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Nicht zielführend (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 07.09.2015, 14:22 (vor 3153 Tagen) @ JohnDoe78 (6431 Aufrufe)

Hallo!

Deine Variante ist bewiesen (überhaupt beweisbar?) und spekulativer.

Nicht nur kommt meine Darstellung mit weniger Zusatzannahmen aus, nach meinen Erfahrungen mit Prophezeiungen ist die kritischere Variante oftmals die zutreffende. In diesem Metier wird gelogen und betrogen, daß die Balken brechen. Hier sollte nicht die Unschuldsvermutung, sondern die Schuldvermutung gelten. Daß etwas keine Fälschung ist, muß erst bewiesen werden. Insofern bedürfte es eines Beleges von Dir für eine Existenz des Liedes vor 1920 in Form eines Druckwerkes. Bis dahin gehe ich von der sicheren Variante aus, die da lautet: 1920 von Martin Hingerl verfaßt.

Mein Anliegen ist und bleibt jedoch gleich. Man muss iterativ Quellen überprüfen und damit auch seine eigenen Erkenntnisse erweitern. Die Technologie, die uns unterstützt wird immer wirksamer und die Datenlage im Internet auch immer umfangreicher, so dass sich meiner Meinung nach auch wiederholte Überprüfungen auf Basis einer erweiterten Datenquelle lohnen. Dazu muss man sich eben von Dogmen lösen und sich teilweise von liebgewonnenen Erkenntnissen trennen.

Was ich davon halte, schrieb ich bereits. Man kann nicht zugunsten "neuer Technologien" grundlegende Anforderungen an die Quellenkunde fahren lassen, weil man was für die super-duper, megatolle Hightechwelt übrighat.

Allein vom Inhalt ausgehend, ohne allerschärfste Kritik der Quellenlage bringt man sich in Teufelsküche. Wir sind auf der Suche nach echten, also präkognitiven Schauungen der Zukunft. Folgt man Deiner Forderung, gleicht man nur unhinterfragt Märchen und Vorstellungen der Menschen mit der Realität ab. Diese sind es ja, die den präkognitiven Kern überlagern und die entfernt werden müssen. Andernfalls dreht man sich im eigenen Saft, ohne der Realität näher zu kommen. Etwas falsches/gefälschtes wird nicht richtig, nur weil man eine Ähnlichkeit (die eher zufällig ist) in einzelne Textpassagen hineindeutet.

"Iterativ", "Dogmen", "liebgewonnene Erkenntnisse" erinnert mich an die linksversiffte Aufweichungsrhetorik, u. a. seitens moderner Geisteswissenschaften, mit der seit Jahrzehnten Konstanten der Vernunft und des menschlichen Zusammenlebens aufgeweicht werden durch einen diffusen "Fortschritt" und ein "alles neu". Man macht sich die Welt, wie sie einem gefällt. Am Ende lebt man in einer weltfremden Scheinrealität, deren vermeintliche "Erkenntnisse" sich nie verwirklichen werden.

Die Technologie, die uns unterstützt wird immer wirksamer und die Datenlage im Internet auch immer umfangreicher, so dass sich meiner Meinung nach auch wiederholte Überprüfungen auf Basis einer erweiterten Datenquelle lohnen.

Es ist nicht so, daß wir ewiggestrige Verbohrte wären, welche das Internet nicht zu nutzen wüßten. Wenn wir in den Besitz neuer Informationen gelangen, werden diese natürlich in die Betrachtungen miteinbezogen. Ein kritisches Herangehen wird bei der Informationsvielfalt aber sogar noch notwendiger, denn der Verstand erkennt auch in einem Haufen falscher oder unpassender Informationen ein Muster. Das ist seine Grundfunktion. Ohne Kritik erkennt man allzu häufig den Ernstfall, weil man meint, daß jetzt alles paßt.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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