Missverständnis? (Schauungen & Prophezeiungen)

Ulrich ⌂, München-Pasing, Freitag, 01.04.2022, 01:23 (vor 755 Tagen) @ Taurec (699 Aufrufe)

Hallo Taurec,

Wer nichts weiß, oder Beweise erbringen kann, schweige, ich habe 2 andere Erwachsene und 1 Bild als Beweis und weiß selbst was ich erlebt habe.

Daß Du, wie aus Deiner Aussage hervorzugehen scheint, selbst bei Fatima zugegen gewesen sein willst, glaube ich nicht.

nein, nicht Fatima.

Auch aus Heroldsbach wurde von einem Sonnenwunder berichtet, das sich dort am 8. Dezember 1949 zugetragen haben soll:
https://kath-zdw.ch/maria/heroldsbach.html

Allerdings: "...dass am 8. Dezember 1949 keinerlei Sonneneinstrahlung stattgefunden hat. Der Himmel war überall grau verhangen gewesen, genau wie in Heroldsbach bis 15.15 Uhr, als das Sonnenwunder einsetzte. Eben deshalb ein Wunder, weil es natürlich nicht zu erklären war."

Dem "Sonnenwunder" gingen ab dem 9. Oktober 1949 "Marienerscheinungen" voraus:
Die Süddeutsche Zeitung vom 22./23. Oktober 1949 zitierte den damaligen Gemeindepfarrer: "Sie [die "Seherkinder"] sprachen auch über den Film 'Das Lied der Bernadette', [eine US-Verfilmung des gleichnamigen Romans von Franz Werfel über Lourdes] der vor Wochen in Forchheim gelaufen war. Und sie meinten auch, wie schade es sei, dass die Mutter Maria nicht auch ihnen einmal erscheine."

Wer sich das antun mag, findet einen 25-minütigen Diavortrag (Frömmelfaktor 9 von 10) mit zahlreichen zeitgenössischen Aufnahmen: https://www.youtube.com/watch?v=xBnEdW4c_GA

Hinsichtlich Heroldsbach mag forenrelevant sein:

Stephan Berndt schreibt:
"1950.02.01 [also am 1. Februar 1950] Irlmaiers Prophezeiungen werden von Conrad Adlmaier in der Broschüre 'Blick in die Zukunft' veröffentlicht und damit umfassend und bundesweit verfügbar. ..."
Am Abend ders Folgetages, am 2. Februar 1950 (Mariä Lichtmeß), halten "die Russen" erstmalig auch in Heroldsbach Einzug, mit dem Spruch:
"Wenn die Leute meinen Wunsch nicht erfüllen, wird viel Blut fließen [...] Dann werden die Russen kommen und euch erschlagen".

In den Folgetagen wurde angekündigt, die kirchlicherseits eingesetzte Untersuchungskommisiion zu "strafen" und es wurde die Gründung eines 'Bundes zur Verteidigung der Ehre der Muttergottes von Heroldsbach' legitimiert. Erst danach, und möglicherweise in Folge dessen, standen für lange Zeit in Heroldsbach die russophoben Drohbotschaften im Vordergrund, und vom "Jesuskind" selbst soll die Empfehlung gekommen sein: "Wenn ihr Panzer von weitem hört, dann versteckt euch!"

Dass man sich mit dem Phänomen der "Marienerscheinungen" auch nach Abstreichung der Vereinnahmung durch Kirchenkreise und deren Instrumentalisierung für (kirchen)politische Zwecke auseinandersetzen kann, bewies Monique Scheer mit ihrem Buch "Rosenkranz und Kriegsvisionen. Marienerscheinungskulte im 20. Jahrhundert."

"Als Kulturwissenschaftlerin lese ich Marienerscheinungen in erster Linie als Indiz für breitere Stimmungen und Befindlichkeiten in der Bevölkerung oder in einem Teil der Gesellschaft. Deshalb ist der Kontext, in dem diese Erscheinungen passieren, immer sehr wichtig, der historische Kontext. Es ist auch eine Frage, wann Marienerscheinungen überhaupt bekannt werden. Prinzipiell passiert an jedem Tag eine Marienerscheinung irgendwo auf der Welt. Jeden Tag hat irgendjemand mal eine Vision von der Mutter Gottes oder anderer himmlischer Wesen. Die Frage ist, wer hört darauf? Es wird dann interessant, wenn Menschen das wissen wollen und mehr wissen wollen und anderen Menschen davon erzählen und eine Bewegung sich entwickelt wie im Falle von Fatima und anderen Erscheinungen, die im 19. und 20. Jahrhundert passiert sind. Wenn das passiert, dann ist irgendwas los in der Gesellschaft, und diese Erscheinung antwortet darauf, und dann wird es für die Kulturwissenschaft interessant."
https://www.deutschlandfunkkultur.de/marienerscheinungen-eine-wirklich-kreative-kulturelle-100.html

Die Einordnung des Phänomens als "Indiz für breitere Stimmungen und Befindlichkeiten in der Bevölkerung" ist astrologisch schlüssig und unter ähnlichem Aspekt veröffentlichte auch Viktoria Mosmann-Möller eine kleine Schrift, "Die Himmelskönigin. Traktat über Wesen, Bedeutung und Hintergründe von Marienerscheinungen im Lichte der Rhythmenlehre." (gemeint ist Wolfgang Döbereiners "Münchner Rhythmenlehre") Leseprobe: http://archaeus.twoday.net/stories/4569140/


@ A.S.:

<Haarspalter-Modus an/>
Die letzte Zeile des Beitrags "Scharfe Antwort zurück" lautet "Gezeichnet A. S. alias qualitaet im Chat".

Falls das heißen soll, dass Du, "A.S.", den Beitrag nicht selbst geschrieben, sondern diktiert und dann "gezeichnet" hat, dann ist er einfach nur missraten/missglückt, versuchs bitte nochmal.
</Haarspalter-Modus aus>

Ich bin im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten, aber die Verfolgung der Atheisten auf die heilige Kirche dulde ich nicht mehr, zulange habe ich geschwiegen.

...

Ich werde keinesfalls mehr schweigen.

...

Mir egal ob ich jetzt verspottet oder gebannt werde, ...

Dein Beitrag ist ja nun nicht das Ende des "zu langen Schweigens", sondern dessen Fortsetzung, da Du Dich nur in vagen Andeutungen ("weiß selbst was ich erlebt habe") und Glaubensbekenntnissen ergeht, aber ansonsten nichts erzählst.

Ich verspreche, Kreide zu (fr)essen und mich des Spotts zu enthalten (na ja, sieben Tage schaff ich das), also trau Dich:
"Fakten, Fakten, Fakten... und an die Leser denken" (Helmut-Markwort-Phrase)

Gruß
Ulrich


Gesamter Strang: