Immerhin kein selbstgezimmerter Holzofen (Freie Themen)

Isana Yashiro, Donnerstag, 18.02.2021, 02:05 (vor 1163 Tagen) @ Nullmark (1202 Aufrufe)

Hallo!

Richtig. Aber schon vergessen, dass VollNazi ist, wer mit solchen Gedanken an die Öffentlichkeit geht?

Die Bundesregierung geht mit solchen Gedanken an die Öffentlichkeit und empfiehlt für Notfälle vorzusorgen.

Als Mieter ein Wohnung hast Du Anspruch auf Wärme und nicht auf die Wärmequelle.

Das habe ich tatsächlich nicht bedacht.

Andererseits wäre ich als Mutter mit Säugling froh darüber, wenn mir ein Bürgermeister mit Cojones in der Hose zur Seite steht, der mir eine Notunterkunft bereitstellt und irgendwelche kontakteinschränkenden Corona-Maßnahmen einfach aussetzt, so wie in Jena geschehen. Ansonsten wird niemand aus der Verantwortung für sich selber entlassen.

Schön wenn der Staat funktioniert. Wobei man beachten muß, daß Sinnvolles immer nur auf der kommunalen Ebene getan wird. Alle darüberliegenden Ebenen kassieren nur ab.

Ooooch, wenn bloß mal die Fernwärme weg ist, ist das kein Blackout!

Das will ich auch garnicht behauptet haben!

Beim ersteren kann man noch reagieren und einen elektrischen Heizkörper einschalten. Eine eingeschaltete Backröhre tut es auch oder notfalls auch das Bügeleisen auf einem Kuchenblech, wenn man nicht die Möglichkeit hat ein Weile bei Freunden unterzukriechen.

Die Mieter in Nürnberg und Jena konnten das wohl alles nicht?

Klar, Heizkörper, Backröhre, Bügeleisen und Freunde muss man vorhalten.

Oder einen Petroleumofen. Wobei ich zugeben muß, daß ich auch noch nicht auf die Idee gekommen bin, mit einem Bügeleisen zu heizen.

Beim Blackout gibt es diese Möglichkeiten nicht mehr. Da kommt dann etwas anderes nach.

Hast Du schon mal bei Schneefall und Glatteis vierzehn Stunden auf der Autobahn stehen müssen, weil irgendso ein Porschekutscher mit Sommereifen mit Aussicht auf Schneesturm und Eisregen schnell nochmal nach Berlin wollte und dann mit einem Dreißigtonner kollidierte? Das ist das noch lange nicht das zyklusgemäße Ende der Zivilisation, wenn man mit solchen Hirnis rechnen muss (oder vielleicht doch) und man deshalb wegen den nunmehr eintretenden Witterungsunbilden nicht mehr bis nachhause kommt. Im Sommer ist das kein großes Problem, bei -15 Grad u.U. haste minus. Ein voller Tank und vielleicht noch zusätzlich ein Kanister mit Sprit, ein paar Decken, etwas zu essen und zu trinken sind da evt. lebensrettend und lassen sich locker im Auto verstauen. Über die Zivilisation mache ich mir später Gedanken...

Was also ist falsch daran, sich auf Notfälle vorzubereiten, einschließlich möglicher lokaler oder internationaler Störungen der sozialen oder politischen Ordnung.

Daran ist garnichts falsch. Es ist nur teuer.

Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen, Unruhen, Pandemien, Kriege, BlackOut: Die Nahrungs- und Versorgungssysteme können schnell zusammenbrechen. Ich denke, Krisenvorbereitung auf den Ernstfall und eine sinnvolle Vorsorge für sich und seine Lieben, mit einem kritischen Blick in die Vergangenheit und in wahrscheinliche Zukünfte hat nichts mit der Betrachtung von Endzeitszenarien zu tun. Nachdenken kostet nichts.

Genau. Wäre es mit etwas Nachdenken schon getan, dann wäre jeder schnell vorbereitet. Trotzdem ist Nachdenken empfehlenswert. Mein Großvater hielt es zum Beispiel für eine sinnvolle Vorsorge jede Menge gefüllter Einmachgläser im Keller zu lagern. Nach dem Tod meines Großvaters wollten mein Vater und ich wissen, ob der Inhalt noch gut wäre. Aber was wir auch versuchten, wir bekamen keines von den Einmachgläsern auf. Möglicherweise ging es bereits meinem Großvater schon so nach dem Tod meiner Großmutter. Jedenfalls waren die Einmachgläser jahrzehntelang herumgestanden. Schließlich entsorgten mein Vater und ich die Einmachgläser ungeöffnet.

Denken ist allerdings eine mehr oder weniger ausgeprägte individuelle Fähigkeit. Und ich wiederhole: Was man verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr.

Ja, man sollte seine Möglichkeiten einschätzen lernen. Man sollte verstehen, was man selbst zu leisten imstande ist und was nicht. Auf kleinere Unbequemlichkeiten können sich viele Leute vorbereiten. Falls man sich nicht die falschen Unbequemlichkeiten dafür aussucht. Sich auf viele Unbequemlichkeiten vorzubereiten können schon nur noch wenige Leute. Sich auf eine richtige Katastrophe vorzubereiten ist für die meisten Menschen völlig illusorisch.

... die Frage, die daher eigentlich gestellt werden müßte, ist die, ob wir zyklusgemäß am Ende der Zivilisation angekommen sind.


Diese Frage ist berechtigt, ist aber statt praktischer eher philosophischer Natur. Selbst ein Ende dürfte kaum final sein, weil es gleichzeitig der Beginn eines neuen Zyklus ist.

Ein neuer Zyklus, der uns jedoch nichts nützt. Ich halte die Frage schon für praktisch, weil das Ende der Zivilisation nicht einfach so ausgesessen werden kann. Falls es noch weiter geht, dann leben wir nur in richtig interessanten Zeiten.

Gruß,
Shiro


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