Kontinuität unübersehbar (Schauungen & Prophezeiungen)

Baldur, Sonntag, 22.04.2012, 15:21 (vor 4380 Tagen) @ Taurec (5244 Aufrufe)
bearbeitet von Baldur, Sonntag, 22.04.2012, 15:34

Hallo, Taurec,

dennoch ist eine Kontinuität über Konzionator (dessen
Der kommende große Monarch und die unter ihm bevorstehende Friedenszeit nach den Weissagungen hervorragender katholischer Seher und Seherinnen mindestens die 20.Auflage erreichte !) bis zu La Salette zürück (La Salette und die nächste Zukunft) unübersehbar, und damit auf die immer gleichen Herkunftsumstände von angeblichen Schauungen, nämlich ausschließlich religiöser Offenbarungen, incl. und maßgeblich Jahenny.

Die für uns interessanten, weil brauchbaren Details wie Kriege, Geldentwertung etc. sind da nur marginales Beiwerk, nur Werkzeug zur Vollstreckung eines angeblich göttlichen Willens. Inklusive Antichrist.

Wenn man die Herkunft einer angeblich christlichen Strafgerichtsoffenbarung als zweifelhaft und wirklichkeitsfremd ansieht, werden damit auch alle darin enthaltenen Aussagen wertlos.
Denn die Quelle ist ja das Problem.

Man findet aus der Zeit vor dem Waldviertler und Euren Sammlungen zeitgenössischer Visionen praktisch gar keine Vorhersagen ohne diesen Kontext, und auch die Feldpostbriefe bzw. die darin niedergeschriebenen Gesprächsinhalte dürften massiv aus diesem Glaubensumfeld inspiriert worden sein (wiederum der berühmte Antichrist als Markenzeichen des angeblichen Glaubenskampfes).

Wenn man annimmt, daß beispielsweise die sogenannte Ötztal-Kathi die plündernd-mordende Schar schiacher Leit gesehen hat und sie daraus schloß, daß das nur eine gerechte Strafe Gottes sein könne, wäre die Herkunft brauchbar und Ihre Folgerung daraus wäre halt ihre Erklärung gewesen, die man übernehmen oder für sich verwerfen kann.
Wenn man jedoch annehmen muß, daß durch Endzeit-, Sühne-, Buße- und Jüngstgerichterwartung quasi eine Kalibrierung erfolgt ist und dann Gedanken entstehen, wodurch wohl ein Strafgericht ausgeführt werden könnte, wäre das gar keine Schau mehr. Sondern ein Nebenprodukt religiöser Wahnvorstellungen.

Die üblichen religiösen Prophezeiungen ähneln sich stark, und stimmen auch seit Jahrhunderten darin überein, daß sie immer erst Filter durchlaufen (wer schreibt sie auf, wer verkündet sie) und sie immer ausbleiben.
Auch die Vorstellung, daß *hinterher* die Macht des Klerus zurückkäme, dürfte letztlich auf diese napoleonische Zeitphase zurückzuführen sein.

Beste Grüße vom Baldur


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