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Traum von zivilem Niedergang und Bedrohung (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Samstag, 30.04.2022, 05:19 (vor 698 Tagen) (951 Aufrufe)
bearbeitet von Fenrizwolf, Samstag, 30.04.2022, 05:30

Hallo!

Anfang der Woche träumte ich kurz vor dem Aufwachen zuletzt ohne erkennbaren Handlungsstrang, sondern bewegte mich in einer geträumten Umgebung, welche sich hier vor Ort in das Gesamtbild einfügen würde.

Die Siedlung, bestehend aus Häusern, die etwa einhundert Jahre alt sein dürften, befand sich in einem ungepflegten Zustand.
Strukturell schien alles unauffällig, doch Fassaden wurden nicht mehr gepflegt, und zusätzlich befand sich zur Straße hin einiges an Unrat und Gerümpel vor den Häusern.

Weiter nach links der Straße nach, befand sich etwas, das einem kommerziellen Zeltplatz glich, wie es sie hier um zahlreiche Talsperren herum gibt.

Aufgrund der Behäbigkeit der Leute dort vermittelte es tatsächlich so etwas wie Camping, doch war es eine Siedlung aus Wohnwagen in unmittelbarer Nachbarschaft zu den alten Häusern.

Als Sichtschutz gegenüber der gewöhnlichen Bebauung waren Planen (darunter auch transparente) auf Leinen gespannt. Lieblos und kunstlos - aber praktisch wurde offensichtlich alles dort aufgehängt, das sich auch nur irgendwie dafür zu eignen schien.

Bei tristem und trübem Herbstwetter saßen ältere Damen draußen vor den Wohnwagen an Gemeinschaftstischen gesellig aber untätig beisammen. Jüngere Menschen waren nicht zu sehen.
Auffällig war, daß man anstatt etwa einer Feuertonne auf dem Boden liegende Textilien und Decken dazu verwendete, sich warm zu halten.
Auch der Blick durch die Fenster der Wohnwagen bot ein ebensolches Bild: Überall Decken, Faserpelze und sonstige bunte Textilien en Masse in wilder Unordnung.

Etwas abseits fielen mir die zahlreichen aber vereinzelten Wildschweine auf – Frischlinge bzw. eher kleine Überläufer – immer allein abseits der Rotte.

Sie hatten eine Besonderheit: sie waren komplett schwarz.

Nach einem Szenenwechsel befand ich mich im Badezimmer meines Elternhauses.

(In der Realität ergab es sich lustigerweise einmal, daß ich mich beim Wasserlassen bei offenem Fenster plötzlich vis-à-vis mit einer Heidschnucke befand, die mein Handeln mit einem Lautstarken „Mäh!“ quittierte. Die Überraschung teilten wir wohl, während ein Fenstergitter uns trennte)

Durch die Strukturglasscheibe erkannte ich schemenhaft wieder einen schwarzen Überläufer. Da ich schließlich nicht auf der Jagd war, nahm ich das Repetiergewehr von meiner Schulter und stellte es an die Wand.
Als eine ausgewachsene Sau das Fenster nah passierte, fand ich die Nähe der Wildtiere zu diesem Raum, der wie kein anderer die Zivilisation repräsentiert, unangenehm aufdringlich.

Zu allem Überfluß erschien nun vor dem Fenster ein ausgewachsener Tiger, der offensichtlich Witterung von mir aufgenommen hatte, und sehr entschlossen war, in das Haus einzudringen.

Die Waffe wieder an mich zu nehmen, war in der Kürze der Zeit nicht mehr möglich. Als ich es eben noch schaffte, die Türe zuzuziehen befand sich das Tier bereits im Bad.
Mir war klar, daß ich meine recht immobile Mutter im Geschoß darunter weder zuverlässig retten könnte, noch ausreichend Zeit bliebe, die Dringlichkeit der Situation zu erklären.

Als ich mich letztlich dazu entschloß, das Tier mit einer behelfsmäßigen Lanze, welche aus einem Bajonett und einem Stahlrohr bestehen sollte, zu töten, endete der Traum.

Bemühe ich allgemeine Interpretationen der Traumsymbolik, hätte ich neben einem ausgeprägten Ödipuskomplex vermutlich noch ein wahres Schlachtfeld sexueller Komplexfelder zu bewältigen.

Ich glaube, die metaphorische Sprache des Traumes ist ziemlich klar und offensichtlich, auch wenn sie nur Äußerungen meiner nur teilweise unbewußten Befürchtungen sind.

Mit träumerischen Grüßen

Fenrizwolf


Postskriptum:
Anleitung für lebhafte Träume: Morrissey - Spent The Day In Bed


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