Das Leben geht immer tödlich aus (Freie Themen)

Isana Yashiro, Donnerstag, 04.02.2021, 07:08 (vor 1148 Tagen) @ Giraffe (1221 Aufrufe)

Hallo!

Danke für die realistische Darlegung! Ich darf zugeben dass diese Sichtweise mir überaus auf das Gemüt schlägt. Nicht einfach zu akzeptieren, dass es keine Lösung gibt im schlimmsten Fall der Fälle... geht es anderen auch so?

Jein. Dir wurde schon geraten in einem richtigem Prepperforum zu fragen. Hier gab es neben dem Schauungsforum, auch als Teil der Weltenwende-Netzseiten, zeitweise ein richtiges Prepperforum. Insofern bist Du hier schon richtig. Aber das Prepperforum wurde eingestellt, weil es niemand mehr benutzt hat, weil immer mehr Leute eingesehen hatten, daß es nichts bringt sich auf Ereignisse vorzubereiten, die sowieso nicht eintreffen, während man die realen Gefahren ignoriert.

Die Grundhaltung war verbreitet, daß man nur lange genug durchhalten müsse, um eine Katastrophe zu überleben. Anschließend würden die Überlebenden dann für immer glücklich und in Frieden und Wohlstand leben. Die Reichen und Mächtigen würden die Überlebenden in Ruhe lassen, weil die Reichen und Mächtigen von der Katastrophe überrascht würden.

Realistisch ist dagegen, daß man durch das Überleben einer Katastrophe nicht physisch unsterblich wird, aber falls man es würde, dann trotzdem nicht ohne zu sterben ins Paradies käme. Die Reichen und Mächtigen sind diejenigen, die als erste einen Bunker haben, weil sie sich den leisten können. Notfallbunker fanden in den letzten Jahren reißenden Absatz. Aber normale Menschen können sich solche nicht leisten. Also werden die Reichen und Mächtigen keinesfalls überrascht. Von denen würden die meisten überleben und sie würden auch hinterher auf Kosten anderer leben wollen. Daher wäre es sowieso Essig mit paradiesischen Zuständen. Das hatte man an den Beiträgen im Prepperforum auch bemerkt, weil die Vorbereitungen immer aufwendiger und teuerer wurden und trotzdem nur jene überleben sollten, die zusätzlich noch bereit sind, andere Menschen rücksichtslos zu beseitigen. Das machte das Forum immer weniger attraktiv.

Die Paradiesvorstellung der Prepper ist im Grunde genommen die Paradiesvorstellung der katholischen Kirche, nur mit dem Unterschied, daß man die katholische Kirche und ihre Lehre ablehnt, weshalb man das Paradies auf die materielle Ebene verlagern mußte. Hier ist jedoch offensichtlich kein Paradies, also muß erstmal alles zuvor untergehen. Für diejenigen, die das überleben, stellt sich dann ein Paradies auf magische Weise ein.

Das heißt, wenn man nur den schlimmsten Fall der Fälle betrachtet, dann schlägt es natürlich schon aufs Gemüt, daß es keine Lösung gibt. Wenn man allerdings das Außenherum mitbetrachtet, dann kann man relativ schnell bemerken, daß es den schlimmsten Fall der Fälle nicht gibt, weil der nur ausgedacht und zur Ideologie geworden ist. Also kann man sich darüber freuen, daß man diesen Fall nicht fürchten muß.

Es sei denn man betrachtet als schlimmsten Fall der Fälle, daß einen eines Tages der eigene Tod ereilen wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür beträgt hundert Prozent. Was das betrifft kenne ich aus irgendwelchen anderen Foren zwei Signaturen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, aber über die es sich lohnt mal nachzudenken:

Niemand will sterben, aber jeder will in den Himmel.

Wenn sterben so schlimm wäre, dann würden es nicht so viele tun.

Gruß,
Shiro


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