hm... ich sehe das so (Schauungen & Prophezeiungen)

gecko, Montag, 20.03.2023, 22:52 (vor 402 Tagen) @ Leseratte (579 Aufrufe)

Hallo Leseratte,

die Konfrontation Rußland-England (Nachfolger: USA und "der Westen") vererbt sich schon seit dem Krimkrieg mindestens.
Die ist also älter als das 20. Jhdt.
Was 1989 geschah, war ein Zusammenbruch der Sowjetunion ("Großrußland" sozusagen) mit anschließendem Machtvakuum in Osteuropa, solche "neutralen" Zustände sind kaum zu halten. Entsprechend rückten die Amerikaner immer weiter vor, bis an den Kaukasus (Georgien) und in die Ukraine, seit Jahrhunderten zur russischen Weltwirtschaft (im Sinne Braudels) gehörig.
2014 hatten die Russen sich halbwegs konsolidiert und die Nase voll von den Versuchen, ihnen Sewastopol (d.h. die Krim) abzunehmen, einer der wenigen russischen Häfen. Nun begann der allmähliche Gegendruck in die andere Richtung.
Dies will nun "der Westen" nicht, und so eskalierte das Bremsen eben hoch mit Blutvergießen in der Ukraine.

Ich nehme an, daß die Chinesen in der Angelegenheit noch eine ziemliche Rolle spielen werden.
Für Europäer, denen es um europäische Interessen geht, wird sich wenig Gelegenheit ergeben, etwas zu bewirken.

Ob das wieder so eine Art Kalter-Krieg-Situation geben wird... ideologisch/propagandistisch vielleicht, aber dagegen steht das Versprechen der Verarmung und Rückabwicklung im Westen (Club of Rome, wokism, frieren fürs Klima), und das ist eben nicht überzeugend. Das war 1950ff ganz anders, da hieß es Wirtschaftswunder, Aufbau, Vollbeschäftigung, Wohlstand.
Insofern sehe ich Europa eher in der Situation der DDR zwischen 1950 und 1989 - die Musik spielt anderswo, aber Sauerkraut und Braunkohle gibts noch.

Gewiß wird es noch einige Überraschungen geben, wie Corona, und die werden nicht erfreulich sein.
Aber das ist alles was ich mir zusammenreime oder wie ich es einschätze, keine Schauungen.

Grüße, gecko


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