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Technisches "Foreshadowing" (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 28.08.2022, 15:39 (vor 600 Tagen) @ styx (529 Aufrufe)

Hallo!

Vor allem im Hinterkopf behalten, dass die militärische Nutzung von Technologie bzw. Erfindungen etc. die da teils als SciFi präsentiert werden oder wurden, zu Zeiten des Drehs gewiss schon entwickelt wurden.

Meines Erachtens ein typischer Zirkelschluß.

Eine in irgendeiner Form (vielleicht auch nur gerüchteweise oder als unbelegte Behauptung vermeintlich) existierende Technologie wird rückwirkend in ältere Sciene-Fiction-Filme hineininterpretiert, die Vergleichbares darstellen. Diese Darstellung wird dann als Beweis der bereits längeren Entwicklung der vermuteten Technologie interpretiert. In Wirklichkeit werden die vermuteten Hintergrundentwicklungen dadurch keinen Deut plausibler.
Es hat umgekehrt also keinen Sinn, aktuelle Filme als verborgene Hinweise auf in Zukunft eingeführte Technologien zu "lesen", die insgeheim bereits in Vorbereitung wären. Wenn künftig Vergleichbares oder Entsprechendes eintritt, wäre das allenfalls eine Bestätigung der linearen Extrapolierbarkeit technologischer Entwicklung, ohne daß die Beteiligten zwingend im Verborgenen organisatorisch verbunden wären. Es bedarf nur etwas Kreativität und ist wahrlich kein Hexenwerk. Die Regel ist: Was sich der faustische Geist vorstellen kann, wird (sofern physikalisch möglich) vom ihm auch irgendwann umgesetzt werden, wobei die Logik des Fortschritts es mit sich bringt, daß Tabus zwangsläufig für ihre künftige Brechung markiert sind, sobald sie dem Menschen ins Bewußtsein gelangen. Beides (Vorstellung und Umsetzung) sind in unserer Zivilisation Selbstläufer, bei denen sich das eine (Ideen und daraus folgende Implikationen durch deren Umsetzung als Gedankenspiel) wie das andere (die Herausforderung der Umsetzung, schlicht weil die Idee als Aufgabe empfunden wird) automatisch ergibt. Hollywood dient dabei allenfalls als einer von vielen Ideengebern, in welcher Form sich der faustische Geist spielerisch selbst entfaltet und seinen Weg vorzeichnet, auf dem sich die Entwicklungen logisch aufeinander aufbauend ergeben.

Ich verweise dabei gelegentlich auf Jüngers "Phonophor" (hier und hier). Er wäre sicher verquer anzunehmen, Jünger hätte damals geheime Kenntnis in Vorbereitung befindlicher Technologien besessen. Vielmehr konnte man sich schon damals durch Kenntnis der faustischen Natur und der inneren Logik der technischen Entwicklung denken, wohin diese führen würde und welche Anwendungen (insbesondere der Kontrolle des Menschen und seiner Gleichschaltung in der Zivilisation) sich ergeben würden.

Bei TEDx zB gab es einen Vortrag von einem Entwickler, der auch sagte, dass milit. Verwendung von Dingen im Heute, eigentlich (Zitat: "...future science" ist, und diese (u.a. Darpa) etwa 50 Jahre Vorsprung haben.

Aus diesem Satz werde ich syntaktisch nicht schlau.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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