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Bedenken bei Tsunamibomben (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 01.04.2014, 19:07 (vor 3670 Tagen) @ Odin (8768 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 30.08.2017, 18:53

Hallo!

Den Text des Schwiegervaters habe ich mir auch abgespeichert. Mir kam das aber schon damals seltsam vor.

Darin wirft ein Flugzeug mit jüdischen/israelischen Symbolen einen nur (!) rund 30 kg schweren Sprengkörper in die Ostsee, worauf ein Gebiet von 1200 km² Meeresboden (mehr als das 1,3-fache der Fläche Berlins) freigelegt wird und eine 128 Meter hohe Flutwelle die Länder verwüstet.

Ähnlich abenteuerlich ist Irlmaiers Aussage über die Nordseebombe, nach deren Explosion England dauerhaft unter Wasser versinkt.

Mit der Möglichkeit des Auslösens von Tsunamis hat sich das US-Militär bereits im Rahmen der Atombombentests beschäftigt und kam zu folgendem Ergebnis:

"The heights of surface waves generated by deep underwater explosions are greater because more energy is delivered to the water. During the Cold War, underwater explosions were thought to operate under the same principles as tsunamis, potentially increasing dramatically in height as they move over shallow water, and flooding the land beyond the shoreline. Later research and analysis suggested that water waves generated by explosions were different from those generated by tsunamis and landslides. Méhauté et al. conclude in their 1996 overview Water Waves Generated by Underwater Explosion that the surface waves from even a very large offshore undersea explosion would expend most of their energy on the continental shelf, resulting in coastal flooding no worse than that from a bad storm."

(Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Underwater_explosion#Deep_underwater_explosion)

Bereits Ende des zweiten Weltkrieges spielte man mit dem Gedanken durch konventionelle Bomben Tsunamis auszulösen. Dieses Vorhaben gelang freilich nicht. Die Wissenschaftler kamen aber zu dem Schluß:

"The tests revealed that a single explosion would not produce a tsunami, but concluded that a line of 2,000,000 kg (4,400,000 lb) of explosives about 8 km (5.0 mi) off the coast could create a destructive wave."

(Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Tsunami_bomb)

Dabei würde es sich um Wellen von 10 bis 12 Metern Höhe handeln, die Gebäude an der Küste wegspülten. (Quelle)
Das Auslösen einer Welle durch Explosionen mehrerer Megatonnen auf Länge mehrerer Kilometer entspricht nicht den Seheraussagen, wo einzelne Sprengkörper, zudem schlecht gezielt aus Flugzeugen, ins Meer geworfen werden.

Tatsächlich sind Tsunamiwellen und Detonationdruckwellen grundverschiedene Dinge. Als Auslöser eines Tsunamis bewegt sich der Meeresboden vertikal, was einen Impuls an die gesamte darüberliegende Wassersäule weitergibt, der sich mit rasender Geschwindigkeit in alle Richtungen über tausende Kilometer ohne große Verluste ausbreitet. In Küstennähe verlangsamt sich die Welle und staut sich dem entsprechend auf. In der Folge strömen gewaltige Wassermassen ins Inland.

Bei einer Detonation hingegen wird das Wasser oberhalb des Meeresbodens nicht vertikal bewegt, sondern horizontal, d. h. in Ausbreitungsrichtung der Welle "weggeschoben". Im Grunde stößt da nur ein Wassermolekül das benachbarte weg, wobei das Wasser an der Küste an Land geworfen wird, ohne daß großartig etwas nachströmt.

Oder anders ausgedrückt: Tsunamis sind Schwerewellen, weil das vertikal bewegte Wasser durch die Schwerkraft wieder in die flache, ruhige Ausgangslage zurückstrebt. Dieses "Pendeln" bringt das Wasser auf ganzer Höhe in Wallung.
Der Antrieb einer Detonationswelle ist der auslösende, von einem Punkt ausgehende Stoß, dessen Energie mit zunehmender Entfernung entsprechend dem Abstandsgesetz abnimmt. Dem entsprechend gering ist das Ausmaß der Zerstörung an der Küste, dutzende oder hunderte Kilometer entfernt.
Daher konnten alle Versuche, mittels Bomben Tsunamis auszulösen, nicht funktionieren.

Das Auslösen eines Tsunamis durch eine Atombombe wäre nur denkbar, wenn die Detonation z. B. einen unterseeischen Hangrutsch auslöst. Solche Aktionen erforderten aber das bis heute nicht erfolgte, großflächige, präzise Kartieren (zigtausender Quadratkilometer) der ozeanischen Geologie, um geeignete Instabilitäten zu finden, sowie das Platzieren einer Bombe von geeigneter Sprengkraft an genau der richtigen Stelle (sicher nicht aus Flugzeugen), ohne vorher einen Test durchführen und alle nicht bedachten Faktoren, welche die Wirkung beeinträchtigen könnten, eliminieren zu können.
Daher ist das Einsetzen einer solchen hypothetischen Tsunamibombe im Kriegsfalle völlig illusorisch.

Aus dieser Tatsache der physikalischen, bzw. praktischen Unmöglichkeit ziehe ich den Schluß, daß mit den Aussagen Irlmaier und des Schwiegervaters irgend etwas nicht stimmen kann. Im Falle Irlmaiers ist die Aussage wohl entweder komplett ausgedacht oder jemand (Irlmaier oder Adlmaier) hat zwei getrennte Visionen (Flut und Bombenabwurf) fehlgedeutet und irrig zusammengelegt.
Die Schau des Schwiegervaters ist entweder falsch oder stark allegorisch, wobei sich die Frage stellt, was überhaupt übrig bleibt, wenn man die Physik abzieht. Ein israelischer Nuklearangriff in der Ostsee? Ein Tsunami in der Ostsee während der Kriegszeit ohne kausalen Zusammenhang?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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