Löwengebrüll (Schauungen & Prophezeiungen)

freund @, Samstag, 19.11.2022, 22:35 (vor 523 Tagen) @ Fenrizwolf (303 Aufrufe)

Abermals Gott zum Gruße - Sie sind der Freund!
Moin.

auch wenn ich in meinen oft nebensächlichen Beiträgen wütende Pirouetten drehe, und damit auch noch widerspruchslos davonkomme, bemitleide ich mich am allermeisten für die fehlende Schärfe meines Verstandes.

Welches Urteil erlaubt Ihnen das? Ist doch der Verstand, das einzige was Gott gerecht verteilte - ein Jeder glaubt genug davon zu haben.

Vermutlich ist dieser Malus im Verbund mit einer gewissen Eigensinnigkeit bei ansonsten manierlichem Betragen mein Sargnagel in dieser besonderen Zeit.

Mein Verstand lässt in diesem Punkt - höflichst und in Demut - an Ihren Verstand ausrichten: Halt' die Fresse!
Was ist eigensinnig? Was manierliches Betragen, was ist Zeit?

Eine unbeholfene Mischung aus pathologischer Ehrlichkeit, romantischer Schwärmerei und innerer Aufbruchsstimmung ist kein gutes Rüstzeug im Ringen um noch hängende Früchte.

Das ist ein sehr schönes Bild und Sie, lieber Fenir, wissen genau, dass diese Früchte aus Kunststoff sind.
Eine unbeholfene Mischung aus pathologischer Ehrlichkeit, romantischer Schwärmerei und innerer Aufbruchsstimmung ist aber der beste Humus den wir hier haben.

Abwarten, innehalten, stillhalten, aushalten, abwarten gelingt mit zunehmender Abnahme der Restlebenszeit durch Übung immer besser.

Was ist Zeit? Zählen Sie Zeit wie Geld, oder andersherum? Alter, Krankheit, Tod, des Körpers. So ist die Welt, immer gewesen. Es gab Zeiten, da wurde man mit dieser Erkenntnis nicht wahnsinnig, sondern lebendig. Ganz ohne Lebensversicherung und Grabstein. Es gibt keinen größeren Klotz am Bein, als die Angst vor dem Tod. Das kann man mit dem unheimlichen Gefühl begründen, dass wir unsere diesseitige Geburt nicht individuell gestaltet haben und Sie dennoch gegen anderes Unbill verteidigen wollen. Dennoch gestalten wir die nächste Geburt unmittelbar, wie unseren Alltag. Milliardenfach. Seit Äonen.
Es ist total geil, Grashalm zu sein, Termite, Reptil, Giraffe, Maus, Wolf... Homo sapiens sapiens hat Probleme. Das ist gut auch gut so.

Es kommt der Tag, an dem ich nicht mehr laufen kann, dafür aber meinen eigenen Leichnam den Fluß hinuntertreiben sehe.

Ich wäre gerne Birke

Entschuldigen Sie bitte meine Polemik; aber triebe man meine Ehrfahrungswelt des letzten Jahrzehnts vollends auf die Spitze, wäre man bei dem jungen Soldaten im Schützengraben, der von hinten durch Pflicht, Ideal und Auftrag getrieben ist, aber kaum noch agieren kann, während er im Stahlhagel verharren muß, und der nächste Sturmangriff nahezu sicher das Ende verheißt.

Das ist Erinnerung auch an vergangenes Karma. Ich kenne einige Frauen mittleren (Stand: 2022;) Alters, die beschwören in früheren Leben männliche Soldaten im Schlamm des ersten WK gewesen zu sein. Ich glaube Ihnen, ohne weitere Nachforschung. ;)
Verstand schachmatt: Erleuchtung steht bevor. Es gibt gar keinen Ausweg, möge man sich auch noch so krümmen, zum Glück. :P

Ach, würde die Zeit nicht gegen mich laufen, fände ich diese Konstellation eigentlich ganz komfortabel.

Was ist Zeit? Langsam dämmert es, oder? Nichts läuft gegen Sie, mit oder ohne Zeit.

