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Abspaltung Mitteldeutschlands allmählich plausibel? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 12.04.2019, 17:40 (vor 1835 Tagen) (3931 Aufrufe)

Hallo!

Auf Sezession im Netz, einem "Ideengeber" und einer "Denkfabrik" der neuen Rechten, erschien heute ein Artikel, der eine wesentliche Überschneidung mit unserem Szenario aufweist:

"Deutschland so viele Ausländer wie noch nie: echte Schein- und Wirtschaftsflüchtlinge, Asylanten, Asylbetrüger, Geduldete und Unduldsame sowie gemeine Migrationshintergründler. Insgesamt wohl um die 20 Millionen.

[...]

In Baden-Württemberg sind es deutlich über, in Bayern fast 3 Millionen. Dies wiederrum entspricht zum Beispiel der Menge aller Slowenen, Letten oder Esten. Allein auf diesem Teil Deutschlands leben somit mittlerweile zusätzlich quasi vier weitere, komplette Völker, und zum Teil gebärden sie sich auch so.

Ganz anders dagegen ist die Lage in Mitteldeutschland, mit derzeit noch deutlich unter einer Million.

[...]

Die derzeitge Entwicklung aber, der stille Krieg, der Vorbürgerkrieg, der derzeit in Europa und wieder mit Schwerpunkt in Deutschland ausgetragen wird, droht nicht nur die Form zu zerschlagen, sondern den Kulturraum zu zerstören. Es droht der völlige Substanzverlust.

Wenn noch etwas Urgrund, ein Stück Wesenheit aufbewahrt werden soll, bedarf es eines neuen schützenden Gefäßes: Daß Deutschland, daß dieser Kulturraum zum großen Teil ein einziges Staatswesen ist, daß alles Deutsche in nur einer Form bewahrt wird, ist sowieso eine historische Ausnahme. Sie galt letztendlich nur für wenige Jahrzehnten in den letzten Jahrhunderten.

[...]

Der Graben hat aber durchaus auch eine geographisch Komponente. Deutschland ist quasi vorperforiert, es gibt sie schon, die Sollbruchstellen. Sie laufen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Etwas Druck dürfte genügen.

Das neue Gefäß heißt Mitteldeutschland.

[...]

Auch Jakob Walser-Augstein träumte ja im August letzten Jahres schon via twitter man könne in Mitteldeutschland vielleicht eine rechtsautonome Republik ausrufen. Und alle AfD Wähler ziehen freiwillig dorthin. Sie könnten eine Mauer bauen. Gegen Westdeutsche und andere Migranten.

Bei Licht betrachtet geht es bei der Sezession letztlich weniger um die Initiierung als vielmehr um die planvolle Gestaltung eines Prozesses der längst im Gange ist."

Wenn solche Gedanken inzwischen in einem Milieu ernsthaft (d. h. nicht nur in der Kommentarspalte, sondern als Artikel) diskutiert werden oder zumindest als Möglichkeit in den (Hinter-)Köpfen kursieren, das in unserem Thema nicht beschlagen ist (vernünftigerweise, da Schauungen/Prophezeiungen politisch nicht überzeugungsfähig sind), so rückt das auf BBs Schau der Abspaltung Mitteldeutschlands beruhende Szenario allmählich in den Bereich des Plausiblen. Der Zerfall des Westens und der BRD ist hierfür freilich noch nicht weit genug fortgeschritten. Zur Voraussetzung fehlen meines Erachtens noch:

  • Einbruch des Finanzsystems und der Wirtschaftskraft der BRD als Ursachen für Verteilungskämpfe und Handlungsunfähigkeit des (dann bankrotten) Staates
  • Rückzug der USA aus Europa (wegen Verwicklung an anderen Konfliktorten in Verbindung mit inneren Krisen), vergleichbar dem Aufgeben nordalpiner Provinzen durch Rom angesichts innerer Schwäche und Barbarenansturms.
  • Weitere Zuwanderung, Abtreten der geburtenstarken Jahrgänge als die deutsche Gesellschaft prägender Faktor (bis 2030 weitgehend vollzogen – dann fehlt die Kernbevölkerung, welche die BRD durch ihre Arbeitsleistung am Laufen hält), Kippen der Bevölkerungsstruktur, Ausweiten der Parallelgesellschaften zu "Hauptgesellschaften", Kontrollverlust der BRD, die sich im öffentlichen Raum nicht mehr behaupten kann.
  • Änderung der russischen Haltung von einer Defensive gegen NATO-Zudringlichkeiten zu einer Ausweitung des Interessenbereichs in die dann als Machtvakuum erscheinenden "Zusammenbruchsstaaten" in Europa.

In einer solchen Lage wäre es vorstellbar, daß sich die Deutschen mit den Russen zusammentun und ethnisch noch homogenere Gebiete, die sich kontrollieren lassen, zusammenfassen (als Ausgangsbasis für spätere "Reconquistavorhaben"?).
Bis dahin mögen aber noch ein paar Jahre vergehen.

Dazu im Widerspruch zu stehen scheint die Aussage Gariele Hoffmanns, die in Deutschland keine kulturelle Veränderung gesehen haben will.
Gibt sie hier lediglich zum Selbstschutz systemkonforme Äußerungen von sich?
Wie läßt sich der Widerspruch zwischen einem durch ethnische Unruhen und "Bürgerkrieg" eingeleiteten Zerfalle Deutschlands und der Behauptung einer ausbleibenden (aber bereits jetzt erfahrbaren) kulturellen Veränderung plausibel auflösen?

Gruß
Taurec

(P.S.: Ich bitte – vorsorglich – defätistische Jammerei auf der deutschen und chauvinistische Überheblichkeit auf der polnischen Seite unterdrücken zu wollen. :augenrollen: )


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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