Hat er das? (Freie Themen)

Isana Yashiro, Mittwoch, 08.01.2020, 03:05 (vor 1532 Tagen) @ dziamdzia (814 Aufrufe)

Hallo,


für 2015 hat er schon eine große Krise vorausgesagt und 2012 eine Rohstoff-Rally. Was tatsächlich kam war eine Aktien-Hausse und eine Rohstoff-Baisse.

Aha. Ich lese Martin Armstrongs Blog seit ungefähr 2016 und kenne daher vor allem die Erfolge, die er gerne herausstellt. Also habe ich mir nun ältere Artikel angesehen. Zumindest im öffentlichen Bereich seines Blogs sagte er nichts dergleichen voraus. Er beschwert sich sogar darüber, daß die Zeitungen ihm ständig fälschlicherweise unterstellen würden, er hätte einen Sturz aller Aktienkurse vorhergesagt. Dafür reiche es sogar schon, wenn er mal das Wort ‚Crash‘ verwende. Er verwendet gerne den Ausdruck ‚Crash & Burn‘, auch für gesellschaftliche Veränderungen. Gleich nach dem ‚Turning Point‘ im Jahr 2015 sagt er, daß Socrates voll getroffen habe, OBWOHL auch ein paar Aktien gefallen sind. Martin Armstrong selbst kommt also garnicht auf die Idee, daß man ihn so verstanden haben könnte, daß Aktienkurse fielen.

Im Jahr 2015 schrieb Martin Armstrong außerdem, daß er seit drei Jahren (also seit 2012) immer wieder Haßbotschaften bekomme, weil nur wegen ihm die Rohstoffpreise fielen. Das klingt sehr danach als habe ihn sonst niemand so verstanden, daß er steigende Rohstoffpreise vorhergesagt hätte.

Möglicherweise sind euch jene Informationen bekannt, die Martin Armstrong nur jenen Kunden, die er kräftig abkassiert, zukommen läßt. Jene Informationen sind für mich unerschwinglich und völlig uninteressant. Es kann natürlich sein, daß sich in jenen Informationen die Vorhersagen verbergen, die ihr beide kritisiert. In dem Fall frage ich allerdings, wie kann es dann sein, daß Martin Armstrong völlig irrwitzige Preise bei gleichzeitig riesigem Kundenstamm verlangen kann?

Martin Armstrong erklärt zum Economic Confidence Model, das Socrates verwendet, dann noch, daß dieses keine Kurse einzelner Aktien, Aktienmärkte, Rohstoffmärkte oder sonstiger Spezialgebiete vorhersagt, sondern globale, vorwiegend gesellschaftliche Veränderungen. Übrigens ist genau das der Grund, warum ich seinen Blog überhaupt lese. Der ‚Turning Point‘ des Jahres 2015 sei genau darum ein Treffer, weil damals der Dieselskandal begonnen und die russische Regierung in den Syrienkonflikt eingegriffen hat. Eine Vorhersage für 2012 finde ich nicht, anscheinend hat er damals nur einigen sogenannten Goldbugs widersprochen, weil die wünschten, daß Gold Geld sein solle.

Außer daß Socrates eigentlich nur gesellschaftliche Entwicklungen voraussagt und es bei der aktuëllen Entwicklung um eine Krise des Vertrauens in Banken und Regierungen geht, sollten wir noch berücksichtigen, daß Socrates maschinentypisch völlig emotionslos ist. Martin Armstrong füttert Socrates mit mehr Daten als sich sonst irgendjemand auf der Welt auch nur kaufen könnte, Socrates findet darin Muster und veröffentlicht diese. Socrates hat nicht die Absicht, Panik zu verbreiten. Socrates versteht nichtmal was Panik ist. Socrates stellt nur fest, daß hier mal Panik war, da mal Panik war und dort mal Panik war und darum folgt, daß es wieder ein Panik geben wird. Das ist einfach ein sich wiederholendes Muster.

Niemals käme Socrates auf die Idee zu behaupten, es gäbe nun eine große Krise, diese würde gefolgt von einem Abfall vom Glauben, dann von einem Krieg gegen den Antichristen und schließlich bräche ein tausendjähriges Friedensreich an. So etwas liegt einer Maschine einfach fern. (Vielleicht mußte der Diskussionsfaden deshalb die Kategorie wechseln. Ich hatte die Definition einer Prophezeiung so verstanden, daß es eine Voraussage ist, die nicht auf einer Schauung beruht, wozu dann auch das Economic Confidence Model zählen würde.) Wir müssen uns auch von der Vorstellung frei machen, es müsse alles von gleich auf sofort passieren und dann auch noch so bleiben.

Desweiteren und doch noch im Zusammenhang mit den Mustern gibt Socrates zu jeder Entwicklung nicht einen, sondern mehrere ‚Turning Points‘ aus. Der 30.09.2015 war ein Schritt, der 18.01.2020 ist ein weiterer Schritt derselben Entwicklung. Das ist zwar ein wichtiger Schritt, weil er darauf zurückzuführen ist, daß die Europäische Zentralbank den Euro zu einer negativen Rate verzinst, und das Ende des Euros einläutet, aber doch ein Schritt noch ziemlich am Anfang dieser Entwicklung. Erst 2032 wird das dazu führen, daß sich das Finanzzentrum der Welt dann in China befinden wird.

Momentan ist noch London das Finanzzentrum der Welt, darum habe ich den Brexit in meinen Anfangsbeitrag mitaufgenommen. Ein anderer Kandidat für das Finanzzentrum der Welt ist New York, darum habe ich das ‚Impeachment‘ in meinen Anfangsbeitrag mitaufgenommen. Das ‚Impeachment‘ ist der Auftakt zu Bluexit und Bürgerkrieg. Die Rohstoffförderung aus der Tiefsee schließlich könnte theoretisch die Rückkehr zu einer Goldwährung ermöglichen. Menschen halten im Allgemeinen lieber an fehlgeschlagenen, aber bekannten Konzepten fest als sich auf etwas Neues einzulassen.

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Gruß,
Yashiro


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