Weil 's inzwischen viel geregnet hat.... (Freie Themen)

Bea, Donnerstag, 04.02.2021, 07:03 (vor 1176 Tagen) @ Isana Yashiro (1210 Aufrufe)

Hallo!

Nun ja, beim Wetter wird ja recht häufig Panik gemacht - wenigstens redet jetzt keiner mehr von Dürre. :-D


Ja, beim Wetter wird häufig Panik gemacht. Trotzdem rede ich über Dürre. Die tritt nur im Sommer auf, deshalb sieht man sie jetzt nicht. Im Sommer sieht man sie auch nicht, weil man fehlendes Wasser nicht so gut erkennen kann wie überschüssiges. Aber die Schäden sind sichtbar und bleiben auch jetzt da!

Ich wohne in einem Weinanbaugebiet, in dem es immer relativ trocken ist. Zur Zeit regnet es seit vielen Tagen. Ich habe den Eindruck, daß unsere gewohnten Jahreszeiten seit ein paar Jahren einem Wandel unterliegen und wir das Jahr nur noch in Trockenzeit und Regenzeit einteilen können. Es hat auch in den letzten Wintern eher viel geregnet. Trotzdem hatte das keineswegs ausgereicht, um das Grundwasser ausreichend aufzufüllen. 2017, 2018 und 2019 hatten die Bäume zu wenig Wasser und viele Bäume sind deshalb gestorben. Das führte dazu, daß in meinem Dorf im Jahr 2019 im Sommer (was eine Sondergenehmigung erfordert) tote Bäume entfernt wurden. Das waren sehr viele. Stellenweise zwei Drittel der Bäume, weil hauptsächlich Flachwurzler wie die Fichten gestorben sind. Fichten sind jedoch das, was die Förster als ihren Brotbaum bezeichnen, weil fast die gesamte Holzindustrie auf Fichtenholz beruht. Die übrigen Fichten wurden jedoch gleich mit den toten Bäumen entfernt, weil eine Borkenkäferplage droht, die hauptsächlich Fichten befällt und der geschwächte Bäume wenig entgegenzusetzen haben. Das geschah übrigens nicht nur in meinem Dorf, sondern viele Orte in Deutschland haben in den letzten Jahren auf die gleiche Weise gehandelt.

Das führt nun dazu, daß einerseits Fichtenholz überall herumliegt und verrottet, weil die Sägewerke nicht nachkommen und deshalb niemand mehr Fichtenholz kauft. Andererseits wachsen kaum noch Fichten und das wird mittelfristig zum Problem, weil heutzutage fast alle Sägewerke auf Fichtenholz spezialisiert sind und mit anderen Holzarten nichts anfangen können, weil die passenden Werkzeuge fehlen. Die weiterverarbeitende Industrie ist natürlich auch nur auf Fichtenholz eingestellt.

Vor den Dürrejahren, vielleicht noch bis vor dem Pandemiejahr, hing jeder dritte deutsche Arbeitsplatz an der Holzindustrie. An der Autoindustrie dagegen nur jeder siebte. Letztere werden durch die irre Politik zur Zeit auch kaputtgeschlagen und dabei sind die Pandemie und ihre Auswirkungen noch nicht mal berücksichtigt. Jetzt kann man sich ausmalen was das bedeutet.

Gruß,
Shiro


Hallo Shiro!

Ich wollte niemandem auf den Schlips treten, sondern bezog mich ausschließlich auf das gegenwärtige Wetter.
Aber ist schon bitter, klar.....
Wenn es aber schon so dicke gekommen ist, steht zu hoffen, dass man daraus lernt und auch Bäume anpflanzt, die eine längere Trockenheit besser überstehen.
Man sollte nie auf nur ein Pferd - bzw eine Holzart - setzen, finde ich.
Ich wusste auch nicht, dass es tatsächlich Werkzeug nur für Fichtenholz gibt. OO
Klima ist so oder so nie über längere Zeit gleich, also sollte Mensch möglichst immer für Änderungen gewappnet sein.
https://klimaarchiv.info/antike-bis-zur-neuzeit.html

LG, Bea


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