Verschiedene Herangehensweisen (Schauungen & Prophezeiungen)

JohnDoe78, Donnerstag, 03.09.2015, 02:40 (vor 3149 Tagen) @ BBouvier (6486 Aufrufe)

Hallo BB,

wenn man Schauungen mal als Thesen deklariert, gibt es von da aus prinzipiell verschiedene Herangehensweisen, wie man mit diesen Thesen umgeht.

Natürlich kann man den Weg gehen und die Aussagen miteinander korrelieren, was aber auch wieder auf einer Annahme aufbaut, dass die Wahrheit demokratisch zu ermitteln ist. In den Naturwissenschaften sind mittlerweile der überwiegende Teil der Veröffentlichungen Müll. Da können sich die Autoren gegenseitig zitieren, wie sie wollen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass Verifikationen von "neuen" wissenschaftlichen Methoden meist recht enttäuschend enden.

Auch kann man zusätzlich schauen, ob der Schauende im historischen Kontext von irgendwelchen Umständen beeinflusst gewesen sein könnte, was auch wieder nur auf Annahmen fusst und oft sehr viel Interpretationsspielraum lässt.

Fälschungen zu entlarven halte ich auch für spekulativ, da hier teilweise inhaltliche Überlieferungsfehler dazu führen können, dass die Schauung gänzlich an Glaubwürdigkeit verliert.

Wissen baut man dadurch nur über die Geschichte Europas, Geologie, Politik, internationale Beziehungen und Machtzentren und teilweise über die Biographie der Schauenden auf. Ob Schauungen wahr oder falsch sind, kann man nur versuchen grob einzuschätzen und mit Hilfe von Annahmen graduell versuchen zu gewichten, was zur Folge hat, dass man, durch das auf ein Annahmekonstrukt aufgebaute Gesamtbild, einen daraus resultierenden eingeschränkten Blickwinkel zwangsläufig einnimmt. Nochmal, es ist ein Annahmekonstrukt, kein Wissenskonstrukt.

Der komplett andersartige Ansatz ist eben die Schauungen in Beziehung zu setzen mit der gegenwärtigen Gesellschaft und ihrer Entwicklung. Dabei wird aber jede Schauung ernsthaft, fair und mit gleichem Maß geprüft ohne dass durch vorangegangene Annahmen Schauungen selektiert werden. Der gesamte Vorgang wird frequent wiederholt. Dies lässt die Wahrheit auch erkennen, wenn diese lediglich von einer Minderheit oder gar von einer Einzelperson vertreten wird.

Ich denke, dass verschiedene Leute verschieden an Probleme rangehen. Letztendlich wird die Zeit zeigen, welcher Weg besser ist.

Beste Grüße,

JD78


Wenn zwei gleicher Meinung sind, ist mindestens einer überflüssig


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