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Gott ißt Tod! (Übersinnliches & Paranormales allgemein)

Fenrizwolf, Samstag, 07.03.2020, 07:17 (vor 1510 Tagen) @ SiriusB (1224 Aufrufe)

Hallo SiriusB,

ist da wirklich eine „Welt“-Bild zusammengebrochen, oder ist da vielleicht nur eine Kritzelei, die zudem noch abgepaust war, aus einem viel wertvollerem Rahmen gefallen?

Einer Weltanschauung bin ich noch nie verlustig gegangen, ändert sie sich doch stets im Prozeß der Orientierung und des Werdens.

Wenn einmal eine Welt zusammengebrochen war, war es immer nur eine Illusion die ihr Ende fand.

Es ist ein Kulturschock; und das Blut kühlt ab, manchmal bis es fast gefriert.
Auf meiner Suche nach Hintergründen, nach Halt, suchte ich vermutlich eher nach einer Landkarte, meiner Lokalisation darauf, und nach so etwas wie einer Betriebsanleitung für diese Welt.

Mir ist dabei nicht entgangen, daß ich selbst ein empfindsames und verwundbares Wesen bin, für das die Bedürfnispyramide ebenso ein Fundament haben muß, wie für alle anderen.

Aber eines hatte ich mit meiner Ersten Welle der Aufklärung abgelegt, als ich erfuhr, daß manche guten Mächte meiner Kindheit liebevolle Illusion waren: die Suche nach totaler Autorität.

Ohne offen ein Rebell zu sein, konnte ich gar nicht anders, als auszuspucken, was man mir von vermeintlich legitimisierter Seite einflößen wollte.
Auch wenn es gedauert hat, wurde mir später immer bewußt, warum da jemand so sehr auf Vaterfigur und Vereinsmeierei abhebt.

Einzige Hilfe dabei waren, wie Baldur schon aufgezeigt hat, glaubwürdige Hinweise darauf, daß die Essenz den Menschen auch ohne, schon zu Lebzeiten allmählich schwächer werdenden Körper, da ist.

Logischerweise habe ich innig nach Gemeinsamkeiten in allen möglichen Schilderungen gesucht, und nach dem Motto „wer einmal Lügt, dem glaubt man nicht“, ausgesiebt.

Was bleibt, ist ein Sandkorn in der hohlen Hand – nicht ganz genug für einen Deich, aber leises Zeugnis davon, daß das Meer nicht weit ist.

Nach dem Klerus des Mittelalters, der mit seinem Wiedertaüferkäfigen, seinem Ablaßhandel und seinem ureigenen Anrecht um das Wissen über Gottes Wille, Abermillionen irregeleitet und mißbraucht hat, werden auch die janusköpfigen Prediger des Kapitalismus und der Demokratie im Nebel der Geschichte verschwinden.

Mit wildem Herzen und germanischem Freiheitssinn sollten wir den Meistern ihres Fachs nacheifern, sie respektieren und Ehren, entwickeln und entfesseln, aber uns keinem König unterwerfen, der sich nicht gegebenenfalls uns unterwerfen würde.

Früher übertrug man den Mutigsten, Geschicktesten und Gerechtesten die Würde, die sie längst hatten.

Heute steht da ein Amt, eine Ikone, ein goldenes Kalb – jeweils eine Schande für jeden denkenden Menschen - und narzißtischer Abschaum wetteifert niederträchtig um die bleierne Krone, während der Pöbel wild wichsend applaudiert, und den Akt der Unterwerfung vor ein Stück Mist nicht erwarten kann.

Gott ist tot – die Welt ist lebendig -> Die Welt ist tot – Die Welt ist lebendig – Gott ist.

Auf nach Walhal!

Fenrizwolf


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