vom Meer her,
das ist höher wie ein Haus, das überschwemmt die Ufer,
und wen es erwischt, der kommt nicht mehr lebend davon
...

(Und das war es auch schon!! - :yes:
... wobei die letzten Worte sich wohl bereits
auf etwas ganz anderes (!) beziehen.
Weiter im Zitat-wieder ein ganz anderer Bezug!!)
=>
...Es geht ganz geschwind, es dauert nicht lang.
(Wieder ganz anderer Bezug!)
=>
...Und ich sehe weiter viele große Vögel;
die einen kommen von Osten her...">

Anschließend werden die Einzelteile zusammengematscht (!)
und dem Leser als Vernichtung Englands
mittels einer Atombombe in die Nordsee angedreht:
=>
"Da sehe ich (<= schon verdächtig! :-D )
aber einen daherfliegen von Osten...
wenn das Ding ins Meer fällt, das der Flieger hineinschmeisst...
Da hebt sich das Wasser wie ein einziges Stück turmhoch
und fällt wieder runter, dann wird alles überschwemmt.
Es gibt ein Erdbeben, und die große Insel wird zur Hälfte untergehen.
">

1948 war das noch eine schlichte Uferüberschwemmung.
(bei Bremen, beispielsweise?)
Aus haushoch ist mittlerweile turmhoch geworden.
Sodann muß man sich nur noch eine Atombombe ausdenken,
und es geht halb England (!) unter.

:crying:

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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Der Flieger verschwindet wieder

Taurec ⌂, München, Sonntag, 20.04.2014, 15:23 vor 3657 Tagen @ BBouvier (6312 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Sonntag, 20.04.2014, 17:58

Hallo!

Interessant auch, daß der Flieger und die Bombe im Laufe der Adlmaierauflagen immer weniger werden.

1. Auflage:
"Da seh ich aber oan daherfliegen von Osten, der schmeißt was in das große Wasser, na geschieht was Merkwürdiges. Da hebt sich das Wasser wie ein einziges Stück turmhoch und fällt wieder runter, dann werd alles überschwemmt. Es gibt ein Erdbeben und de groß Insel werd zur Hälfte untergehen."

2. Auflage:
"Ein Teil der stolzen Insel versinkt, wenn das Ding ins Meer fällt, das der Flieger hineinschmeißt. Dann zieht sich das Wasser wie ein festes Stück und fällt wieder zurück."

3. Auflage:
"Die Voraussage für England ist nicht günstig. Schon frühere Seher haben erklärt, wenn England an Macht verliert, dann ist es ein sicheres Vorzeichen, daß das große Unglück naht. Wir wünschen den Engländern gewiß keine Katastrophe. Es ist aber kaum gut, wenn eine große englische Zeitung darüber spottet, daß London nach Schauungen Irlmaiers im Meer versinken soll. Die geologische Struktur der britannischen Inseln zeigt längst Unterspülungen, die vielleicht eine Einsturzmöglichkeit andeuten. Und hat das Empire nicht ungeheuer viel Macht verloren?"

Hier fehlt das Flugzeug völlig. Da hat Adlmaier die Nordseebombe allmählich wieder unter den Teppich gekehrt, als ob ihm das selbst zu heikel geworden wäre. Vielleicht gab es zu kontroverse Diskussionen darüber.

Die verschiedenen Zeitungsartikel enthalten die Nordseebombe entweder gar nicht oder sind von Adlmaier abgeschrieben (selbe Wortwahl: "turmhoch").

Bei Konstantin von Bayern sieht die Sache noch ganz anders aus:
"Zwischen dem Kontinent und der Insel sieht Irrlmeier eine Wassersäule gegen Himmel schießen. Sie verbindet sich mit den Wolken zu einem rasenden, alles verdunkelnden Orkan."
Auch bei Konstantin von Bayern: "Die große Stadt auf der Insel ist im Meer versunken."
Das paßt wiederum zur dritten Adlmaierauflage, die ohne Irlmaier zu zitieren mehr auf London abhebt.

Konstantins Irlmaieraussagen sind womöglich noch näher an einer etwaigen Urschau Irlmaiers.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

turmhoch

WG, Sonntag, 20.04.2014, 17:55 vor 3657 Tagen @ Taurec (6253 Aufrufe)

Hallo,

Bei Konstantin von Bayern sieht die Sache noch ganz anders aus:
"Zwischen dem Kontinent und der Insel sieht Irrlmeier eine Wassersäule gegen Himmel schießen. Sie verbindet sich mit den Wolken zu einem rasenden, alles verdunkelnden Orkan."
Auch bei Konstantin von Bayern: "Die große Stadt auf der Insel ist im Meer versunken."
Das paßt wiederum zur dritten Adlmaierauflage, die ohne Irlmaier zu zitieren mehr auf London abhebt.

Konstantins Irlmaieraussagen sind womöglich noch näher an einer etwaigen Urschau Irlmaiers.

Das erste Zitat ließe auch eine Verortung zwischen Norwegen
und England zu, oberhalb davon ist der Atlantik wesentlich tiefer,
daß ein Tsunami auf die norddeutsche Küste in der aus anderen
Schauungen bekannten Höhe realistisch wäre. Unabhängig davon
was diesen auslöst, wäre der Verlauf der Welle beidseitig durch
Land eingeengt und würde zuvor im flacher werdenden Gewässer
zu einem beachtlichen Wellenberg heranwachsen.

Ich möchte dazu auf Wizards Beitrag vor einigen Jahren
verweisen, in dem er den Jan Mayen als möglichen Auslöser
ins Spiel brachte. Es ist ein aktiver Hot-Spot-Vulkan von dem
nur eine winzige Spitze aus dem Meer ragt, der weitaus
größere Teil befindet sich unter Wasser. Die Teile die über
Wasser ragen sind sehr steil. Zur norddeutschen Küste
liegt dieser Vulkan fast rechtwinklig. Ein tiefer dreieckiger
Bereich zeigt von uns aus betrachtet auf diesen Vulkan
und ist damit ein pefekt passendes Gebiet für die Entstehung
des Tsunamis.

Ein Ausbruch des Vulkans mit evtl. abbrechenden Flanken
oder zusätzlichem Seebeben würde sowohl Tsunami als
auch Kälteeinbruch durch veränderte Luftströmungen
(z.B. Polarluft über Europa) perfekt erklären.

Kurz vor England und Norwegen steigt der Meeresboden
steil an, dort würde der Tsunami haus/turmhoch bereits sichtbar
werden. Dies erklärte dann auch Johanssons Schiffe weit auf
dem Land liegend (Norwegen würde mit voller Wucht getroffen,
jedoch durch die Steilküste nicht überschwemmt) und die
Überflutung (Süd) Englands.

Irlmaiers Kastl scheint ja doch eher eine Erfindung Adlmaiers
zu sein.


Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

Seher

Arwen, Sonntag, 20.04.2014, 16:39 vor 3657 Tagen @ Taurec (6225 Aufrufe)

Hallo und erstmal schöne Ostern!

Ich weiss nicht, ob ihr diese Frage schon einmal hier behandelt habt oder nicht.

Waren denn die sogenannten "Seher" denn überhaupt zurechnungsfähig? Als Alkoholiker oder religiöser Fanatiker "sieht" jemand doch wahrscheinlich eher Dinge, die nur in seiner Fantasie existieren.

Insofern sollte man doch erstmal diese Frage klären, bevor man überlegt, wer denn von wem abgekupfert haben könnte.

Liebe Grüße

Arwen

"derzeit"

WG, Freitag, 18.04.2014, 10:34 vor 3659 Tagen @ RichardS (6259 Aufrufe)

Hallo Richard

Derzeit wäre keine einzige Nation in der Lage - ja, ja. Hier scheint mir vorschnell unterstellt zu werden, das, was in diesem Forum gewöhnlich als der 3. Weltkrieg verhandelt wird, fände spätestens in zwei, drei Jahren statt. Dann kann man "derzeit" so argumentieren ... Wie 1988, dass die Vorstellung, 1989 könnte die Mauer fallen, völliger Blödsinn sei. Man muss beim Pochen auf "derzeit" sowohl den technischen Fortschritt außer Acht lassen - als auch, dass wir wohl auch in zehn Jahren nicht exakt über alles zeitnah per Presse informiert werden, was seit gestern machbar ist oder schon gemacht wird.

Ich ahnte schon beim Schreiben, daß dieses "derzeit" aufstoßen wird.
Ich wüßte niemanden hier, der die Vermutung äußerte, der Feldzug könnte
bereits in den nächsten zwei bis drei Jahren stattfinden (mal von Berndt
abgesehen).
Dieses "derzeit" meinte folgendes: derzeit und auch in weiterer Zukunft nicht.
Betrachtet man die finanzielle Situation sämtlicher westlicher Staaten, so sind kaum
Aufrüstungen in dieser Hinsicht zu erwarten. Die Realität zeigt, daß Wehr-
ausgaben in den westlichen Staaten kontinuierlich schrumpfen.
Selbst bei einer zunehmenden Anspannung zwischen den Konfliktparteien
besteht für die Regierungen die Frage nach einer Kürzung von Sozialausgaben,
und damit das Risiko von Unruhen, und einer Erhöhung der Wehrausgaben.
Die Haushalte sind (auch durch Überschuldung) extrem angespannt, so daß
eine Erhöhung politisch nicht durchsetzbar ist. Und das wird sich so schnell nicht
ändern.

Neben den technischen Fragen, die BB hierzu bereits beantwortet hat,
sehe ich auch noch eine weitere: eine solche Aktion würde doch nicht
so kompliziert mit einer riesigen Flotte unbemannter Drohnen ausgeführt
werden, sondern vielmehr mit Bombern oder Sprühflugzeugen.
Drohnen sind für ganz andere Zwecke entwickelt worden und werden
eigentlich nur solo eingesetzt.
Insofern ist diese phantasiereiche Darstellung weiters unglaubwürdig.

Die einzige Überlegung dabei könnte sein, daß eine Drohnenflotte vielleicht
schwieriger abzuwehren wäre, aber das ist auch schon alles. Würde
das diesen Aufwand rechtfertigen?

Insgesamt bestehen bei dieser Aktion reichlich Bedenken, so daß Zweifel
ob der präkognitiven Echtheit dieser Darstellung angebracht sind.

Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

Zu Irlmaier und Rill

RichardS, Freitag, 18.04.2014, 15:47 vor 3659 Tagen @ WG (6668 Aufrufe)
bearbeitet von RichardS, Freitag, 18.04.2014, 15:54

Hallo, WG!

Nach der bisherigen Diskussion bin ich dabei, mich um 180 Grad zu drehen.

Insbesondere bin ich geneigt, Randomizers Skepsis zu folgen – hier noch mal Randomizers einschlägige Passagen speziell zum ‚gelben Strich’-Komplex:

„Im Falle des gelben Striches kann ich das momentan zwar noch nicht beweisen, aber da ich ja ca. 3/4 der Irlmaier-Aussagen für Plagiate halte, bin ich auch hier äußerst skeptisch. Die Nordseebombe hat sich Irlmaier ganz gewiß angelesen bzw. kombiniert: die militärische Idee einer solchen Bombe kursierte seinerzeit (1950 +/- 5 Jahre) u.a. auch in der Presse, so daß Irlmaier diese (irrige) Idee mit den ihm ebenfalls bekannten Vorhersagen über den angeblichen Untergang Englands kombinierte und daraus seine Nordsee-Kasterl-Legende konstruierte.“

Und:

„mein Verdacht: die Vorstellung von einem Kampfstoff-Streifen ist weder von Irlmaier selbst noch ein Plagiat einer (uns unbekannten) früheren Prophetie, sondern eine Idee, die Irlmaier aus irgendeinem obskuren Zeitungsartikel oder einer wirren Nachkriegsbroschüre kennen konnte. Damit löst er in 'seinem Szenario' das Problem des merkwürdig schnell scheiternden Angriffs (einen sehr kurzen Krieg postulieren ja alle seine Vorlagen). Zu diesem Zeitpunkt (Ende 1949) kannte Irlmaier die Feldpostbriefe noch nicht und konnte das Scheitern des russischen Angriffs also nicht mit dem Naturereignis in Süddeutschland erklären (das wird aber in Adlmaiers Drittauflage 1961 nachgereicht, dann natürlich in Kenntnis der Feldpostbriefe).“

Und bezogen auf die Vermutung, zumindest die „Aussagen über die aufsteigenden Flugzeuge in der Wüste“ seien „echt“:

„Ohne das gerade belegen zu können, bin ich mir dennoch ganz sicher, daß die USA damals (1949/50) bereits 'Luftwaffenstützpunkte' in der Wüste hatten: also weder Präkognition noch Plagiat, sondern in diesem Fall vermutlich einfach Gegenwartslogik.“

Insgesamt gesehen ‚beweist’ hier Randomizer nichts, aber im Licht seiner sonstigen Ausführungen weiter oben im Faden steigt die Wahrscheinlichkeit dramatisch, dass er auch bezüglich des ‚gelben Strichs’ den richtigen Riecher hat. Insbesondere wenn ich dann noch BB’s Hinweise auf die Unlogik hinzunehme, die Irlmaiers 'gelbe Strich'-Bilder enthalten!

