Merkwürdige Prophezeiungen des 104 jährigen Alpenschäfers Hanns Tob. Velten (Schauungen & Prophezeiungen)

Fred Feuerstein, Mittwoch, 20.01.2010, 23:25 (vor 5202 Tagen) (7315 Aufrufe)

Hallo,
Bisher hatten wir von dieser Prophezeiung nur die gekürzte Ausgabe in Sven Loerzers Buch "Visionen und Prophezeiungen" von 1989. Taurec hat diesen Text in seine Quellensammlung aufgenommen https://schauungen.de/prophwiki/index.php?title=Hanns_Tobias_Velten Es ist mir gelungen an das Original von 1865 zu kommen, und ich habe beim schnellen Durchlesen schon einige sehr interessante Passagen entdeckt, die im Original enthalten waren. Z.B.: "...Ein Erdbeben hat sein Gericht gehalten und am Himmel sieht man zwei Neben-Sonnen in mattrothem Schein links und rechts von der halbverschleierten wahren Sonne...."
Die im Original vorhandenen Passagen habe ich rot eingefärbt.

Ich habe die Ausgabe von 1868 an Taurec gesendet. Vllt. findet sich hier jemand die fehlenden Passagen in den Loerzer Text einzufügen (na, wer opfert sich? Sind insgesamt nur 31 Seiten, von denen ich schon 8 Seiten ergänzt habe s.u.)möglicherweise wird dann der Text in sich verständlicher !>


1. Zuerst die Einleitung von Sven Loerzer 1989:
Die Prophezeiung des Alpenschäfers
Hanns Tobias Velten

„Merkwürdige Prophezeiungen des 104jährigen Alpenschäfers Hanns To-
bias Veiten" über die Jahre 1865 bis 1877 finden sich in einer kleinen Bro-
schüre, die im 19. Jahrhundert gedruckt worden ist. Diese Quelle enthält
einige Vorhersagen, die sich in der Geschichte belegen lassen. Ob es sich
dabei tatsächlich um eine echte Prophezeiung oder doch nur um eine später
zusammengestellte Fassung der Geschichte in Prophezeiungsform handelt,
ist aufgrund der nicht zu klärenden Umstände der Herkunft nicht zu beant-
worten. Da es eine sehr ausführliche Darstellung zum Teil in übertrieben ge-
zeichneten Bildern für einen nur kleinen Zeitraum ist, so sollen nur einige wichtige Vorhersagen belegt werden.

Im Jahr 1868, mit dem die Prophezeiung begann, herrschte tatsächlich noch
Frieden. Der Krieg zwischen Preußen und Frankreich 1870/71 scheint sich in
dramatischer Schilderung widerzuspiegeln. Gleichzeitig aber finden sich
neben diesen Punkten düstere Beschreibungen, die an Endzeitvisionen erin-
nern („Vom Himmel fallen heiße Tropfen", „eine allgemeine Sterblichkeit
reißt ein").


Auf diese Weise scheinen sich tatsächlich belegbare Ereignisse, wie etwa der
russisch-türkische Krieg 1877 („zahlreiche russische Heere stürmen gegen
Konstantinopel") unter Neutralität Österreichs, anzukündigen („Österreich
erhält zum Lohn für seine Beihilfe große Länderstrecken weit hinunter an
der Donau": der Zugriff auf Bosnien und Herzegowina für die Neutralitäts-
zusage an Rußland).


