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Irmaier zugeschriebene Prophezeiungen (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 17.08.2019, 07:20 (vor 1706 Tagen) @ Thomas Stadler (2606 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 17.08.2019, 17:03

Hallo!

es mag ja sein, dass Irlmaier nur etwas nachplapperte oder sogar erfand, vor allem in der zeitlichen Schiene völlig falsch lag, dennoch sei die Bemerkung erlaubt, dass sein 'Fahrplan' noch immer gültig ist.

Es ist doch eine offensichtliche Unsinnigkeit, von einem "Fahrplan", der anscheinend erfunden ist, zu erwarten, daß
1. in der Gegenwart stattfindende und zufällig passend scheinende Entwicklungen tatsächlich in der Fälschung (die von der echten Zukunft keine Ahnung hat) gemeint wären,
2. die in der subjektiven Interpretation als noch nicht eingetroffen erscheinenden Sätze noch eintreffen würden.
Man kann nicht erwarten, daß ein nicht präkognitiver Text echte Präkognition enthält. Dergleichen Unsinnigkeiten erschließen sich wohl nur dem Gläubigen, der seinen Säulenheiligen um jeden Preis erhalten will. ⇒ Credo, quia absurdum est. "Obwohl die Quellenlage des Textes grottigst schlecht ist, er inhaltlich komplett als vaticinium ex eventu erklärbar ist, man also davon ausgehen muß, daß es eine in keiner Weise präkognitive Mitteilung ist, glaube ich daran, daß die Zukunft darin richtig beschrieben wurde (und Irlmaier zu den größten Sehern des Weltgeschehens aller Zeiten gehört)." ;-)

Die Fremden, die ins Land strömen und uns beglücken, sind bereits da.

Ja, nämlich seit 1964 (millionster Gastarbeiter) und ein weiteres mal, seit in den Achtziger Jahren die Zuwanderung abermals anschwoll. Darauf zielte dieser erst ab 1992 nachweisbare Text, der diese Ereignisse offenbar nach ihrem Eintreten als in Irlmaiers Zeit rückdatierte Zukunftsschau beschrieb, nämlich ab.
Der betreffende Satz ist inhaltlich vor der Erstveröffentlichung 1992 bereits vollständig eingetroffen. Es gibt darin kein "Residuum", keinen Informationsrest, der durch die Vergangenheit nicht erklärbar wäre und daher nach 1992 oder 2015 stattgefunden haben könnte. Schlußfolgerung: Es handelt sich höchstwahrscheinlich um eine Fälschung, die ex eventu (nach dem Ereignis) hergestellt wurde.

Die vernünftige Grundregel lautet, daß jemand, der Präkognition behauptet, die Beweislast hierfür trägt. Mit anderen Worten: Wer an die Caritasschwester und vermittels ihrer an Irlmaier glauben will, soll gefälligst durch Nachweise der Existenz der Caritasschwester und ihrer Bekanntschaft mit Irlmaier untermauern, daß es sich um einen echten Text handelt, oder noch besser eine Textversion aus Irlmaiers Zeit auftreiben. Die bekannte Textversion zugrundelegend ließe sich aber allenfalls untermauern, daß Irlmaier die Zuwanderung der Sechziger bis Achtziger gesehen hätte.

Die Inflation ist absehbar, im Ausland wird bzgl. Deutschland bereits über Helikoptergeld gemumkelt.

Über eine Wiederholung von 1923 munkelt man schon seit 1923.

Der Rest ist deshalb nicht unwahrscheinlicher.

Ganz gewiß ist eine Repetition der seit 2000 Jahren stets dem Zeitgeist angepaßten, und zu 100% niemals eingetroffenen und niemals eintreffenden Endzeitschwadronade deswegen nicht wahrscheinlicher geworden, weil Motive einer Fälschung, die vor Veröffentlichung der Fälschung bereits eingetroffen waren, sich zufällig in der Zukunft vergleichbar oder auch nur oberflächlich ähnlich wiederholen. ;-)

Es wäre aus meiner Sicht ratsam, sich zunächst mit den nachvollziehbaren Dingen zu beschäftigen, bevor man alles in die Tonne tritt.
Wie schützt man sich nun zB vor Inflation? Durch Immobilienkäufe vermutlich nicht.

Die Frage nach dem Schutz vor real dräuenden Ungemächern ist sicherlich zielführender als wie (@BB: [image]) ein Wiederkäuer schon 1000 Male verdaute Märchen wieder hochzuwürgen.

Das merkwürdige ist doch, daß die Prophezeiungsgläubigen seit Jahrhunderten z. B. auf Teuerungen (oder Hungersnot oder Krieg) in der nahen Zukunft warten, womit sie eigentlich stets falsch lagen. Die meiste Zeit gab es nämlich keine nennenswerte Teuerung (oder Krieg usw.). Rein zufällig lagen sie mit ihren Erwartungen stets dann richtig, wenn die Wirtschaft (oder Politik) in eine ihrer periodischen Krisenzeiten geriet. Der praktische Prognosewert der immer wieder neu zusammengepuzzelten Prophezeiungsversatzstücke geht somit allerdings gegen Null.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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