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Schwierige Rettung vermeintlicher Schauungen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 06.05.2022, 08:39 (vor 720 Tagen) @ DerUngar (527 Aufrufe)

Hallo!

In diesen Schauungen wird manchmal explizit von Atombomben im Wasser bzw. Ärmelkanal gesprochen.

Nenne mir bitte diese Schauungen mit Zitaten. Mir sind keine bekannt.

Manchmal nur implizit als "Impakt" eines "Himmelskörpers".

Das würde allerdings auch besser passen. Bei solchen Ereignissen stimmt wenigstens die freigesetzte Energiemenge und es besteht eine Wirkung auf tektonischer Ebene.

Vielleicht beziehen sich diese Schauungen einfach auf meine verlinkte "russische Propaganda"?

Sollten Schauungen tatsächlich nicht die Wirklichkeit zeigen (oder zumindest eine verschobene oder abstrahierte Wirklichkeit), sondern abgehobene Phantasiekonstrukte irgendwelcher Schreiberlinge, haben wir mit der Behandlung des Themas ein Problem.

Vielleicht wissen die Russen dass ein "normaler" atomarer Sprengkopf keine Flutwelle auslösen kann - und haben deswegen eine andere, uns nicht bekannte, Technik entwickelt die eben dies kann?

Auch das habe ich hier schon mal irgendwann gekontert. Eine bislang unbekannte Technik ohne vorherige Tests als ultima ratio, also als "rettende Wunderwaffe" in einem Konflikt auf Leben und Tod einzusetzen, ist ziemlich gewagt und widerspricht jeder vernünftigen Kalkulation eines militärischen oder staatlichen Entscheiders, denn die Ergebnisse wären nicht berechenbar. Von völliger Wirkungslosigkeit bis zur massiven Schädigung der eigenen Seite wäre alles denkbar. Es wären wie bei der Entwicklung der Atombombe ganze Tesetreihen nötig, um die Waffe einigermaßen sicher einsetzen zu können. Solche Testreihen wären nicht verborgen geblieben und sind nicht bekannt.
Man könnte nun freilich allerlei Tsunamis der vergangenen Jahrzehnte zu Testreihen umdeklarieren. Jedoch befände man sich dann bereits auf dem Wege, eine wackelige, unbelegte Theorie durch mutwillige Beugung und Brechung der Realität stützen zu wollen. Das birgt keinen Erkenntnisgewinn, sondern ist der Weg des abgeschotteten Denkens in den eigenen Wunschdeutungsnischen.

Als meist stiller Mitleser dieses Forums und anderer Quellen die sich mit Prä-Kognition, Schauungen und Prophezeihungen beschäftigen, kann ich das Gefühl nicht abschütteln dass sich bestimmte, vielleicht "widerlegte", aber dennoch populäre Schauungen gerade bestätigen.

-Eine große Masse von Menschen flüchtet aus Afrika nach Europa.
-Russland führt einen Krieg gegen den Westen.
-Die Inflation ist hoch, das Geld wird entwertet.
-Ein "Stiernacken" (Vielleicht ein Sturkopf? Vielleicht simpel physiologisch gedacht?) führt Deutschland in den Abgrund.

Das stammt von behaupteten Irlmaierquellen und sind keine Schauungen, sondern Prophezeiungen. Schauungen sind nicht Ereignisbehauptungen, sondern Szenenbeschreibungen.

Diese Unterscheidungsschwäche bei eigentlich klar definierten Begriffen (Schauung und Prophezeiung) geht ebenfalls in Richtung mutwilligen Biegens der Wirklichkeit, um die qualitativ weniger wertvollen (und zumeist gefälschten) Prophezeiungen durch Umdeklarierung in Schauungen doch noch zu retten. Um als Schauung zu gelten, muß ein Bericht aber gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen:

  • Eine Beschreibung des zugrundeliegenden Schauungserlebnisses (= des Aktes des Sehens selbst). Wie sahen die Bilder von Beginn bis Ende der Schau aus? Welche Töne, Gerüche, Empfindungen und Gedanken waren damit verbunden?
  • Eine möglichst klare Trennung des im vorigen Punkt genannten Erlebens von den Interpretationen durch den Seher. Was kam von außen auf ihn? Was hat er selbst hinzugefügt?
  • Eine Nennung zumindest des Datums, bestenfalls auch der Uhrzeit und sonstiger Umstände der Schau (Ort, Wach-/Schlafzustand, etc.)

Diese Punkte erfüllen die Angeblichen Irlmaier-"Schauungen" in keiner Weise, weswegen sie auch nicht als Schauungen gelten können, sondern lediglich als Prophezeiungen. Prophezeiungen sind Wortaussagen, die seherischen Ursprunges sein können. In der Regel sind sie es aber nicht, sondern wurden den Personen, die man als Seher darstellen will, lediglich zugeschrieben. So auch im Falle der von Dir paraphrasiert aufgelisteten, vermeintlichen Irlmaieraussagen, die hier sämtlich schon in die ihnen gebührende Schublade einsortiert wurden. Sie (wobei der von der einer "Böhmischen Flüchtlingsfrau" zugeschriebene Stiernacken auszuklammern ist) stammen aus einer mehrere Jahrzehnte später aufgetauchten, anonymen und folglich nicht nachvollziehbaren Quelle.
Eine Änderung der Bewertung kann sich nicht durch wackelige, spekulative Bezüge auf wackelige, spekulative Nachrichtenquellen ergeben. Das ist im Grunde die Art und Weise, auf die seit Jahrhunderten versucht wird, das Eintreten von Prophezeiungen in der jeweiligen Gegenwart zu sehen, was aber ebenfalls jahrhundertelang nie fruchtete und stets falsch war. Eine Bewertungsänderung kann sich nur durch das Auftun neuer, wirklich belastbarer Zeitzeugenquellen zu Irlmaier ergeben, welche die von mir genannten Qualitätsmerkmale erfüllen und allein dadurch einen markanten Unterschied zu den auf Adlmaier zurückgehenden Prophezeiungsschwurbeleien aufweisen. Alles andere ist nicht sauber vom bisherigen Irlmaiermythos trennbar und kann sich des Ruches, von diesen Vorstellungen beeinflußt zu sein, nicht entledigen.

Solange solche Irlmaierquellen nicht auftauchen, schwimmt Irlmaier in der Tonne. Sollten solche Irlmaierquellen niemals auftauchen, weil sie verschollen sind, aus falsch verstandenem Seherschutz (keine "Perlen vor die Säue") zurückgehalten werden odes es sie (wovon ich ausgehe) einfach nicht gibt und nie gegeben hat, dann schwimmt Irlmaier eben für alle Zeiten in der Tonne.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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