Versuch eines fragmentarischen Berichts über ein Ereignis vor 29 Jahren - Teil 4

gecko2 @, Mittwoch, 15.06.2022, 13:24 vor 679 Tagen

15.06.2022
Es passierte noch viel weiteres, vor allem Interaktionen, die
ich aber nicht mehr zusammenbekomme, der eine Höhepunkt war
aber auf alle Fälle das weiße Pferd (der andere das Leuchten, dazu ein andermal).

Irgendwie war ein ziemliches Hin und Her und der größte Teil der
Gruppe sammelte sich in der Mitte des großen Gastraums.
Eine Studentin kam auf mich zu, ich solle kommen (ich stand etwas abseits)
Sie umringten irgendwas, was ich aber nicht sehen konnte, weil
die vor mir Stehenden die Sicht verdeckten.
Manche riefen und sagten auch etwas, aber die Sicht war verdeckt,
und ich wußte nicht, worum es ging.
Schließlich konnte ich durch eine Lücke sehen, da stand ein weißes
Pferd, und obendrauf saß - ich, etwa im Alter von 30 Jahren.
Es war ein sehr hoheitsvoller Anblick, es war ein elegantes Pferd
und ich auf dem Pferd in der besten körperlichen
Verfassung meines Lebens. Ich schaute das halt so an und fand
den Anblick recht erhebend, und sowohl das Pferd als auch das Bild
von mir obendrauf wurden ab und zu etwas durchsichtig.
Jetzt empörten sich einige, daß ich da obendrauf saß, und der
dänische Student änderte das Bild von mir ab in mich im Alter,
gebeugt, faltig und mit eingefallenem Mund ohne Zähne auf dem
Pferd sitzend. Das ärgerte mich und das Bild verschwand recht bald,
das Pferd blieb übrig. Die Durchsichtigkeit nahm ab, es wurde
immer mehr wie ein echtes Pferd.
Ein paar Studenten wollten, daß Prof P sich auf das Pferd setze,
was aber nicht passierte. 2, 3 Studenten gingen zur Gartentür raus
und holten Grasbüschel, die sie dem Pferd hinhielten, und es fraß
ein paar.
Das Pferd war die meiste Zeit ruhig dagestanden, bewegte sich nun
etwas, machte ein paar Schritte vorwärts zu den Grasbüscheln,
dann mal wieder ein bißchen zurück.
Die Umringung durch die 30 anwesenden Personen löste sich
allmählich auf, ein Grüppchen von mehreren Studenten schien
das Pferd zur Gartentür rausbringen zu wollen; ich wandte
mich ab und anderem zu, den Rest bzgl. weißem Pferd,
den ich gleich noch erzähle, habe ich an anderen Tagen
erfahren, nicht an diesem Herbsttag 1993 im Wendland.

Es war wohl am nächsten Morgen beim Frühstück, als ich von
Prof T, der Gastgeberin, hörte, daß die Dorfbewohner sehr
beunruhigt seien, weil sie in der Nacht ein weißes Pferd
durch den Ort hätten laufen sehen, und das gälte ihnen als
Vorbote dafür, daß jemand im Ort sterben müsse.

Ein paar Wochen später lud die Studentin, die mich zu der
Szene hinzugebeten hatte, alle an dem Seminar beteiligten
zu einem Essen bei sich zuhause ein.

Wahrscheinlich habe ich es dort aufgeschnappt, daß das Pferd
zuerst in einem Nebenraum gestanden hätte, wo es von 2 Studenten
rausgeführt worden sei in den Gastraum, und daß es danach im Garten
einige Kräuter abgefressen habe und einige Roßbollen hinterlassen.
Möglicherweise versuchte ein Student später im Garten, aufzusteigen
und es zu reiten, aber da bin ich mir nicht sicher, ob das
jemand gesehen hat oder das nur eine Idee war.

Für einige sah es offenbar die ganze Zeit aus wie ein echtes
Pferd. Ich hielt es eigentlich eher für eine Erscheinung, da
es für mich manchmal leicht durchsichtig aussah, und war
- auch weil ich nie reiten gelernt habe - nicht so sehr auf
Interaktion mit dem Pferd erpicht.

Wahrscheinlich hätte jemand aufsitzen und dem Pferd sagen sollen,
wo es ihn hintragen soll, und das wäre sogar passiert - sofern
die Anwesenden die Erscheinung weiter aufrechterhalten hätten.