Einengung (Freie Themen)

Nullmark, Samstag, 04.04.2020, 22:36 (vor 1480 Tagen) @ Luzifer (912 Aufrufe)
bearbeitet von Nullmark, Samstag, 04.04.2020, 22:42

Guten Abend Luzifer,

stimmt Luzifer, das hat Athur Eddington gesagt. Aber er hat diese Einengung in einem Vortrag (Swarthmore Lecture, 1929) relativiert, in den er betonte, dass bei der Definition und Betrachtung von Religion und Wissenschaft, eine Antwort eine wissenschaftliche Antwort sein muss, wenn die Frage gestellt wird: "What are we to think of it all? What is it all about?" ("Was sollen wir von all dem denken? Worum geht es?") Und "You will understand the true spirit neither of science nor of religion unless seeking is placed in the forefront." ("Sie werden den wahren Geist weder der Wissenschaft noch der Religion verstehen, wenn nicht das Suchen in den Vordergrund gestellt wird.")

Nun, ich denke, dass Eddingtons scharfe Abgrenzung laut Ihrem Zitat für die zutrifft, die meinen, dass sie mit ihrem speziellen Wissen, die gesamte Wahrheit der Welt erkannt haben und sich nun für unfehlbar halten.

Werner Heisenberg äußerte mal: Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch; aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott. Ich bin schon zu alt, um es noch bis zum Grund des Bechers schaffen, weil ich nach ein paar Schlückchen feststellen musste, dass ich bestenfalls den halben Becher leeren könnte und ihn deshalb schon lange zur Seite gestellt habe. Deshalb habe ich kein Problem mit Göttlichkeit, und mit Gott werde ich mich dann auseinandersetzen, wenn er mich ruft. Ich kann nämlich nicht auschließen, dass es einen gibt. Aber das zwingt mich nicht, zu glauben, weil ich dann das Suchen (s. o.) hintenan stellen würde.

Gruß
Nullmark


Gesamter Strang: