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Stephan Berndts Analsye des unbekannten/zensierten Kuriers (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 25.01.2012, 15:19 vor 4474 Tagen (4548 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 14:44

Hallo!

Von dieser merkwürdigen Behauptung veranlaßt habe ich mir das entsprechende Kapitel in Berndts Irlmaierbuch nochmal vorgenommen:

Hallo Taurec,
Stephan Berndt entlarvt in seinem Buch (2009) über Alois Irlmaier den Autor der zensierten Vision als Fälscher.

In diesem Sinne erübrigt sich m.E. eine weitere Diskussion über diese zensierte Vision.

Beste Grüsse

Ed

Gemeint sind die Seiten 242 - 256 in "Alois Irlmaier" von Stephan Berndt, auf denen er den unbekannten Kurier vom 12. Oktober 1945 analysiert.

Es folgen die von Berndt aufgegriffenen Zitate mit meinen Gedanken zu Berndts Kommentaren dazwischen. Wem das zu viel ist, muß nur die letzten fünf Absätze lesen.

„Amerika wird ihre eigenen Präsidenten ermorden. Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren.“

Das schreibt Berndt der Präsidentschaft Obamas zu und wäre demnach ein Treffer des Kuriertextes.
Tatsächlich geht das aus der Textstelle nicht hervor. Den ersten Satz kann man streichen, da er als Teil einer stichpunktartigen Aufzählung mit dem darauf folgenden nichts zu tun hat. Er läßt auch keine Verbindung zu Obama zu.
Wahrscheinlicher scheint mir die Deutung, daß sich der zweite Satz auf Bürgerkriegszustände bezieht, in denen sich die Schwarzen erheben, also Rassenunruhen. Obama ist nicht „die Schwarzen“, sondern nur ein einziger, ein Ausnahmefall unter den Präsidenten. Die Aussage bezieht sich eindeutig auf eine große Anzahl Unterdrückter.

„Zuerst wird die Stadt mit dem eisernen Turm sich selbst anzünden und Revolte mit der Jugend machen. der Stunk geht um die Welt.“

Das bezieht Berndt merkwürdigerweise auf die Krawalle in Paris 2005, obwohl es sich, vor allem wenn man andere Irlmaieraussagen hinzuzieht, eindeutig um ein noch in der Zukunft liegendes Ereignis handelt. Zu diesem Schluß kommt auch Berndt in seiner Analyse. Allerdings listet er die Sätze in seiner Aufstellung der Treffer des Textes auf, weil 2005 Jugendliche randaliert haben. Das ist zum einen inkonsequent, zum anderen übersieht Berndt, daß sich an Revolutionen stets die jüngeren Generationen eher beteiligen als die älteren. Im Grunde ist die Aussage also banal.

„Ich sehe die Wolkenhäuser in sich zusammenstürzen. Amerika wird im Osten dauernd Kriege führen und nie mehr siegen. Gott hat sich abgewandt.“

Berndt geht von dem Datum 1980 als aus, als Mica die Abschrift des Kuriertextes bekam und er also erstmals nachgewiesen war. Er schreibt, die Aussage würde sich eher auf den 11. September beziehen als auf irgendein Erdbeben und wertet sie als recht sicheren Treffer. Dabei vergißt er, daß der Waldviertler ein Ereignis (die Vernichtung New Yorks) beschreibt, daß sehr gut zum ersten Satz paßt. Dieses Ereignis liegt laut dem Waldviertler noch in der Zukunft. Daß sich die Aussage auf den 11. September bezieht, ist also möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich, weil ein noch viel verheerenderes, ebenfalls dazu passendes Ereignis noch nicht eingetreten ist.
Die erfolglosen amerikanischen Kriege im Osten wertet Berndt ebenfalls als mit dem 11. September zusammenhängend und als Bestätigung des ersten Satzes. Dabei vergißt er, daß die USA seit dem 2. Weltkrieg keinen Krieg mehr gewonnen haben und es also dazu keinen zwingenden Zusammenhang gibt.

„Rußlands Menschen, beten immer um Änderung, Beelzebub zieht nach China.“

Das interpretiert Berndt völlig richtig als den gerade erfolgenden Aufstieg Chinas zur Weltmacht. Hinzuzufügen wäre, daß „Beelzebub“ auf den Teufel und daher auf etwas Antichristliches verweist, d. h. auf die kommunistische Ideologie. Die Russen beten um Änderung, „Beelzebub“ ziehe nach China, bedeutet, daß die Speerspitze des Kommunismus von Rußland nach China zieht. Die Aussage enthält also indirekt den Zusammenbruch des Kommunismus in Rußland, was noch eine Spur phänomenaler ist.

„Ein Räuberfürst im Süden wird gegen Rußland antreten und großen Schaden machen.“

Für Berndt sind das entweder Tschetschenen oder Georgier. Das könnte sein, muß aber nicht. Denkbar sind noch andere, die größeren Schaden zu verursachen imstande wären, beispielsweise Israel.

„Die Großen der Welt werden schnell wechseln.“

Laut Berndt Roosevelt, Churchill und Stalin, die zwischen 1945 und 1953 starben. Meines Erachtens handelt es sich hier aber nur um eine Abwandlung des Eintagsherrscherschwarms aus dem Lindelied.

„So wird man falsche Sterne unter den echten schieben.“

Für Berndt Satelliten wie Sputnik. Könnte zutreffen.

„Prag wird viel mitzumachen haben, wie die Ungarn.“

Für Berndt der Prager Frühling 1968 und Ungarnaufstand 1956. Meines Erachtens bezieht sich die Aussage aber auf die oft genannte Vernichtung Prags. Das ist auch der Inhalt des nachfolgenden Satzes, was Berndt aber nicht aufzufallen scheint: „Prag wird aber ganz verschwinden in Rauch und Flammen aufgehen.“
Ebensowenig ist wohl der Ungarnaufstand gemeint. Bei Rocco heißt es: „Die ungarische Nation wird verschwinden.“

„Ein heiliger Papst wird kurz über die Erde gehen. Man wird alle Ordnung durchbrechen wollen.“

Laut Berndt Johannes Paul I. oder Johannes XXIII. Wahrscheinlich der erste.

„Man wird alle Planeten besuchen um zu sagen, Gott wohnt nicht dort. Doch die Planeten spucken sie aus. Denn es sieht dort aus, wie auf der Welt, bevor Gott sie schuf.“

Raumflüge und Raumsonden.

„Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt.“

Deutsche Teilung.

„Amerika wird ihre eigenen Präsidenten ermorden.“

Laut Berndt die Ermordung Kennedys und das Attentat auf Reagan. Das letzte würde ich weglassen, weil es nicht erfolgreich war. Hängt man sich an dem Plural auf, müßte noch mindestens ein Präsident ermordet werden. (Siehe dazu auch die Aussage bei Gärtner.)

„Straßen werden gebaut und jeder Lehrling hat sein Auto.“

Stimmt.

„gegen das Ende zu, werden die neuen Häuser wie die Pilze aus der Erde schießen, aber alle werden sie leer“

Das ist wohl eingetroffen. Die Aussage ist jedoch nicht originär, sondern weitererzähltes Volksgut. Mühlhiasl: „Der ‚Hiasl’ behauptete, die Leute und die Häuser würden zuerst recht viel werden: ‚In der Stadt werden 5- und 6-stöckige Häsuer baut, überall werden Häuser baut, Häuser werden baut, wie d’Schlösser und d’Pfarrhöf. Schulhäuser werden baut wie Paläst (mit eigener Betonung fügte er dann hinzu) für d’Soldat’n.’ ‚In Lindach wird alles voll Häuser und Lehmhütten ang’schlötte. Aber nachher wachsen einmal Brennessel und Brombeerdörn zu’n Fenstern außer.’“

„Die Flüsse wird man aus ihren Betten nehmen, weil man ihre Kraft eine Zeitlang wird brauchen.“

Von der Formulierung „eine Zeitlang“ ausgehend beginnt Berndt über die Entwicklung des bayerischen Primärenergieverbrauchs zu fabulieren. Der Anteil der Wasserkraft hat ab Ende der 60er (durch Atomkraft usw.) abgenommen, um in den letzten Jahren stark zuzunehmen. Berndt stellt die Frage, ob Irlmaier den Rückgang ab den 60ern gesehen habe.
Ich halte solche Überlegungen nicht für zielführend, denn gleich, ob Wasserkraft einen großen oder kleinen Anteil an der Energieerzeugung einnimmt, gilt der Satz, daß man die Flüsse aus den Betten nehme und ihre Kraft nutze (auch wenn mit anderen Mitteln mehr Energie erzeugt wird) uneingeschränkt. Es kann sich nur um die allgemeine Aussage handeln, daß man die Wasserkraft nutzen und das irgendwann, nämlich nach der Katastrophe, wieder enden wird.
Darüber hinaus überlegt Berndt, daß es für diese Aussage einen lokalen Anlaß gegeben haben könnte, nämlich den Bau des Wasserkraftwerks an der Saalach ab 1941. Das kann sein oder auch nicht, da zu Irlmaiers Zeit schon seit einigen Jahrzehnten Wasserkraftwerke gebaut wurden.

Für Berndt ist das der Hinweis, daß der Fälscher sich in Irlmaiers Umgebung gut auskannte und recht detailversessen war. Dieser Vorwurf ist nicht haltbar, weil Berndt nur seine eigene, wenig fundierte Interpretation einem hypothetischen Fälscher als Motiv unterstellt.

Die nun folgende Arbeitshypothese Berndts ist, daß ein meisterhafter Fälscher dem Leser einen Irlmaier von 1945 vortäuschen will, der sich noch in einer „Lernphase“ befand und seine Visionen gerade erst gedanklich vom jüngst beendeten zweiten Weltkrieg zu trennen begann.

Dafür führt Berndt einige Beispiele an, die belegen sollen, daß der Fälscher Irlmaier als jemanden darstellen wollte, der 1945 einige Details seiner Visionen noch nicht verstanden hatte.

1. Beispiel:

„England wird für alles bestraft. Ich sehe ein großes schwarzes Kastl, da sitzt niemand drinnen, dann Feuer, dann Rauch und es war England.“

Berndt moniert:
- Es wird erwähnt, daß in dem schwarzen Kastl niemand sitzt, obwohl jedem klar sein sollte, der eine Bombe sieht, daß darin niemand sitzen kann.
- Die später erwähnte Flutwelle fehlt.

Ich halte das nicht für ein Indiz, daß hier jemand für eine Fälschung eine bekannte Irlmaieraussage verwandt hat. Irlmaier könnte sich einfach nicht so präzise oder anders ausgedrückt haben als in späteren Fassungen. Wie wohl jeder weiß, kommt es stark darauf an, wie die Frage gestellt wird und oft genug muß man nachfragen, um zu wichtigen Informationen zu kommen.