Mein persönliches Fazit: Auf dieser Basis ist es mir völlig egal, ob „der Westen“ technisch und / oder finanziell heute oder in zwanzig Jahren in der Lage ist oder sein könnte, so etwas wie einen ‚gelben Strich’ zu fabrizieren. Ich mache mir über den Realismus gedanklicher Konstruktionen, die höchstwahrscheinlich nur vortäuschend als ‚Schauung’ ausgegeben wurden und die so, wie sie beschrieben wurden, ohnehin nicht zutreffen können, keine Gedanken – bis auf Widerlegung des Verdachts und der Kritik daran.

Irlmaier zerbröselt für mich weiter wie Sand. Und wie Randomizer schon schrieb: Rill, trotz aller Macken, bleibt demgegenüber als ernstzunehmende Quelle (aus zweiter Hand) übrig.

@ Randomizer:

Auf Taurecs

„Einschub: Womöglich sind auch diese Aussagen (gelber Strich, Heersäulen, Hochgestellter, Friedenskonferenz, Überflutung Norddeutschlands usw.) in Wirklichkeit Plagiate, wobei uns nur die Quellenkenntnis fehlt, das zu erkennen.
Vielleicht weiß da Randomizer mehr.“

schriebst Du:

„momentan kann ich dem vorläufigen Fazit nichts weiteres hinzufügen: "..grob 3/4 der Irlmaier'schauungen' halte ich für Plagiate, das andere 1/4 kann ich nur noch nicht beweisen bzw. ist vielleicht einfach schwer zu belegen (da mutmaßlich von Irlmaier zusammengereimt und nicht direkt plagiiert). Ob überhaupt eine authentische (eigene) Schauung Irlmaiers dabei ist, mag ich derzeit noch nicht entscheiden/beurteilen."

Bei den „Heersäulen“, diesem Kernstück des von ihm 'gesehenen' Russendurchmarschs, könnte es sich jenseits von Plagiaten, Zusammengereimtem oder einer eigenen Schauung auch um etwas handeln, was ich zwar keine Schauung im strengen Sinne, aber doch eine authentische außersinnliche Wahrnehmung nennen würde: Denn nach den Berichten konnte Irlmaier bei Ratsuchenden – vor allem im persönlichen Kontakt – durchaus für sie Hilfreiches aus der Vergangenheit, Gegenwart oder näheren Zukunft ihres Umfeldes ‚wahrnehmen’. Zeitnahes also, möchte ich behaupten. Und die drei Heersäulen, die Durchmarschpläne, lagen, falls ich mich als Leser dieses Forums richtig erinnere, damals, in den 1950ern, bereits ausgearbeitet in den Schubladen. Das könnte er ‚aufgeschnappt’ haben, was ja auch schon eine Leistung gewesen wäre. Als schauungsbasierte Zukunftsaussage für uns (2014) wäre ein ‚Aufschnappen’ dessen, was damals in der Luft, lag, allerdings völlig wertlos … ‚Zum Glück’ gibt es unabhängig davon Rill, dessen Feldpostbrief das zugrunde liegende Szenario – Russendurchmarsch – ebenfalls enthält.

Gruß,
Richard

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merkwürdig-verdächtige Nichtaussagen

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 16:59 vor 3659 Tagen @ RichardS (6278 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 18.04.2014, 17:07

Hallo, Richard!

"Daniel IV" - beziehungsweise sein Sohn -
hat mir vor rund 6 Wochen die Notizen verlesen,
die sich die Bäuerin Ende der 40er anläßlich
mehrerer Besuche Irlmaiers bei seinem Kriegskameraden
in der Kemptener Gegend aufgezeichnet hatte.

Im Vorgriff auf die Publizierung hier demnächst
ist auffällig, daß Irlmaier denen das untige
entweder (wieso?) vorsätzlich verschwiegen hat (*hää*?)
oder aber davon rein überhaupt (noch) nichts wußte:
=>
- Papstflucht
- Paris von den Parisern selbst niedergebrannt
- Dauer der Finsternis
- schwarzes Papier an die Fenster hängen
- Gelber Strich
- Mord am Hochgestellten
- Himmelskörper
- etc.
- etc. =>


Mit überwiegender Masse offenbar nur
rein persönliche Dinge, die die Familie betreffen.

Und dann, es gebe mal einen Krieg, jedoch sei das
Allgäu davon gar nicht betroffen.
Und später folgten glückliche Zeiten.

Insofern bist Du wohl auf der richtigen Fährte!

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

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auch noch Österreich, Schweden, die Schweiz, Belgien und Italien

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 14:51 vor 3659 Tagen @ WG (6577 Aufrufe)

<"Das ist bzgl. Frankreich nicht der Fall,
und diese Nation sieht sich einem russischen Angriff gegenüber..
.">

Hallo, WG!

Zustimmung.

Auch Österreich und beispielsweise Schweden
werden dort (da wenig relevant) nicht aufgeführt.
Und auch nicht Italien oder die Schweiz.
Letzteres Land nennt aber Rill in einem
seiner Briefe doch selbst!
=>
"... wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt,
dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus
."


Bei Antonius von Aachen lesen wir von Franzosen, Österreichern
und Italienern:
=>
"Der Krieg wird einmal im Elsaß von neuem ausbrechen.
Ich sah die Franzosen wieder im Besitze des Elsaß...
Ich sah auch Italiener bereit, an ihrer Seite zu kämpfen.
Plötzlich kamen von der französischen Seite
aus Metz und Nancy große Truppentransporte,
worauf eine zweitägige Schlacht begann...
Mir schien es, daß die Österreicher den Franzosen halfen.
">

Nostradamus schildert in III/53 russische Spitzen
in Belgien:
"Wenn der Größte den (Sieges)preis erringt
Von Nürnberg, von Augsburg und denen von Basel (= Schweizer!)
Wird durch den Chef von Köln (der Papst!) Frankfurt wieder aufgegriffen (!)
( bis 1806 wurde der Kaiser in Frankfurt gekürt!)
Sie (die Russen) durchqueren Flandern ( Belgien) gerade (noch) bis Frankreich."

In Verbindung mit IV/81;
=>
Eine Brücke wird man (die NATO) rasch schlagen (Schelde?)
Hinüber die Armee des großen belgischen Prinzen
(Princeps = der Erste, der Führer = hier NATO-Chef-Brüssel!)
In die Tiefe, und nicht weit von Brüssel (!)
Hinübergesetzt, (werden die) Sieben in Stücke zerhackt."

Die verbündeten Sieben:
(beispielsweise)
- Rußland
- Weißrußland
- Ukraine
- Bulgarien
- Rumänien
- "Preußen"
- Tschechei/Slowakei

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
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das Ende, das Scheitern der "Sieben"

BBouvier @, Freitag, 18.04.2014, 15:07 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6688 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Freitag, 18.04.2014, 15:14

Nostradamus, II/18:
=>
"Erneut und Regen plötzlich, ungstüm
Hält plötzlich zwei Heere auf.
Steine, (vom) Himmel, Feuer macht das Meer steinig
Der Tod der Sieben zu Lande und zu Wasser jäh."

