Zu Deinen Gedanken (Schauungen & Prophezeiungen)

Harald Kiri, Samstag, 15.08.2020, 17:04 (vor 1343 Tagen) @ Rico (904 Aufrufe)
bearbeitet von Harald Kiri, Samstag, 15.08.2020, 17:13

Hallo Rico,

Du möchtest gerne persönlich reden?

weil es um schwierige und komplizierte Sachverhalte geht, die man besser im direkten Gespräch von Person zu Person besprechen kann als in einem knappen Forumskommentar.

Verstehe ich nicht. So haben wir Gelegenheit, uns mit sachlichen Argumenten zu versorgen. Die gesprochene Diskussion setzt doch eher auf rhetorische Stilmittel, statt auf Fakten oder Theorien.

Außerdem – gibt es einen Grund, eine Theorie nicht mehr verwenden zu dürfen, weil der Gesprächspartner diese anzweifelt oder nicht glaubt?

Klar gibt es den. Eine Theorie ist eine Theorie, weil sie nicht bewiesen ist. Auf den Mythos einer bewiesenen Relativitätstheorie gehe ich weiter unten ein. Man kann mit einer Theorie argumentieren oder man zweifelt sie an. GLAUBEN ist zwar menschlich und weit verbreitet, aber in einer wissenschaftlichen Diskussion völlig unangebracht. Mag sein, dass Du an die Relativitätstheorie GLAUBST, aber trotzdem widerspricht es dem sachlichen Umgangston, selbige bei Widerspruch als nur geglaubtes Argument wieder einzuführen. (Beispiel: Theorie, "Alle Raben sind schwarz." Jemand wirft ein, es reiche, diese Theorie zu kippen, wenn es einen weißen Raben gäbe. Darauf der Einwand: " Nein, 2 Gründe dagegen: Alle Raben sind schwarz, und außerdem ist es 17:04 Uhr."

Das sieht mir sehr nach einem rhetorischen Trick aus. Ich bin zwar selber rhetorisch nicht geschult, was noch lange nicht heißt, dass ich rhetorische Tricks nicht – wenigstens mit Verzögerung nach eigenem Nachdenken – erkenne.

Na immerhin, ein weiterer Grund für eine schriftliche Diskussion. In einer mündlichen hättest Du dazu gar keine Zeit. Aber dies war kein Trick, sondern wissenschaftliche Diskussion.

Und wenn man eine Theorie nicht anerkennt, so könnte man doch wenigstens eine alternative Theorie in den Raum stellen und Schlussfolgerungen daraus ziehen, oder noch besser, die (eigene) alternative Theorie so gut darstellen, dass andere entweder von sich aus auf entsprechende Schlussfolgerungen kommen oder diese wenigstens nachvollziehen können.

Es reicht, einen weißen Raben zu finden, um die Theorie, dass alle Raben schwarz sind zu widerlegen. Wir wollen hier doch nicht die Beweislast umkehren.

Außerdem ist die Relativitätstheorie keine abstruse Theorie, sondern meines Wissens nach allgemein anerkannt. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass sie irgendwann einmal widerlegt wird, aber dazu muss man sie erst mal widerlegen. Und durch eine neue, bessere Theorie ersetzen!

Du hast Recht, die RT wird allgemein geglaubt. Den Widerspruch, dass Du sie glaubst, weil Du nichts besseres kennst, aber einem IFan nicht zugestehst sie auch nur anzuzweifeln, siehst Du?

Außerdem wurde sie seit 1919 schon mehrfach bewiesen, obwohl sogar ihr Urheber Albert Einstein anfangs nicht daran glaubte.

Weil AE nicht religiös an die RT herangegangen ist. Es war und blieb für ihn eine Theorie, ein Erklärungsmuster, das man anzweifeln DARF. "Bewiesen" sind lediglich einige Grundannahmen.

Zu Beispiel 1:
Wenn sich die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum so verhält wie die Schallgeschwindigkeit in Luft, und genau so können wir sie messen, nur dass es kein nachweisbares Medium, wie die Luft im Vakuum gibt, dann brauchen wir keine Relativitätstheorie mit dem Postulat, dass es keine Geschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum gibt. Dann breitet sich Licht im Vakuum in jede Richtung mit $c_0$ aus, egel von wo aus wir es betrachten.
Zu Beispiel 2:
Nach der Relativitätstheorie ist die Relativgeschwindigkeit nicht mehr die Differenzgeschwindigkeit, die sie in Newtons Mechanik noch ist. Aber nur, weil es relativistisch nach dem Postulat Einsteins keine Geschwindigkeit > $c_0$ geben DARF. Er hat die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum für absolut und nicht überschreitbar postuliert, also musste er Rechnungen erfinden, die das gewährleisten.

Nach der RT bewegen sich jedoch die Photonen in beide Richtungen mit exakt c durch den Raum und erfahren weder eine Beschleunigung noch eine Abbremsung durch die Eigenbewegung des Raumschiffs.

Nach der RT tun sie eben genau das nicht, wenn man sie vom Bezugssystem eines der Photonen betrachtet.

Auf das Beispiel IFans mit den zwei Sonnen ist mir auf Anhieb das Zugbeispiel eingefallen. Das Zugbeispiel hat auch Parallelen zum eben genannten Beispiel 2. Ich vermute, dass ich der Argumentation von IFan nicht folgen konnte, weil ich eine „Differenzgeschwindigkeit“ nicht als Relativgeschwindigkeit ansehe. Man bräuchte erst mal eine wasserdichte Definition, was man unter einer Relativgeschwindigkeit versteht, um ein gegenseitiges Verständnis zu ermöglichen. Die Höchstgeschwindigkeit eines Zuges bleibt für mich 500 km/h, auch wenn ihm ein Zug mit der gleichen Höchstgeschwindigkeit entgegenkommt. Analog dazu bleibt c für mich c, wenn zwei Photonen aus genau entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbeifliegen.

Doch Dunning-Kruger?
Man sollte sich schon an die Definition der Relativgeschwindigkeit halten, die mechanisch und relativistisch unterschiedlich ist.

Für Dein Zugbeispiel ist die Relativgeschwindigkeit die Differenzgeschwindigkeit. Allerdings bewegt sich ein Zug, der über den Erdboden eine Geschwindigkeit von 500 km/h fährt, nicht mit 500 km/h z.B. zur Erdachse, zur Sonne, zur Milchstraße oder zur kosmischen Hintergrundstrahlung.

Zur Erdachse fährt er je nach Richtung unterschiedlich schnell. Nach Osten fährt er in Deutschland mit ca. 1500 km/h, nach Westen mit ca. 500 km/h. In jede andere Richtung irgendwo dazwischen.

Um die Sonne bewegt er sich mit ca. 107.000 km/h.
Um die Milchstraße mit ca. 792000 km/h.
Und die Milchstraße relativ zur Mikrowellen-Hintergrundstrahlung mit ca. 1,98 Millionen km/h.

Da alle diese Geschwindigkeiten sehr viel kleiner als die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum sind max. ca. $\frac{1}{400}\cdot c_0$, können wir sie annähernd mit Differenzgeschwindigkeit = Relativgeschwindigkeit berechnen und kommen zum Ergebnis, ziemlich genau 1000 km/h.

Als gottgegeben sehe ich die RT allerdings nicht an – eher die Zehn Gebote.

Aber Du GLAUBST an die RT, auch wenn Du sie noch nicht wirklich begreifst. Und offensichtlich auch daran, dass Gott etwas mit den 10 Geboten zu tun hat, die der gesuchte Mörder Moses nach 40 Tagen, von Gottes Hand geschrieben, vom Berg mitbrachte. Anschließend zerschlug er allerdings diese göttlichen Tafeln und zusätzlich noch 3000 Männer, die die Göttlichkeit anzuzweifeln wagten, ließ er umbringen. (2. Mose 32)

Viele Grü0ße
Harald


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