2. Beispiel:

„Durch Deutschland wird ein eiserner Zaun gehen, mitten durch, wer ankommt stirbt.“

Berndt bemängelt:
- Es fehlt eine präzise Angabe, ob die Teilung in Nord-Süd- oder Ost-West-Richtung verlaufe. Meines Erachtens dient mangelnde Genauigkeit nicht als Argument, daß eine Seheraussage eine Fälschung sei. Zudem war dem Zeitgenossen klar, daß die Gegensätze zwischen Osten und Westen größer waren als zwischen Norden und Süden, so daß eine solche Präzisierung überflüssig war.
- Irlmaier hat sich in späteren Veröffentlichungen nie wieder zur Berliner Mauer geäußert, sondern nur im unbekannten Kurier. Das ist ein Fehlschluß, denn die Aussage bezieht sich nicht auf die Berliner Mauer, sondern auf die innerdeutsche Grenze, die ab Gründung der beiden Teilstaaten 1949 bestand. Es gab später also keine Veranlassung mehr, sich dazu zu äußern.

3. Beispiel:

„Der Boden in Westdeutschland wird durch eine Kraft 10 Meter tief verbrannt. Aus dem Sande der Wüste Afrikas steigen die großen Vögel auf mit Todeseiern ohne Männer.“

Berndts Kommentar:
- Wie beim schwarzen Kastl wird hier erwähnt, daß in den Bomben keine Männer säßen.
- Spätere Aussagen zum gelben Strich sind genauer.
Für diese beiden Punkte gilt das gleiche wie ich zur Englandbombe schrieb.

- Der 10 Meter tief verbrannte Boden in Westdeutschland decke sich mit einer anderen Aussage Irlmaiers, daß der Strich-Kampfstoff sogar die Würmer im Boden verätze. Berndt übersieht, daß hier von Westdeutschland die Rede ist, während der Strich in den Irlmaieraussagen stets im Osten, bzw. östlich Deutschlands verläuft. Es handelt sich also um zwei verschiedene Ereignisse und dieser Satz müßte gesondert behandelt werden.
Von diesem Fehlschluß ausgehend zitiert Berndt eine Irlmaierstelle, die nur bei Alexander Gann vorkommt:

„Dann werden Dinge angedeutet, die uns an den bakteriologischen Krieg, an das 'große Abräumen' des Mühlhiasls denken lassen: 'Lauter Feuer ist am Boden…' Ein Feuer? Ob das auch wirkliche Flammen sind, weiß der Hellseher nicht eindeutig zu sagen. Er 'sieht' nur Feuer, aber er meint, daß das doch etwas anderes ist: ein verheerendes Mittel, das kein menschliches und tierisches, ja selbst kein pflanzliches Leben dort leben läßt, wo diese 'Feuer' hingefallen und aufgegangen ist.“ (Bayerische Landzeitung, 22. 10. 1949)

Laut Berndt kommt der Text nur bei Gann vor. Ich habe ihn in der Herzdame vom 18. März 1950 gefunden und auch bei Gann wird auf die Herzdame verwiesen. Diese Verwechslung sei dahingestellt. Für Berndt ist das der Hinweis, daß der hypothetische Fälscher sehr intensive Archivrecherchen durchgeführt haben müßte. Da es eine Verbindung zwischen der 10 Meter tief verbrannten Erde und dem gelben Strich meines Erachtens nicht gibt und auch die Ähnlichkeit zwischen der Herzdamenstelle und der 10-Meter-Stelle nicht groß genug ist, halte ich das für eine analytische Sackgasse.

4. Beispiel:

„In einer eisigkalten Nacht wird Donner ertönen, dann schließt Tür und Fenster, es bleibt 3 Tage finster wie in der tiefsten Nacht, die Kräfte des Himmels werden erschüttert sein. Habe ein geweihtes Licht zur Hand. Alte und Todkranke werden ihre Gesundheit erlangen wenn sie Gott entsprachen, die anderen sterben.“

Berndt schreibt, daß lediglich zwei andere Seher etwas über den Beginn der Finsternis sagten:
Jahenny (irgendwann von 1938): „Wenn während einer klaren Winternacht der Donner grollt, daß die Berge erzittern, dann schließt eure Türen und Fenster…“
Pater Pio (1942): „Die Nacht ist sehr kalt, der Wind braust, und nach einiger Zeit wird der Donner einsetzen. Dann versperrt alle Türen und Fenster und sprecht mit niemandem außerhalb des Hauses.“

Berndt vermutet, der Fälscher hätte von den beiden abgeschrieben. Allerdings mehren sich allmählich die Zeichen (in bestätigten Irlmaierquellen), die vermuten lassen, daß Irlmaier selbst von anderen Sehern wußte und sich auch bei diesen bediente (z. B. Mühlhias, das Lindelied, die Feldpostbriefe u. a.). Eine Ähnlichkeit oder Entsprechung bei anderen Quellen ist also noch kein Beweis, daß der ganze Text eine Irlmaier zugeschriebene Fälschung wäre.

„Schauet, daß eure Fenster und Türen gut schließen, denn man kann seinen besten Freund nicht einlassen sonst geht der giftige Rauch und Atem herein. Die Toten werden haufenweise davon auf den Straßen liegen.“

Diese Stelle bezeichnet Berndt als völlig unlogisch und widersinnig. Damit hat er recht, denn wenn man bereits stürbe, sobald man die Türe öffnete, könnte draußen niemand sein, der anklopfen könnte.
Seine weitere Erklärung überzeugt jedoch kaum: Weil draußen kein Freund sein könne – müsse es logischerweise ein Feind sein, bzw. kein Mensch. In mehreren Quellen (Jahenny, Pio, Kugelbeer) sei davon die Rede, daß Dämonen während der Finsternis losgelassen werden. Diese Stellen soll der Fälscher aufgegriffen und in der oben zitierten Kurieraussage als anklopfenden besten Freund quasi verpackt haben. Mir sind das zu viele Annahmen, um ein solides Argument zu bilden. Nicht nur, daß (wie bereits erwähnt) Ähnlichkeiten zu anderen Quellen nicht ausschließen, daß Irlmaier selbst dafür verantwortlich ist, scheint mir eine Ähnlichkeit in diesem Falle einfach nicht gegeben zu sein.
Naheliegender ist, daß derjenige, der diese Stelle formulierte, nicht scharf genug nachgedacht hat. Es sollte betont werden, daß schon das Öffnen von Fenstern und Türen den Tod bedeuten kann. Daß man unter keinen Umständen die Türe öffnen solle, führte er als Beispiel also sogar den besten Freund an. Es ist eine Empfehlung. Das heißt nicht, daß jemand gesehen hat, wie ein Freund oder Dämon an die Türe klopft.

Eine weitere Stelle aus dem Kurier:
„Die Bauernhäuser leer sein und das Vieh brüllen, da es niemand tränkt.“

Hierzu schreibt Berndt, daß die Kühe nur brüllen würden, wenn sie nicht mehr gemolken werden würden. Mit trockener Kehle würde niemand schreien und außerdem soll während der Finsternis die Wasserversorgung länger funktionieren als die Stromversorgung. Nicht nur, daß das nicht stimmt, weil die Wasserversorgung heute von elektrischen Pumpen abhängt: Wer hätte gedacht, daß einsame Kühe in leeren Bauernhöfen Wasserhähne bedienen können? :-D

Am Ende hebt Berndt die Leistungen seines hypothetischen Fälschers hervor:
1. Er habe keine Aussagen gemacht, die im Widerspruch zu Irlmaier nachgewiesenen Aussagen stünden.
2. Er habe keine Aussagen gemacht, die im Widerspruch zu Irlmaiers Verständnisniveau von 1945 stünden.
3. Er habe keine Aussagen aus anderen Quellen verwandt, die nicht gut belegt und daher vertrauenswürdig wären.
4. Der Fälscher müsse eine gute Intuition oder sogar selbst seherische Fähigkeiten gehabt haben, weil er den Wahlsieg Obamas und die Revolte in Paris von 2005 gesehen habe. Diese Treffer lehne ich, wie bereits erwähnt, ab.

Es erhebt sich die Frage, warum man, wenn der hypothetische Fälscher alle Qualitäten Irlmaiers besessen haben soll, dann überhaupt noch von einem Fälscher ausgehen sollte.

Und tatsächlich kommt Berndt zu dem Schluß, daß wir die Worte Irlmaiers vor uns haben, aber weniger wegen der oben genannten Gründe, sondern weil einfach kein Motiv erkennbar ist, eine Fälschung zu erfinden, die jahrelang in der Schublade aufbewahrt wird und nur zufällig in einem Internetforum landet, statt professionell veröffentlicht zu werden. Ein Fälscher ist ja auf Resonanz zu seinem Machwerk aus.

Fazit: Berndt hat zwar nicht durchgängig sauber analysiert, kommt aber im Grunde zum gleichen Schluß wie ich (aber auf verschiedenem Wege):
„Echt oder Fälschung, das war die Frage. Meiner inhaltlichen Analyse nach dürfte der Text tatsächlich die Worte Irlmaiers wiedergeben. Trotzdem kann diese inhaltliche Analyse nicht die gegenwärtig noch bestehenden Unklarheiten bezüglich der Herkunft des Textes beseitigen.“

Und da frage ich Dich, Ed: Wie kommst Du auf die schräge Idee, Berndt hätte den unbekannten Kurier als Fälschung entlarvt, wenn er gerade das doch nicht getan hat? Hast Du das Kapitel bei Berndt nicht zu Ende gelesen oder nicht verstanden?

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

wem sagt der Begriff Purgatorium etwas?

mica, Mittwoch, 25.01.2012, 22:18 vor 4473 Tagen @ Taurec (3422 Aufrufe)

... und damit meine ich die wortwörtliche Bedeutung - im Spanischen z. B. purga = das Abführmittel - des Wortes!


Das Buch von Stephan hab ich (noch immer) nicht gelesen, aber ich nehme an, dass er u.a. auch die Seiten füllen wollte/musste.

Proph-Texte müssen nach Strich und Stäbchen zerlegt werden, das ist mir schon klar, aber was da allerorten hinein interpretiert wird (auch von Leuten die meinen eine Fälschung zu lesen) - darauf resonieren meinen Gehirnwindungen mit: ´Irlmaiers` (geistige) Rache!

So, das war jetzt hoffentlich nicht zu kryptisch, hoffentlich auch nicht zu beleidigend.

Auch wenn`s diesen Ed nicht beruhigt: der Text ist zwar "nur" abgeschrieben, aber vom Abschreiber zu 100% nicht gefälscht. Was der "Kurier" mit Irlmaier vorher gemacht hat, weiß niemand von uns; wüssten wir wir wohl auch nicht, wenn wir das Original-Kurierblatt vor uns hätten.

LG
mica

Dazu: neue Erfindung namens "google"!

Mirans, Baden-Württemberg, Mittwoch, 25.01.2012, 22:26 vor 4473 Tagen @ mica (3335 Aufrufe)

– kein Text –

--
"Die Herrschaft der Dummen ist unüberwindlich, weil es so viele sind, und ihre Stimmen zählen genau wie unsere." - Albert Einstein
http://psiram.com/index.php?lang=de

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Purgatorium

BBouvier @, Mittwoch, 25.01.2012, 22:50 vor 4473 Tagen @ mica (3419 Aufrufe)

Das Wort kommt aus dem Lateinischen "purgatio"
=> Reinigung/Rechtfertigung

das Verb heisst purgere
=> putzen, sühnen, entschuldigen, freisprechen

Gemahnt insofern eher an ATA und SUNIL,
denn an Laxativa...:-D

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

BITTE

ricaro, Samstag, 28.01.2012, 21:10 vor 4470 Tagen @ BBouvier (3219 Aufrufe)

Guten Abend lieber Taurec und BB!