2. Das Original von 1868 S. 8 - 15:
… Aber die übrig geblieben erholten sich allmälig wieder, denn mit der zweitem nachfolgenden Ernte hatte der Mangel sein Ende erreicht.
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Als hätten sie alles vergessen und sei das harte Strafgericht nur ein böser Traum gewesen, welchen man nach dem Erwachen nicht mehr achte, begann bald das alte Leben und Treiben wieder. In Weltlust und Freude stürzte sich wieder alles, Reiche. wie solche, die von der Hand zum Munde leben. Völlerei und Unzucht, in Städten wie auf dem Lande rissen wieder ein und mit dem Segen des Himmels wurde nach wie vor Mißbrauch getrieben, während die Kirchen leer standen. oder nur besucht wurden, um dort in Kleiderpracht Hoffart zu treiben. Schon zog sich wieder langsam am Himmel ein Wölkchen herauf, das immer größer und größer wurde, aber noch reifte eine dritte Ernte heran, ehe es sich ganz ausbreitete und zu einem grauen Schleier wurde, der wieder aschgrau sich über das Land ausbreitete. Die Menschen gewahren es nicht und leben in ihrem Treiben fort. Endlich rötet sich der graue Himmel an einer Stelle, ein feuriger Kern wird sichtbar dunkelrot glühend und wächst, bis
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er wie eine feurige Rute sich von einem Ende bis zu dem andern zieht. Die Ängstlichen beginnen nachdenklich zu werden und ein unheimliches Grauen ergreift sie - der Leichtsinn spottet der drohenden Erscheinung - die frommen Gelehrten schlagen in ihren Büchern und alten Chroniken nach und wissen nicht. wie sie es anders zu deuten haben. als auf einen Vorboten von besonderen unglücklichen Ereignissen, welche die nächste Zukunft bringen werde nach dem Vorgange früherer Jahrhunderte. Die sich aber weise und klug dünken, sprechen: was geht dieser Komet unsere Erde an, der gehört nicht zu unserer Welt und kann uns keinen Schaden bringen. Da auf einmal wehen heiße Winde, die Luft wird dick und ein Schwefelgeruch haucht aus ihr. Viele Quellen versiegen und an vielen Stellen sprudelt heißes Wasser hervor. Plötzlich tönt es wie ferner. dumpfer Donner, der Himmel steht ganz in Flammen und blutrote Wolken fliegen über das Land. Jetzt erdröhnt der Erdboden, er beginnt an vielen Stellen sich zu regen und zu winden -dam folgen
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einige furchtbare Stöße und Hunderte von Städten, Dörfern und Schlössern stürzen ganz oder halb zusammen oder versinken in weit geöffnete Schluchten. Ein Erdbeben hat sein Gericht gehalten und am Himmel sieht man zwei Neben-Sonnen in mattrothem Schein links und rechts von der halbverschleierten wahren Sonne. O! welch Gewinsel und Gestöhn, welch herzzerreißendes Gewimmer dringt allwärts in mein Ohr, denn Hunderttausende von Menschen, Alt und Jung, Männer, Weiber, Kinder, 1iegen erschlagen oder krümmen sich winselnd mit zerschellten Gliedmaßen unter den eingestürzten Mauern und Dächern und Überall schlägt des Feuers Lohe in riesigen Säulen zum Himmel auf. Wer sich retten konnte, hat nur das nackte Leben gerettet und sucht Schutz in den Wäldern und verschonten kleinen Hütten. Dahin ist so viele Pracht des Landes, der Besen der Zerstörung hat sie hinweggefegt, wie ein Tyrus und Sidon, wie Ninive und Babylon, die unermeßlich reichen und großen Städte. Zerstört ist so vieles schöne Land durch den Einsturz von
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Felsen, welche die Thäler füllen
