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Christentum (Schauungen & Prophezeiungen)

Fenrizwolf, Samstag, 28.11.2020, 08:17 (vor 1207 Tagen) @ Bea (624 Aufrufe)

Hallo!

Zunächst möchte ich festhalten, daß ich gewisse Bestandteile der christlichen Ethik, wie die Nächstenliebe, für wertvoll erachte; doch um den „Schöpfer im Geschöpf zu ehren“, reichen gesund entwickelte Empathie und Gewissen aus.

Für mich stellt das Christentum grundsätzlich einen kulturellen Fremdkörper in Mittel- und Nordeuropa dar, der durch den Machtschlüsselpunkt Rom durch machtstrukturelle Umstände schließlich nach Europa kam.

Genauer ist es eine die Autokratie begünstigende Heilslehre der Devotheit, der Duldsamkeit, des fatalistischen Ertragens, die sicher nicht grundlos mit dem Schwert in europäische Herzen gehackt werden mußte,
Das darin vermeintlich Kulturstiftende ist, wie Taurec schon vor Jahren plausibel dargelegt hat, eher eine Rückkopplung des eigenen Wesens auf dem Grunde einer Missinterpretation des Wesensfremden.

Der Nazarener, dessen Leben kein geschichtliches Faktum ist, wurde in unserem Kulturkreis beständig mit mitteleuropäischem Phänotyp abgebildet, obwohl er als Semit, falls es ihn den je gegeben hat, sich von den landläufigen Darstellungen erheblich im Äußeren hätte unterscheiden müssen.

Ebenso weisen künstlerische Darstellungen Gottes, die ja der Schrift nach untersagt sind, nicht unwesentliche Gemeinsamkeiten mit dem Allvater (Odin oder Wotan) auf.

Die Okkupation heidnischer Kultstätten, heidnischer Feiertage und die perfide Assimilation heidnischer ritueller Gebräuche in das Gewaltkulturerbe Christuskirche vollenden die Kunde der Niedertracht.
Eine Heilsgeschichte, die in den Wirren des Frühmittelalters mit Völkermord zementiert werden mußte, um schließlich das kulturelle Erbe Europas gewaltsam zu besetzen, und dem Volk darauf vorzuenthalten heiße ich nicht Heilslehre.
Alle Kunst, Philosophie, und Architektur unter dem Banner des Christentums auf europäischem Boden, sind originär Zeugnisse europäischer Virtuosität trotz der Beeinflussung, und hätten sich auf andere Weise ähnlich Bahn gebrochen.
Ein Klerus, der die hoffnungslos hoffenden Frömmler auf den Bänken elitär in der Sprache der ehemaligen Besatzer und Peiniger abkanzelt, ist eine politische Aggression und rituelle Demütigung.

Da mir ein gläubiger „Christ“ immer noch per se sympathischer ist, als jemand der nur glaubt, was er sieht, habe ich mich in der jüngeren Vergangenheit oft nicht klar genug abgegrenzt, zumal ich nicht die Gefühle meines Gegenübers verletzten wollte.
Und, falls man moralische oder quasi-philosophische Diskussionen nicht all-zu-haargenau mit dem „wahren Glauben“ des gedruckten Wortes abgleicht, sind die Gemeinsamkeiten im Gros doch größer die Diskrepanzen im Detail.
Durch private und geschäftliche Umstände hatte ich in den letzten zehn Jahren einige Begegnungen mit interessanten und weniger interessanten Menschen, für deren Leben der Jesusglaube Priorität genießt.
So war ich als Eingeladener stummer Zeuge eines orthodoxen Gottesdienstes wie auch stiller Beobachter eines baptistischen Spektakels, das mich am ehesten an die Nürnberger Reichsparteitage erinnert hat.
Auch einen Zeugen Jehovas hatte ich als überaus liebevollen Gesprächspartner ins Herz geschlossen.
Allen war aber, unter Gebot der Umstände, gemein, daß sie jeder für sich versuchten, mich zu vereinnahmen, zu missionieren.

So wurde ich teilweise, trotz gegenläufiger Absprachen, regelrecht verschleppt, wohl unter der Annahme, die „heilige Atmosphäre“ würde es schon richten.
Die meisten von ihren sind herzensgute Menschen, denen gegenüber ich ungebrochene Loyalität empfinde, darunter auch ein studierter Theologe, der aufgrund seiner falschen Glaubensnuance, nun sein Geld anderweitig verdienen muß.
Eine Ausnahme ist für mich der einzig „Rechtgläubige“, der wohl annahm, seine Verschlagenheit wäre mir verborgen geblieben.

Als geduldigem Zuhörer war mir oft bald klar, welche psychologischen Ursächlichkeiten ihr Glaube hat.
Der langhaarige, europäische Schönling, Chezuz, als liebevoller Bruder-Vater taugt als Projektionsfläche sogar besser als der böhmische Gefreite Schicklgruber.
Herzerwärmend ist die Hingabe im Glauben, so verheißungsvoll das Ideal, doch einsam der Mensch im persönlichen Schicksal.

Möge für jeden Gläubiger ein solventer Schuldner da sein.

Fenrizwolf


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