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Mangel an Beweisen (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 26.05.2021, 17:41 (vor 1059 Tagen) @ Giraffe (1153 Aufrufe)

Hallo!

Er sagt es ist "nicht der Mangel an Beweisen, dass die Menschen nicht von der Richtigkeit Yeadons überzeugt sind, sondern etwas weitaus Fundamentaleres: Die Unfähigkeit zu begreifen, dass Menschen zu nahezu unvorstellbarer Bösartigkeit und Grausamkeit fähig sind.

Geschickt umgebogen von dem tatsächlichen Mangel an Beweisen hin zu etwas Gefühlsduseligem, das den Leser auf einer emotionalen Ebene anspricht, wodurch der Verstand abschaltet.
Wenn man den Worten nicht Glauben schenkt, hat man eben einen Mangel an Vorstellungsvermögen. ;-)

Yeadon hat Pfizer laut Lebenslauf (LinkedIn-Konto womöglich vonnöten) 2011, also beinahe ein Jahrzehnt vor der Verwicklung des Unternehmens in die weltweite Impfkampagne verlassen. Er spricht also nicht aus unmittelbarer Beteiligung, sozusagen als Pfeifenbläser, sondern plaudert aus dem Nähkästchen Dinge in die Welt, die er sich so vorstellen kann, ohne daß dem offenbar irgendeine fundierte Kenntnis hintergründiger Prozesse zugrunde läge. Dem entsprechend liest sich das ganze auch, z. B.: "Ich kann nicht sagen, dass es das ist, was sie tun werden. Aber ich kann mir keine gutartige Erklärung vorstellen, warum sie es tun."

⇒ Natürlich kann er es nicht sagen, denn er hat keinerlei Beleg für seine (von ihm selbst so genannten) "Vorstellungen". Um das wahrscheinlicher zu machen, was ein kritischer Zuhörer bestreiten würde, bemüht er die "glaubhafte Abstreitbarkeit" nach dem Motto: Daß es glaubhaft dementiert werden kann, macht die Richtigkeit der Behauptungen noch wahrscheinlicher. ;-)

Von jemandem, dessen Glaubwürdigkeit in den alternativen Medien davon abhängig gemacht wird, daß er in leitender Position bei einer maßgeblich betiligten Firma gearbeitet hat, würde ich allerdings Belege erwarten (Dokumente, Gesprächsprotokolle, Geheimdienstkontakte, nachweisbare und nachprüfbare Eigenschaften der Impfstoffe etc.), die dieser Position auch entsprechen. Was hier aber präsentiert wird, ist nichts weiter als die Reflexion innerhalb der Echokammer der Internetgemeinschaft, die sich eine Erklärung für Vorgänge zusammenbastelt, die der gemeine Mann nicht durchblickt.

Ich stimme mit ihm überein, ebenso Gopal ein deutscher Traumatherapeut hat gesagt, dass viele Menschen es sich nicht vorstellen können dass ihre Eltern böse sein können und dementsprechend sich nicht vorstellen können dass der Staat böse sein kann.
Ist es auch eure Erfahrung?

Die Menschen sind in ihrer Mehrzahl (vielleicht zu 90–99 %) Folgende, sozusagen Herdenmentalitäten, die einem Leithammel folgen oder sich in dem Gehege, das übergeordnete Mächte ihnen eingerichtet haben, wohl fühlen – wohl fühlen müssen, weil die gesellschaftlich aufgestellten, durch Konditionierung verankerten Leitplanken die Grenzen und die Sicherheit ihrer Welt ausmachen. Entsprechend gestaltet sich die mentale Beschäftigung mit dieser Krise. Wahrscheinlich war es seit jeher in allen Krisen so.
Es fiel mir jüngst erst nach der Beobachtung des Gespräches zweier Bekannter zum Thema Impfen wieder auf: Es ging gar nicht um das kritische Hinterfragen des ganzen Vorganges, noch nicht mal um Zweifel auf intellektueller Ebene (das hieße, über die Grenzen des Geheges hinauszudenken), sondern es ging schlicht um das gegenseitige Bestärken angesichts gefühlter Unsicherheit. Diese Unsicherheit ist aber nicht durch Unwägbarkeiten der Impfstoffe und innere Widersprüche des offiziellen Coronanarrativs entstanden (so weit denkt der Durchschnittsmensch gar nicht). Es ist schlicht die Unsicherheit und der mentale Streß, die stets entstehen, wenn es unerwartete, äußere Einbrüche in die (scheinbare) Sicherheit des Geheges gibt, welche die Schafe zutiefst irritieren. Als Reaktion drängen sie sich wie eine Herde beim Anblicke des Wolfes oder in der Kälte der Nacht zusammen, um einander Schutz zu bieten und sich zu wärmen. Nichts anderes ist dieser Akt der gegenseitigen Bestärkung, daß der Strohhalm des Impfens und der diversen anderen Maßnahmen so schon seine Richtigkeit und Notwendigkeit habe, daß man diesem dargebotenen Wege folgen müsse und solle, um wieder in die Sicherheit der Normalität (also des geschlossenen Geheges) zurückkehren zu können. Welche individuellen Begründungen der Einzelne anführt, um seine gefühlsmäßige Entscheidung ex post zu rationalisieren, ist völlig bedeutungslos. Wie magisch folgen sie den von den Schäfern atmosphärisch über sie ausgebreiteten Ideen. So richtet sich die Herde im Wechselspiel aneinander aus, bestärkt sich gegenseitig, indem sich der Einzelne im Anderen spiegelt und so die Sicherheit erhält, bei der unsicher-ängstlichen Bewegung im Strome nicht alleine zu sein. Auf etwas anderes kommt es diesen furchtsamen Massenmenschen nicht an. Man wird sie nie davon überzeugen können, daß die Herrschenden Böse seien. Das wollen und können sie nicht erkennen. Das absolute Böse ist ein Abstraktum, das fern der Erfahrungswelt irgendwo existieren möge, aber auf jeden Fall außerhalb der Verhältnisse des Geheges.

Gruß
Taurec


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