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"zugenagelte Geschäfte" (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Montag, 28.12.2020, 09:44 (vor 1209 Tagen) (1464 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Montag, 28.12.2020, 09:54

Hallo!

Zum wiederholten Male wies mich @Zuban im Chat darauf hin, daß er meine „Schau von vernagelten Geschäften“ für bemerkenswert hält.
Ich meine mich schwach daran erinnern zu können, mich aus ähnlichem Anlaß jüngst bereits selbst zitiert zu haben.
Falls das jemandem noch erinnerlich ist, bitte ich um Mitteilung und vor allem Abgleich mit allem, was ich vorher oder nachher diesbezüglich geäußert habe.

Auch wenn ich mich gerne des Stilmittels der Übertreibung bediene, neige ich in der Schilderung inneren Erlebens eher zu Untertreibung.
Die im folgenden Link niedergeschriebenen Träume habe ich damals mit einem gewissen Pflichtbewußtsein niedergeschrieben, ohne mich damit interessant machen zu wollen.
https://schauungen.de/forum/index.php?id=28530

Es ist mir noch erinnerlich, daß „throne“ welcher zuvor auch im „Gelben Forum“ schrieb, und nun mit Eineinhalbzeilern im „Finanzcrash“ reüssiert, Anstoß daran nahm, daß ich doch mit reichlicher Verspätung damit ankam.
Hintergrund ist, daß ich mich der gewissenhaften und ernsten Herangehensweise verpflichtet fühlte, die ungebrochen dieses Forum über andere, eher den Glauben betonende, erhebt.

Einerseits dachte ich damals, daß meine persönlichen Erlebnisse eventuell einen potentiellen Mehrwert im Gesamtbild der Kundigen ausmachen könnten, was mich verpflichtete; andererseits war ich umso mehr darum bemüht, eine jungfräuliche Reinschrift abzuliefern, was unter dem Aspekt, daß der Traum zu diesem Zeitpunkt schon etwa acht Jahre zurücklag, kein allzu leichtes Unterfangen war.

Bevor ich in die Zeilen griff, habe ich reiflich überlegt, und stetig abgewogen, ob es überhaupt eine Relevanz haben könnte, ob ich mich überhaupt recht erinnere, ob ich Sachverhalte chronologisch vertausche, oder ob nicht doch eine initiale Beschäftigung mit dem Thema meine nächtliche Phantasie in die Irre geführt haben könnte.
Schließlich waren die Bilder auch nicht allzu plastisch oder hyperreal, allein meine eigene damalige innere Erschütterung lassen mich zu der Hypothese hinreißen, daß es mutmaßlich mehr ist als nur vagabundierende unterschwellige Ahnungen und Befürchtungen.

Immerhin traf mich dieser Traum rund um die Zeit der damaligen Finanzkrise, und ich kann nicht mit Gewißheit kundtun, ob sich diese öffentlich da schon offenbart hatte.
Es wäre zu leicht, mit den Fernsehbildern niedergeschlagener Ökonomopathen auf der Wallstreet ins Bett zu gehen und mit gruseligen Visionen aufzuwachen.
Eine Sache habe ich darum komplett unterschlagen, da sie mir in ihrer Nähe zu den Geschehnissen des 11. September 2001 zu obszön erschienen.
Auch im Nachgang habe ich mich ständig hinterfragt, auch im Gespräch mit meiner Partnerin, ob ich mich zeitlich nicht doch vertue.

Der damalige Sachverhalt, daß ich diesen Einkaufsladen täglich besuchte, und zurück ins Büro fuhr, war für mich quasi an dem Zeitpunkt obsolet, als die Immobilie, die mal mein Büro beherbergte, veräußert wurde, und ich danach den Laden kaum betreten habe.
Selbst über die „neuen“ Farben habe ich endlos sinniert, und komme zu keinem rationalen Schluß.

Resümee: Ich frequentiere den Laden nur noch extrem selten, obwohl ich damals teils mehrmals täglich dort war.
Ältere Herrschaften bei leeren Parkplätzen habe ich vor allem in den Vormittagsstunden angetroffen, verkehre dort aber nur selten, weil ich mir Gespräche mit peripheren Bekannten ersparen möchte, und die Immobilie die einst familiäre Arbeitsstätte war, ist in fremder Hand. Der Gegenüberliegende Gastronomiebetrieb endgültig zum Wohnraum umgewandelt. Zeit, vormittags auf Parkplätzen abzuhängen, ist durch mein neuerliches Dasein als Arbeitslohnsklave, schlicht nicht mehr gegeben.