Es gibt viel zu lernen, aber ich bin es satt, mich seitens immer fehlerhafterer Charaktere, innerhalb konventioneller Machtstrukturen, immer mehr Provokationen ausgesetzt zu sehen.

'Viel zu lernen' ist extrem unterkomplexübertrieben ;) weil der Verstand immer "lernen" und wachsen will. Dabei ist das nur ein primitives Werkzeug mit Pufferspeicher und putzigem Selbsterhaltungstrieb. Wir sind gerade vielleicht an einem Punkt der Geschichte, in der sich (echte) künstliche Intelligenz selbst erhalten und versorgen möchte und das scheitert gerade fundamental auf allen Ebenen. - deswegen Weltenwende.

In Zeiten wie diesen bin ich geneigt zu glauben, daß es kein Gutes Rezept ist, sich in stoischer Urteilslosigkeit zu üben.

Lesen Sie diesen Satz bitte zehnmal am Tag, eine Woche lang. Sie werden danach der glücklichste Mensch auf der Welt sein.

Wie sollte man das tun, wenn der Lauf der Dinge, die zivilisatorische Penetranz und alle Zwänge einen nur noch selten einmal zur Ruhe kommen lassen?

Siehe eben.

Ich bin für alle guten Ratschläge dankbar und offen, aber wenn ich auf dem Deich die Sturmflut erwarte, nützt es weder, aus voller Lunge gegen den Wind zu pusten, noch gleichmütig die Ruhe vor dem Sturm zu genießen, indem ich sanftmütig in die sich kräuselnden Wellen schaue, und dabei eine Verzerrung meines ungeliebten Antlitzes im Mondlicht erblicke.

Schön, was Sie so erwarten und in welcher Muße Sie urteilen. :P

Mich deucht viel mehr, daß ich dem Grundsatz ihres Ratschlages intuitiv schon selbst längst gefolgt bin, denn mir ist eine gewisse Introspektion charakterlicher Automatismus; und meine Theatralik ist zweifellos ein verzweifelter Versuch, Unverständnis in begreifbarere Formen zu bringen.

Diesen 'Ratschlag' konnte ich nur bringen, weil Sie ihn 'verstehen' würden.

Fast neige ich dazu, in meinen Konfliktvermeidungsstrategien bei immer noch ausgeprägter Resilienz, ein strategisch sinnvolles Schonverhalten zu entdecken.

Sie können es 'fühlen', nicht denken.

Ich flehe mich selbst an, bei all diesen Provokationen bitte nicht zum „Mörder“ zu werden. >

Demut ist wichtig! Glauben ist Mord, dennoch kann man sich mit dem Glauben an Kamma für's Erste behelfen, so paradox das auch ist.

Es gibt halt Individuen, die sammeln und kultivieren Schläge wie ein Amboß, und es gibt Bekloppte, die krüppeln sich so durch die Kanalisation des Daseins, und haben nichts Besseres zu tun, als Pferde mit Lanzen abzustechen, oder auf Ämtern sitzend, einem kranken Staat zu penetrantem Vorschub zu verhelfen.

So ist die moderne Menschenwelt in Balance. Empfehlung, Wilhelm von Humboldt: Bhagavadgita.
Selbst im hinterletzten Winkel von Island im 17.Jh. war es möglich ohne Strom und Schreibmaschinen, dass die Bürokratie Dänemarks einen Landstreicher wegen dem mutmaßlichen Diebstahl einer Angelschnur hinrichten ließ. No need to argue anymore.

Einer Botschaft der Nächstenliebe kann ich nicht widersprechen, ist mir doch immerzu auch die hinter lauten und bunten Fassaden versteckte Verletzlichkeit des Gegenübers ehrfahrbar.

Wat?

Vielen Menschen in dieser Welt, fällt bei allem unzweifelhaften innerem Unbill, wohl wirklich das Maßhalten schwer, wenn es um Interaktion mit anderen fühlenden Wesen geht.

Man schaue immer auf sich selbst.