Gruß,
BB

--
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Kriegsparteien

WG, Freitag, 18.04.2014, 16:47 vor 3659 Tagen @ BBouvier (6430 Aufrufe)

Hallo BB,

Auch Österreich und beispielsweise Schweden
werden dort (da wenig relevant) nicht aufgeführt.
Und auch nicht Italien oder die Schweiz.
Letzteres Land nennt aber Rill in einem
seiner Briefe doch selbst!
=>
"... wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt,
dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus
."

Richtig, wollte ich auch schon anmerken.
Nur löst es das Problem mit dem Komma
nicht.
In der Quelle von Randomizer sind die kriegsführenden
Parteien nicht aufgeführt.
Adlmaier (seine Quelle ist nicht bekannt) macht anscheinend
aus einem Punkt ein Komma (z.B. Druckfehler) oder übernimmt
diesen aus seiner Quelle (eher unwahrscheinlich das ihm das
nicht aufgefallen wäre).
Bekh bemerkt dies und trennt Frankreich (wohl auf Grund
seiner Überlegung und ohne Kenntnis Adlmaiers Quelle)
auf die andere Seite. Ich meine daß Du es mit Deiner
Quellenkenntnis und aus logischen Gründen genauso
getan hättest. Zu beachten ist dabei, daß Adlmaier nur die
Anfangsbuchstaben des Gesprächspartners Rills nennt, Bekh den
Namen jedoch ausschreibt. Hatte Bekh daher eine eigene
Quelle, vielleicht die gleiche und ihm ist der Fehler mit
dem Komma nicht unterlaufen?

Philologische Betrachtungen legten da zwar nahe,
daß Randomizers (älteste bekannte) Quelle stimmt (also Rill richtig wiedergibt)
aber das beweist weder die Richtigkeit der Aussage
(aus präkognitiver Sicht), noch ist damit sichergestellt,
daß die erste Quelle nicht ein Mißverständnis, Auslassung oder
gar einen Druckfehler enthält. Denn in dieser
Quelle fehlt die Angabe der kriegsführenden Parteien.
Dies legt doch nahe, daß diese auch nicht die ursprüngliche
Quelle ist, außer man unterstellt, daß Adlmaier diesen
Einschub selbst vorgenommen hat und Bekh dann nur
den fehlenden Punkt nach seiner Vermutung gesetzt hat.

Einen Beleg dafür, daß Frankreich nicht am Krieg
teilnimmt ist es mitnichten, da allzu viel dagegen spricht.
Die erste Quelle, Adlmaier und Bekh hin oder her.

Beste Grüße
WG

--
Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!

edle Zellen

Sagitta, Dienstag, 29.04.2014, 20:47 vor 3648 Tagen @ randomizer (7052 Aufrufe)

Dem Forum einen guten Abend!

In Colmar wird ein Kloster verkauft. Mutmaßlich der Ort, wo Rill den Propheten aus dem Elsaß traf (das war damals Kapuziner Mönchs-, später Nonnenkloster, Ende der 1980er wurde es aufgelöst).

http://www.immonet.de/angebot/21079808

Ich hab mir die Rillschen Briefe neu angeordnet. Will damit keine Diskussion auslösen (kann aus Zeitgründen ohnehin nicht teilnehmen), aber vielleicht interessiert's jemand im Forum. Habe eigenmächtig und interpretierend in den Text eingegriffen. Zum Beispiel den Antichristen gestrichen, die Lumperei zum dritten Weltgeschehen gestellt - und vieles andere mehr, teilweise sehr subtil, Kenner des Textes werden es bemerken. Ich wollte für mich eine Geschichte haben, die durchlaufend erzählt werden kann, etwa so wie das auch beim Lindenlied der Fall ist. Letzteres ist Synthese anderer Prophezeiungen, hier haben wir Prophetie pur. Sie ist so stark, dass sie durch Übersetzung, Hörensagen und einfachen Mannes Aufschrieb immer noch klar durchscheint. Irlmaier hat die Feldpostbriefe mit Sicherheit gekannt (behaupte ich mal ...). Seine Nah-Erwartung des russischen Angriffes leitet sich von ihnen ab. Ist aber alles nicht mehr wichtig. Ich möchte nur auf eine Sache aufmerksam machen: drei Male wird der Anlauf genommen, um den Einfall Russlands in Süddeutschland zu erzählen (mit nachfolgendem Naturereignis bzw. Gotteseingriff). Wir müssen also davon ausgehen, dass der Prophet das so sehr betont hat (vielleicht ebenfalls durch Wiederholung?), dass es bei Rill auch angekommen ist. Außerdem umfasst die Beschreibung des dritten Weltgeschehens etwa 40 Prozent des Textes, d.h. sie nimmt den größten Raum ein, obwohl es doch die kürzeste Zeitspanne ist (im Gegensatz zur Nachkriegszeit, die treffend zwar, aber trotz ihrer Länge nicht so ausführlich beschrieben wird). Ich bin in großer Versuchung den Text zu kommentieren, vielleicht mache ich das ein ander Mal (zum 100jährigen Jubiläum des Textes?!). Nun jedoch meine eigene Version von Rill - viel Spass beim Lesen.

MfG, Sagitta

Weltkrieg I und Weimarer Zeit

Wenn wir wüßten, was alles bevorsteht, würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen. Italien geht gegen uns und erklärt in einem Jahr den Krieg. Der Krieg ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution. Aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch.

Der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und so viel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt’s niemand mehr auf. Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter, und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden.

Aufstieg des Nationalsozialismus, Weltkrieg II

Es kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und zwar mit einer Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt. Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger.

Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibt’s neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 1932 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat, dann kommt die Zeit 1938; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.

Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Beim zweiten Krieg geht Italien mit uns. Italien wird furchtbar zugerichtet, und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.

Es gibt dunkle Männer, die dieses Unheil bringen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl sieben. Und die Zahl sieben hat eine große Bedeutung, [und davon die Herrschaft dieses einen Mannes] ist voll Schrecken und Morden. Der Stuhl 12 spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst.

Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mann verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche... Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander. Die Dunklen werden weiter bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.

Deutschland in der Nachkriegszeit

Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet. Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft. England wird dann der ärmste Staat in Europa. Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt.

In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden zwar, und es weiß niemand wohin. Aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.

Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet.

Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.

Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt.

Und dann bricht das das Unheil
des dritten Weltgeschehens herein.

Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber nur kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht.

Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis ist, wo später die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zu schauen.

Beim dritten Geschehen fällt Rußland in Deutschland ein und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge speien dann Feuer, und der Russe lässt alles zurück an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.

