Zu spitzfindig... Lorber (Schauungen & Prophezeiungen)

Harald Kiri, Mittwoch, 19.12.2018, 15:57 (vor 1927 Tagen) @ Ulrich (801 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

Du schreibst:

"... zwischen der Menschheit und mir ..."? Da stellt sich mir die Frage: Spricht hier Gott Vater, der Sohn oder der heilige Geist, oder ist meine Frage zu spitzfindig?

Zumindest Viktor Mohr bewegte sich im Umfeld von Jakob Lorber. Bei Prantl scheint mir der Stil allerdings sehr viel Ähnlichkeit mit den Büchern Lorbers zu haben. In diesem Umfeld erübrigt sich die Frage nach Vater, Sohn und Geist, da Jesus, als zentrale Aussage Lorbers, identisch ist mit Gott. Vater, Sohn und Geist werden an verschiedenen Stellen unterschiedlich, manchmal diametral interpretiert. Vater -> Liebe, Sohn -> Weisheit und Heiliger Geist -> der daraus hervorgehende Wille.
Aber auch umgekehrt, Vater -> Weisheit, Sohn -> Liebe...
Niemals jedoch Gott-> Vater, Jesus -> Sohn.

Wie auch bei Lorber und etlichen Anderen aus seiner Anhängerschaft, bis zum heutigen Tage, "empfängt" Prantl wahrscheinlich direkte Kundgaben von Gott/Jesus höchstselbst.
Zumindest gibt sich diese Wesenheit als solcher aus.

Das Verführerische dabei ist, dass man sich im Glauben an die Autentizität des Urhebers, völlig sicher ist und alle Kritik, in Zirkelschlüssen begründet, widerlegen kann. Denn man ist ja auserwählt, direkte Worte Gottes zu verstehen oder gar zu empfangen, was dem Zweifler nicht möglich ist.

In dieser Ideologie (der Wiedergeburt im heiligen Geist und damit nach Lorber, Unfähigkeit zur Sünde) lässt sich natürlich vieles erklären. Die Texteditionen, die Eingebungen und vielleicht auch nachträgliche Verschleierungen.

Gott sprach zu mir...

In diesem Sinne wurde mir in den 1980er Jahren auf einem Seminar von Friedrich Zluhan selbst erklärt, dass auf göttliche Eingabe sich Anfang der 30er Jahre der Neu-Salems-Verlag in Lorber-Verlag umbenannte, weil Neu-Salem zu jüdisch klang. In den Folgejahren habe Gott, durch die Gestapo selbst, die Originalschriften geschützt, weil diese sie beschlagnahmt und versiegelt hätte und so die Schriften vor neuerlichen Zugriffen geschützt waren und erhalten blieben.

Auch die Änderungen Mohrs in den neueren Auflagen wurden mit der direkten Anweisung Gottes gerechtfertigt. Teile (die geistige Erde) werden nicht mehr aufgelegt, "weil die Menschen zu schlecht geworden sind und Gott sie deshalb aus dem Werk entfernt hat".

Übrigens. Lorber-Verlag und Lorber-Gesellschaft sind zwar personell teilweise verzahnt, haben allerdings z.T. sehr unterschiedliche Ziele.

Viele Grüße
Harald


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