Abstecher zum Evangelium (Schauungen & Prophezeiungen)

Spaßvogel ⌂, Dienstag, 28.03.2023, 17:16 (vor 394 Tagen) @ detlef (658 Aufrufe)

Hallo detlef,

wurden anscheinend auch von wohlmeinenden Leuten geschrieben, die von anderen etwas über jemanden gehört hatten.

möchte ich anmerken: Die Evangelien wurden offensichtlich nicht als Biografien geschrieben, angesichts der Knappheit an Fakten, Details und Quellen. Im Gegensatz dazu war The Life of Apollonius eine richtige Biographie. Die schlaue Kirchenerfindung „Apostelgeschichte“ dient dazu, diese Tatsache zu verschleiern.

Die Evangelien behaupten, dass kein Wort, das Jesus zu seinen Jüngern sprach, den Massen bekannt gemacht wurde, ohne in Gleichnisform eingeschlossen zu sein. Daher können die ihm zugeschriebenen Sprüche, sofern er existiert hätte, in ihrer jetzigen Form nicht überliefert werden.

In Bezug auf die Bergpredigt hätte kaum ein Sterblicher in diesem einen Moment so unvorbereitete, spontane und kontinuierlich verlängerte erhabene Darlegungen halten können, schon gar nicht in der Spanne eines einzigen Tages! Seine Zuhörer hätten einem solchen Vortrag nicht aufmerksam folgen können, wenn sie nicht schon vollkommen wie er gewesen wären. Ein anständiger Lehrer hätte gelegentlich ihren Diskurs unterbrochen, um Fragen zu stellen, um sicherzustellen, dass die Leute die Botschaft verstanden.

Thomas Jefferson hatte völlig recht, dass man beim Lesen der Evangelien den narrativen Rahmen vollständig aufgeben und nur die Worte Jesu als eigenständig lesen muss. Das ist immer noch unzureichend, aber es unterstreicht die Tatsache, dass die Gleichnisse Jesu in Wirklichkeit eine ungeordnete Sammlung von Sprüchen sind, die wie Teile eines Puzzles in Systeme eingefügt und nicht wie ein Roman gelesen werden sollten. (Es ist unzureichend, weil die Sprüche offensichtlich in unpassende Kontexte gestellt wurden.)

Grüße Spaßvogel


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