Hiemit bitte ich um Nachsicht, Erlaubnis - ausnahmsweise - für
Gerhard: den ich hiemit auch bitte seine Version vom Purgatorium
hier zu präsentieren. Als eifriger Mitleser habe ich noch nie
kritik hier geäußert. Mich dünkt diffus das die Meinung hiezu
erhellend sein könnte. Nach Tagen der Wartefrist versuche ich es nun.

Gedanken erscheinen in Bildern, Handlungsabläufen nicht in Worten
(eher selten). Schicksal scheint sich in Knotenpunkten zu manifestieren.
Der sogenannte freie Wille besteht nur (meistens) in der Stellungnahme
zu den Ereignissen. Wie sich etwas entscheidet ist: welchen Weg nehme
ich. Das ist das X. 4 Wege sind möglich (gibts da nicht etwas fern-
östliches mit den 4 Wegen?). Schauungen scheinen ähnlich angelegt zu sein.

Hoffe meine Eingangsbitte nicht vergebens getan zu haben

Ergebenst ricaro

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die eintreffende Zukunft

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 21:55 vor 4470 Tagen @ ricaro (3354 Aufrufe)
bearbeitet von BBouvier, Samstag, 28.01.2012, 22:19

Das ist das X.
4 Wege sind möglich...
Schauungen scheinen ähnlich angelegt zu sein
.

Hallo, Ricaro!

Nicht ganz ist mir klar, ob ich Dich
richtig verstehe. Dieses Thema wird hier
immer wieder behandelt.

Falls Du damit sagen willst, dass sich die Zukunft
auffächert, in:
4-16-64-256-1.024-4.096-16.384-65.536-26.2144-1.048.576 =>
variable "Zukünfte/Möglichkeiten", bereits nach 10 Schritten,
so ist das sicherlich richtig.
Wobei "jeweilsx4" wohl noch zu niedrig angesetzt ist.

Es hat sich seit Nostradamus
- nunmehr bereits einem halben Jahrtausend -
nur eine einzige der fast unendlich vielen möglichen
Zukünfte realisiert.
(=logisch!)

Und nur die einzig zutreffende wurde gesehen!

Gesehen werden diesbezüglich die Folgen
freier(?) Entscheidungen.

Beste Grüsse!
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

Hinweise

ricaro, Sonntag, 29.01.2012, 09:46 vor 4470 Tagen @ BBouvier (3198 Aufrufe)

Schönen Sonntag BB!

Ich habe nicht das berühmte Reiskorn/Schach gemeint.
Am Beispiel der Verbindung zweier Menschen (Liebe,
Begegnung) wird es deutlich. Wo sie sich treffen,
wann,wieso, überhaupt. Woher sie kommen wie der
bisherige Werdegang war. Dazu käme natürlich die
ganze Inkarnationsgeschichte usw.usw.
Gut dargestellt in einem Film aus den Siebzigern von
Claude Lelouch (Les Films 13). Nicht zu vergessen
die beiden Familienfäden - und da gehts natürlich
ebenso weiter. Also die Wege sind nicht nur "uner-
gründlich" sondern merkwürdig verschlungen bis auf
Leptonen?
Hiemit richte ich Die Bitte an Gerhard seine Überlegungen
zum Purgatorium hier oder mir mitzuteilen.

Danke und freundlichst
ricaro

selbstdisziplin

detlef, Sonntag, 29.01.2012, 19:11 vor 4470 Tagen @ ricaro (3160 Aufrufe)

da wir, auf wessen anordnung auch immer, hier in einer materiellen welt leben, waere es wohl denkbar, dass wir uns mehr an die materiellen aspekte der dinge halten sollen.

da ist fuer die zukunftsforschung weder der von dir angesprochene reinkarnationsgedanke, noch gerhards fegefeuer zielfuehrend.
tauscht euch doch per e-mail aus.

ohne eine gewisse selbstdisziplin koennen wir kein forum im gange halten.

gruss,detlef

Meinung

ricaro, Sonntag, 29.01.2012, 20:42 vor 4470 Tagen @ detlef (3132 Aufrufe)

Hallo Detlev!
Nun muß ich mich ein wenig massiver einbringen.
Dieses Forum - so meine ich zumindest - sollte
(und tut es auch) ALLE Aspekte einer angenommenen
Weltenwende berücksichtigen. So werden Schauungen
verständlicher und nachvollziehbarer. Nur materielle
Aspekte gehen mir am Gesamtbild vorbei.
Da ich selber zwar bis jetzt keine nachvollziehbaren
"Schauungen" hatte, aber intuitiv (Ahnungen etc.)
SEELISCH am Geschehen teilnehme. Eine Vorrauschau
vor wenigen Jahren zeigte mich mit einer Art Poncho
über bereits mit Gras bewachsene Hügel, Berge stapfen
in Begleitung einer mir bis dato unbekannten Frau in
Richtung Wienerberg (wohne südlich am Stadtrand von
Wien). Der "Weg" führte von meinem Haus (das da verschüttet
lag) eben dort hin. Bemerkenswert finde ich den "Poncho"
eine Art Decke, die oben etwas ausgeschnitten war und ich
mir überstülpte. So etwas besitze ich jetzt nicht. Dann
gelangte ich in eine Art "Innerer Erde" (mit diesem Thema
habe ich mich erst danach befasst) wo wir dann aufgenommen
und versorgt wurden. Es waren viele Leute dort. Da erst
wurde mir der ganze Verlust meines bisherigen Seins bewußt.
Zu den Visionen von 1976 vielleicht ein Andermal.
Bitte nichts für ungut mit
lieben Grüssen ricaro

Kurier-ioses

Gerhard, Donnerstag, 26.01.2012, 01:00 vor 4473 Tagen @ mica (3375 Aufrufe)

Hallo Mica!

Vielen Dank, dass Du seinerzeit diesen Text veröffentlicht hast!
Denkst Du, dass die Abschrift jetzt ihre 60 Jahre alt ist?
Hat sie schon mal jemand angeschaut, der sich mit alten Schriften/Tinten/Papieren auskennt?

Die originale Zeitung wird man wohl kaum mehr finden, mir scheint das auch nicht sooo wichtig zu sein. Eher denke ich darüber nach, wie und warum diese Aussagen überhaupt an eine Zeitung kamen. Denn wenn das 1945 war, dann wäre das eigentlich die erste Veröffentlichung Irmlaierscher Weltenwende-Voraussagen. Hatte er dem selbst zugestimmt? Oder war es jemand aus seiner Bekanntschaft, der im Lauf der Jahre die Aussagen gesammelt und dann zur Zeitung gebracht hat? Aber warum? Oder wurde Irlmaier von jemandem um ein Gespräch gebeten - der das dann hinterher aus dem Gedächtnis niedergeschrieben hat? Insgesamt gesehen finde ich den Inhalt, wenn man die übrigen Aussagen Irlmaiers kennt, nicht übermäßig sensationell, aber einige Formulierungen sind nur mit diesem Text belegt, also singulär, und sie klingen irgendwie nach irlmaierschem Urgestein. Und die Zeitangabe ganz zum Schluß ist ebenfalls sehr merkwürdig.

Zu Deiner Frage: ein Purgatorium ist einfach ein Reinigungsvorgang bzw. eine Reinigungsanlage.

Zum Beispiel die haben die Alchemisten mehrere Purgatoria durchgeführt, um eine Substanz zu reinigen, desgleichen die Ärzte mit ihren Patienten (heute gibt's stattdessen Raffinerien und Betablocker o.ä.). Eine Autowaschanlage hieße also "purgatorium automobilum", die Waschmaschine für Kleider wäre das "purgatorium vestum". Und das "purgatorium animarum" war (oder ist ..?) somit die Seelenwaschanlage. Im Gegensatz zu Autos und Hemden werden aber Seelen nicht mit Wasser gewaschen sondern mit Feuer, genauergesagt Fegefeuer.

Weil Taurec es nicht erlaubt, kann ich Dir leider nicht die Funktionsweise und Begründung für dieses ganz besondere Psycho-Cleaning geben, obwohl ich dafür eine sooo schöne Theorie hätte, um die mich selbst katholische Priester beneiden würden ...

Beste Grüße, Gerhard

Anmerkungen zu dieser angeblichen "Abschrift" aus einem "Kurier"

RichardS, Donnerstag, 26.01.2012, 20:04 vor 4473 Tagen @ Gerhard (3347 Aufrufe)

Hallo Gerhard!

Folgendes nicht nur als Information für Dich. Außerdem: Ich weiß, dass meine Anmerkungen zum hier neu aufgekochten Thema unbefriedigend sein werden - notwendigerweise.
Es gab einmal in einem Vorgängerforum - welches zum damaligen Zeitpunkt provisorisch von einem "patrone" geleitet wurde - eine sehr fruchtbare Diskussion zum Thema. Ohne falsche Bescheidenheit möchte ich behaupten, dass die Erkenntnisfortschritte insbesondre von Fred Feuerstein und meiner Wenigkeit kamen, es war ein gegenseitiges Aufmerksammachen auf etliche Merkwürdigkeiten der "Vorlage" und zu zu klärenden Fragen. Ich ärgere mich nicht zum ersten Mal darüber, dass ich mir die wesentlichen Passagen und Meilensteine dieser Diskusssion nicht auf die Festplatte meines PCs speicherte (sondern nur einige Teile davon; und von dem PC, von dem ich momentan schreibe, habe ich nicht mal zu diesen Bruchstücken einen Zugang). Im Archiv dieses Forums sind die Inhalte dieses Diskussionsfadens nicht gespeichert; und ob sie über das geschlossene Nachfolgeforum zugänglich wären, weiß ich nicht. Ich vermute (!), dass es sich um den Faden "Diskussion über die Kurierabschrift: neue Erkenntnisse: Datum nachredigiert" handelt, der im Archiv dieses Forums unter dem "zukunftsforum III" zu finden ist - aber eben leer ist (der Inhalt also nicht gespeichert wurde von Taurec...)

