keinerlei plädieren (Freie Themen)

Isana Yashiro, Montag, 22.03.2021, 07:41 (vor 1125 Tagen) @ xsurvivor-1 (1071 Aufrufe)

Hallo!

Wer für Goldgeld und Goldstandard plädiert hat entweder von Wirtschaft keine Ahnung oder ist schlicht jemand der uns ins Verderben reiten will.

Ich hoffe, daß Du meinen Beitrag nicht so verstanden hast, daß ich für Goldgeld oder einen Goldstandard plädieren wolle. So habe ich übrigens auch Taurec nicht verstanden. Es ging uns beiden nur darum, daß Goldgeld immer wieder kommt, weil es einfach nicht totzukriegen ist. Zusätzlich meine ich, daß man danach historische Epochen einteilen kann. Das scheinst Du auch zu glauben, schließlich zählst Du viele Ereignisse auf, die direkt auf den Goldstandard zurückzuführen sein sollen. Also taugt der doch dazu, die Geschichte zu unterteilen. Eine wirtschaftliche Betrachtung hat das nie sein sollen.

Ich finde alle hiesigen Unterteilungen des Mittelalters seltsam. Ich habe mal eine Fernsehsendung gesehen, in der ein Reporter auf der Straße herumging und Allgemeinwissen prüfte. „Wann endete das Mittelalter?“ war eine der Fragen. Anscheinend sollte man dazu in der Schule eine bestimmte Jahreszahl lernen, denn der Reporter fand schnell jemanden, der mit „1492 mit der Entdeckung Amerikas“ die richtige Antwort geben konnte. Ich habe diese Zahl nicht gelernt und mich gerade darum dann gefragt welchen Einfluß eine Entdeckung am anderen Ende der Welt wohl haben könnte, obwohl man mangels Kommunikationsmitteln davon noch garnicht erfahren haben konnte. Mit dieser Festlegung waren die Historiker wohl nicht präzise, denn eigentlich müßte das Mittelalter mit der Fahrt der ersten spanischen Schatzflotte enden. Weil diese die Ressourcen der Neuen Welt erstmals zugänglich machte.

Gold hat tatsächlich die Eigenschaft ein Spekulationsobjekt zu sein. Um damit Werte zu speichern, müssen der Wert des Goldes gleichbleiben und das passiert nicht von alleine. Das passiert stattdessen dadurch, daß Gold als Tauschmittel verwendet wird und so bei jedem Kauf/ Verkauf der Wert des Goldes aufs Neue bestätigt wird. Der Handel verhindert, daß man einfach mal so den Wert verändern kann. Ein Schatzmittel kann nur dann funktionieren, wenn es zugleich auch Tauschmittel ist. Umgekehrt gilt jedoch das Gegenteil. Ein Tauschmittel wird unbrauchbar und führt zu wirtschaftlichen Verwerfungen, wenn es zugleich Schatzmittel ist. Dadurch wird das Gold dann zum bloßen Spekulationsobjekt und verschwindet in Horten und Schätzen. Gold hat keineswegs die Eigenschaft, daß alles jemals geförderte Gold für eine neue Währung zur Verfügung stünde. Jedesmal wenn ein Schatzsucher eine alte Goldmünze findet, beweist er das.

Sobald man akzeptiert hat, daß Goldgeld sowieso wiederkommt, ob es einem gefällt oder nicht, und dann auch akzeptiert hat, daß man immer wieder neue Quellen für das Gold braucht, dann kann man zu der Frage voranschreiten, wo das Gold in Zukunft herkommen wird. Dafür kommen mehrere Quellen in Frage:

* Supertiefe Minen wie bisher nur in Südafrika. Dann nähme Südafrika eine Vorreiterrolle ein, die jedoch wieder verlorengehen würde, weil Südafrikas supertiefe Mine als erste ausgebeutet sein wird.

* Unter dem Permafrost. Das gibt Russland, China und Kanada die bedeutendsten Rollen.

* Der Meeresgrund. Da wären einige Staaten konkurrenzfähig. Daher dürfte der Meeresgrund mindestens eine zusätzliche Quelle werden.

* Der Mond. Damit wäre China eine Führungsrolle schon so gut wie sicher.

Je nachdem, wo das Gold herkommen wird und welche Methoden man zum Abbau verwenden wird, danach lassen sich Vorhersagen treffen. Die Ähnlichkeit des Fiat-Geldes mit den Brakteaten läßt möglicherweise auch einige Vorhersagen zu. Aber ich kann von einer Blütezeit durch das Fiat-Geld nichts entdecken. Ich sehe in der heutigen Zeit nur einen Schrecken ohne Ende.

Gruß,
Shiro


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