F.W.E. Roth (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Samstag, 12.03.2016, 20:23 (vor 2959 Tagen) @ Taurec (6366 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Archivar Roth soll aus dem Nachlaß Schunks die Prophezeiung abgeschrieben haben. Im Nachlaß soll sie auf graublauem Kanzleipapier des 18. Jahrhundert gestanden haben, wäre also selbst bereits eine Abschrift einer Vorlage aus dem 17. Jahrhundert gewesen.
Die Jahresangabe 1670 entnahm Roth angeblich dem Titel der Vorlage.
Die angebliche Überlieferungsgeschichte geht also über einige Ecken und ist schwerlich, bzw. heute wohl überhaupt nicht mehr nachvollziehbar.

"Der nassauische Historiker F.W.E. Roth war nach meiner Überzeugung einer der frucht- und furchtbarsten Quellenfälscher und historischen Hochstapler im 19./20. Jahrhundert. Aufbauend auf den Schöfferlin-Studien Walther Ludwigs 1987, der Roth eine eindeutige Fälschung nachweisen konnte, kam mir schon vor Jahren der Verdacht, Roth könne die von ihm edierten bzw. herangezogenen Dokumente zu den Mainzer Meistersingern gefälscht haben. Ich denke, ich kann diese und weitere Fälschungen plausibel machen und so die Beweislast umkehren: Wer künftig von Roth aufgrund nicht mehr vorhandener Quellen gemachte Aussagen verwerten will, muss ihre Echtheit nachweisen bzw. wahrscheinlich machen, wieso Roth sie nicht gefälscht hat."
"... Roth behauptete die Existenz von Unterlagen, die es sicher nie gegeben hat. Keine der Aufzeichnungen von Severus oder Schunk konnte seither wiedergefunden werden; keine früheren oder parallelen Benutzungen dieser Unterlagen konnte ich finden."

Klaus Graf: "Ferdinand Wilhelm Emil Roth (1853-1924) als Fälscher"
"Archivalia" http://archiv.twoday.net/stories/1022477029/

Gruß
Ulrich


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