Boxsport (Freie Themen)

Isana Yashiro, Samstag, 09.10.2021, 09:26 (vor 902 Tagen) @ Fenrizwolf (929 Aufrufe)

Hallo!

@ Pat

Ich habe tatsächlich eine große Affinität zum Boxsport, und Achtung vor jedem, der den Mut aufbringt, sich dieser archaischen Konfrontation zu stellen.
Mittlerweile habe ich dazu aber ein sehr ambivalentes Verhältnis entwickelt, da mir zu viele Fälle bekannt sind, in denen Athleten allerschlimmste Hirnschädigungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit im jungen Erwachsenenalter oder Tod zufolge hatten. Der „schöne René“ Weller leidet heute auch an Demenz.
Die Wirtshausschlägerei ist so etwas wie das Kanonenboot oder das Frikadellenbrötchen. Heute sind gar Schlachtschiffe obsolet, Bullettenstullen heißen heute Burger, und es wird auch nicht mehr gerauft, sondern hinterlistig zu Boden gerungen und dann im Rudel dem am Boden liegenden gegen den Kopf getreten.
Eine“ Schlägerei“ impliziert für mich auch noch einen Hauch von Augenhöhe und gerader Konfrontation, in der Schluß ist, wenn einer am Boden liegt.
In einer verrotteten Gesellschaft passieren grauenhafte Dinge, die nicht einmal publik werden. Werden sie es doch, werden sie in der Intensität, Ursache und Bedeutung nicht verstanden.
Ich spreche das leider aus Erfahrung. Meine Hemmnis war mir Verhängnis.
Henry Maske hat mich ich als Co-Kommentator von Waldemar Hartmann und als Schauspieler (Schmeling) allerdings besser unterhalten als als aktiver Boxer.

Ich bin offensichtlich nicht Pat. Aber ich will auch nicht ganz umsonst nachgeschlagen haben, wer dieser René Weller ist. Die meisten seiner Kämpfe hat er gewonnen, nur einen verloren. Die Siege geschahen oft durch K.O. So zirka in der Hälfte der Fälle. Also dürfte er weniger Schläge an den Kopf eingesteckt haben als andere Boxer. Seine Demenz ist wohl auch als „Mischform“ diagnostiziert, die zumindest teilweise auch genetische Ursachen hat.

Da ist Klitschko, inzwischen Bürgermeister von Kiew, ein besseres Beispiel. Man kann ihm zugute halten, daß Deutsch nicht seine Muttersprache ist. Das entschuldigt vielleicht sein schlechtes Deutsch. Aber seine ukrainischen Landsleute sagen über ihn, daß es egal ist, ob er Ukrainisch oder Russisch spricht, er stammelt immer nur unverständliches Zeug. Das dürfte die Wirkung von vielen Schlägen an den Kopf sein. In dem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß Kopfbälle im Fußball von den Verbänden im Vereinten Königreich und in den USA bei Kindern nicht mehr erwünscht sind. Verboten sind sie wohl noch nicht, nur verpönt, aber das weil eine Studie gezeigt hatte, daß Kopfbälle zu Gehirnschäden führen. Boxen ist da natürlich kein bißchen gesünder.

Boxer sind Leute, die freiwillig in einen Ring steigen, um dort Schläge an den Kopf zu kassieren. Wahrscheinlich sind diese Leute schon vorher dumm. Das wird dann ausgenutzt von anderen Leuten, die mit dem Boxen Kasse machen. Ich finde keine angemessenen Worte dafür wie sehr ich diesen „Sport“ verachte! Vom Boxen (und Ultimate Fighting wegen der geradezu obligatorischen Platzwunden) abgesehen mag ich Kampfsport und sehe mir den gerne an. Je weniger nur draufgeschlagen und je mehr technische Finessen gezeigt werden, desto besser. Aber man kann auch sehen, was man selbst besser nicht macht und zu welchen Verletzungen das führen würde falls doch. Man kann vom Kampfsport sogar lernen, welche Aktionen in einer echten Selbstverteidigungssituation völlig nutzlos wären, denn das sind exakt diejenigen, die in Wettkämpfen erlaubt sind. Kampfsport unterscheidet sich deshalb immer von echten Kämpfen.

Gruß,
Shiro


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