Jammernd schleichen die Menschen umher und bangen jede neue Stunde, daß das Erdbeben sich wiederhole und sie von der Erde vertilge. Da klärt sich der Himmel wieder auf. die Luft wird rein und frisch – allüberall beginnt es in neuer Hoffnung sich wieder zu regen. Ich sehe vor meinen Blicken die Menschen wie Ameisen hin und her rennen, denen man ihren Bau zerstört, um diesen wieder herzustellen. Bald glänzen wieder von weiß schimmernden Palästen die Städte, die Dörfer erheben sich neu an der Stätte der verfallenen Trümmer, die Spuren der Verwüstung werden hinweggeräumt und über den Gräbern der Umgekommenen wuchert üppig das Gras.
Zwei reiche Ernten sehe ich hintereinander und in den Weinländern können die Leute nicht genug Fässer auftreiben, um den Segen des Himmels aufzubewahren, der als Honigseim von der Ke1ter trieft. Gleichfalls sind die Scheunen gefüllt mit Futter in Hülle und Fülle für das Vieh. In allen Werkstätten rührt es sich munter und
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fröhlich, denn alles hat sich wieder erholt und immer mehr verschwinden die letzten Spuren der Trümmer aus der Zeit des schrecklichen Erdbebens, indem stattliche Häuser sich über ihnen erheben. Ebenso rauchen wieder die hohen Kamine der zahlreichen, großartigen Fabriken in allen Ecken und Enden. Worin Tausende und Abertausende von Arbeitern beiderlei Geschlechts ihr hinreichendes Brot finden.Die Lastwagen knarren unter ihren schweren Gütern, die hin und her durch die Länder die Waaren führen trotz den Eisenbahnen, auf welchen das Gut einer halben welt dahin rollt und hunderttausende von Menschen fliegen auf ihr in Geschäft und Verkehr die Kreuz und die Quere. Aber wie an einem schönen Sommermorgen alles in Pracht und Herrlichkeit sprießt und treibt, die Aehren des Feldes wie ein gelbes Meer wogen, die Bäume zu einem reichen Ertrag die Früchte angesetzt haben und die Ströme und Flüsse lustig dahin rollen, indessen der Mensch voller Freude seine Blicke umherschweifen läßt auf die reiche,
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schöne Natur
- so folgt doch oft ein entsetzlicher Abend. Ein einziges Furchtbares Gewitter mit Hagel hat alles zerschlagen, vernichtet und jammernd blickt der Mensch auf die verwüstete Natur und in die bange Zukunft. Ein schreckliches Bild sehe ich entfalten. Blitz und Donner des Krieges erschreckt das Land und zahllose Wogen fremden Kriegsvolkes strömen über die Grenzen von Aufgang und Niedergang der Sonne. Über alle Gauen wälzt sich das Verderben und macht sie zu blutigen Schlachtfeldern, wo Tausende hingewürgt werden. Wo sonst der Pflug den Boden aufriß, ihm das Saatkorn anzuvertrauen, reißt die schwere Kugel nun lange Furchen, darinnen die frischen Leichen sich betten, wo die Sense und Sichel den Halm niedermähten, arbeitet die Schärfe des Schwerts und legt Garben von erschlagenen Menschen zusammen, wo sonst still und friedlich aus den Hütten der Rauch der Kamine aufstieg, vermischen sich jetzt schwarze Rauchwolken mit dem Feuer, das Tausende von Dörfern in Asche legt. Vom schweren Tritt der
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Bewaffneten und unter dem eisernen Huf der Rosse wird die Ernte zertreten und vom Hunger und Mutwillen roher Kriegshaufen alle Lebensmittel aufgezehrt und verdorben. Unschuld und Ehen werden geschändet – obdachlos und halbnackt irren die Bewohner umher. Aus den verwesenden Leichnamen aber, die nicht alle begraben werden können, steigen giftige Dünste auf, verpesten die Luft und schreckliche Krankheiten raffen noch mehr Menschenleben hinweg. als das Schwert, das Feuer und der Hunger. Erst nach drei Jahren ziehen die letzten Kriegshaufen aus dem verödeten Lande, die Blüte, die Jugend des Volkes hat das Schwert hinweggerafft, die anderen siechen an Krankheiten dahin und suchen als Krüppel ihre Heimat, die sie oft nicht mehr kennen, so sehr hat der Krieg alles umgestaltet …

mit freundlichen Grüßen
Fred


Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)


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