definitionen (Freie Themen)

detlef, Sonntag, 10.04.2022, 18:27 (vor 741 Tagen) @ styx (397 Aufrufe)

moin styx,

danke.

leider bin ich da immer noch irgendwie verwirrt.
die definitionen wollen mir nicht zu dem passen, was ich in den letzten vier jahrzehnten persoenlich erfahren habe.

vorneweg:
die aelteren der indianischen arbeiter, mit denen ich meine ranch aufgebaut habe, waren als kinder und jugendiche noch teile von steinzeitlichen, wandernden rudeln. ((wobei "steinzeit" unpassend ist. hier gibt es keine steine. die machten alles aus feuergehaertetem hartholz, fasern, knochen, usw)) kultureller stand bei primitiver bandkeramik. der, weitgehend friedliche, kontakt mit weissen begann vor gut 90 jahren. (plattdeutsche ev. christen) vereinzelte vorherige kontakte mit kath. spaniern/mestizen waren eher kriegerisch.
mit der zeit, nachdem sie bemerkten, dass ich kein missionar war, haben sie weniger aufgepasst, ueber was (mit mir) geredet wurde.
spaeter bin ich auch mit dem einen oder anderen zu gezielten gespraechen gekommen.

mein eindruck aus dem erfahrenen:
die haben/hatten einen "obergott". "die grosse Schlange" (*) waere wohl die passendste bezeichnung. (das hat sie aber nicht davon abgehalten, schlangen zu jagen und zu essen)
jedes Rudel (so 15 bis 30 personen) hatte einen eigenen schutzgeist. (das, was ich als totem bezeichnen wuerde)
was sie nicht hatten: sie hatten kein "ich", kein individuelles ego. (ich hab auch keine hinweise auf persoenliche totems erfahren, nur auf talismane.) erst die generationen, die "moderne" schulen besucht haben, haben die benutzung des wortes "ich" gelernt.
die aelteren haben sich mit den worten "miener" oder "mio" (=meiner) beholfen.
auch wurde das wort "nein" in keiner sprache benutzt. stattdessen hiess es "mal sehen".
schamane war kein "lehrberuf". es konnte nicht jeder schamane werden. nur personen, die "anders" waren. (und dann von einem aelteren schamanen protegiert und ausgebildet wurden.)
die mir bekannten schamanen sind inzwischen alle tot. (ob sie geeignete schueler hatten, und wenn ja, ob diese zu schamanen wurden, oder nur zu brujos, ist mir unbekannt.)
du erwaehnst Ahnenverehrung. wenn es das bei "unseren" indios gibt oder gab, muss es wohl zu intim sein, um es einem aussenstehenden wie mir mitzuteilen. (ich hab eher den eindruck dass vermieden wird, ueber tote zu reden)
Schutz- oder Begleittiere haben die schamanen, mit denen ich in kontakt war, nie erwaehnt.

du kannst dir wohl denken, dass dies ueberhaupt nicht zu den moderneren veroeffentlichungen passt, die zum thema spiritualitaet und schutz oder "kraft-" tieren so durch die welt schwirren.

(*) das laesst mich an das denken, was ich ueber inkas und azteken gelesen habe.

hmmm, hmmm, hmmm...
beim ueberlesen stelle ich fest, dass ich richtig schoen um den heissen brei herumgeschrieben hab.
aber leider sind die sachen, die du und andere hier gerne wissen wuerden, identisch mit den sachen, die die, die sie wissen, nicht einfach an alle weitergeben duerfen/sollen.

gruss,d

noch n trostpflaesterchen:

sowohl die mutter meines vaters (spoekenkiekerin), als auch meine mutter (zoologin nicht besonders ASW begabt)
haben es geschafft, zwei verschiedenen raben einige worte beizubringen.
woraus ich schliesse, dass die geschichten von den raben als goetterboten einen realen ursprung haben. Raben haben aehnliche faeehigkeiten wie papageien.
ich selbst wollte einer kraehe mit gebrochenem bein sprechen beibringen. sie lernte nur ihren namen, "Rosa".und den benutzte sie nur fuer: "ich will futter!" wir waren wohl beide noch zu unkonzentriert.


Gesamter Strang: