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Langzeitstrategie (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 30.01.2017, 10:26 (vor 2640 Tagen) @ Taurec (4238 Aufrufe)

Hallo!

Die Langzeitstrategie selbst halte ich für eine reduktionistische Verengung der Geschichte, die einer höheren historischen Logik entbehrt.

Zum Verständnis was ich meine, sind womöglich meine folgenden Beiträge hilfreich, die man unabhängig vom diskussionsspezifischen Kontext und hinsichtlich des allgemeinen Gehalts lesen sollte:

Was gegenwärtig in Rußland abläuft, widerspricht der Langzeitstrategie völlig. Die Entwicklung Rußlands unter Putin ist allem entgegengesetzt, was die kommunistische Langzeitstrategie bedeutet. In Rußland gibt es derzeit eine antiwestliche, antiliberale, auf Konservatismus, Tradition, Christentum ausgerichtete Wiedererweckung des Russentums nach Beendigung der dunklen Phase des Kommunismus.
Die Weltrevolution ist im Abendland hingegen an ihr Ziel gelangt. Für eine künftige Wiederbelebung der kommunistischen Bewegung besteht hier keine Notwendigkeit, keine gesellschaftliche Grundlage, keine revolutionäre Masse. Der Kommunismus hat seine historische Aufgabe erfüllt und verweilt im Grabe der Geschichte. Es handelte sich um eine Phase im Untergang des Abendlandes, die durchlebt, abgelebt und abgelegt wurde. Frühere Stadien des Zerfalls werden nicht wiederkehren. Gleichzeitig haben die Russen, die eine ganz andere geschichtliche Tendenz haben, die aus dem Westen stammende ideologische Überprägung abgelegt und entwickeln als Antagonisten des im Westen siegreichen Liberalismus ihren eigenen schicksalhaften Auftrag.

Die Rolle Rußlands, die Spengler meines Erachtens in seiner Philosophie richtig erkannt hat, wird in der Langzeitstrategie verkannt. Die historisch-morphologische, tiefergründige Betrachtungsweise der Geschichte ist Vertretern der Langzeitstrategie, die selbst materialistisch denken, nicht zugänglich. Diese Ebene ist aber die wesentliche.

Vor diesem Hintergrund sollte auch die heutige Glaubwürdigkeit der sowjetischen Überläufer, auf die sich die Langzeitstrategie beruft, neu bewertet werden. Sollte es jemals sowjetische Planungen einer Unterwanderung des Westens gegeben haben, sind sie mit dem Kommunismus nach dem Untergang der Sowjetunion obsolet geworden, weil die Geschichte einen anderen, schicksalhaften Gang nimmt und von Menschen nicht geplant werden kann. Nicht der Mensch führt die Geschichte, sondern die Geschichte führt den Menschen. Was historisch möglich und unmöglich ist, was geplant und durchgeführt, was gefühlt und gedacht werden kann, ist wesentlich von der Epoche und ihren Umständen abhängig. Daher wird auch der westliche Liberalismus als Vehikel der Herrschaft des Geldes, innerhalb dessen der Niedergang Europas natürlich planvoll und mit einem Anteil Verschwörung der Hintergrundmächte vollzogen wird, mit seinen Zielen notwendig scheitern und durch neune historische Formen ersetzt werden.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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