Versuch eines fragmentarischen Berichts über ein Ereignis vor 29 Jahren - Teil 3

gecko2 @, Samstag, 11.06.2022, 19:20 vor 656 Tagen

Es gäbe aber nur 1, 2 Personen, die eine solche Reichweite hätten,
und der eine wäre ein alter Mann. Der Mond würde von weit mehr Personen erreicht.
Auf der Rückseite des Mondes sei ein silbriges Metallgestrüpp, das sich
wie ein Stacheldrahtverhau quer rüber ziehe. Ich sah kurz eine
halbdurchsichtige Projektion wie einen nahen Bildausschnitt davon,
die aber gleich wieder verschwand.

Es ging immer wieder mal um Lebensplanung und Kämpfe und und das Leben
überhaupt, auf den Wortlaut habe ich derzeit keinen Zugriff.

Ich geriet mit Prof P aneinander und einige redeten auf mich ein,
so daß das verbale Gespräch zwischen mir und dem Uffz nicht mehr
ratsam war. Nach einer kurzen Zeit, die ich mit anderen geredet hatte,
hatte ich das Gefühl, als wenn ich im Kopf einen leisen, stark rauschenden
Kurzwellenradiosender mit gelegentlichen unverständlichen Stimmfetzen
hören würde. Bei einem Stimmfetzen hatte ich das Gefühl, es handle sich um die
Stimme des Uffz. "Bist Du das?" dachte ich, meine eigene Stimme im Kopf hörend.
"Wenn ja, sag '...'.". Wir standen etwa 2 m voneinander entfernt, noch ein paar
andere Personen liefen ab und an zwischen dem Blickkontakt durch. Ich sah
seinen erstaunten Gesichtsausdruck, und dann sprach er Silbe für Silbe
das lange Wort aus, das ich in Gedanken nochmal wiederholte.
"ah, das funktioniert!" sagte ich leise und erfreut. Und setzte im Kopf dazu:
"dann können wir uns ja weiter unterhalten."

Etwa eine Viertelstunde redeten wir miteinander mit deutlichen Stimmen im Kopf,
man muß sich das ungefähr so vorstellen, wie wenn beide Kopfhörer und Kehlkopfmikrofon
in einer extrem lauten Umgebung nutzen würden, aber ohne Benutzung der Stimmbänder.
Für die anderen standen wir nur stumm da, ob sie nun zwischen unseren Blickkontakt traten oder nicht,
und sie verloren bald das Interesse und redeten mit anderen Personen im Pulk.

Nach etwa 10 Minuten oder einer Viertelstunde ließ die Konzentration nach und
er beschwerte sich über die lauten Stimmen, die er von mir höre (stellte sich
raus, er hörte anscheinend ein sehr dissonantes Punk-Musikstück von meiner Seite
aus, während ich im Kopf nur Griesel wahrnahm). Ihn konnte ich im Kopf
aber nach wie vor deutlich mit seiner Stimme hören.
Es stellte sich also heraus, daß direkte Übertragung der willentlich deutlichen
Stimme im Kopf (so ähnlich wie wenn man einen Text liest und es sich im Kopf mit Betonung vorliest)
nur mit recht starker Konzentration möglich ist, weil es sonst unerträgliche
Störgeräusche in scheußlicher Lautstärke gibt.