warum Religion die Zukunft und den Wandel grundsätzlich mies macht (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Samstag, 04.02.2017, 13:06 (vor 2632 Tagen) (2221 Aufrufe)

Hallo, zusammen,

da ich viel im Auto unterwegs bin, habe ich Zeit zum Nachdenken.

Mir fielen die "Amish" in den USA als Beispiel für religiös-sektiererische Fortschrittsverweigerung ein.

Im Hintergrund: fanatischer Starrsinn.

Sicher gibt es noch andere Beispiele, etwa die Mennoniten oder Hutterer, oder die Mormonen, etc.

Schauen wir uns die speziellen Uniformen an, bei den orthodoxen Juden der Kaftan, der demonstrativ zu tragen ist, oder aus Überzeugung getragen wird.
Bei den Mohammedanern das Kopftuch oder der Schleier der Frauen, und das Käppi sowie der Bart der Männer.
Bei den Christen immerhin die "Klostertrachten".

Alles dient zur demonstrativen Distanzierung vom Normalvolk, dient zugleich aber auch der unbedingten Bewahrung alter, überlieferter Traditionen um jeden Preis, und sei es auch noch so skurril.

Jetzt kommen also schon zwei Dinge zusammen: die religiöse Lehre strebt zum grossen Knall und Untergang hin und zu, sie setzt das fiktive Jenseits in den Mittelpunkt und überhöht Sterben und Tod, und sie sieht Dynamik, Zukunft, Wandel, Änderung, Frischluft als negativ und bedrohlich an. Der Aspekt der ständig drohenden Strafe durch den jeweiligen Gott durch ein vom Himmel herab gesandtes Unheil, oder eine posthume Verbannung in die Hölle, passt wie die Faust aufs Auge der typischen Vernichtungsmotive der Prophezeiungen/Schauungen.

Fairerweise muss ich feststellen, dass die aktuelle Öffnung der christlichen Grosskirchen für konkurrierende Vorstellungen, die bis zum Verstecken der eigenen Symbolik führt, nicht mehr in dieses Bild passt.
Ob man das positiv oder negativ wertet, liegt im Auge des Betrachters.
Aber wenden wir uns wieder den jeweiligen Extremisten zu, dort wird es deutlicher sichtbar.

Sobald Prophezeiungen oder angebliche Schauungen Angst vor der Zukunft schüren, oder den fortschrittlichen Wandel als gefährlich einstufen, der zu vermeiden ist, haben wir ein durchscheinendes Motiv, wieso sich die Missionierenden dieser "Botschaften" bedienen.

Sie sind Wasser auf deren Mühlen, wir haben es ja schon immer gesagt, bloss wollt ihr uns ja partout nicht glauben, also glaubt wenigstens diesem und jedem....dann seht ihr hoffentlich, dass WIR Euch das Heil verkünden blah.

Warum gibt es praktisch keine aus neutraler Hand überlieferten Schauungen in der Literatur? Freigeister gabs schon immer, auch Schreck-Notzing forschte bereits vor einem Jahrhundert.

Die Parallele ist augenfällig. Und demaskierend.
Schliesslich finden sich üblicherweise auch religiöse Wertungen in den angeblichen Botschaften, siehe Kugelbeer, aber auch ins Extreme zugespitzt bei Lungenschmid.

Schon doof, dass man das aber bemerken kann.....

Beste Grüsse vom Baldur


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