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Wenn Atlas kegeln geht - Walhallamarsch! (Freie Themen)

Fenrizwolf, Sonntag, 19.09.2021, 10:52 (vor 922 Tagen) (1506 Aufrufe)

Liebe Randgruppe der Freidenker,

das Erfolgsrezept der Evolution ist im Kern die Kompensation und Anpassung. Das lebende Wesen versucht, eingebettet in seinem Sozialverbund, zuvorderst Mängel durch Auswahl oder Verhaltensänderung auszugleichen; an letzter Stelle steht die Aggression – da risikobehaftet.

Der Metabolismus des Menschen paßt sich der Umgebung vorzüglich an, und ist oft intelligenter als seine Besetzung bzw. Besatzung, wenn es z. B. darum geht, Reserven anzulegen, sich zu rüsten.
Der menschliche Körper ist dabei in seiner Spezialität, der des zweibeinigen Wolfes, äußerst variabel.
Bei Hunger verbraucht er weniger, bei Streß wird er reaktionsfreudiger und stärker, und bei bei Widerstand baut er, bei ausreichend Ressourcen so lange auf, bis seine Beine die Erde tragen und nicht umgekehrt.

Dumm ist der, der sich in einem Sommer gleich Reserven für neun kalte Winter anfuttern will. Allein gelingt das nur durch gegebenen Überfluß, der in gigantischer Adiposität mündet.

Vorrat, Lagerhaltung, Speisekammer, Hausbeet, Reserve kennt keiner mehr.

In dieser Welt des bequemen Überflusses, in der man vielmehr psychische Extreme regelmäßig kompensieren muß, ist aber der Faktor Zeit leider sehr zu Ungunsten des Unfreien gestaltet.
Es ist das Diktat der Macht. Du hast… zu tun, zu denken und zu werden, aber nicht zu sein.
Während alle zu tun haben, was andere anstatt sie selbst wollen, kommt niemand mehr zu Verstand, und verschwendet seine Gaben in widernatürlichem Kompetetismus, woraus der Dämon erwächst, der einen glauben läßt, daß Anpassung das Beste ist, und Unterwürfigkeit befreit, weil in dieser Form der prostitutierten Selbstverleugnung jede Art von Entspannung als Fest der Sinne erlebt wird.
Das erst spät diagnostizierte Stockholm-Syndrom, die empathische Hingabe zu den eigenen Peinigern, solange nur der Schmerz nachläßt, ist wohl leider ebenso mißbrauchte Mitgift unserer göttlichen DNS-Syntax.

Eigentlich gehörten die sogenannten Volksparteien dieser Republik der zweifach Unglücklichen als terroristische Vereinigungen verboten, doch machen immer nur die stets schlechter werdenden Kandidaten desselben Regimes das Rennen um den Pop€-Star unter sich aus.
Nun, wie denn auch, wenn Wid(d)erstand nicht zu befürchten ist, weil er als verboten erscheint?
Ich habe mal den „Wahl-O-Maten“ bemüht, um für mich und mein Gestüt bei bestem Gemüt herauszufinden, welche der demokratorischen Parteien am wenigsten mit meinen Idealen kollidieren.

Nachdem die Alternative für Deutschneyland sich bezüglich der Corona-Farce regelrecht (und) katatonisch verhielt, und die strasseristischen Nationalisten des III. Weges in meinem Bundesland nicht auf dem Wahlzettel standen, gingen die Wahlstimmen der Familie heuer an die NPD.

Und, ja, hätte es eine Partei gegeben, die einen noch schlechteren Leumund gehabt hätte und noch „radikalere“ Ansichten vertreten hätte – ich hätte sie womöglich gewählt.

Es ist nicht so, daß ich diesem Karneval der gedopten Demokratie etwas abgewinnen könnte, aber je mehr und je dringlicher ich vom Kern zum Außenseiter gemacht werden sollte, desto mehr schwoll mein larmoyantes Herz für die „Underdogs“.
Auch, wenn ich es nicht gerne forciere, und es zunehmend sinnlos erscheint, ist auch das unwillkommene „demokratische“ Mittel der Protestwahl eine gebotene Option.

Wer heute noch, nach all dem was passiert ist, die sogenannten ehemaligen Volksparteien wählt, der hat doch den Verstand verloren.
Ohne Umschweife lassen sich ebendiese heute gerechtfertigterweise als Anti-Volks-Parteien begreifen und benennen.
Früher sagte man, eine Nichtteilnahme an der Wahl nütze nur den Rechten. Heute ist jedes ausbleibende Gegengift Treibstoff für die Schlechten.

Ich wünsche jedem Protagonisten auf dieser Bühne, welcher kein ausgemachter Idealist ist, schlechte Wahlergebnisse, einen Bluterguß am Knie und baldig Tränensäcke bis zur Brust.
Das Fräulein Baerbock finde ich zwar nicht häßlich, wie manche befinden – eigentlich ist die manchmal ganz süß, aber wohl auch ziemlich dumm.

