uebergeordneter wille (Schauungen & Prophezeiungen)

detlef, Freitag, 13.08.2021, 17:40 (vor 958 Tagen) @ peridot (551 Aufrufe)

moin,

Wenn es einen übergeordneten Willen gibt,...

warum muss es ein uebergeordneter Wille sein?
das wuerde eine goettliche person voraussetzen. aber, ja, mein fehler. ich hab "gott" geschrieben.
es koennte sich aber genau so gut um universelle gesetzmaessigkeiten handeln. oder um uebergeordnete regeln, oder wie auch immer man das (unzureichend)benennen will. "gott" schreibt sich halt schneller, als eine solche mangelhafte umschreibung.
wenn wir aber jegliche uebergeordnete gesetzmaessigkeiten ablehnen, waeren schauungen irrelevante, zufaellige ereignisse.
unser "dauerthema" waere kaputt.

... dann müssen wir feststellen, dass dieser Ansatz den freien Willen zu negieren schon daran scheitert, dass gut und böse eine menschliche Zuweisung ist. Diese ist nur durch freien Willen möglich. Die übergeordnete Instanz hat diese Reflektion aber ermöglicht. Unter der Annahme, dass diese Instanz existiert.

ebenfalls unter dieser annahme - wenn die moeglichkeit zu entscheidungen gegeben ist, ist auch die moeglichkeit fuer alle entscheidungsresultate gegeben. also der "instanz" gemaess. (bzw. "gottgewollt", wie ich schrieb)

andererseits, wie frei sind unsere entscheidungen und handlungen denn? wenn's juckt, dann kratzt man sich. es sei denn, man wurde erzogen, dass man "so etwas" nicht tut. man folgt also entweder dem instinkt, oder der konditionierung.
bei jeder entscheidung, die wir treffen, sind deutlich mehr "unterbewusste" faktoren beteiligt, als rationale gedankengaenge. (die folgen doch im allgemeinen erst zur rechtfertigung der gefuehlsmaessigen entscheidung.)

Entweder ist diese Instanz also, nach unseren Ermessen, bösartig, weil sie uns über nicht existentes Gedanken verschwenden lässt oder es erfüllt für diese Instanz irgendeinen Nutzen, wenn wir zumindest unsere Gedanken frei in alle Richtungen schweifen lassen.

ja.
boesartig - aus unserer sicht. die nicht mit der sicht einer uebergeordneten distanz/eines Gottes identisch sein muss.

Einen Willen zu unterstellen und das dann auf unser Ursache/Wirkung Schema herunterzubrechen ist schon einigermaßen abstrus. Selbst im menschlichen Wirken und Verstehen gibt es so einiges, was sich einen deterministischen Ursache/Wirkung Schema entzieht. Es gibt gute Grüne anzunehmen, das logische Folgerichtigkeit nur in der materiellen Welt einwandfrei anwendbar ist. Weder in der Psyche noch im kleinsten Raum (Quanten) funktioniert das noch einwandfrei. Unser Verständnis von Determiniertheit ist eng an unser Universum gebunden.

waere es nicht genau so merkwuerdig, fuer die materielle ebene gesetzmaessigkeiten anzunehmen, fuer die psychische und/oder "jenseitige" ebene(n) dagegen gesetzmaessigkeiten abzulehnen?
fuer mich stellt sich da eher die frage, ob, und wie verschieden die gesetzmaessigkeiten sind.
fuer mich ist klar, dass es mindestens einen unterschied gibt: die zeitrichtung. ohne diesen unterschied gaebe es keine schauungen.)

Wie will man damit ein "Allwesen" (Was auch immer das sein mag) beschreiben?

hab mut zur luecke!
wir koennen alles essen (zumindest einmal), aber halt nicht alles wissen.
versuch doch mal, nem strichmaennchen den dreidimensionalen zeichner zu beschreiben...

Die Argumentation dreht sich also im Kreis. Die Antwort kann nur sein: "Lasst Gott aus dem Spiel, alles in diese Richtung ist nicht zielführend."

meine argumentation tendiert eher zu: es ist egal, ob gott nen Bart hat (jahve, allah, odin, zeus), ein halbes duzend arme, ein prinzip ist, ein licht oder ein ... - es scheint aber was uebergeordnetes zu geben. (sonst landen wir bei 42)


gruss,d


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