Hallo an Alle,

Irgendwo zwischen Realität und Kampfbegriff mag diese Rechts-Links-Einteilung noch einen Sinn machen, aber mich ermüdet das zusehends. Wir erleben das bei vielen, die auf Schubladen keinen Bock mehr haben und sich auf Menschlichkeit und Ethik rückbesinnen. Die dann aber von den Sortierwütigen gleich wieder um so härter in die Schubladen gesteckt werden.

Wenn man sich als in die fortwährende Geschichte eingebetteter Mensch versteht; als jemand, der sowohl die Altbackenheit von starrer Tradition als lächerlich ansieht, aber auch der Ahnenreihe gedenkt, oder dem großen Morphogenetischen Feld des Volkes, dann steht man irgendwie zwischen den Stühlen und kann nur schwer Farbe bekennen.

Wenn ich allerdings so etwas wie "Deutschland muss aufgelöst werden" lese, oder den generellen Trend in Richtung einer Welt- und Erbschuld des weißen Mannes immer wieder mehr oder weniger subtil zu hören bekomme; wenn "It's OK to be white " zu einem rechten Kampfbegriff erklärt wird, dann kommt in mir der Zorn hoch. Man soll sich doch nicht wie der ewige Masochist in Schuld suhlen. Was für ein schwacher, geistig kaputter, leicht manipulierbarer Mensch entsteht daraus!

Wie unwillig ein solcher Mensch, überhaupt mal kritisch an jede Geschichte, die ihm vorgelegt wird, heranzugehen. Die Alleinschuld ist in Stein gemeißelt, Sargdeckel zu, bumm. Ja, wir haben uns zu schrecklichem hinreißen lassen. Dass das menschlich ist, und nicht monströs, wird uns ja seit 2020 wieder wunderschön vor Augen geführt. Das Erkennen und das zurück Integrieren des eigenen Schattens ist eine große Aufgabe für jeden Einzelnen. Das seichte "Ich bin ja besser als das," und in gleichem Atemzug jemandem den Tod wünschen; oder jemanden zu denunzieren, zu beschimpfen, aus der Gesellschaft auszuschließen und zu "nichten" wie den eigenen blinden Fleck - das ist geistige Kinderwelt, aus der es allerhöchste Zeit wird, zu erwachen.

Liebe Grüße,

B