Alles, was ich jetzt anmerke, ist bloße Erinnerung. Weder kann ich die für mich nachprüfen, noch kann und will ich mir die Arbeit machen, das damals Diskutierte mir wieder zu rekonstruieren, und sei es in Bruchstücken.
Ich schreibe einige wenige Kommentare in Deinen untigen Beitrag, einer möglichen Antwort micas will ich damit nicht vorgreifen, vielmehr davor warnen, zuviel Engagement in diese Angelegenheit zu investieren - bevor nicht sichergestellt wurde, ob es nicht doch noch einen Zugang zur damals m. E. sehr produktiven, aber endgültig nicht abschließbaren Diskussion gibt...
Eins vorneweg noch. Als "Ed" behauptete, Berndt hätte die "Vorlage" als Fälschung entlarvt, befürchtete ich schon, die damalige Diskussion hätte ihm eine schöne Steilvorlage gegeben (auch wenn das Ergebnis nicht war, dass es sich bei dem sog. Kuriertext um eine Fälschung im plump verstandenen Sinn handeln "muss"; in meinen Augen gibt es in diesem Fall noch eine andere Farbe als Schwarz oder Weiß). Wie ich über Taurecs Beitrag sehen kann, war diese Befürchtung falsch, Berndt kann sich mit Überlegungen, Fragen und Analysen, wie sie damals zum Teil sehr akribisch stattfanden, nicht gemein machen; es entspricht nicht seiner Art des Denkens, und vielleicht auch nicht seinem angestrebten Ziel.

Hallo Mica!

Vielen Dank, dass Du seinerzeit diesen Text veröffentlicht hast!
Denkst Du, dass die Abschrift jetzt ihre 60 Jahre alt ist?

mica dachte damals jedenfalls so, dass das notierte Datum wahr war

Hat sie schon mal jemand angeschaut, der sich mit alten Schriften/Tinten/Papieren auskennt?

Diese und andere (detektivische) Fragen ventilierten wir damals. Falls ich mich richtig erinnere (und falls mich meine Erinnerung trügt, bitte ich um Korrektur!), hatte mica damals dann mal geschrieben, sie hätte das Original Herrn Berndt geschenkt. Vom "wissenschaftlichen" Standpunk ein Fehler, wie ich schon damals meinte, denn die Klärung derartiger Fragen hängt so vom Willen desjenigen ab, der der gegenwärtige Besitzer (Eigentümer?) dieses Papiers ist.


Die originale Zeitung wird man wohl kaum mehr finden

Die gibt es mit fast hundertprozentiger Sicherheit NICHT!
Denn zu einem Druck dürfte es nie gekommen sein (über das Warum der Nichtveröffentlichung lässt sich immer sehr facettenreich spekulieren; von "zensuriert" bis...)

, mir scheint das auch nicht sooo wichtig zu sein. Eher denke ich darüber nach, wie und warum diese Aussagen überhaupt an eine Zeitung kamen.

Woher weißt Du das? Es wird nur auf dem Papier behauptet...
Und wenn Du im Übrigen denm Text liest, wirst Du unschwer feststellen, dass dieser Text nicht wie ein Artikel geschrieben ist. Nicht nur wegen der vielen Abkürzuungen im Text. Er liest sich - betrachtet man ihn wohlmeinend - eher wie eine Zusammengfassung von - ja, von was? Von Aussagen, die Irlmaier in einem Gespräch machte und die ein Dritter später aus der Erinnerung zusammenschrieb? Bestenfalls nur das. Aber ein Artikel ist dieser Text auf keinen Fall.
Vielfach wird / wurde die Meinung vertreten, es könnte sich um eine Abschrift gehandelt haben, bei der der Abschreiber nur das (ihm) Wesentliche abschrieb... man kann alles irgendwie retten... Weil mica sehr viel Wert auf den einwandfreien Charakter des Abschreibers legte: der kann gegeben sein, weil und insofern die Abschrift nur wiederum die Abschrift von einer anderen "Abschrift" war, die behauptet, dass ihre Grundlage ein (veröffentlichter oder verhinderter) "Kurier"-Text war.
So wie hier die Allierten dargestellt werden - vor allem die USA, aber auch die SU -, ist es undenkbar, dass dieser Text je 1945 in einer Zeitung in Deutschland oder Österreich veröffentlich wurde oder auch nur die Chance dazu gehabt hätte. Der Text ist eine einzige Ohrfeige gegen die Besatzungsmacht, egal welcher. Und es ist Schwachsinn zu denken, dass erst das, was im Text nicht mehr lesbar ist, einen Zensor dazu bewegt hätte, den "Artikel", der keiner ist, nicht zu veröffentlichen.
Ansonsten nur noch folgender Hinweis: Der Text ist sehr christlich geprägt, mit auffallend vielen, für Irlmaier zu vielen religiösen Bezügen, es steht sehr zu vermuten, dass der, der diesen Text verfasste, der katholischen Kirche näher stand als ein Irlmaier.

Denn wenn das 1945 war, dann wäre das eigentlich die erste Veröffentlichung Irmlaierscher Weltenwende-Voraussagen. Hatte er dem selbst zugestimmt? Oder war es jemand aus seiner Bekanntschaft, der im Lauf der Jahre die Aussagen gesammelt und dann zur Zeitung gebracht hat? Aber warum? Oder wurde Irlmaier von jemandem um ein Gespräch gebeten - der das dann hinterher aus dem Gedächtnis niedergeschrieben hat? Insgesamt gesehen finde ich den Inhalt, wenn man die übrigen Aussagen Irlmaiers kennt, nicht übermäßig sensationell, aber einige Formulierungen sind nur mit diesem Text belegt, also singulär, und sie klingen irgendwie nach irlmaierschem Urgestein.

"Urgestein" teilweise, teilweise aber auch nicht (siehe oben).
Weshalb meine (!) Vermutung dahin geht, dass der Autor tatsächlich Kontakt mit Irlmaier gehabt haben könnte und einige seiner Aussagen in seinen Text integrierte. Aber ergänzte er sie? Und wann schrieb er sie? Hier beginnen die Fragen nach der Glaubwürdigkeit. Nicht desjenigen, der micas Mutter (?) mal in den sechziger oder siebziger Jahren die "Abschrift" schenkte, sondern desjenigen, der den ersten Text schrieb mit der Behauptung, es würde sich um eine Abschrift eines Zeitungsartikels handeln, welcher entweder bruchstückhaft veröffentlicht wurde (was ohnehin unvorstellbar ist) oder nicht zur Veröffentlichung freigegeben wurde. Bei letzterer Theorie - Nichtfreigabe des Textes zur Veröffentlich7ung - sollte sich jeder die Frage stellen, warum dann nicht der gesamte, der vollständige (!) Text zur Abschrift vorliegt!
Dies sind nur wenige Anmerkungen, sie sollten aber genügen, um Skepsis walten zu lassen!

Und die Zeitangabe ganz zum Schluß ist ebenfalls sehr merkwürdig.

Freilich. So wie die Zeitangabe gleich am Anfang.

Gruß
Richard

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Faden über den Kurier aus dem Archiv (+ Nachtrag)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 26.01.2012, 21:21 vor 4472 Tagen @ RichardS (3454 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Donnerstag, 26.01.2012, 21:28

Hallo!

Nach einigem Suchen habe ich es gefunden (die Weise, wie das alte Forum damals archiviert wurde, ist grauenhaft):

Hier entlang.

Und hier ist der Faden, auf den Fred im Anfangsbeitrag verweist.

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Postulat zur Herkunft der Kurier-Handschrift (Irlmaier)

randomizer, Freitag, 27.01.2012, 02:28 vor 4472 Tagen @ Taurec (3931 Aufrufe)
bearbeitet von randomizer, Freitag, 27.01.2012, 02:45

Danke Taurec und RichardS,

es ist höchst erfreulich, daß es doch noch Aufzeichnungen von den damaligen Threads gibt; vielleicht habe ich meine Patrone-Voodoopuppe ja zu Unrecht so zerschunden.. :-D (den Raub der Daten aus Detlefs/Gereons Zukunftsforum hatte ich ihm am meisten verübelt)

an meinem Postulat von 2009 hat sich nichts geändert:

Es gab imho tatsächlich einen echten Kurier, die Handschrift von Micas Nachbar überliefert dessen Wortlaut vor allem im zweiten Teil (ab 'Die Rotjacken kommen über Böhmen..'), das meiste ab hier ist 'klassischer' Irlmaier (drei Heerzüge, Parisrevolte, Schlacht, 'Vögel' aus Wüste/verbrannter Boden, Führermorde, Kastl/England, Finsternis, etc.) nur etwas komprimiert und dadurch teils entstellt, wie ja z.B 'Viele gute Führer werden ermordet bis zum Krieg' nur eine Verallgemeinung der (3) Hochgestellten-Morde ist.

An dieser Stelle werde ich für euch nicht den ganzen Kuriertext defragmentieren, aber meines Erachtens wurde dieser authentische Kern* mit ex-eventu-Fragmenten frisiert, und zwar etwa um das Jahr 1969 (+/- 5 Jahre), als bspw. folgendes bereits Geschichte (bzw. Gegenwart) war:

  • 'Amerika wird ihre eigenen Präsidenten ermorden.'
  • 'Die Schwarzen werden die Macht bekommen, die solange im Staub waren.'
  • 'So wird man falsche Sterne unter den echten schieben.'
  • 'Man wird alle Planeten besuchen um zu sagen, Gott wohnt nicht dort...'
  • 'Amerika wird im Osten dauernd Kriege führen und nie mehr siegen.'
  • 'Straßen werden gebaut und jeder Lehrling hat sein Auto.'

Es handelt sich also nicht um verblüffende Beispiele von Präkognition, sondern wohl, wie so oft, um spätere ex-eventu-Ergänzungen aus kreativer Feder.

Die Trennung der beiden Schichten ist an einigen Stellen schwer; die beiden folgenden Fragmente sind z.B. durchaus auch ex-eventu-verdächtig, ich halte sie aber für Teile des Originalartikels aus der 1940er-Jahren:

  • 'Prag wird viel mitzumachen haben, wie die Ungarn.'
  • 'Ein heiliger Papst wird kurz über die Erde gehen..'


*) RichardS und Gerhard argumentieren, so hätte nie und nimmer ein Zeitungsartikel ausgesehen; gewiß nicht, aber das ist überhaupt kein Argument, der Abschreiber hat imho eben nur die Zukunftsfragmente der Urartikels epitomisiert und die (vermutlichen) üblichen Gegenwartsanekdoten über Irlmaier gar nicht erst mit abgeschrieben.

um Unklarheiten vorzubeugen hier nochmal mein postuliertes Überlieferungsschema:

a) orig. Kurierartikel (1949)
. . . ||
b) Abschreiber exzerpiert daraus alles Zukünftige + ergänzt ex-eventus
und formt so den heute bekannten Text (ca. 1969 +/- 5 Jahre)
. . . ||
c) der Nachbar von Micas Mutter fertigt in den 1980ern eine Abschrift davon an, die uns dank Mica seit 2002 bekannt ist

Für die wenigen kleineren Ungereimtheiten, die bei dieser These noch bleiben (fehlendes Ende des Textes; vermeintlicher Treffer im Fall von NY=9/11; warum blieb der frisierte Text unveröffentlicht? etc.), lassen sich plausible Erklärungen finden, dazu evt. weiteres auf Anfrage.

Viele Grüße,
randomizer

Frage und Angebot

Gerhard, Freitag, 27.01.2012, 09:30 vor 4472 Tagen @ randomizer (3319 Aufrufe)

>Es gab imho tatsächlich einen echten Kurier

Hallo, Randomizer, so macht "forschen" richtig Spass: was Du schreibst, ist kompetente und sachliche Arbeit, hart an der Realität entlang (und nicht badend in geophysikalischen Phantasien über springende Pole und schlitternde Platten ...).

