Geschaute Revolutionen unpolitische kriminelle Banden? (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Dienstag, 10.11.2009, 20:04 (vor 5252 Tagen) @ Leo DeGard (11339 Aufrufe)
bearbeitet von Eyspfeil, Dienstag, 10.11.2009, 20:14

Hallo Leo DeGard!

Ganz im Gegenteil, diese Prophezeiung ist schon ein 50%iger Treffer, denn bis 1989 war ein plötzliches "Verschwinden des Kommunismus" aus herkömmlicher Sicht absolut und vollkommen ausgeschlossen, d.h. das kann sie sich nicht mal eben so gedacht haben. Tatsächlich stellt dieses vorübergehende Verschwinden des Kommunismus die Vorbedingung dafür dar, dass er, wie z.B. von Kugelbeer oder Conchita (Garabandal) prophezeit "über Nacht" wieder zurückkommen kann. Und genau in diesem Detail finden wir auch bei Stieglitz einen Treffer, denn sie sprach von den Russen als einem Volk "das eben in Massen vom Dialektischen Materialismus abgefallen war und wieder zu glauben begonnen hatte." D.h. auch bei Stieglitz findet sich der (vorübergehende) Abfall der Russen vom Kommunismus.
Und was den Umgang mit Zeitangaben angeht, dazu muss ich jetzt nicht wirklich etwas sagen, oder?!

Na gut, hast recht, Bekhs Buch entstand vor 30 Jahren.
Der heutige Leser stellt im Allgemeinen an ein Buch
viel höhere Ansprüche als noch vor einer Generation.
Es genügte ihm nicht ein kurzer Satz wie "sie war eine fromme Frau,
und in der Stille ihrer Kammer schaute sie...", sondern er will
genauere Angaben über ihr Leben und ihrer Tätigkeit etc. wissen.

Tatsächlich stellt dieses vorübergehende Verschwinden des Kommunismus die Vorbedingung dafür dar, dass er, wie z.B. von Kugelbeer oder Conchita (Garabandal) prophezeit "über Nacht" wieder zurückkommen kann.

Tatsächlich ist das Interesse speziell an Marx' Schriften gewachsen.
Ein Berliner Verlag, der noch "Das Kapital" druckt, kann nicht mehr
nachliefern - alles ausverkauft.
Gestern nacht beim Dauerlauf entdeckte ich eine tiefrote Plakatwand
mit dem Konterfei von Marx, von einem anderen Verlag.
Die Aufschrift: "Wo hatte Marx wirklich unrecht?"
Also Werbung eines Buchverlages für Marx-Rezensionen.

Im ersten Augenblick dachte ich auch an die Schauungen: 'wer weiß,
vielleicht kommt der Sozialisms doch noch mal zurück?'

Aber ich bin da schwer am zweifeln: erstens schwächt sich der
prophezeite Linksruck europaweit ab, trotz der Finanzkrise.
Sogar bei den Europawahlen im Juni gewannen die Konservativen
an Stimmen. Und kürzlich bei uns in D auch die Tigerente.
Die Leute wählen in der Krise heute nicht mehr radikal, wie
in den 20er-Jahren.
Und bei den Jungwählern ist übrigens die CDU die meistgewählste
Partei, nicht Grüne oder die Linke.
Ich kann ehrlich gesagt bei der jetzigen weichgespülten
Jugend nicht den geringsten Funken einer Revolution
entdecken. Die interessieren sich für ihr Handy, die
wollen ihren Arbeitsplatz erhalten und ihre Beziehung.
Mit Ausnahme ein paar radikaler Gruppen wie den Punks,
die aber auch keinerlei Ideologien leben, höchstens
aus 'Anarcho-Tradition' Links-Sympathien hegen.

Meinst Du, wäre es nicht möglich, daß die geschauten Revolutionen
in Frankreich und Italien etwa gar keine roten Umstürze sind,
sondern größtenteils auf das Konto krimineller Banden gehen,
und die ethnischer Herkunft zum Teil?
Etwa vergleichsweise mit den Unruhen in Frankreich Anfang 2006?
Ich meine, so ganz abwegig ist der Gedanke nicht, obwohl er
für eine Behauptung (noch) nicht ausreicht.

Stell Dir nur mal ein Seher vor, aus dem 19.Jahrhundert.
Wenn der sieht, wie irgendwelche völlig apolitischen
Chaoten aus dem 21.Jahrh. Steine auf Ordnungskräfte
werfen, und Punks in Wohnungen
einbrechen oder so ähnlich: für diesen Seher war dies
dann nichts anderes als eine Revolution, oder?

Grüße,
Eyspfeil


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