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Liebe macht das Fell rot (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Fenrizwolf, Samstag, 19.03.2022, 11:29 (vor 768 Tagen) @ aber (765 Aufrufe)

Liebe aber!

Na und? Für mich ist das integraler Bestandteil der esoterischen Weltliteratur, die ich ohne äußere Hilfestellung nicht einmal begriffen hätte.

Der Okkultist in mir sagt, Du sollst die Höhle erforschen. Der Alltag läßt mich aber nicht ruhen.

Falls Not am Mann ist, oder eine Frau in Nöten ist, kann ich sogar mit einem seltenen Exemplar des dritten Buches dienen – aber auch dafür bin ich wohl ein zu grober Klotz.

Mein Tagwerk besteht aus Zerstören und Lügen – am Ende quantifiziere ich stolz: 5 Türelemente ausgebaut und entsorgt, 4 Fensterbänke ausgebaut und entsorgt, 23,60 m² Deckenpaneel entfernt und entsorgt. 3 Fenster gewartet. Verbrauch: Ich, 1 Hammer verschlissen, 9 Dosen Schaum, Welt voll Abschaum, Auto voller Müll. 9 Säcke Kotze.

Ich komme am frühen Abend (heim), sonst gar nicht mehr. Auch denke ich längst nicht(s) mehr, wenn ich Gurken und Eier mit Sahne in einem Einkaufskorb wiederfinde – zu teuer.

Ich versuche nur das Wochenende zu erreichen, und am Ende frage ich mich tapfer, warum ich noch lebe. Es ärgert mich jedes Mal.
Ich, ich, ich verschwende meine Zeit seit den ersten Erzählungen von Autoritäten. Ich drehe das Kreuz um – wende denen den Rücken zu – verabschiede mich jetzt schon.

Doch, doch, doch, etwas muß ich schon essen um zu wachsen, um eine zu schwängern, die wenigstens mich versteht.
Das Hakenkreuz kann man drehen wie man will, aber man wird nicht schlau daraus. Es gebar selbst noch eiserne solche und gar Mutterkreuze.

Eigentlich habe ich stets einen Holzpflock zwischen den Zähnen, die mir Baldur ließ, und ein Amulett aus Silber um den Hals, doch gefühlt habe ich alles am Hals – und ich weigere mich, zu funktionieren.

Ich bin nicht mehr – ich will lieber ausrotten aus mich zusammenzurotten. Da ist nichts mehr, daß mein Herz wärmt.
Zwischen der Woche würde ich gerne mitdiskutieren – habe aber der Kraft nicht, die Zeit nicht.

Immer sehe und höre ich, daß Brücken kaputt sind, und die Leute leiden. Ich will, daß die Leute leiden, richtig leiden – bis sie verstehen, wie arg sie beschissen wurden.

Und dann will ich aus der Ferne mir anschauen, wie die Belittenen die jenigen vom Roß holen, die denen diesen Unbill eingebrockt haben, und ich will daß noch an der Mondsichel ein Gedärm jemandes hängt, der gestern noch böse Post schickte.
Eine meiner liebsten Liebesgeschichten kommt hier aus dem Kreis: Da hat wohl ein Popanz, hoch zu Roß, wohl mal ‚prima nocte‘ verlangt, und Kraft seiner Brutalität wohl auch bekommen.

Der Geknechtete auf dem Feld war ob des Erfolgs wohl außer sich vor Rührung, und hat Roß und Reiter mit der Kraft seiner Wut in die Erde gepflügt – dem Edlen einfach die Fresse aus der Schnauze gekloppt, bevor er ihn beerdigt hat. Das ist eine wirkliche Würdigung der Liebe!

Wenn Liebe nicht mit einer exzessiven Würdigung der Gewalt einhergeht, ist es nicht Liebe.

Mit grauem Fell grüßt

Fenrizwolf


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