Dank dieser lebensfrohen doch traurigen Naturen hat man Ventilatoren auf die Felder gestellt, und behauptet gar, sie gäben Strom wie dumme Kühe Milch, wenn man sie nur in Gedanken schwanger machte.
Und gewänne doch die NPD, hätten diese Räder vielleicht recht bald eine Swastika-Form, so unkt man. Doch – was änderte es? Was regierungsfähig ist, entscheiden schließlich nicht die Wähler, sondern eben die Demokraten.
Seit mein Scheff mir aus Groll über ein, im kalkulatorischen Sinne, unbefriedigendes Ergebnis, für das ich nicht ausgebildet war, ein paar Überstunden strich, überlege auch ich, was ich denn Anderes mit der schlimmsten Zeit des Lebens anstellen könnte.
Nicht, daß ich nicht schon früher in Gedanken schwanger war, aber manchmal muß man mich wohl, wie mein ehemaliger Hausarzt gern sagte, mit dem Kopf gegen die Wand bumsen.

Alter, ich schwöre bei Gott: Wenn jeder, der mich zu meinen Ungunsten in Zeiten dadaistischer Narretei übervorteilt, dann noch an seinem Platz ist, wenn ich an meinem angekommen bin, Spielt eine andere Musik. Walhallamarsch!
Bis dahin werde ich tadellos sein, aber wer Krieger sucht, wird lustlose Nutten vorfinden, potemkinsche Dörfer und echte Demokraten. Dich Bruder, trage ich nicht mehr aus der Schlacht.

Überhaupt war ich immer gerührt vom Gulaschkommunismus der Ungarn und lebe als gebürtiger Ungern meine Gulag, äh, Gulaschdämokratie ganz systemkonform.

Bevor ich mir etwas ans Bein binde, wie z. B. eine Heimstatt, schaue ich auf die Kosten und erwäge danach, ob das auch im minder günstigen Falle für mich realisierbar ist.
Just seitdem sind die Energiepreise durch die Decke geschossen, die Auflagen für Kohlensäureklimbim kann kein Mensch mehr zählen, denn erfüllen, und während eine kleine Familie noch vor ein paar Jahren für unter hundert Euro einen ganz wesentlichen Warenkorb zur Kasse schob, ist das Joch heute so schwer, das ein Bulle von Mann es nicht mehr allein zum Parkplatz schafft. Das Leben in dieser fehlgeleiteten Ellenbogengesellschaft ist nun ein Strongmansport für ungeimpfte, ausgebildete Widerstandnaturen.
Der impulsive Kanake in mir sagt: „Isch ficke Eusch alle!“, und er hat recht; aber die konstruktive Seite in mir will Richtfest feiern - mit Tannenbaum und traditioneller Ansprache.

Alles was einst meine geordnete Welt war, die ich auch schon haßte, ist nun „am Arsch“ – so richtig.
Anderseits habe ich mich 1998 schon gegen die Rechtschreibreform gewehrt, indem ich sie aus meiner Attitüde heraus bis heute absolut ignoriert habe.

Strahlende Gesichter gibt es im Sport und im Atomkrieg. Gewinner ist man entweder selbst, oder nicht. Wer wen warum und wo kürt, ist einerlei!

Mhmkay, auf Dating-Plattformen ist das ein wenig anders. Man nannte es nicht seit Dante erst den Heiratsmarkt.
Das ganze Leben ist doch eine Hülse. Innerhalb eines selbstgewobenen Kokons der inneren Souveränität stromert man umher auf der Suche nach geiler Beute, doch in einer toten Welt ist nichts mehr geil, sondern verlogen und falsch – mindestens ebenso leblos wie der Leidende.

Vielleicht sollte die erste eherne Bürgerpflicht darin bestehen, jungen Menschen zu gestehen, daß ihre Leben anstrengend und beschissen werden, solange der Leviatan nicht zur Strecke gebracht ist, und Lernen um des Lernen willens am besten vergütet wird.
Rückblickend will ich schon verurteilen was meine Altvorderen getan haben, aber ich kann keine Kriegsveteranen (die Glücklichen) dafür verantwortlich machen, wie sie ihre Söhne erziehen.

Vielleicht ist es gar die größte Heldentat dieser meist tapferen Leute gewesen, eben nicht alle Erlebnisse über Frau und Kind zu ergießen, die einem angetan wurden, und stattdessen im Alkohol zu ersaufen, während die weniger empathischen Ämter bekleiden konnten.
In einer verhurten Gesellschaft hat nichts mehr Ehre.

Es bedarf einer eigenen Masse, einer eigenen Schwungmasse, um überhaupt daran denken zu können, sich autonom zu fühlen.
Ehre gilt es zu erwerben – damit geht man nicht besoffen ins Bett, es sei denn, man hat sie.
Wenn die Last der Welt auf Deinen Schultern liegt, gib dem Impuls eine Richtung, die Last trägst Du nicht allein.
Für den Einzelnen ergibt sich aus dieser unbekömmlichen Melange eigentlich nur, selbst Spezialist zu werden – in einer Welt der zu Tode spezialisierten Spezialspezialisten.

Wenn Du gut im Bett bist – sag es keinem.

Es kann nichts zurückgewonnen werden, daß auf falschen Tatsachen fußt. Alles wird anders.
In einer Hölle, die das Leben auf Erden nun mal ist, kann man sich aber behaupten und erwachsen.
Wer den Faustkeil in der Hand schmiegt und das Prinzip von Feuer versteht, der mag auch bauen.
Wer fühlt, soll auch fluten.
Es gibt viel zu spülen und abzuwaschen.

Es ist an der Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden.

Mit Dank und Gruß

Fenrißwolph


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