Deine Vermutung zum "Kurier-Text" lässt sich aber ganz einfach bestätigen (und würde dann Mica vollkommen von weiterer Recherche entlasten): wir müssen nur den von Dir postulierten Zeitungsartikel von 1949 identifizieren.

Deswegen meine Frage: hast Du einen konkreten Kurier im Auge?

Auf der Webseite von Stephan Berndt habe ich folgende Quellenangaben gefunden, die aber vermutlich alle ausscheiden:

1947.06.11 Südost-Kurier, S. 6 „Gibt es Hellseherei? Ein aufsehenerregender Freispruch“
1950.01.26 Freilassinger Kurier, S. 6 „Paula Kratzer bestreitet den Giftmord an Vogel“
1950.01.28 Freilassinger Kurier, S. 10 „Schwere Lücken in der Gerichtsmedizin“
1950.02.28 Altöttiger Kurier, S. 3 „Irlmeier rückt ab“
1950.02.28 Freilassinger Kurier, S. 3 „Irlmeier rückt ab“
1950.02.28 Südost-Kurier, S. 6 „Irlmeier rückt ab“
1950.02.28 Laufener Kurier, S. 6 „Irlmeier rückt ab“
1950.03.02 Südost-Kurier, S. 1 „Dr. Adlmaier ausgebootet!“
1950.03.04 Südost-Kurier, S. 1/15 „Die Wahrheit über den ,Propheten‘ Alois Irlmeier“

Welches und wo ist also der von Dir vermutete "Kurier"?

Ich habe ab übernächste Woche etwas mehr Zeit und fahre gerne in jede Bibibliothek oder jedes Archiv hier in Europa, das Deinen Kurier haben könnte, um nur den Text zu finden. Franz Liszt hat seinerzeit die Kongressbibliothek angeschrieben, das wäre eine weitere Möglichkeit (er hat aber nach dem Jahr 1945 gefragt, und entsprechend war die Antwort negativ).

Grüsse, Gerhard

geophysikalische Phantasien

Ulrich ⌂, München-Pasing, Freitag, 27.01.2012, 14:48 vor 4472 Tagen @ Gerhard (3275 Aufrufe)

Hallo Gerhard,

...nicht badend in geophysikalischen Phantasien über springende Pole und schlitternde Platten ...

so in etwa dürften auch die Geowissenschaftler über Alfred Wegener's Theorie zur Kontinentaldrift geurteilt haben, bevor sie - erst 30-40 Jahre nach dessen Tod - allgemeine Anerkennung fand.

„Fieberfantasien der von Krustendrehkrankheit und Polschubseuche schwer Befallenen“ zitiert Wikipedia einen ungenannten Kritiker.

Woher nimmst Du die Zuversicht, daß die gleichen "Experten" nun die Kompetenz haben, zu urteilen, ob "Instant"-Kontinentaldriften möglich sind oder nicht ?

Die Rotations-"Geschwindigkeit" auf Breite des Äquators beträgt 1.669 km/h, die auf dem Breitengrad von Mainz 1.073 km/h.

Zumindest ich habe bislang nicht davon gehört, daß jemand angesichts dieser Tatsache besorgt seinen Urlaub in den Süden storniert hätte.

Bei der von Taurec in seiner Rechnung verwendeten Frist von drei Tagen entspricht dies bei einer Verschiebung um 50 (!) Breitengrade einer stündlichen Beschleunigung von gerade mal + 8 km/h, und das entspräche einer Verlagerung von 5.500 (!) km.

Der Denkfehler, gigantische Zerstörungen bei einer derartigen Drift zu unterstellen, besteht meines Erachtens darin - abgesehen vom religions-ersatz-ähnlichen Glauben an die Unfehlbarkeit der Wissenschaft - zu vergessen, daß eine Verschiebung in Rotations-Richtung der Erde erst bei extremem Winkel zu den Breitenparallelen derartige Zerstörungen zur Folge hätte, aber nicht, wenn der Winkel nur geringfügig ist.

Gruß,
Ulrich

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Sonne auf neuer Bahn

BBouvier @, Freitag, 27.01.2012, 15:00 vor 4472 Tagen @ Ulrich (3327 Aufrufe)

Jau, Ulrich!

Die alten Griechen ("Phaetonimpakt")
haben von ihrer Plattenverschiebung nach Süden
seinerzeit offenbar überhaupt nichts "mitbekommen".

Sondern sie wunderten sich nur, dass dass "nachher"
- als es wieder hell wurde - die Sonne am Firnament
eine andere/neue Bahn zog, und dass die Sternbilder am nördlichen
Himmel nunmehr deutlich tiefer standen, als zuvor.

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

wie instant ist instantan?

Gerhard, Freitag, 27.01.2012, 22:26 vor 4471 Tagen @ Ulrich (3306 Aufrufe)

Hallo Ulrich!

Du gebrauchst die Formulierung "Beschleunigung von gerade mal + 8 km/h". Das ist schon ein großer Fortschritt gegenüber der naiven Vorstellung von Taurec, der einfach "mal so" das gute Deutschland mit 14km/h dahinwandern lässt. Nehmen wir mal an, diese Geschwindigkeit verursache nicht mehr als das Rütteln in der Postkutsche (was aber wirklich so nicht ist ... siehe dazu unten), so bleibt immer noch die Frage: innerhalb welcher Zeitspanne bringt Taurec die heilige Mrs. Germany vom Trab in den Galopp? Beschleunigung ist die Änderung der Geschwindigkeit innerhalb einer bestimmten Zeit.

Nehmen wir einen Apfel und versuchen wir, die Haut gegen das Fleisch zu verdrehen. Erstens müßte Taurec angeben, wo geanu die Grenze zwischen Haut und Fleisch sein soll. Denn an diesem Punkt entscheidet sich die Rechnung, wieviel "Reibung" überwunden werden muss. Hinzu kommt, dass man nicht nur Deutschland bewegen, sondern die gesamte Apfelhaut verschieben muss. Wie kommen wir nun bei der Apfelhaut von der Geschwindigkeit x auf die Geschwindigkeit x + 14?

Sollen wir da einen Impakt wirken lassen? Ein Streifschuss mit dem Spatzengewehr vielleicht? Ich denke niemand kann das bewerkstelligen, nicht am Apfel und nicht an der Erde. Versuchen wir es also auf die sanfte Tour: umfassen mit zwei Händen den Apfel und sprechen das Zauberwort. Aber was ist nun "instantan"? Wie schnell soll der Zauber wirken? Innerhalb von einem Tag? Oder geben wir dem Apfel ein Jahr Zeit? Aber Runzeln darf er keine bekommen! Jedenfalls hängt vom Betrag der Beschleunigung die korrespondierende Träheit ab - und damit der ganze Rattenschwanz der Folgewirkungen. Und auf diesen Punkt bist weder Du noch Taurec eingegangen.

Damit wäre es aber nicht getan. Wir müssen diese beschleunigende Kraft über die gesamte Verschiebdauer aufrechterhalten. Woher soll diese Kraft kommen? Denn wenn sie nicht bleibt, wird durch die Reibung (der Kruste auf dem Untergrund) der ganze Schiebprozess wieder abgebremst. Und hier könnte ich einfügen, dass dieser permanente Prozess der Überwindung der Reibung viel, viel mehr verursacht, als ein Rütteln in der Kutsche. Allein wenn ich daran denke, dass die Erde kein mechanisches Fahrzeug sondern ein Stromgenerator ist, stellen sich mir bei der entsprechenden Vorstellung schon die Haare zu Berge - mal echt physikalisch gesprochen.

Eine Krustenverschiebung wie von Dir und Taurec spekulativ imaginiert ist eine differentielle Rotation des Reifens gegen die Felge. Ist das Ventil bei einer Vollbremsung noch an der selben Stelle? Also, es tut mir leid, ich kann das wirklich nicht weiter ausführen.

Die Dinge wurden im übrigen alle schon durchspekuliert. Erinnere mich undeutlich, dass Kirshvink das schon 1997 mal gerechnet hat. Einigermaßen erträglich und seriös sind die Kalkulationen in "Earth's Catastrophic Past and Future" (Hutton/Eagle). Das ist eigentlich ein Buch zu den Readings von Cayce. Aber es ist irgendwie seriös. Dort werden auch die anderen Fälle (Achsenverlagerung, magnetische Pole etc.) durchdekliniert. War eine echte Arbeit - das muss man anerkennen.

Als der Diskussion nicht angemessen finde ich dagegen ein Bildchen von Nördlingen (ich war mal auf dem Kirchturm dort, man kann den Rand des Impaktkraters wahrscheinlich nur bei bestem Wetter sehen) oder eine Bemerkung über dünne Erdkrusten (das Bohemicum hat eine auffällig dicke Kruste, bis zu 14km Granit!). Und natürlich auch nicht diese Deutschlandfahrt.

Du hast Wegener erwähnt. Der hat wirklich jahrelang die Verläufe von Gebirgsketten studiert, ihre Struktur und mineralische Zusammensetzung. Das war eine totale Sisyphusarbeit. Erst wenn sich Spekulation, hier in Form einer Hypothesenbildung, mit solchem Realitätssinn verbindet, kommt man zu Erkenntnisgewinnen. Für eine "Instant-Kontinentaldrift" gibt es (fast) keine empirische oder rationale Grundlage, also kann man hier bloß spekulieren oder phantasieren. Übrigens war Wegener vielleicht auch der erste Impaktforscher. Ihm waren bei den Oberflächenstudien Hinweise auf Kraterformen aufgefallen. Er hat dann an die Mondoberfläche gedacht, und als Drittes hat er Hunderte Experimente mit fallenden Tropfen und Steinchen durchgeführt. Ich kann nicht erkennen, dass in den Beiträgen hier zum Thema Polsprung eine vergleichbare wissenschaftliche Substanz steckt, noch könnte oder wollte ich sie selbst leisten. Letzteres werde ich in Antwort auf einen Beitrag von Taurec andernorts noch kurz begründen.

Mit Bedauern, Gerhard

bedauerlich

detlef, Freitag, 27.01.2012, 23:29 vor 4471 Tagen @ Gerhard (3353 Aufrufe)

moin,

ich bin zwar nicht ulrich, aber wenn etwas bedauerlich ist, dann deine hier angewandte art der argumentation.


Du gebrauchst die Formulierung "Beschleunigung von gerade mal + 8 km/h". Das ist schon ein großer Fortschritt gegenüber der naiven Vorstellung von Taurec, der einfach "mal so" das gute Deutschland mit 14km/h dahinwandern lässt. Nehmen wir mal an, diese Geschwindigkeit verursache nicht mehr als das Rütteln in der Postkutsche (was aber wirklich so nicht ist ... siehe dazu unten), so bleibt immer noch die Frage: innerhalb welcher Zeitspanne bringt Taurec die heilige Mrs. Germany vom Trab in den Galopp? Beschleunigung ist die Änderung der Geschwindigkeit innerhalb einer bestimmten Zeit.

da gehen wir hier allgemein mal von den famosen drei tagen aus.


