Zyklen und nicht eingetroffene Schauungen (Schauungen & Prophezeiungen)

WG, Donnerstag, 10.07.2014, 22:23 (vor 3576 Tagen) @ Leserzuschrift (2897 Aufrufe)

Hallo Nullmark

Interpretationsirrtümer verweisen doch ziemlich klar auf den diffusen Nebel, in dem wir uns mit der Bestimmung der Relevanz der Schauungsinhalte bewegen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn eine Interpretation stellt immer ein Wirrwarr von subjektiv als plausibel angesehenen Deutungen dar.

Es ist eben die Frage ob man zu einer gewissen Objektivität bereits ist und versucht auf sachlicher Basis Schauungen auszuwerten. Dass es dabei fast immer auch Ungereimtheiten gibt, liegt eben in der Natur von Schauungen, da diese vom Menschen als Mitteiler übertragen werden und dabei auch oft bereits interpretiert sind. Auch im Unbewussten scheint sich da nicht selten etwas einzuschleichen. Damit müssen wir leben und unser Ziel ist, möglichst nahe an die späteren Ereignisse heranzukommen.

Ob die Irrtümer tatsächlich ausgeräumt sind oder wir uns auf neue eingelassen haben, wissen wir doch gar nicht! Wir haben uns doch mangels besserer Erklärung lediglich auf eine bestimmte Lesart geeinigt und GLAUBEN nunmehr richtig zu liegen!

Es ist schon ein Unterschied irrige Interpretationen (auch die so mancher Autoren und Forscher) zu erkennen und ein stimmigeres Bild zusammenzufügen oder felsenfest den früheren Interpretationen Glauben zu schenken und in den irrigen Szenarien zu verharren. Dann wäre auch jede Diskussion hier umsonst und wir können uns einfach auf eines der vielen Bücher einigen und bis dahin verharren. Für mich ist ebenso wichtig das Szenario ständig auf die aktuellen Entwicklungen hin zu prüfen, um erkennen zu können ob die Entwicklung wirklich in die Richtung verlaufen kann, die wir vermeinen aus dem Quellenmaterial zusammengesetzt und kombiniert zu haben. Soweit das eben auf Grund der vielen Lücken geht. Dazu gehören auch wissenschaftliche Erkenntnisse zu Naturkatastrophen und politische/wirtschaftliche Entwicklungen.

Wie soll das gehen, wenn zu Schauungen, die auf zukünftige Ereignisse abgestellt sind, Zusammenhänge erst nachträglich konstruiert werden müssen? Abfall Mitteldeutschlands und Russeneinmarsch korrelieren ganz gut. Vulkanismus und Tsunami auch. Aber eine Kreuz- und Querverbindung zwischen diesen nicht mehr.

Dem kann ich nicht folgen, denn es gibt nun mal auch zusammenhängende Schauungen die diese Dinge in Verbindung bringen und können daher auch mit einzelnen Schauungen verknüpft und ergänzt werden.

Ich hatte schon auf die Periodizität aller Ereignisse in unserer Raum-Zeit-Dimension hingewiesen. Diese Periodizität ist ein Naturgesetz und sie hat immer Zeitbezug.

Ja, aber bisher ist es niemanden gelungen eine Gesetzmäßigkeit hinter dem Zeitbezug festzustellen. Ansätze hierzu gibt es viele, doch keine davon ist stimmig. Es gibt sicherlich Zyklen, aber ob dies auch in einem zeitlichen Gesetz abzubilden sind, ist fragwürdig.

Ein gesellschaftlich relevantes Ereignis kann demnach unter irdischen Bedingungen nicht „neu“ sein. Es muss im Laufe der Vergangenheit mindestens in den Grundzügen schon mal da gewesen sein und eine Information ist dazu irgendwo abgelegt. Dieser Ansatz muss n. m. M. für auch die Relevanz einer Schauung maßgebend sein.

Zu beidem ein klares Nein, denn Geschichte verläuft niemals gleich. Es ist daher nicht im Geringsten eine Relevanz für Schauungen maßgebend, ob sich Ähnliches bereits irgendwann einmal ereignet hat. Und bzgl. Großzyklen tappen wir doch völlig im Dunklen mangels Wissen über die Vergangenheit.

Was hindert uns daran, Abdussamatows Postulat als Schauung zu bezeichnen?
Klar. Nach der forumseigenen Definition geht das nicht. Aber gesetzt den Fall, Abdussamatow SIEHT das richtig – was ist dann mit den Schauungen zum Kältesommer und dem dazugehörigen Rest, den die hier bekannte Schauung beinhaltet?

Weil es sich schlicht um keine Schauungen handelt. So einfach ist das. Der Kältesommer ist eine Folge von Naturkatastrophen und daher nicht in regelmäßigen Modellen erfassbar. Hier ist es wesentlich sinnvoller, ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit zu suchen, was gerade in dieser Frage kein Problem ist.

Auch das Bestehen von Gesellschaftssystemen ordnet sich Zyklen unter. „Große Reiche kommen und gehen. Macht und Ohnmacht, Glanz und Elend, Größe und Bedeutungslosigkeit liegen oft dicht beieinander.“ (aus: Imperium - Die letzten Tage von Peking. ARD-Phoenix, 15.11.2013). Hier dürfte Vergleichbares gelten.

Große Reiche kommen und gehen sicherlich, aber eben nicht in zeitlicher Übereinstimmung. Vor allem nicht in einer Übereinstimmung, die eine Jahres-genaue Datierung zulässt. => Sackgasse

Dies verleitet natürlich zu einem Umkehrschluss.
Fehlt die Periodizität, muss auch die jeweilige Schauung verfallen.

Vielleicht wenn man wie Du von klaren zeitlichen und Ereignisgleichen Gesetzmäßigkeiten ausgeht. Wenn Du diese Gesetzmäßigkeit entdeckst, würdest Du glatt dafür einen Nobel-Preis bekommen.

Dennoch kann die Quote schon ziemlich hoch erscheinen, weil die Zahl nichteingetroffener Schauungen je nach Gusto ausgeblendet wird.

Es gibt keine nicht eingetroffenen Schauungen bzgl. Großereignissen, weil es sonst keine war, aber das Thema ist hier nun wirklich ausreichend diskutiert worden. Ich war auch lange ein Vertreter von abwendbaren Schauungen, aber ich konnte keine Belege dafür finden.

Beste Grüße
WG


Das was nicht fliegt, kann auch gewaltig abstürzen!


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