So viel zu den rationalen Zweifeln.
Andererseits hat sich seither meine familiäre und persönliche Lebenssituation derart stark geändert, daß eine verbale Vermittlung der Umstände zum damaligen Zeitpunkt, beispielsweise mit meinen Eltern kaum zu bewerkstelligen gewesen wäre.
Meinem Vater habe ich morgens im Büro noch versucht von der vorangegangenen Nacht zu berichten, zu einer Zeit, als er mit meiner Sportgruppe zusätzlich gegen den Ball trat, weil er mit seiner Altherrentruppe nicht ausgelastet war, in einem Jahr als ich noch ungebunden war, und die Firma von Jahr zu Jahr stetig, wie am Schnürchen, den Umsatz steigern konnte.
Von da an hatte er noch zehn bzw. elf Jahre zu leben, die einst so beständige Firma noch acht, und die bekannte Bundesdeutsche Republik noch sieben.
Ich kann nicht behaupten, irgendein Detail davon vorhergesehen zu haben.

Aber ich erwachte nach einer Flut von Bildern mit der Gewißheit, daß ich von Dingen Kunde hatte, die feststehen, sich quasi schon ereignet haben.
Nur war es unaussprechlich, zu erschütterlich, unglaublich und unvermittelbar zum damaligen Zeitpunkt, als die Bäche noch nicht bergauf fließen konnten.

Nun ist es über eine Dekade her, meine Ethik ist dieselbe, meine Vorlieben sind dieselben und meine Befürchtungen, Sorgen und Ängste eigentlich auch. Auch am selben Platz verweile ich noch, grundsätzlich.
Derweil bin ich reifer geworden, habe schier Unglaubliches Erlebt, und Säulen meines bisherigen Lebens sind zerbrochen.

Der monströse Zug der Ereignisse hat meinen eigenen Garten zum Bahnhof gemacht; Liebste sind zugestiegen und abgefahren, Monstrositäten sind ausgestiegen. Soll ich jetzt ein anderer sein?
Ich bin mit diesem Fleck Erde verhaftet. Da wo ich stehe, bin ich. Das ist mein Land, in meinem Schicksal verwoben, für immer ein Teil meiner Selbst. Hier will ich sein, hier werde ich sein. Unumstößlich. Ich bin der Geist, der das Land beseelt.

Zum Sinn und Zweck dieses stenographischen Beitrages:

Ich habe ein bzw. zwei Teile meines mich auswühlenden Traumes bisher vorenthalten, aus dem Grunde, daß ich annahm, Erinnerungen der CIA-Anschläge auf das Welthandelszentrum und Neu York würden mich trügen:
Vom Parkplatz des Supermarktes aus blickte ich gen Firmensitz, der nur wenige hundert Meter entfernt war.
Eine Situation, die ich zuvor schon hunderte Male erlebte, aber auch eine geographische Achse darstellt, die in den Abendstunden die schönsten Sonnenuntergänge verheißt.

Im Traum war das kein Blick zurück ins wenig geliebte Büro, sondern eher ein Blick davon weg, gen Horizont.
Links am Steilhang kraxeln die Ziegen, rechts an der Aue grasen die Rinder und Pferde (Realität).
In den USA hatte sich etwas ereignet, daß unser Leben auf den Kopf stellte. Freudvoll. Befreiend. Plötzlich.
Darauf folgten die berauschenden Pirschgänge durch den Wald, worauf die erste Begegnung mit den Anderen am bewaffneten Lagerfeuer sich wie ein erleichternder Triumph anfühlte, und die darauffolgende Streife durch das Grün wie natürliche Extrase.
(An dieser Stelle möchte ich an eine Schau erinnern, ca. 6 - 7 Jahre her, wo der Protagonist den Kommandanten eines Panzerbattalions spricht, welches gen Boston marschiert.)
Wer mich darum Spinner heißen will, der ist dazu eingeladen anzuschauen, wie Ziegen Staumauern hochlaufen, Rothirsche Straßen samt daneben geparkten PKW überspringen und Einzelne den Unterschied machen.

Mit lieben Grüßen und Heil

Fenrizwolf


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