Nehmen wir einen Apfel und versuchen wir, die Haut gegen das Fleisch zu verdrehen. Erstens müßte Taurec angeben, wo geanu die Grenze zwischen Haut und Fleisch sein soll. Denn an diesem Punkt entscheidet sich die Rechnung, wieviel "Reibung" überwunden werden muss. Hinzu kommt, dass man nicht nur Deutschland bewegen, sondern die gesamte Apfelhaut verschieben muss. Wie kommen wir nun bei der Apfelhaut von der Geschwindigkeit x auf die Geschwindigkeit x + 14?

dies ist in meinen augen ein unzulaessiger vergleich.

wenn wir von der gaengigen annahme ausgehen (kruste, magma, kern), dann waere als vergleich eher ein topf mit suppe angebracht, in der in der mitte ein grosser kloss schwimmt.

den topf kannst du drehen, ohne dass suppe und kloss mitdrehen.


Sollen wir da einen Impakt wirken lassen? Ein Streifschuss mit dem Spatzengewehr vielleicht? Ich denke niemand kann das bewerkstelligen, nicht am Apfel und nicht an der Erde. Versuchen wir es also auf die sanfte Tour: umfassen mit zwei Händen den Apfel und sprechen das Zauberwort. Aber was ist nun "instantan"? Wie schnell soll der Zauber wirken? Innerhalb von einem Tag? Oder geben wir dem Apfel ein Jahr Zeit? Aber Runzeln darf er keine bekommen! Jedenfalls hängt vom Betrag der Beschleunigung die korrespondierende Träheit ab - und damit der ganze Rattenschwanz der Folgewirkungen. Und auf diesen Punkt bist weder Du noch Taurec eingegangen.

die folgen waeren fuerchterlich. punkt.
und zwar besonders wegen den schwappenden fluessigkeiten auf der aussenseite des topfes.
(aber, das hatten wir ja erst so um die fuenfzig mal...)


Damit wäre es aber nicht getan. Wir müssen diese beschleunigende Kraft über die gesamte Verschiebdauer aufrechterhalten. Woher soll diese Kraft kommen? Denn wenn sie nicht bleibt, wird durch die Reibung (der Kruste auf dem Untergrund) der ganze Schiebprozess wieder abgebremst. Und hier könnte ich einfügen, dass dieser permanente Prozess der Überwindung der Reibung viel, viel mehr verursacht, als ein Rütteln in der Kutsche. Allein wenn ich daran denke, dass die Erde kein mechanisches Fahrzeug sondern ein Stromgenerator ist, stellen sich mir bei der entsprechenden Vorstellung schon die Haare zu Berge - mal echt physikalisch gesprochen.

die erde ist ein stromgenerator? woher weisst du das?
(ich gehe mal davon aus, dass du, genau so wie der rest von uns menschen, weder weisst, was magnetismus ist, noch gravitation - somit also nur wilde spekulationen ueber das wesen des sonne - erde systems und des antriebssystems der erdrotation aussprechen kannst.)


Eine Krustenverschiebung wie von Dir und Taurec spekulativ imaginiert ist eine differentielle Rotation des Reifens gegen die Felge. Ist das Ventil bei einer Vollbremsung noch an der selben Stelle? Also, es tut mir leid, ich kann das wirklich nicht weiter ausführen.

ich kann das aber weiter ausfuehren. die kette der hawaii inseln zeigt, dass das ventil (hotspots) nicht auf der selben stelle bleibt.


Die Dinge wurden im übrigen alle schon durchspekuliert. Erinnere mich undeutlich, dass Kirshvink das schon 1997 mal gerechnet hat. Einigermaßen erträglich und seriös sind die Kalkulationen in "Earth's Catastrophic Past and Future" (Hutton/Eagle). Das ist eigentlich ein Buch zu den Readings von Cayce. Aber es ist irgendwie seriös. Dort werden auch die anderen Fälle (Achsenverlagerung, magnetische Pole etc.) durchdekliniert. War eine echte Arbeit - das muss man anerkennen.

Als der Diskussion nicht angemessen finde ich dagegen ein Bildchen von Nördlingen (ich war mal auf dem Kirchturm dort, man kann den Rand des Impaktkraters wahrscheinlich nur bei bestem Wetter sehen) oder eine Bemerkung über dünne Erdkrusten (das Bohemicum hat eine auffällig dicke Kruste, bis zu 14km Granit!). Und natürlich auch nicht diese Deutschlandfahrt.

Du hast Wegener erwähnt. Der hat wirklich jahrelang die Verläufe von Gebirgsketten studiert, ihre Struktur und mineralische Zusammensetzung. Das war eine totale Sisyphusarbeit. Erst wenn sich Spekulation, hier in Form einer Hypothesenbildung, mit solchem Realitätssinn verbindet, kommt man zu Erkenntnisgewinnen. Für eine "Instant-Kontinentaldrift" gibt es (fast) keine empirische oder rationale Grundlage, also kann man hier bloß spekulieren oder phantasieren. Übrigens war Wegener vielleicht auch der erste Impaktforscher. Ihm waren bei den Oberflächenstudien Hinweise auf Kraterformen aufgefallen. Er hat dann an die Mondoberfläche gedacht, und als Drittes hat er Hunderte Experimente mit fallenden Tropfen und Steinchen durchgeführt. Ich kann nicht erkennen, dass in den Beiträgen hier zum Thema Polsprung eine vergleichbare wissenschaftliche Substanz steckt, noch könnte oder wollte ich sie selbst leisten. Letzteres werde ich in Antwort auf einen Beitrag von Taurec andernorts noch kurz begründen.

bitte erklaere doch dann, die existenz von hafenstaedten und meeresstraenden in 3000 meter ueber null, sowie die staedte in 100 meter unter null, die nun mal existieren.

dein fazit, es kann keine geografischen polspruenge geben, weil wir sie nicht erklaeren koennen.
wir koennen auch schauungen nicht erklaeren. ergo gibt es keine schauungen.

ja, wirklich bedauerlich.

gruss,detlef

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Re: Instantan, usw.

Taurec ⌂, München, Samstag, 28.01.2012, 00:21 vor 4471 Tagen @ Gerhard (3218 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 28.01.2012, 00:30

Hallo!

Du gebrauchst die Formulierung "Beschleunigung von gerade mal + 8 km/h". Das ist schon ein großer Fortschritt gegenüber der naiven Vorstellung von Taurec, der einfach "mal so" das gute Deutschland mit 14km/h dahinwandern lässt. Nehmen wir mal an, diese Geschwindigkeit verursache nicht mehr als das Rütteln in der Postkutsche (was aber wirklich so nicht ist ... siehe dazu unten), so bleibt immer noch die Frage: innerhalb welcher Zeitspanne bringt Taurec die heilige Mrs. Germany vom Trab in den Galopp? Beschleunigung ist die Änderung der Geschwindigkeit innerhalb einer bestimmten Zeit.

Wo ist denn bitte der gravierende Unterschied zwischen 8 und 14 km/h?
Hätte ich statt mit drei Tagen mit fünfen gerechnet (was gleichermaßen hypothetisch ist) oder wie Ulrich mit Winkeln gerechnet, wäre ich auch bei 8 gelandet. Also wirklich.

Nehmen wir einen Apfel und versuchen wir, die Haut gegen das Fleisch zu verdrehen. Erstens müßte Taurec angeben, wo geanu die Grenze zwischen Haut und Fleisch sein soll. Denn an diesem Punkt entscheidet sich die Rechnung, wieviel "Reibung" überwunden werden muss. Hinzu kommt, dass man nicht nur Deutschland bewegen, sondern die gesamte Apfelhaut verschieben muss. Wie kommen wir nun bei der Apfelhaut von der Geschwindigkeit x auf die Geschwindigkeit x + 14?

Man merkt, daß Du Dich mit diesem Thema noch nicht auseinandergesetzt hast.

Der Übergang ist die Mohorovičić-Diskontinuität in ca. 30-50 Km Tiefe sowie die Asthenosphäre in 60 bis 200 Km Tiefe.
In der Theorie (ich habe gerade weder Lust, noch Zeit, das in mehr als zwei Sätzen darzulegen) wird diese Schicht durch das Erdmagnetfeld gewissermaßen stabilisiert (ähnlich wie sich Quecksilber im Magnetfeld verfestigt) und verankert die Erdkruste an Ort und Stelle am Erdmantel. Ohne Magnetfeld werden diese Bereiche dünnflüssiger und Bilden eine Gleitschicht, auf der die Erdkruste durch relativ geringen Impuls bewegt werden kann. (Je nach Auffassung reicht dazu bereits die Unwucht der Polkappen, die zum Äquator treiben.)

(Wenn man diesen Strang weiterverfolgt, müsste man sich überlegen, wodurch das Magnetfeld zum Einsturz gebracht werden könnte.)

Sollen wir da einen Impakt wirken lassen? Ein Streifschuss mit dem Spatzengewehr vielleicht?

Vielleicht die Gezeitenkräfte durch einen vorbeiziehenden (durch Schauungen sehr gut belegten) Himmelskörper? Oder Offtopics Vulkanausbrüche?

Damit wäre es aber nicht getan. Wir müssen diese beschleunigende Kraft über die gesamte Verschiebdauer aufrechterhalten. Woher soll diese Kraft kommen?

Durch die Anziehung des sich wenige Tage in Erdnähe befindenden Himmelskörpers.

Denn wenn sie nicht bleibt, wird durch die Reibung (der Kruste auf dem Untergrund) der ganze Schiebprozess wieder abgebremst.

Reibung ist minimal, bzw. entfällt durch Verflüssigung der Grenzschichten.

Als der Diskussion nicht angemessen finde ich dagegen ein Bildchen von Nördlingen (ich war mal auf dem Kirchturm dort, man kann den Rand des Impaktkraters wahrscheinlich nur bei bestem Wetter sehen) oder eine Bemerkung über dünne Erdkrusten (das Bohemicum hat eine auffällig dicke Kruste, bis zu 14km Granit!). Und natürlich auch nicht diese Deutschlandfahrt.

Woran mißt sich denn, was angemessen ist? An dem, was Du Dir vorzustellen gewillt bist? (Davon abgesehen, daß Du den Humor in den Beiträgen über Nördlingen nicht erkannt zu haben scheinst.)

Das alles ist natürlich hochgradig spekulativ und durch meine Kürze werden wohl mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Aber wenn man, wie Du, Spekulation und Phantasie zur Auslotung des Unbekannten hochzuhalten gewillst ist, sollte man das zumindest zu respektieren wissen. ;-)

Gruß
Taurec

--
„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“

Erdmagnetfeld

attempto, Samstag, 28.01.2012, 21:54 vor 4470 Tagen @ Taurec (3240 Aufrufe)

Servus Taurec

(Wenn man diesen Strang weiterverfolgt, müsste man sich überlegen, wodurch das Magnetfeld zum Einsturz gebracht werden könnte.)

