... und keiner sagt etwas dazu. (Freie Themen)

Nullmark, Montag, 15.02.2021, 16:09 (vor 1138 Tagen) @ Isana Yashiro (1332 Aufrufe)
bearbeitet von Nullmark, Montag, 15.02.2021, 16:38

Hallo!


... Das wäre doch für Prepper die Gelegenheit mal aufzuzeigen wie man so eine kleine und begrenzte Krise aus eigener Kraft meistert. Aber keiner der ach so gut Vorbereiteten sagt etwas dazu. Deshalb muß ich nun annehmen, daß man nichtmal eine so kleine und begrenzte Krise aus eigener Kraft meistern kann.

Richtig. Aber schon vergessen, dass VollNazi ist, wer mit solchen Gedanken an die Öffentlichkeit geht?

Man könnte bestenfalls schlau genug sein, nicht an der Fernwärme angeschlossen zu sein, ...

Als Mieter ein Wohnung hast Du Anspruch auf Wärme und nicht auf die Wärmequelle.

Das ist überhaupt die Krux mit den ganzen Vorbereitungen: Bei einer kleinen, lokalen Krise muß man sich über die Bureaukratie und Gesetze viel mehr Sorgen machen als um die eigentliche Krise.

Andererseits wäre ich als Mutter mit Säugling froh darüber, wenn mir ein Bürgermeister mit Cojones in der Hose zur Seite steht, der mir eine Notunterkunft bereitstellt und irgendwelche kontakteinschränkenden Corona-Maßnahmen einfach aussetzt, so wie in Jena geschehen. Ansonsten wird niemand aus der Verantwortung für sich selber entlassen.

Die typischen Maßnahmen des Preppers greifen erst dann, wenn die Zivilisation komplett am Ende ist. Aber in dem Fall kommt die Zivilisation nicht wieder.

Ooooch, wenn bloß mal die Fernwärme weg ist, ist das kein Blackout! Beim ersteren kann man noch reagieren und einen elektrischen Heizkörper einschalten. Eine eingeschaltete Backröhre tut es auch oder notfalls auch das Bügeleisen auf einem Kuchenblech, wenn man nicht die Möglichkeit hat ein Weile bei Freunden unterzukriechen. Klar, Heizkörper, Backröhre, Bügeleisen und Freunde muss man vorhalten. Beim Blackout gibt es diese Möglichkeiten nicht mehr. Da kommt dann etwas anderes nach.

Hast Du schon mal bei Schneefall und Glatteis vierzehn Stunden auf der Autobahn stehen müssen, weil irgendso ein Porschekutscher mit Sommereifen mit Aussicht auf Schneesturm und Eisregen schnell nochmal nach Berlin wollte und dann mit einem Dreißigtonner kollidierte? Das ist das noch lange nicht das zyklusgemäße Ende der Zivilisation, wenn man mit solchen Hirnis rechnen muss (oder vielleicht doch) und man deshalb wegen den nunmehr eintretenden Witterungsunbilden nicht mehr bis nachhause kommt. Im Sommer ist das kein großes Problem, bei -15 Grad u.U. haste minus. Ein voller Tank und vielleicht noch zusätzlich ein Kanister mit Sprit, ein paar Decken, etwas zu essen und zu trinken sind da evt. lebensrettend und lassen sich locker im Auto verstauen. Über die Zivilisation mache ich mir später Gedanken...

Was also ist falsch daran, sich auf Notfälle vorzubereiten, einschließlich möglicher lokaler oder internationaler Störungen der sozialen oder politischen Ordnung. Naturkatastrophen, Wirtschaftskrisen, Unruhen, Pandemien, Kriege, BlackOut: Die Nahrungs- und Versorgungssysteme können schnell zusammenbrechen. Ich denke, Krisenvorbereitung auf den Ernstfall und eine sinnvolle Vorsorge für sich und seine Lieben, mit einem kritischen Blick in die Vergangenheit und in wahrscheinliche Zukünfte hat nichts mit der Betrachtung von Endzeitszenarien zu tun. Nachdenken kostet nichts. Denken ist allerdings eine mehr oder weniger ausgeprägte individuelle Fähigkeit. Und ich wiederhole: Was man verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr.

... die Frage, die daher eigentlich gestellt werden müßte, ist die, ob wir zyklusgemäß am Ende der Zivilisation angekommen sind.

Diese Frage ist berechtigt, ist aber statt praktischer eher philosophischer Natur. Selbst ein Ende dürfte kaum final sein, weil es gleichzeitig der Beginn eines neuen Zyklus ist.

Gruß,
Shiro

Gruß
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