Die Flüsse sind alle so seicht, dass man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit.

Um diese Zeit wird es furchtbar zugehen, und es wird den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.

Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hin genagelt; denn die Wut unter den Leuten ist entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.

Die Leute werden sehr arm, die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht [gehabt], und die Leute sind nun froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Beim Krieg selbst bekommt keiner was vom anderen; und wenn die Schweiz Deutschland hilft, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus.

Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. ...7 und ...8 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein.

Am Schluss dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Das soll im Jahre ...9 sein.

In Russland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen.

Im Jahre ...8 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern.

Der regierende Papst ist dann dabei beim Friedensschluss, muss aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt.

Und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph.

[Dank an den Elsässer, an Rill und an Prof. Bender! S.]

Danke!

Oberberger, Mittwoch, 30.04.2014, 09:21 vor 3647 Tagen @ Sagitta (5963 Aufrufe)

Hallo Sagitta!

Herzlichen Dank für Deine Interpretationen!
So ähnlich wünsche ich mir das auch, wenngleich die Herangehensweise nicht absolut rein wissenschaftlich, aber bin der Meinung, wir müssen von den sklavischen Worthklaubereien und dem Festnageln auf das worthwörthlich Gesagte/Geschriebene/Überlieferte weg - das führt zu nix! Selbstredend müssen wir natürlich an den Texten dran bleiben, die uns (der Menschheit) vorliegen!
Ob das von Dir Beschriebene alles so richtig ist, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls kann man sich so schon eher ein Bild der möglicherweise bevorstehenden Geschehnisse machen!
Und ich muß sagen: mir läuft es eiskalt den Rücken runter, nicht nur alleine, weil ich vom Bauchgefühl genau soetwas "erahne" oder sollte ich besser sagen "befürchte"; es klingt dermaßen real, schon fast zwangsläufig!!

Gruß, der Oberberger

Replik

throne, Mittwoch, 30.04.2014, 10:18 vor 3647 Tagen @ Sagitta (6926 Aufrufe)
bearbeitet von throne, Mittwoch, 30.04.2014, 10:39

Hallo,
eigentlich habe ich absolut keine Zeit dafür, aber Du haust zeitlich alles dermaßen durcheinander, das es eine wahre Pracht ist.
Also, ausgehend von den Originalen aus der Quellensammlung, von oben, 1.Brief, nach unten, 2. Brief, chronologisch, Zeile für Zeile, Abschnitt für Abschnitt:

Der Krieg, sagte er, ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution, aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch; der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und soviel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt’s niemand mehr auf.
Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden. Unter dieser Zeit, sagt er, wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland, von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf. Dann sagte er, an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt. Wann das sein soll, weiß ich nicht. Vor dem kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und die Leute haben nichts Rechtes zu reden, und zwar mit seiner Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt.
Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger. Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibt’s neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 1932 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat, sagt er, dann kommt die Zeit 1938; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.
Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Er sagte, man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hingenagelt; denn die Wut unter den Leuten sei entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.
Die Leute werden sehr arm, und die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht und die Leute sind froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Vom Krieg selbst, sagt er, daß keiner was bekommt vom anderen, und wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus. Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet.
Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft, England wird dann der ärmste Staat in Europa, denn Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt. Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte, wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zuschauen.

Blau aus meiner Sicht vollständig durchgehender Bezug auf WKI und WKII und eingetroffen.
Rot eigentlich auch noch Bezug auf diese Zeit, denn da wird einfach nur gesagt "am Schluß", da steht (noch) nichts von 3. Weltgeschehen - aber da streiten sich ja die Herren Gelehrten und würden das gerne aus dem Kontext reißen (weil sonst hätte man ja nichts mehr zum rumdeuteln...). Meine "Deutung": nicht eingetroffen.

Dann sagt er, daß der regierende Papst dabei sei beim Friedensschluß, muß aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt. Und im Jahre 1943 kommt erst der Aufstieg. Dann kommen gute Zeiten. Auch von Italien sagt er, daß es gegen uns geht und in einem Jahr den Krieg erklärt und beim 2. Krieg mit uns geht. Italien wird furchtbar zugerichtet und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.

Klarer Bezug auf WKII und die Zeit danach. Ohne Wenn & Aber.
Merkwürdig ist hier allerdings, daß im Jahre 1943 ein Aufstieg kommen soll.
Möglichkeiten: 1. Das 19hundert ist erfunden und es müsste 2043 heißen. Dann sind bis auf Offensichtlichkeiten alle 19hunderter erfunden. Vielleicht hat der Seher nur 43 gesagt und der Bauer hat sich die 19hundert dazugesponnen? Dann muss man alles neu bewerten.
2. Er meint einen was auch immer für gearteten "esoterischen" Aufstieg, was ich aber nicht nachvollziehen kann, es sei denn, er war Satanist, denn von 43 - 49 kommen ja erstmal 7 katastrophale Jahre auf Deutschland zu. Huch, da ist sie ja wieder, die 7. Na so ein Zufall...
Leider ist aber kein Papst geflohen zu der Zeit. Hmm... Okay, wir verlegen das mal zu Möglichkeit 1 und warten bis 2043.
Oder so...

Da hat er immer wieder betont von den dunklen Männern, die dieses Unheil bringen sollen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl sieben. Und die Zahl sieben hat eine große Bedeutung, und der Stuhl 12, den dieser Mann zu dieser Zeit bekleidet, ist voll Schrecken und Morden. Er spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.

Kryptisch. Kann man auf jede beliebige Zeit der Moderne beziehen.

Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mensch verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche... Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander...

1945 - aus allen 4 Himmelsrichtungen dringen die Alliierten nach D ein und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Rheinwiesenlager, Hunger, etc pp.
Aber, die Siegermächte gehen zum bilateralen "kalten Krieg" über.

Die Dunklen werden bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.

Kryptisch. Könnte man einfach an den vorhergehenden Abschnitt anhängen und dort stehenlassen. Oder aber auch nicht. Man muss ja noch was zum deuteln haben...

In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden, und es weiß niemand wohin; aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.

Der Mann und das Zeichen? Jeder weiß, was hier gemeint ist. Kein Wenn & Aber.
=> Eindeutige zeitliche Zuordnung möglich, da offensichtlich.
Schwarzhandel blüht, die Gaunerei kennt keine Grenzen, jeder ist sich selbst der Nächste.

Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet. Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund.

Gute Menschen = Christen. War Ludwig Erhardt ein guter Mensch? Konrad "Verräter" Adenauer, war der ein guter Mensch? Die ganze SD-Spitze im nagelneuen CIA...ähm, BND, waren die gute Menschen? Drecksbande.
Seis drum, ab jetzt wird es interessanter.

Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt, und das Unheil des dritten Weltgeschehens bricht herein. Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht. Um diese Zeit soll es furchtbar zugehen, und es soll den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.

Sehr interessant. Die einzige Stelle in den Briefen, mit für mich relavantem Inhalt.
Tja, was machen wir nun damit? Wo ordnen wir das ein - und wie? Reißen wir das völlig aus dem zeitlichen Kontext und verlegen wir das auch ins Jahr 2043?
Oder belassen wir den durchgehenden Bezug auf die Nachkriegsjahre und nehmen es als nicht eingetreten hin und freuen uns einfach?

Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. Am Schluß dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein.

Aha. Es soll also im Jahre 1949 sein. Es wurde also die im Chaos und Anarchismus versunkene Zeit von 45-49 unmittelbar nach dem WKII beschrieben. Das Ungeheuer liegt im Jahre 1949 am Boden.
Ich bin auf andere Deutungen/Auslegungen gespannt.

47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein. Wer weiß, ob wir bis dort noch leben, und es ist ja nicht zum glauben, und ich schreibe es nur, damit Ihr seht, was der alles gesagt hat, und von den Kindern erlebt die Zeit doch eines. Beim dritten Geschehen soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen von da Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.
Die Flüsse sind alle so seicht, daß man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit; und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph, sagt er.
In Rußland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen.
Da muß man doch lachen über diese Reden; und wir lachten.
Aber er sagte, von uns erlebt's nur einer, und der wird an mich denken. Nun, was soll das werden? Es ist fast nicht glaubhaft. Im Jahre 1948 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern.

Blau: Wieder wird mit klaren Worten in deutscher Sprache und Datumsangabe die Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg beschrieben.
Im Jahre 1948, auf dem Höhepunkt dieser gottlosen Zeit, siehe da, geht die Strafe Gottes zu Ende.
Rot: Nun, wo wollt ihr das zeitlich ansetzen? 100 Jahre später?
Meine Meinung: Nicht (mehr) eingetreten. Die Spaltung des Atoms hat uns den ... gerettet.
Es sei denn, Möglichkeit 1 tritt in Kraft und der eine oder andere 19hunderter ist vom Bauer erfunden worden, weil der Seher nur das Zehnerpärchen nannte und er selbst nicht bis 2000 denken konnte. Dann haben wir noch 30 Jahre Zeit darüber nachzudenken.


Gruß, throne

Edit: Notfalls können wir das auch wirklich Zeile für Zeile für Zeile durchgehen.

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nur interpretierend zu lesen

BBouvier @, Mittwoch, 30.04.2014, 11:49 vor 3647 Tagen @ throne (6064 Aufrufe)

Hallo, Throne!

Danke sehr!

Die Schwierigkeit, mit der sich Rill vor (!) drei (!!)
Deutschland jeweils vernichtend (!) treffenden Kriegen sah,
bestand darin, die bezüglichen Informationen korrekt
zuzuordnen und auch chronologisch stimmig wiederzugeben:

Was jetzt "leicht" wirkt, war im Sommer 1914 m.E.
doch ein schier unmöglich korrekt auszuführendes Unterfangen!

Dazu tritt, daß der "Franzose", der sich mit Leutnant
von Leeb die ganze Nacht unterhielt, wohl/womöglich im Laufe des Gespräches
manche Zeitabschnitte wiederholend vertieft hat.

So kommt es in Rills fortlaufendem Text zu zeitlichen
Rücksprüngen und Einschüben, die nur interpretierend
erfassbar sind.

Exemplarisch sei auf die Aussage hingewiesen,
der Krieg ende, wenn sich die Schweiz (militärisch)
an Deutschand anschließe, was Rill im Text irrig
in den 2. Weltkrieg verwurstelt.

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

@ Oberberger und @throne

Sagitta, Donnerstag, 01.05.2014, 15:24 vor 3646 Tagen @ Sagitta (6336 Aufrufe)

Hallo, Ihr Beiden, vielen Dank für Eure Antwort!

Es ist richtig, man sollte eigentlich Zeile für Zeile den Text der Rill-Briefe durchgehen, das würde sich durchaus lohnen. Leider hab ich dafür aktuell keine Zeit, möchte es aber irgendwann nachholen und werde das Forum darüber dann verständigen - in Form eines Beitrages wäre es hier ohnehin zu umfangreich.

Zwei Beispiele aber dar ich anfügen für die Formulierungskunst der Briefe, die trotz eventueller Übersetzung aus dem Französischen und trotz der einfachen Sprache des Rill dennoch ganz außerordentlich ist:

"Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter."

Das beziehe ich auf die Zeit zwischen erstem und zweitem Weltkrieg, als der Spannungszustand in Europa wie auch im Völkerbund nicht wirklich aufgehoben war und schließlich in einen neuen Krieg mündete. Die "Fuchtel" war dabei der Versailler Vertrag, der Deutschland ganz klar unterdrückte. Für mich ist der Satz eine schlagend einfache Formulierung aus Volkes Mund (!?) - und zwar zu einer Zeit, als der Vertrag von Versailles noch gar nicht angedacht war ...

"Der Mann und das Zeichen verschwinden zwar, und es weiß niemand wohin. Aber der Fluch im Innern bleibt bestehen."

Das beziehe ich auf Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, und auch hier ist die Ausdrucksweise wieder absolut treffend. Denn die frühe BRD wurde niemals richtig entnazifiziert - und mit der DDR kam man ohnehin vom Regen in die Traufe. Tausende Erz-Nazis kamen wieder in höchste Posten in der BRD und haben den guten Geist des Grundgesetzes von 1949 völlig deformiert. In manchen Bereichen der BRD-Verwaltung herrscht heute eine extreme, arrogante Willkür wie in den 1930ern, die Medien sind nicht besser als vor 80 Jahren etc. - und das alles ist Folge dessen, dass der Fluch im Innern weiterbestand. Genau genommen gibt es auch noch eine reziproke Wirkung des Fluches, die bis heute weiter besteht: die soziopsychologische Unterdrückung und Selbstunterdrückung einer Nation aufgrund ihrer Taten unter jenem Zeichen ...

Ich darf noch etwas Grundsätzliches zu den Feldpostbriefen sagen. Weil ich mich mit ihnen eingehend beschäftigt habe, sehe ich sie viel freier und viel kritischer, als dies vielleicht durch meinen letzten Beitrag den Anschein haben könnte.

