Todesmut (Freie Themen)

Josefus, Sonntag, 21.03.2021, 16:33 (vor 1125 Tagen) @ Frank Zintl (1112 Aufrufe)

Hallo

Die Militärs aller Zeiten haben gewusst, wie man den erwünschten Todesmut
bei den einfachen Soldaten erzeugt. Wenn die Propaganda fur die "gute" eigene
Sache nicht ausreichte, musste das Militärstrafrecht herhalten. Nach dem alten
Motte: der Soldat muss mehr Angst vor den eigenen Vorgesetzten und vor dem
Kriegsgericht haben als vor dem Feind. Dazu noch eine Stimmung der Schande,
wenn jemand als Feigling befunden wurde. Im alten Sparta z.B., wo das Militär
über allem stand, wurden Feiglinge nicht einmal hingerichtet. Sie mussten zu
Hause lächerliche Kleider tragen, an denen jeder sah dass der Rräger ein
Feigling war, und mussten so weiterleben. In Japan hätte kein Krieger mit der
Schande leben wollen in der Schlacht seinem Dienstherrn untreu geworden zu sein.
Und diese Soldatenethik, kombiniert mit drakonischen Strafen für Abweichler
(meist die Todesstrafe: Gasselaufen, Dezimierung, standrechtliche Erschiessung)
reichten aus um bei genügend Soldaten den gewünschten Fatalismus zu erzeugen.
Dazu oft noch die Hoffnung auf Beute, Beförderung oder Auszeichnungen.

Frank

Hallo

den Todesmut kannst du (pauschal gesagt) nicht erzeugen, sondern er ist immer ein Begleitsymptom der Bevölkerungsentwicklung.
Ich schließe mich in diesem Punkt der neueren Theorie Heinsohns an, auch wenn er nicht der erste war der diesen Effekt bemerkte.


Josefus


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