Tücken von ASW; sog. "Medien" (Schauungen & Prophezeiungen)

NeuOrest, Samstag, 14.05.2022, 13:32 (vor 684 Tagen) @ Baldur (515 Aufrufe)

Hallo Baldur.

Danke für deine offene Antwort und was du noch mitteilst. Ich kenne solche "Sitzungen", diverse esoterische Literatur und, wie gesagt, viele Jahre und dutzende, hunderte von Erfahrungen mit ASW-Anteilen, bei denen ich diese Inhalte auf den Prüfstand stellen konnte. Ich habe auch festgestellt, wie sehr man sich in dem Bereich selbst betrügen kann - insbesondere, wenn man tatsächlich schon etwas sensibel für außersinnliche Wahrnehmung ist. Diese kritische Perspektive möchte ich teilen, ohne irgendwas von dem, was du erlebt und mitgeteilt hast, abzuwerten.

Natürlich könnte es auch das höhere Selbst sein, der eigene übersinnliche/feinstoffliche Anteil, der die Informationen liefert.

"Das höhere Selbst" ist eines dieser Konzepte, das ich aktiv überprüft habe und beobachte in die Richtung noch weiter. Da ist auch ein bisschen was dran. Aber ich benutze den Begriff nicht mehr, weil ich alles natürlicher empfinde, als der Begriff meiner Verständnis nach nahelegt.

Ich war mal auf einer medialen Veranstaltung, in der eine Meditation den Kontakt mit dem eigenen Geistführer herstellen sollte.
Wir waren rund zwanzig Teilnehmer.

Würde ich meinen Lebensunterhalt mit solchen Veranstaltungen organisieren und wäre von ihren ständigen Erfolgen entsprechend finanziell abhängig, würde ich schauen, dass etwa jeder zweite Teilnehmer aus meinem Vertrauenskreis stammt.

Tatsächlich nahm ich jemanden wahr, der mich überschattete, so dass ich dessen "Körperbau" spüren konnte.
Er war ganz anders als ich, schlank, kraftvoll. Dazu gab es noch visuelle Eindrücke von ihm und seiner Lebensumgebung.

Wenn ich einer sensiblen und bereitwilligen Person in entsprechend offen-kreativer Stimmung sage, sie solle etwas imaginieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das so eintrifft.
Geistige Führer, wenn du sie so nennen möchtest, sind nicht mit der irdischen Ebene verbunden. Sie haben keinen physischen Körper. Wenn wir einen menschlichen Körper sehen, ist das die Übersetzung in unseren individuell-biographisch, menschlich geprägten Verstehenshorizont. Alles andere würdest du nicht in sinnvoll erinnerbare Erfahrung in dein jetziges Leben mitbringen können.
Was du wahrgenommen hast, kann ich natürlich nicht sagen. Sicher ist da etwas dran, aber ich würde es eben nicht als Bestätigung dafür sehen, du habest einen Geistführer gesehen. Könnte auch deine manifestierte Erwartung, gebildet aus Teilen deines eigenen Bewusstseins, sein.

Das eigentlich Interessante folgte danach, als das Medium jedem von uns sagte, wen wir gesehen und gespürt hätten, und das stimmte durchweg.

Hier bleibe ich skeptisch. Durch geschicktes Formulieren und Nachfragen kann ein erfahrenes Pseudo-Medium mit etwas Menschenkenntnis, vor allem nach beeindruckenden Erfolgsdemonstrationen, vieles als Treffer erscheinen lassen.

Bei einer anderen Veranstaltung sassen wir um Kreis und lauschten mehr oder weniger aufmerksam dem Vortrag, als ich plötzlich hörte, "sag dem Christoph(er?), sein Onkel Alfred mütterlicherseits ist hier".

Da ich noch kaum Erfahrungen mit Hellhören hatte, war ich total überrascht und fragte trotzig zurück, "welchem denn?", weil es zwei Teilnehmer mit diesem Namen gab.

"Der, der neben Dir sitzt"..

Ja, rechts von mir sass ein Christoph(er?), ich fragte ihn, ob er einen Onkel Alfred mütterlicherseits in der geistigen Welt hätte, und er bejahte.

Natürlich tat er das (s.o.)...

Verstorbene sind nicht mehr mit der physischen Welt verbunden. Sie leben allenfalls in einem selbst erzeugten, fahlen Abbild derselben. Sie können sich aber dem Bewusstsein anderer noch lebenden Personen annähern, zu denen sie eine enge Bindung fühlen. Dabei würde eine sensible, kontaktierte Person die Gegenwart wahrnehmen (etwa auch sinnlich gespiegelt, durch einen vertrauten Duft etc.). Ihre Gefühlswelt könnte sich etwas ändern, um das Bewusstsein des Verstorbenen zu spiegeln. Im Traum kann sogar ein als real erlebtes Treffen stattfinden.
Auf der anderen Seite könnte die verstorbene Person Inhalte des Bewusstseins der "kontaktierten" Person wahrnehmen - auch deren momentanen sinnliche Eindrücke. So würde ein etwaiges Bild der Umwelt der kontaktierten Person rekonstruiert werden (das aber verzerrt ist durch die zusätzlichen inneren Geistesaktivitäten der Zielperson = Zerrfaktoren).

All das kann ich aus meinem Erleben zu verschiedenen Situationen bestätigen. Allerdings hätte hier des Christophers Onkel Alfred versucht haben müssen, den Christopher zu erreichen. Dann hat er feststellen müssen, dass das nicht klappte. Dann hat er dich wahrnehmen müssen, um dir zu erklären, du sollest dem Christopher mal sagen, dass dessen Leitung gerade besetzt sei, er sich aber melden wolle.
Ich will es nicht vollständig ausschließen. Aber so ein Ablauf widerspricht meinen Erfahrungen mit außersinnlicher Wahrnehmung als Telepathie, Empathie und "außerkörperlicher Erfahrung" (/"Astralwandern" ... alles unzulängliche und fehlleitende Begriffe). Von einer Fokusperson zur nächsten zu springen, die man gar nicht kennt... habe ich so noch nie erlebt und nie im Ansatz als möglich empfunden.

Ich weiss nicht, wer da zu mir sprach, aber eine dritte Wesenheit scheint mir da einleuchtender zu sein, als mein eigenes höheres Selbst.

Ich würde es auch nicht ausschließen wollen (warum auch, nachdem der Eindruck ja da war). Stattdessen würde ich unbedingt weiter forschen wollen, was es mit außersinnlicher Wahrnehmung, Leben nach dem Tod und überhaupt Bewusstsein außerhalb physischer Existenz etc. auf sich hat - konsequent, systematisch und wahrheitsgetreu; nicht den Vorstellungen eines sonstigen "Lehrers" folgend, sondern der eigenen Wahrnehmung.

Nachdenkliche und freundliche Grüße


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