Ich stelle mir zum Beispiel die Frage: wenn ich im Jahr 1952 lebte und eine unverdächtige Prophezeiung fabrizieren wollte, wie würde ich dann am besten vorgehen? Würde ich sie vielleicht einem Rill unterschieben, der während der Nazi-Zeit immer mal wieder entsprechende Dinge am Stammtisch plapperte und dafür sogar verhaftet wurde? Oder es fällt mir auf: die Feldpostbriefe enthalten eigentlich nicht mehr an Voraussage als das Lindenlied, wir finden alle die alten Stereotypen wieder:

Russen überfallen uns, aber lassen Gerät zurück
= bunter Fremdling flieht die Statt, die Du nicht gepflüget hast

die Berge speien Feuer
= der Erde Riss

über Leichen muss der Höchste fliehn
= Papst muss in Italien fliehen

engelgleicher Völkerhirt etc.
= die Kirche hält den Siegestriumph

Es fällt ferner auf, dass die Feldpostbriefe für die Zeit vor 1950 treffend genau sind, inklusive vieler (nicht aller ...) Jahreszahlen. Die Nachkriegszeit ist dagegen eher in allgemeinen Begriffen beschrieben. Und wenn man eine ganz böse Unterstellung machen wollte, könnte man argumentieren, die Feldpostbriefe wollten für die 50er Jahre den Antichristen (der nach ihr ja in Russland geboren wird) einen Angriff auf Deutschland unternehmen lassen (die Russen überfallen im Text ja Deutschland). Und diese Prophezeiung wäre dann, einschließlich der Jahreszahlen, sehr gründlich daneben gegangen.

Ich will meine Kritik hier nicht weiter ausführen, denn derartige Diskussionen und Abwägungen bringen eigentlich nichts. Man muss sich für eine Auslegung entscheiden, wenn man handeln will. Ich persönlich habe mich entschieden, aus einer langen Reihe von Gründen heraus, dass ich die Feldpostbriefe bis zum Indiz oder bis zum Beweis des Gegenteils als eine authentische Sache ansehe. In ihnen ist alles gesagt, was man wissen sollte, um im Süden Deutschlands mit dem dritten Weltgeschehen zurechtzukommen.

MfG, Sagitta

PS: In meiner interpretierenden, eigenen Wiedergabe der Feldpostbriefe habe ich den Satz mit dem Jahr 1943 gestrichen. Er sagt etwas, das so nicht richtig war. Dennoch ist dieser Satz stimmig insofern, als bis 1943 die deutsche Seite das Kriegsgeschehen und die Weltpolitik dominierte. Mit dem Jahr 1943 kippen aber die Verhältnisse, und es werden bereits in diesem Jahr unter Führung des USA jene Strukturen aufgebaut, die die Nachkriegsordnung ausmachen: etwa die UN, eigentlich ein Kampfbündnis, mit dem D immer noch lediglich im Waffenstillstand sich befindet, oder etwa das Bretton Woods System, das ebenfalls 1943 in Angriff genommen wurde und dessen Institutionen heute noch die Welt beherrschen. Insofern steckt auch in deser Jahreszahl eine wichtige Info. Ich empfehle, die Jahreszahlen in den Feldpostbriefen einfach nicht zu beachten. Es heißt im Text: "die Besatzungen lösen sich", die USA sind gegenwärtig real aber noch da. Also müssen sie erst mal gehen. Und es heißt: "am Schluß" überfällt Russland die Deutschen. Es handelt sich hier um den Schluss der Nachkriegsepoche, die durch die Dominanz der USA gekennzeichnet ist. Und diese Dominanz geht nun unter unseren Augen zu Ende.

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"die Besatzungen lösen sich voneinander"

BBouvier @, Donnerstag, 01.05.2014, 18:24 vor 3646 Tagen @ Sagitta (6222 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Donnerstag, 01.05.2014, 18:46

Hallo, Sagitta!

Erlaube mir bitte eine Anmerkung hierzu:
=>
<"Es heißt im Text: "die Besatzungen lösen sich",
die USA sind gegenwärtig real aber noch da.
">

Die Stelle lautet vollständiger:
"Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab..." (!)

Die Russen zogen ab 1990 aus der DDR ab,
die USA 1990/91, als sie ihre Armeegruppen aus der BRD
zum Zweiten Golfkrieg in den Nahen Osten verlegten
und nach dessen Ende nicht wieder zurück in die BRD.

Seitdem stehen sich Russen und "Amerikaner" nicht mehr
als Gegner in Deutschland gegenüber:
Sie haben sich voneinander gelöst - genau wie Rill
es 1914 zu Papier bringt!

Die USA sind zwar "irgenwie noch da", allerdings nicht mehr
mit handlungsfähigen Kampfverbänden, sondern es handelt sich dabei
insofern nur um völlig irrelvante Nachzügler des fast vollständigen
Abzuges ... beispielsweise:
- Landstuhl Krankenhaus
- Grafenwöhr Truppenübungsplatz
- Ramstein Air Base
- Spangdahlem Air Base
- Bruchmühlbach-Miesau Miesau Army Depot
- Heidelberg Musikkapelle
- Grafenwöhr Militärpolizeiposten
- Wiesbaden eine Fernmeldeeinheit
- und dergleichen

Und dann noch 4 (vier! :yes: ) lächerliche Brigaden bzw. Regimenter
(davon eines nur "Hubschrauber!) ... in Geamtstärke einer einzigen
russischen Division. :rotfl:
(<= diese besteht aus 3 Regimentern)

"Real" ist da überhaupt nichts mehr:
Eher rein "politisch/symbolisch".

Grüße!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
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- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

ein bedeutungsschweres Wort

Sagitta, Samstag, 03.05.2014, 08:33 vor 3644 Tagen @ BBouvier (6107 Aufrufe)

Hallo BB,

vielen Dank für Deine ergänzenden Gedanken!

Meines Erachtens ist der Ausdruck "sie lösen sich voneinander" noch viel bedeutungsschwerer.

Er kann nämlich einschließen, dass die Besatzer nicht nur bezogen sind auf die Besetzten (also Deutschland) sondern auch aufeinander. Und letzteres könnte implizieren eine alliierte Besetzung (die ja durch den Plural der Besatzer schon angedeutet war), es könnte aber auch implizieren eine feindliche (gegenseitig sich verklammernde) Haltung zwischen Besatzungsmächten - wie es sie tatsächlich von 1950 bis 1990 gab!!

Derartiges im Jahr 1914 voraussehen zu können (und dann in einem einzigen, nebensächlichen Wort zu verstecken!!), ist eigentlich total unwahrscheinlich - und macht einem die Feldpostbriefe ziemlich suspekt. Aber selbst wenn die Feldpostbriefe eine Fälschung aus den frühen 50er Jahren wären, bräuchte es trotzdem eine gehörige Portion Geschichtskenntnis und gesunden Menschenverstand, eine derartige Voraussage zu machen.

