Nachtrag: "Akashachronik" (fernöstliche Quellen) und "Intuition" in der Antike (Schauungen & Prophezeiungen)

Pat @, Mittwoch, 11.01.2023, 20:39 (vor 465 Tagen) @ detlef (753 Aufrufe)

Hallo Detlef,

... und was hindert "Intuitionen" daran, z.b. eine schwaechere form der hellsichtigkeit zu sein?
die frage, will mir scheinen, ist, ob "aussersinnliches" zukunftswissen graduell verschieden stark ausgepraegt sein kann. ...

Ob es verschieden stark ausgeprägt sein kann - bzw. ob es sich, wie bei Klarsicht und Schauung, teils um verschiedene Begriffe/Phänomene handelt?

Nachtrag zur "Akashachronik": Ich meinte weniger die theosophische Interpretation. Statt diesen unklaren Begriff im Zusammenhang mit Präkognition weiter zu verwenden, würde ich eher direkt auf östliche Philosophien oder Texte verweisen (aus denen teils auch die Theosophen, soweit es damals erste Übersetzungen gab, geschöpft haben). Zum Beispiel:

- Basierend auf dem Yogasutra; ein Hinweis betreffend Hellsehen und Intuition im Yoga: https://www.yoga-welten.de/blog/yoga-und-hellsehen.htm

- Die Filmdokumentation My Reincarnation (von Jennifer Fox) erzählt die Lebensgeschichte des tibetischen Dzogchenmeisters Namkhai Norbu und seines Sohnes Yeshe. Da Namkahi Norbu seit den 60er Jahren im italienischen Exil lebt, fühlt sich sein Sohn, der in Italien aufwächst (aber ebenfalls als Reinkarnation eines Dzogchenmeisters gilt) zwischen zwei Welten hin- und hergezogen. Eigentlich will er mit den alten Lehren nichts zu tun haben, sondern nur ein normales und modernes Leben führen. Gleichzeitig erfährt er immer wieder Visionen, die sich erst später als eigene Zukunftsvisionen bestätigen.

Daneben würde mich - allgemein - weiter interessieren, ob in der griechischen Philosophie/Antike, die uns wohl näher liegt, bereits Begriffe des Zukunftswissens oder der Intuition formuliert wurden?

- Bekannt ist freilich das Orakel von Delphi.

- Platons Ideenlehre (Ideenschau) scheint eher im Zusammenhang mit der Anamnesis (Wiedererinnerung) genannt zu werden.
https://platon-heute.de/ideenlehre-1.html

- Szlezak kommentiert bezüglich dem Daimon des Sokrates nur: "Das daimonion des Sokrates hat Platon nicht nur vor Ironisierung geschützt, sondern offensichtlich als Phänomen eigener Art vollkommen ernst genommen. Dieses aber war nicht nur menschliche Stimme der Vernunft, sondern eine Kraft, die in einer nicht näher bestimmbaren Weise unabhängig von ihrem Träger war - sie schritt ein, wenn er im Begriff war, etwas Verkehrtes zu tun, sie nahm sich seiner an, sorgte für ihn." (Platon. Meisterdenker der Antike. 2021. S. 586-87)

Gruss, Pat


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«Die Kritik der Religion endet mit […] dem kategorischen Imperativ, alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist.»
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«Also war die Kritik der Utopie implicite bereits eine Kritik der Technologie in der Vorschau ihrer extremen Möglichkeiten.»
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«Das ist wirklich ein zu weites Feld.»


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