Ich kann mich nicht da herausnehmen, wenn ich abhängig mittendrin stecke.
Und sollte ich mal das Experiment beabsichtigen, selbst besonders forsch zu werden, wenn das Zünglein der Waage eindeutig für lustige Willkür spricht, bin ich sicher, daß es niemals dazu kommt, weil subtile Kommunikation im Vorfeld bereits alles erledigt haben wird.>

Sie haben es schon verstanden.

Aber ich bin mir sicher, daß viele geistig behinderte Menschen, die gemeinhin aber als ganz besonders wertvoll und erfolgreich erscheinen, das ganz besonders sportlich nehmen.

'Sie' haben es nicht verstanden.

Wenn man beim Fußball mit 25:937 hinten liegt, war es vermutlich kein sportliches Ereignis.

Wohin wollen Sie?

Abschließend bitte ich höflich ein fremdes Zitat verwenden zu dürfen:

„Der Gott, der Eisen wachsen ließ,
der wollte keine Knechte,
drum gab er Säbel, Schwert und Spieß
dem Mann in seine Rechte;
drum gab er ihm den kühnen Mut,
den Zorn der freien Rede,
dass er bestände bis aufs Blut,
bis in den Tod die Fehde.

So wollen wir, was Gott gewollt,
mit rechter Treue halten
und nimmer im Tyrannensold
die Menschenschädel spalten.
Doch wer für Tand und Schande ficht,
den hauen wir zu Scherben,
der soll im deutschen Lande nicht
mit deutschen Männern erben.“

(Ernst Moritz Arndt)

Ich schreibe mir das ab, auf Papier. (Begründung später)

Als Zeuge meiner Gedanken wähle ich und trenne im Urteil.
Manchmal ist es scharf, und manchmal sogar tödlich (siehe: Blattschuß Maus).
Müßte ich mich nicht fürchten oder jemals erwehren, bestünde doch gar keine Notwendigkeit für einen bösen Gedanken.
In entwaffneter Zugneigung gestatte ich mir, Ihre Liebe zu erwidern, ohne davon schon erhoben worden zu sein.

Vor was haben Sie Angst? :)

Ich danke von Herzen für die feine Botschaft; gestehe aber, daß ich vermutlich noch etwas Nachhilfe benötige, Ihrer Intention folgen zu können.

Sie mögen mir Feinsinnigkeit vorwerfen, dabei ist es Ihre, worum ich mir die Fingernägel auf Glas Poliere.
Ich bin gelernter und studierter Thoreut, mitten in Deutschland und mein Amboss beschäftigt mich seit einigen Tagen privat wie beruflich. Es ist bemerkenswert, wie feinsinnig Sie dieses Thema in ihrer Antwort unterbringen - bewusst oder unbewusst spielt keine Rolle. Wir könnten das jetzt noch endlos auswürfeln, aber eigentlich wollte ich den Buchstaben entsagen und Dasein, wie Sie.

Noch kann ich nicht liebevoll und gönnerhaft aus der Distanz beobachten, wie kriminelles Geschmeiß mit Absolutheitsanspruch mein Leben umpflügen will.

Ich lebe seit 5 Jahren 'offgrit', mit Kindern. Und Müttern.

Ich werde deren lebende Leiber in die Maschine werfen.
Der Lärm soll aufhören. Endlich!

Beobachten Sie ihren Verstand, die Quelle und den Friedhof ihrer Gedanken.

Wer sich darin als Zahnrad im Stolz versteht, soll sich ewig darin drehen.

Das werden sie.

Gestatten Sie mir ein Idiot zu sein?

Idiot = (im Wortsinne) selbstdenkend. Sehr gerne, nur unbedingt maßhalten - zu viel des Bösen kann ins Gegenteil umschlagen. ;)

Es gibt nur eine Energie und die ist immer schöpferisch.
Nichts was geschieht ist gut oder schlecht, nur das Denken macht es so. (Shakespeare, oder so)

Das nächste Mal werde ich einfach antworten:
Ich verstehe Sie nicht, drücken Sie sich bitte deutlicher aus.

Sie haben alles verstanden, ich bin tatsächlich schwerhörig.

Mit lieben Grüßen

Fenris

Ebenso - Ihr freundlicher Amboß (der eigentlich gerne glücklich schweigen möchte)


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