Das Erdmagnetfeld ist schon öfters 'zusammengebrochen', wie man aus Untersuchungen von erstarrter Lava weiß. Wikipedia meint dazu:
Wikipedia zu Polsprung
Zum Erdmagnetfeld gehören auch die magnetischen Pole. Insbesondere der Nordpol wandert dabei mit stark wachsender Geschwindigkeit von Nordkanada aus in Richtung Sibirien. Es ist also davon auszugehen, daß das Erdmagnetfeld demnächst (so in etwa 1500-2000 Jahren) kippen wird. Eine populärwissenschaftlich Abhandlung dazu, und zu den prognostizierten Auswirkungen, findet man hier

Die Dauer von stabilem Erdmagnetfeld zu stabilem Erdmagnetfeld, ist jedoch mit ca. 9000 Jahren wohl zu lang, um für die Schauungen in Betracht zu ziehen. Viel interessanter könnte ein anderer Aspekt sein, nämlich die Zerstörung des Erdmagnetfeldes durch einen extremen Sonnensturm.
Übrigens warnen Experten vor schweren (aber nicht extremen!) Sonnenstürmen Ende 2012-Anfang 2013, wenn der Sonnenfleckenzyklus endet, und ein Neuer beginnt. Ein Erster hat diesen Monat, ohne nennenswerte Schäden zu verursachen, bereits stattgefunden.
Auch wenn diese Sonnenstürme in der Regel recht harmlos ablaufen, können sie, nicht nur theoretisch, schwere Schäden verursachen.

Grüße
attempto

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Plattenverschiebungen

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 22:11 vor 4470 Tagen @ attempto (3218 Aufrufe)

Ja.
Danke, Attempo!

Durchaus.

Das dumme dabei ist, dass nach unserem Wissen
zeitgleich zu Plattenverschiebungen stets Impakte (!)
stattfanden.

Darüberhinaus:
Gibt es Indikatoren dafür, dass magnetische
Umpolungen jemals Plattenverschiebungen
verursachten oder diese zeitgleich stattfanden?

Ich bin da leider bar jeglicher Hypothese.

Das denkbarste scheint mir zu sein,
dass (eigentlich "harmlose") Impakte
eine Kettenreaktion in die Wege leiten,
die ein vorher bereits instabiles Gleichgewicht
zum Kippen bringen.

Offtopic hat dazu hier:
https://schauungen.de/forum/index.php?id=15099
...meiner Meinung nach sehr nachvollziehbares geschrieben.

Grüsse,
BB

--
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Äpfel, Birnen und die Erde

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 28.01.2012, 01:05 vor 4471 Tagen @ Gerhard (3273 Aufrufe)

Hallo Gerhard,

ich schrieb "instant" (Du kennst Nescafé ?), nicht instantan.

Deine Ausführungen will ich nicht zerpflücken, kann nur wiederholen, daß - mir selbst - folgendes wichtig ist:

<wichtig>
Wissenschaftliche Thesen dienen der rationalen Orientierung, um denkbare Szenarien auf einer Skala zwischen plausibel ("Schwarm-Beben", "Eingriff des fliegenden Spaghetti-Monsters") und gaga ("Biene Maja", "Nibiru", "Aufstieg in die 5. Dimension") vorläufig zu sortieren, bis man es dann irgendwann besser weiss.

Als Ausschlusskriterium für Szenarien, mit dem Anspruch vorab genau zu wissen, was möglich ist und was nicht, verkennt den grundsätzlichen Charakter der Wissenschaft, die aus bekannten Phänomenen abstrahiert und daraus Thesen entwickelt, die verworfen und durch neue ersetzt werden, wenn neue Erkenntnisse mit ihnen nicht mehr in Einklang zu bringen sind. Mit unbekannten Phänomenen, die aus Bekanntem nicht abgeleitet werden kann, ist die Wissenschaft schlicht überfordert. Und ein singuläres Ereignis, das nur alle paar 10.000 Jahre auftritt ist für zwischen diesen Zeitpunkten lebende Generationen nunmal unbekannt. Bereits 40-50 Jahre nach widerwilliger Anerkennung von Wegener's VORSTELLUNGEN (das habe ich jetzt aus Solidarität groß geschrieben ;-) )seitens der Wissenschaft so zu tun, als wüsste man über das Thema Bescheid, hat weniger mit Wissenschaft als vielmehr mit Glauben zu tun.
</wichtig>

Du weisst sehr gut, daß das Gewerbe der Wissenschaft nicht zuletzt davon lebt, die Leistungen kreativer Außenseiter erst beharrlich mit Herden-Ritualen zu schmähen und lächerlich zu machen, um sie sich danach einzuverleiben. Das ist schon immer so gewesen und scheint ein Wesenszug des Wissenschaftsbetriebes zu sein, der mit dem sozialen Status deren Repräsentanten zu erklären sein mag.

Ich muss Dir auch nicht erzählen, daß das, was man wissenschaftlichen "Fortschritt" nennt, selten geschritten, sondern meistens gehüpft ist, indem als irrig erkannte Thesen schlicht verworfen und durch andere ersetzt werden, die mit neu gewonnenen Erkenntnissen mehr in Einklang stehen. Oder wo siehst Du - um Deinen Begriff "instantan" aufzugreifen - eine Kontinuität zwischen der These, Gravitation wirke instantan (historisches Modell), und der These, sie sei der Konstanten Lichtgeschwindigkeit unterworfen (derzeitiges Modell) ?

Ist man da zu der neuen Erkenntniss gekommen, indem man an dem anerkannten "Naturgesetz" festgehalten, dieses ausgebaut und erweitert hätte ? Nein. Man hat es als irrig erkannt und verworfen.

Um bei Deiner VORSTELLUNG des Apfels zu bleiben: Doch, der darf Runzeln bekommen, und nur weil da an den Schalenrissen etwas Saft über die Schalenrisse schwappt, während wir ihn misshandeln, heisst noch nicht, daß er danach nicht mehr essbar wäre.

wo geanu die Grenze zwischen Haut und Fleisch sein soll

Nachdem die von Dir als Autorität anerkannte Geowissenschaft nach Jahrhunderten der Irrungen und Wirrungen sich nunmehr zu einem Modell eines Kerns mit diesen umgebender flüssiger Lava und einem darauf schwimmendem Mantel durchgerungen hat, sollte es nicht schwer sein, festzustellen, daß Dein Apfel nicht viel hergibt für einen Vergleich.
Äpfel mit Birnen zu vergleichen mag ja noch angehen, aber Apfel und Erde?
Wo bleibt da der von Dir geforderte wissenschaftliche Anspruch?

Sollen wir da einen Impakt wirken lassen

Wenn das eine Frage war: Nein, müssen wir nicht. Das geowissenschaftliche Modell der Konvektionsströme - könnte - geeignet sein, sagt manch einer, solch einen Prozess in Gang zu halten, nur daß ein Geowissenschaftler üblicherweise nicht mit einem Impakt als Trigger rechnet. Wegener hat dies schon getan.
Ich will Dich aber nicht davon abhalten, geduldig abzuwarten, bis auch Wegener's Thesen über den Zusammenhang von Impakten zu Kontinentaldrift dereinst in den Kanon der orthoxoxen Wissenschaft aufgenommen werden.

Wir müssen diese beschleunigende Kraft über die gesamte Verschiebdauer aufrechterhalten

s.o.: Mantelkonvektion
Über die Wechselwirkung zwischen Impakt, vulkanischer Aktivität, Erdbeben und dem Modell der Konvektionsströme wird man solange nichts wissen, als bis es beobachtbar ist. Solange halte ich mich - als Laie - an Wegeners klarsichtige Theorien.

Ist das Ventil bei einer Vollbremsung noch an der selben Stelle

Da kann ich jetzt nicht folgen, keine Ahnung, was Du mit Vollbremsung meinst.

Mit herzlichem Gruß,
Ulrich

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eine der dünnsten Stellen des Erdmantes

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 01:22 vor 4471 Tagen @ Gerhard (3267 Aufrufe)

<.... oder eine Bemerkung über dünne Erdkrusten
(das Bohemicum hat eine auffällig dicke Kruste,
bis zu 14km Granit!)....">

Hallo, Gerhard!

Knapp daneben.

Weil eine der dünnsten (!) Stellen des Erdmantels
sich bei Weiden, in der Bayerischen Oberpfalz,
- und nur in ein paar Dutzend Kilometer Entfernung von Pilsen -
befindet, hat man dort in den letzten Jahren
eine Erkundungsbohrung vorgetrieben.
=>
"Das tiefste Loch der Erde...
Mit der 4000 Meter tiefen Vorbohrung
und dem nur 200 Meter entfernten Hauptloch
gibt es aber nirgendwo in der Welt bessere Konditionen
für geologische Experimente, meint Jochen Kück vom GFZ...
Die Bohrung hat nach Meinung der Forscher zahlreiche,
zum Teil völlig überraschende Ergebnisse gebracht...
Zu den größten Überraschungen zählte die völlig unerwartete Brüchigkeit der Erdkruste.
"Wir fanden kein kompaktes Gestein, sondern ein unterirdisches Trümmerfeld", berichtet Wohlgemuth."

Gruss,
BB

--
- es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen
- eine schöne Theorie sollte man sich mit Forschung nicht kaputt machen
- Irlmaier: "Ein Mann erzählt das, was er irgendwo mal gelesen hat."

empfehlungen zugänge fakten

Gerhard, Samstag, 28.01.2012, 02:32 vor 4471 Tagen @ BBouvier (3272 Aufrufe)

"Das tiefste Loch der Erde...
Mit der 4000 Meter tiefen Vorbohrung
und dem nur 200 Meter entfernten Hauptloch

Hallo BB, diese Angaben, deren Quellen Du leider nicht nennst, widersprechen meinem Kenntnisstand.

Die kontinentale Tiefenbohrung ist bis ca. 9000 Meter vorgestossen, die Russen sollen bei einem Gasfeld einmal 11000 Meter erreicht haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kontinentales_Tiefbohrprogramm_der_Bundesrepublik_Deutschland

Meine Informationsquellen im Einzelnen waren z.B.:

http://d-nb.info/969510411/34 (z.B. p. 6/7 oder p. 132)

(Vorsicht! sehr große Datei! Titel: Gravimetrische und geodynamische Modellierungen in der Schwarmbeben-Region Vogtland/NW-Böhmen, Dissertation von Yvonne Hoffmann. Sehr saubere Arbeit, zeigt wie komplex das Thema ist).

Die "böhmische Region" wird von sehr vielen Instituten beobachtet (es gibt Aufträge der EU zur Abschätzung der "Georisiken"), dabei u.a.

http://www.uni-hamburg.de/geol_pal/tschechien.html

Jemand, der die Gegend laufend beobachtet: http://www.ts-bochum.de/?p=1903 (allerdings wohl kein Geophysiker).

Den folgenden Link prüfe ich gelegentlich, um auf dem neuesten Stand zu bleiben:

http://www.klingenthaler.de/beben.htm (hier auch ein Link zu einem regionalen Netzwerk).

