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Degeneration am Puls der Zeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 20.10.2020, 20:56 (vor 1256 Tagen) @ Phoebus (856 Aufrufe)

Hallo!

Diese oberen Ausdrücke sind nur ein kleiner Teil davon, welche mein Vater verwendet hatte und mit denen ich persönlich aufgewachsen bin. (mein Vater ist 1913 geboren und 1999 verstorben) Und ich möchte hiermit behaupten, dass der sehr wohl am Puls der Zeit gelebt hat.

Kultureller Niedergang und Selbstverleugnung gibt es eben nicht erst seit gestern, sondern zieht sich schon einige Generationen hin. Bedauerlich, wenn man es für normal hält, weil schon die Eltern nicht mehr auf der Höhe waren. "Am Puls der Zeit zu leben" ist in unseren Zeiten nicht gerade eine Auszeichnung, sondern ein Negativmerkmal. Andere Wörter sind "weltoffen", "weltgewandt", "modern", womit eigentlich nur die eigene Kultur-, Vaterlands- und Identitätslosigkeit verbrämt wird, die man durch die Adaption moderner Ideen und Moden ausgleicht. Anglizismen, nämlich die Verwendung englischer Wörter an Stellen, wo diese keinen informativen Mehrwert bieten, es also nicht notwendig ist, weil etwa das Deutsche kein treffendes eigenes Wort bietet (was selten der Fall ist) und sich nicht flugs eines bilden läßt, gehört dazu und ist Symptom der Dekadenz, auch wenn es sich augenscheinlich um eine Kleinlichkeit handelt. Man tut seiner Haltung und seiner Wirkung und nicht zuletzt dem eigenen Denken (welches von der Sprache getragen wird) keinen Gefallen damit.

heute kennt es eigentlich JEDER, weil zig mal von fake-news gesprochen wird....Falschmeldungen !

"Fakenews" ist nicht als "Falschmeldung" zu übersetzen, weil letzteres auch die Möglichkeit des Irrtums ohne Absicht einschließt. Treffender wäre Ableitung aus "Lüge", "Irreführung", "Täuschung". ⇒ Lügenpresse, Lügenmeldung, Trugnachricht.

Ein Deutscher ist aber nur ein wahrer Deutscher, wenn er sich ebenfalls in den anderen Sprachen seiner Umländer auskennt. Denn dann versteht er auch seine Nachbarn und nicht nur das was sie sagen, sondern er lernt dadurch ihre Kultur kennen und auch wertschätzen.
Und genauso geht es auch einem Polen, oder Franzosen, oder Engländer, oder Schweden, wenn sie nicht einigermaßen die Sprachen ihrer Nachbarn kennen und verstehen, verstehen sie auch ihre Kultur nicht.

Was mit dem unreflektiert-dümmlichen Verwenden fremdsprachlicher Ausdrücke ohne Sinn und Notwendigkeit allerdings nichts zu tun hat.

in Zukunft werde ich hier nur noch DEUTSCH schreiben.

Das will ich auch hoffen. Es gilt nicht zuletzt die Forumsregel:
"Anglizismen sollten nur verwendet werden, wenn sie (z. B. als Fachwörter) notwendig sind. Andere Anglizismen wie z. B. die Verwendung des US-Unterschichtenrülpsers „Hi!“, um möglichst „cool“ und weltgewandt zu erscheinen, sind nicht erwünscht."

Lamentieren und sich mit weltoffener Dünkelei herausreden zu wollen, um seinen Unsinn weiter treiben zu können, feit einen nicht gegen die Durchsetzung der Forumsregeln.

Nicht desto Trotz, eine Sprache wandelt sich ständig, so sprechen wir heute zum Beispiel nicht mehr das Karolingische von ca. 800, oder das Mittelhochdeutsch aus dem 15. Jahrhundert. Der natürliche Wandel einer Sprache ist unaufhaltsam und normal. Abnormal ist eine Sprachkorrektur von Staatswegen, was aber leider passiert ist....ich sage nur neue deutsche Rechtschreibung.

Dieses "eine Sprache wandelt sich ständig" (zwischen den Zeilen: "damit ist auch der gegenwärtige Verfall eine Weiterentwicklung") ist nichts mehr als das moderne Vorurteil oder vielmehr eine Unterstellung, die man in Varianten in vielen Bereichen findet, um den Niedergang durch einen Fortschrittsmythos zu übertünchen. Damit werden zunehmende Nachlässigkeit, Unverständnis und Unfähigkeit zur Form, gedankliche Zerfahrenheit und Ziellosigkeit, weil der eigenen Persönlichkeit die innere Ordnung fehlt, zu Errungenschaften erhoben.

Tatsache ist, daß die deutsche Sprache zu den ursprünglichsten auf dem Kontinent gehört. Übertroffen wird sie nur noch vom Isländischen, das tatsächlich mit dem Altnordischen identisch ist und sich (aufgrund der Inselabgeschiedenheit) seit 1000 Jahren weitgehend nur in der Aussprache verändert hat.
Auch die deutsche Sprache hat im Wesentlichen noch die selbe Grammatik wie zu mittelhochdeutscher Zeit. Der Kernwortschatz ist nahezu gänzlich germanisch. Es fand keine weitgehende Ersetzung wie z. B. im Englischen statt. Ein mittelhochdeutscher Text liest und hört sich heute nicht wie eine Fremdsprache an, sondern mehr wie ein ferner Dialekt, an den man sich erst gewöhnen muß. Essentiell ist es noch dieselbe Sprache. Ein Engländer hat dagegen schwerste Probleme das Englische des 12./13. Jahrhunderts zu verstehen. Festzustellen ist zudem, daß die deutsche Sprache grammatisch im Laufe der Zeit sogar (durch Einführung neuer Zeiten und Wortbildungsmöglichkeiten) an Komplexität gewonnen, der Wortschatz zu einem großen Teil (aber nicht ausschließlich) durch Bildung aus dem Bestehenden erweitert wurde. Weil die Deutschen keine harten geographischen Grenzen gegen ihre Nachbarn haben, zog sich die deutsche Identität äußerlich in hohem Grade an der Sprache heran, deren Bewahrung und Veredelung mit der Erhaltung und Erhöhung des Deutschseins an sich eng verbunden waren und sind. Dies durch Verwendung von Anglizismen, wo keine nötig sind, sondern weil es jeder macht, zu verwässern, ist nichts mehr als die Verachtung des Lebenswerkes unserer Vorfahren und nicht hinnehmbar.

Man kann hier Anglizismen verwenden, wenn man meint, "am Puls der Zeit zu leben", oder weil man innerlich nicht die Stärke hat, sich nicht von durch alle seine Mitmenschen leichtsinnig angenommene Moden vereinnahmen zu lassen. Man muß dann aber auch damit rechnen, entsprechend behandelt zu werden, nämlich als das, was man ist.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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