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Zur Natur der Johansson'schen Aussagen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 19.04.2020, 09:02 (vor 1466 Tagen) @ Taurec (1015 Aufrufe)

Hallo!

Der Anklang an die Offenbarung, der so weit geht, daß sogar die selben Opferzahlen (ein Viertel!) genannt werden, ist sicher kein Zufall. Gleichwohl geht ein Endzeitgeschehen mit einem roten Faden aus der übermittelten Fassung der Aussagen Johanssons nicht hervor. Das ist verwunderlich, nachdem Johansson ausdrücklich ein Jesus erschien, der ihm die "Geheimnisse des Himmelreichs" offenbaren wollte:
"Jesus Christus, so erkannte ich im Geiste, war es, der mich weckte und sagte: ‚Dir soll gegeben sein, die Geheimnisse des Himmelreiches zu wissen.‘ Ich sah ihn, mit der Dornenkrone auf dem Kopf, und er fuhr fort: ‚So sah ich aus, als ich Deine und der Welt Missetaten trug.‘ Später sah ich ihn in Herrlichkeit von einem ewigen Licht umstrahlt. Ich hielt mich solcher Gesellschaft und Offenbarung für unwürdig und da ich befürchtete, vom Hochmut angefochten zu werden, betete ich mein Vaterunser während ich andauernd im Geiste vom Scheine umstrahlt wurde.
In dieser Nacht bekam ich zu wissen, was in der Zukunft geschehen würde. Was ich sah und hörte, waren teils die großen Ereignisse, welche in die Welt kommen und teils solche, die mich und meine Familie betreffen würden. Das Unheil, welches über die Welt kommen würde, sah und hörte ich auf verschiedene Art. So erblickte ich vor mir eine lange Reihe von Jahreszahlen bis in die Zukunft hinein, und an der Seite derselben in diesem großen Zeitkalender gewahrte ich die angegebenen Ereignisse, die eintreffen würden."

Solche Mitteilungen aus der Chefetage, bei denen Jesus, Maria oder Engelsboten auftreten, zielen eigentlich stets auf die Endzeitprophetie ab. Das dürfte auch hier der Fall gewesen sein.

Ich vermute daher, daß die sehr umfangreiche Ursprungsvision Johanssons, die von Gustafsson nur sehr unzureichend wiedergegeben wurde, eigentlich durchaus ein geschlossenes Endzeitgeschehen schilderte. Johansson und Gustafsson waren jedoch beide von der schieren Menge der Informationen überfordert und haben den Handlungsrahmen nicht mehr auf die Reihe gebracht. Sie haben sich in Details verloren, weil sie alles haargenau und vollständig wiedergeben wollten, ohne etwas zu verfälschen. Dabei gingen sie unter und sahen den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Das Ergebnis war eine sprunghafte Schilderung der Vision mit teils verwechselten Reihenfolgen und falsch miteinander verbundenen Ereignissen. Statt einer Steigerung hin zum Finale stehen lose verbundene Blöcke zueinander. Die Klimax wird nicht deutlich herausgestellt. Das die ganze Nordhalbkugel betreffende Orkan- und Naturgeschehen mit massiven Schäden allerorten sollte wohl die eigentliche "Gottesstrafe" über die sündige Menschheit darstellen und die Geschichte zum Abschluß bringen.
Ähnlich wie bei den Feldpostbriefen stand am chronologischen Anfang eine korrekte Schilderung der nahen und mittelfristigen Zukunft, die in etwa bis zur Loslösung Indiens gegangen sein könnte. Je weiter die Schau in die Zukunft ging, desto kleiner und unrichtiger wurde der Schauungsanteil, während die endzeitprophetischen Elemente (und damit einhergehenden Verfälschungen und Übertreibungen) stetig zunahmen. Am Ende stand das bekannte "dritte Weltgeschehen" aus Russenfeldzug und Naturkatastrophen, das offenbar für die fünziger Jahre erwartet wurde. Schon in der ersten Gustafssonveröffentlichung von 1918 kommt 1953 als Datum des skandinavisch-russischen Krieges vor.
Unter dieser Annahme würde Johansson auf frappante Weise mit den zeitgenössischen Feldpostbriefen parallel laufen, die bis in die vierziger Jahre hinein korrekt waren, solange sie echtes Weltgeschehen schilderten, dann aber zu Endzeitgeschehen mit Russenfeldzug und Naturkatastrophen umschwenkten und seitdem nicht mehr eintrafen. Allen gutgemeinten Rettungsversuchen zum Trotze wurde auch in den Feldpostbriefen das dritte Weltgeschehen auf Ende der vierziger Jahre datiert, nicht weit von Johanssons 1953 entfernt ("Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein. 47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein." "Aber er sagte, von uns erlebt's nur einer, und der wird an mich denken. [...] Im Jahre 48 geht die Strafe Gottes zu Ende").

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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