Etwa gleich wichtig ist die Eifelregion. Nachrangig sind Rheingraben und Alb. Sofern die Ursache der (aufrund von Schauungen vermuteten) "Großkatastrophe" nicht aus dem Weltraum kommt sondern aus dem Erdinnern (eher unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen), sind die oben genannten Regionen die uns am nächsten liegenden "Anzeigetafeln" für potentielle Veränderungen. Deswegen beobachte ich die Forschung zu diesen Punkten. Ohne empirische Beobachtungen/Grundlagen keine Hypothesen. Deduktionen nur aus gesicherten Theorien. Es tut mir leid.

Gerhard

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keine Hypothese erlaubt? - Dein Ernst?? :-)

BBouvier @, Samstag, 28.01.2012, 03:13 vor 4471 Tagen @ Gerhard (3206 Aufrufe)

<"Ohne empirische Beobachtungen/Grundlagen keine Hypothesen...
Es tut mir leid.
">

????

Tatsache ist, dass der Erdmantel in der uns
interessierenden Region nun mal ganz einmalig dünn ist.
Tatsache ist, dass sich in unmittelbarer Nähe dort
eine gigantische Magmakammer befindet.
Tatsache ist, dass nur wenig weiter südlich genau dort
früher bereits einmal die Erde massiv aufgerissen ist.
Tatsache ist, dass wir über eine gigantische Eruption
(fast) eben dort (=WV) eine solide Schau haben.
Tatsache ist, dass (Sibylle von Prag - wohl ihr zugeschrieben)
eine Aussage über einen Impakt unweit davon uns vorliegt.

So.
Und nun sollte es Dir doch wohl nicht allzu schwer fallen,
eins und eins mal zusammenzuzählen.

Gruss,
BB

--
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eigentlich für Mica

Gerhard, Freitag, 27.01.2012, 00:26 vor 4472 Tagen @ RichardS (3415 Aufrufe)

Hallo, lieber Richard - Dir, und auch Taurec, Dank für Eure Beiträge und Links!

Die Sache ist relativ einfach: dieser Text ist formal völlig bedeutungslos (zum Inhalt dagegen siehe unten mehr), solange nicht plausibel gemacht werden kann, wo er herstammt. Im Augenblick ist er eine Internetveröffentlichung des Jahres 2002, scheint aber in der präsentierten Form (handschriftliches Orginal) ins letzte Jahrhundert zurückzureichen - und er hat offenbar was mit Irlmaier zu tun. Das ist schon alles ....

Klarheit kann allein Mica herstellen. Denn der Text ist ihre Geschichte. Ich persönlich glaube, dass Micas Erzählung wahr ist - aber leider unvollständig und noch nicht sehr präzise (wenn man "wissenschaftliche" oder "gerichtliche" Maßstäbe anlegen wollte). Mit umfangreichen, gut dokumentierten Recherchen bei den Nachfahren aller involvierten Personen könnte Mica wahrscheinlich plausibel machen, dass der Text in wichtigen Teilen tatsächlich auf einen Besuch bei Irlmaier in den späten 1940er oder frühen 1950er Jahren zurückgeht. Mica hat in Eurer seinerzeitigen Diskussion zwar umrissen, was sie weiß und vermutet - aber das ist bis heute nur eine Andeutung geblieben (Kern ihrer Geschichte in Kurzfassung ganz unten).

Angenommen Mica könnte ihre Vermutungen belegen und den Überlieferungsvorgang plausibel rekonstruieren? Nun, wäre der Text eine echte Sensation. Denn dann hätten wir von Irlmaier mit einem Schlag ein halbes Dutzend bestätigte Voraussagen (bis jetzt haben wir noch keine einzige ...). Und Irlmaier würde sofort in den Rang der Feldpostbriefe aufsteigen. Das Schicksal von Irlmaier als verlässlicher Warner und "Prophet der Weltenwende" liegt somit nun in Micas Hand ...

Solange aber das Ganze nicht präzisiert ist, kann man den Text nur inhaltlich analysieren und bewerten. Von Dir, Richard, wurde ganz richtig herausgestellt, dass er hyperkatholisch und amerikafeindlich ist (zugespitzte Umformulierungen meinerseits!). Beispiel: "Die Mutter Gottes wird viel kommen und warnen." So ein Satz ist keine Schauung, er stammt in dieser Ausdrucksweise bestimmt nicht von Irlmaier, sondern wohl vom Berichtenden (oder von einem Überbringer). Sehr wohl denkbar aber, dass Irlmaier über die Muttergottes etwas laut gedacht(!!) oder aber verschiedene Einzelschauungen auf eine Weise zusammengefasst hat, die in diese Richtung (Häufung von Marienerscheinungen) deutet. Maria war für ihn sehr, sehr wichtig.

Wie bereits in meinem ersten Beitrag ausgedrückt, ist der Inhalt des Textes ingesamt nicht wirklich bedeutsam. Was er prophezeit hat, ist entweder schon eingetroffen und hilft uns nicht weiter - oder es sind eben die noch ausstehenden Ereignisse, die wir jedoch aus anderen Texten von Irlmaier allesamt schon zur Genüge kennen. Ausgenommen pikante Kleinigkeiten: die Tauben steigen gemäß anderen Texten von Irlmaier aus dem "weißen Sand" oder aus dem allgemeinen "Sand" auf, oder sind selbst weiß. Hier jedoch kommen sie ganz dezidiert vom "Sande Afrikas"!! Und auch die Kühe sind wirklich bemerkenswert - siehe bitte hierzu meine parallele Antwort auf Georgs Hinweis betreffs Pater Pio. Wegen dieser und anderer Kleinigkeiten habe ich ja vermutet, dass wir irlmaiersches Urgestein hier hätten. Leider ist die Tinte des Berichterstatters katholisch, und der Schreiber war außerdem nicht der Beste im Deutschuntericht, aber bei den Kriegs- und Nachkriegsjahren, in denen er vermutlich gelebt hat, ist das absolut entschuldbar.
Richtig gesehen wurde von Dir (und anderen Mitdiskutierenden), dass der Text niemals ein Zeitungsartikel war. Ich hätte (wie Elfe) an eine katholische Missionzeitschrift gedacht, denn in solch einer wurden auch die Feldpostbriefe zum ersten Male veröffentlicht. Das ist ein und dasselbe Milieu - und aus dieser "Szene" heraus kam Irlmaier auch in Kontakt mit den Feldpostbriefen (vgl. im Text auch die "Flüsse", die man hier aus dem Bett nimmt, die in den Feldpostbriefen und andernorts bei Irlmaier dagegen "ganz seicht" sind). Jedoch - auch die Idee, dass der "Kurier" eine Person gewesen sein könnte, ist sehr ansprechend.

Somit: der Ball ist bei Mica (ein bißchen auch bei Stephan Berndt, insofern er augenblicklich das Orginal hat?). Vielleicht kann ihr jemand beistehen. Gerne biete ich meine Hilfe an. Nachstehend nun das entscheidende Zitat aus Eurer seinerzeitigen Diskussion, in dem Mica erklärt, wie die Überlieferung des Textes sich abgespielt haben könnte (vom nachfolgend genannten "Rudolf" wurde der Kurier-Text an die Mutter von Mica übergeben)

ZITAT... ich korrigiere mich: einer von Rudolfs Bekannten war der Prof. Dr. Riegler, Lehrer am Gymnasium in Steyr und Prediger in einer kleine Sprengelkirche hier. Mit diesem unterhielt sich Rudolf oft über derartige Themen (Prophetien, Spirituelles).
Dr. Riegler berichtete ihm auch, dass er mit seinem Freund, Dr. Sonnleitner, dem Gemeindearzt von Grünburg im Steyrtal, bei Irlmaier gewesen sei; den jungen Dr. Sonnleitner betreffend wollte Irlmaier nicht viel sagen, als dieser über seine Zukunftspläne sprach (damals noch am KH Steyr beschäftigt, wollte er eine eigene Ordination eröffnen); später fragte Dr. Riegler den Irlmaier, warum er so wortkarg gewesen sei; darauf Irlmaier: weil Sonnleitner nicht mehr viel Zeit hat... von meiner Mutter, die auch im KH beschäftigt war erfuhr ich, dass unabhängig davon ihre Chefin vom allzu frühen Tod des Dr. Sonnleitner erzählt hatte. Dr. Sonnleitner eröffnete eine eigene Praxis und verstarb dann ziemlich früh. Das muß Anfang 1950 passiert sein, jedenfalls vor 1953/54, als meine Mutter dies erzählt bekam. Das genaue Todesjahr läßt sich herausfinden, wennn ich mal den Friedhof dort besuche. Also schlussfolgere ich: direkter Kontakt zu Irlmaier durch den Bekannten Rudolfs in den späten 40ern, 1950. ZITAT Ende.

Übrigens darf ich bei der Gelegenheit bemerken, dass einige Stellen im Kurier-Text in den Erinnerungen der Caritasschwester Maria Luise Bender Parallelen haben. Leider ist man der Quelle auch in diesem Falle bisher nicht nachgegangen. Doch auch hier, wenn sich die Überlieferungsgeschichte verlässlich rekonstruieren liesse, bekämen wir bestätigte Voraussagen in die Hand (bei ihr kommen Schiffe im Mittelmeer vor!!). Und nach solchen suchen wir doch immer ...

Beste Grüße von Gerhard

Wasser- & Stromversorgung

attempto, Donnerstag, 26.01.2012, 08:31 vor 4473 Tagen @ Taurec (3396 Aufrufe)

Hallo Taurec

Zur Textstelle:
Hierzu schreibt Berndt, daß die Kühe nur brüllen würden, wenn sie nicht mehr gemolken werden würden. Mit trockener Kehle würde niemand schreien und außerdem soll während der Finsternis die Wasserversorgung länger funktionieren als die Stromversorgung. Nicht nur, daß das nicht stimmt, weil die Wasserversorgung heute von elektrischen Pumpen abhängt: Wer hätte gedacht, daß einsame Kühe in leeren Bauernhöfen Wasserhähne bedienen können?

Das Wasser wird von elektrischen Pumpen in Speicher gepumpt, von wo aus es durch Schwerkraft ins Leitungsnetz fließt. Ohne Stromversorgung wird zwar der Speicher nicht mehr aufgefüllt, die Wasserversorgung geht dennoch so lange weiter, wie sich Wasser im Speicher befindet. Je nach Speichervolumen und Verbrauch kann das durchaus noch einige Stunden der Fall sein. Insbesondere wenn der Mensch als größter Verbraucher im Keller sitzt, und anderes zu tun hat, als zu duschen. Die Wasserversorgung funktioniert also in der Tat länger, als die Stromversorung.

In der Tat können Kühe 'die Wasserhähne' bedienen. In heutigen Ställen werden spezielle Hähne eingesetzt, welche das Vieh öffnen kann, sobald es die Nase in die Tränke hält. Ob diese Technik 1945 bereits verfügbar war, weiß ich nicht. Im Jahr 2009 war sie jedenfalls bereits Standard.

Der Autor eines Buches, welches in diesem Jahr erschien, hätte dies wissen können und müssen.

Liebe Grüße
attempto

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