Deine Einschätzung der US-Armee kann ich allerdings nicht ganz teilen. Sie wäre nur akzeptabel, wenn man die aktuelle Funktion der hiesiegen US-Streitkräfte allein auf einen starken konventionellen Angreifer (aus dem Osten ...) beziehen würde. Tatsächlich wird aber ein künftiger Krieg von den Verantwortlichen (leider!!) nicht mehr konventionell angedacht, und so sind die effektiven Strukturen in der NATO-Organisation ganz anders gelagert. Dass die US-Streitkräfte in Deutschland nicht nur "politisch/symbolisch" zu verstehen sondern extrem gefährlich und schädlich sind (allerdings in eine ganz andere Richtung ...), zeigt sehr schön das Buch

http://www.rowohlt.de/buch/Christian_Fuchs_Geheimer_Krieg.3073481.html

Zum Schluß, wenn's erlaubt ist, eine Frage, an den, der es weiß:

Sind es die Feldpostbriefe, die als erste "Quelle" in der Prophezeiungsliteratur den Angriff aus dem Osten mit der Naturkatastrophe verknüpfen?

Zum Hintergrund der Frage: Die Hauptmasse in der Prophezeiungsliteratur ist Wiedergekäutes. Oft wird jahrtausendelang, mindestens jahrhundertlang wiedergekäut. Die Finsternis ist uralt, das Kamel und die Türken am Rhein ebenfalls. Das Lindenlied als Zusammenfassung der Prophezeiungen Stand 1920 hat nur eine schwache Andeutung von Kämpfen, die in die Verbindung mit der Finsternis gebracht werden könnten (bunter Fremdling und Störer). Damit sind die Feldpostbriefe nach meinem Kenntnisstand der erste Text, der einen Russenangriff und eine Naturkatastrophe explizit miteinander verknüpft. Die nächsten, die dieses Thema aufgegriffen und breitgetreten haben sind Aldmaier und Konsorten, womöglich inspiriert durch kleine Bruchstücke, die von Irlmaier kamen (da mag durchaus die eine oder andere echte Schauung dabei, vieles aber nur nachgeplappert sein).

Die erste private und dann breitere Veröffentlichung der Feldpostbriefe zu finden, und ihre Umstände aufzuklären, wäre eine wichtige und verdienstvolle Aufgabe für wahre Prophezeiungs-Forscher.

Ich muss mich leider wieder für einige Wochen aus dem Forum verabschieden. Warten wir mal ab, bis die Streitkräfte der Russischen Föderation in der Ukraine stehen.

Mit Dank und freundlichen Grüßen,
Sagitta

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"natura vacuum abhorret"

BBouvier @, Samstag, 03.05.2014, 13:31 vor 3644 Tagen @ Sagitta (6079 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 03.05.2014, 13:50

<"Meines Erachtens ist der Ausdruck
"sie lösen sich voneinander" noch viel bedeutungsschwerer.
">......

Hallo, Sagitta!

Danke sehr!
Genau!! :ok:

... wobei die Natur der Dinge kein "Vakuum" zuläßt,
und "der Westen" und "Rußland" soeben dabei sind,
ebendieses in der Ukraine zu füllen ...

Der Wolf:
"Das Kaninchen hat aber angefangen!" :hungry:

Beste Grüße Dir!
BB

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Tatsächlich ein böser Wolf?

BBouvier @, Samstag, 03.05.2014, 14:46 vor 3644 Tagen @ BBouvier (6124 Aufrufe)

Der Wolf:
"Das Kaninchen hat aber angefangen!" :hungry:

Beste Grüße Dir!
BB

Nur, weil es bereits die Tendenz aufzeigt,
in der sich die künftige Geschichte Europas
entwickelt, erlaube ich mir, ausnahmsweise
auf die derzeitige politische Weltlage einzugehen.

Dieser Schreiber im "Gelben Forum" - Nikolay -
ist ein intimer Kenner Rußlands, und seine Analysen
zeichnen sich durch nüchternen Sachverstand aus:

http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=313505

Gruß,
BB

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wie eine Injektion mit Erregern

Baldur, Samstag, 03.05.2014, 20:24 vor 3644 Tagen @ BBouvier (6087 Aufrufe)

Hallo, BB,

etliche ehemals stabile und prosperierende Länder sind der Planung vom edlen Finanztisch aus zum Opfer gefallen, mit wohl mittlerweile Millionen Opfern (Libyen, Syrien, Irak und Co.).

Dabei gärt und rumort es dort, wie es soll, weiter, ein Ende ist nicht abzusehen.

Mir scheint, als sei die "Infektion" der Ukraine eine Infektion quasi des russischen Bauchraums, an dem das neue, attraktive, stabile Russland durch ein Übergreifen der Unruhen von der Ukraine ins russische Kerngebiet zugrundegehen soll.

Die Schauungen besagen ja, dass die (aktuellen?) Machthaber plötzlich blutig weggefegt werden und die einstmaligen Akteure nicht die heutigen sind.

Ich hielt die Scharmützel in der Ukraine immer für bedeutungslos für das Gesamtgeschehen, aber seit ein Kommentator es mit einer gerade stattfindenden Ver-Jugoslawierung verglich, wo letztlich jeder gegen jeden kämpft, und jegliche Ordnung wegbricht, befürchte ich, dass das ein Schachzug der Weltenherrscher ist, der zum Schachmatt der noch nicht unterworfenen Welt führen soll........

Beste Grüsse vom Baldur

Ausnahmsweise; wegen der Wölfe, Kaninchen und Bären

rauhnacht, Montag, 05.05.2014, 21:37 vor 3642 Tagen @ BBouvier (5962 Aufrufe)

Hallo Buovier,
ich gebe zu, dass ich durch das Wertwendungsnachrichteninternetcontradurcheinanderkarussell ein wenig verwirrt bin und sich mein Drehschwindel noch nicht gelegt hat, aber
HAH! Ich bemerke zumindest dass ich diesen habe und versuche nicht durch Fokussierung diesen ab zu stellen.
( Fokussierung: klappt super bei Höhenangst und gewöhnlichen daraus resultierendem „Schwindel“. Z.B. In der Seilbahn; man fokussiere einen Punkt und lässt den Blick EBEN nicht schweifen, atmet ruhig und konzentriert und schon beruhigt sich der Puls.)
Ich meine, Nikolay fokussiert. Aus seiner Sicht sicher berechtigt und fundiert. Ich bin auch dankbar für seine zahlreichen Informationen und achte seine Arbeit hierzu. Seine Wertung, die durchscheint, ist mir zu schwarz- weiß.
( Sollte jemand die Wertung hierzu weiterführen, empfehle ich nach Mitteldeutschland um zu ziehen. Dort kommt man dann frühest möglich in Deutschland in den Genuss der Auswirkungen der Befreiung aus dem einen Übel in das Nächste.)
Ich meine, da wird uns gerade eine wirklich geniale Inszenierung geboten, wo bis zum Schluss niemand weiß, wer den nun der Täter ist oder gar mehrere.

Freundliche Grüße, Rauhnacht

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